AW: Kitsch
Ich hab in meiner Requiemrunde öfters per ICQ oder IRC einzeln mit den Spielern gespielt, und da hatten wir einen Abend der wirklich sehr emotional (und fast kitschig) wurde.
Motiv: IRA-Terrorist Henry und MI6-Teamleiter Simon werden vom selben Erzeuger (Daeva-Harpye) zu Vampiren gemacht. Trotz der unüberbrückbaren ideologischen Differenzen kommen beide charakterlich zunächst gut miteinander aus und sind in den verwirrenden ersten Nächten des Requiems fast so etwas wie Freunde.
Der inzwischen Ex-IRA-Terrorist hat unter den Lebenden noch eine Freundin, die hochschwanger von ihm ist.
In besagter Sitzung nun wollten wir eigentlich ein Treffen zwische Henry und seiner Freundin ausspielen. Zuällig sah ich, dass der Spieler des MI6-Vampirs auch online war und sagte ihm, dass er mitbekommt wie Henry aus der Zuflucht schleicht. Da er schon länger den Verdacht hatte, dass Henry die Maskerade gefährdete, folgt er ihm unauffällig (auch der Spieler von Henry wusste zunächst nicht, dass noch jemand an der Session beteiligt war).
Es kam dann zu dem Treffen im Hyde Park, bei dem Simon die beiden belauschte und durch die Gesprächsfetzen, die er mitbekam annehmen musste, dass Henry die Maskerade seiner Freundin gegenüber brechen würde. Simon trat also aus dem Dunkel, Henry nahm an, dass es sich um einen verfeindeten Vampir handelte und griff ihn an - seine Freundin sah die Fähigkeiten der beiden und war nun eindeutig im Bilde.
Das anschließende Gespräch unter den Dreien über Liebe, Freundschaft, das ungeborene Kind und die Maskerade war.. ergreifend. Jedenfalls haben wir bis tief in die Nacht gespielt.
Zum Ende der Chronik versuchten Simon und die anderen Vampire des SC-Klüngels Henry zu vernichten, der sie an einen Vampirjäger verraten hatte, nachdem Simon seinen besten Freund aus IRA-Tagen getötet hatte weil dieser unwissentlich mit der mit dem Fürsten offen verfeindeten carthianischen Bewegung zusammenarbeitete, während Henrys Freundin zu ihrer Familie nach Irland zurückkehrte, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen, dass seinen Vater nie sehen sollte... tragisch, was?