[Juni 2008] Großprojekt Finstertunnel, Bauzeit 2001 - 2006

G.I.Giovanni

Michael Köning
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Großprojekt Finstertunnel, Bauzeit 2001 - 2006


Spoiler: 6. Großprojekt Finstertunnel, Bauzeit 2001 - 2006
Die Folgen sind bekannt. Die Bauzeit der vier Tunnelröhren belief sich auch fünf Jahre und war ausgesprochen kostspielig. Heute verbinden sowohl eine PKW-Tunnel, als auch eine direkte Bahnverbindung die beiden Stadtteile. Wenige Monate nach Eröffnung des Tunnels wurde Finsterburgh in die Stadt Finstertal eingemeindet und fortan in Burgh umbenannt.



Michael betrat ein weiteres Mal das Stadtarchiv. „Guten Abend.“ Sollte Herr Martuczeck gerade anwesend sein, würde ihn auch namentlich begrüßen, bat um die Akte; Großprojekt Finstertunnel, Bauzeit 2001 – 2006 und ging dann in Richtung eines der Archivsäle.

Mina gezeigte Macht kann sie keinesfalls innerhalb von zwei bis sieben Jahre erlangt haben. Die Macht der Wraith ist weit unterschiedlich zu den der Vampire zu sehen. Die potenzielle Macht der Kainiten wird größer je näher man den Clangründer steht, aber auch ein gerade gezeugtes Kind eines Methusalem braucht lange, um sein wahres Machtpotenzial ausschöpfen zu können.

Wraith hingegen entstehen da eher zufällig, selbst bei schlimmsten Katastrophe wird ein ausgeglichener Mensch, welche mit sich und der Welt im Reinen ist nicht zu einem Wraith. Gut Katastrophen begünstigen die Entstehung von Wraith sind aber nicht, der wirkliche Grund. Begierden über den Tod kann selbst bei einem friedlichen Tod einen Wraith entstehen lassen. Wie alle Wesen der Dunkelheit nimmt auch bei Wraith der Macht zu. Gut einige lernen schneller als anderen, aber hunderte von Jahren, kann unmöglich innerhalb von ein paar Jahren aufholen.

6 Jahre Bauzeit hielt Michael persönlich für ziemlich lange, mal sehen, was die Akte zu Tage bringt.
 
Der Grund für die lange Bauzeit war schnell gefunden.
Das Innere des Berges östlich von Finstertal besteht aus besonders hartem und widerstandsfähigem Gestein. Den Gutachten und Firmenunterlagen nach, rühmten sich einige der Ingenieure sogar damit den Bau der Röhren in dieser vergleichsweise kurzen Zeit bewältigt zu haben. Es gab fünf Bauabschnitte

Abschnitt 1.: Vortrieb der vier Röhren durch den Berg. (Dauer: Circa Zweieinhalb Jahre)

Abschnitt 2.: Verfestigung der Tunnelröhren mittels Stahlbeton, Anlage der Fluchtwege und des kompletten Lüftungssystems. (Dauer: Circa: Ein Jahr) Statische Freigabe

Abschnitt 3.: Asphaltierung des Strecke und Bau der Schienentrasse, Gleichzeitig Baubeginn der beiden Brücken über die Finster und damit Anschluss an Burgh. (Dauer: Circa ein Jahr)

Abschnitt 4.: Anbringen, Verlegung und Fertigstellung der gesamten Leitungen, der Technik und der Elektrik. Inklusive Bahn- und Überwachungstechnik. Mautsystem. Abschließend Bauabnahme und Nachbesserungen. (Dauer: Circa: ein halbes Jahr)

Abschnitt 5.: Eröffnung der Gesamtstrecke nach Fertigstellung der beiden Brückenteile, Gelcihzeitige Aufnahme des Schienen- und Straßenverkehrs. Politische Befindlichkeiten. (Dauer: Wenige Woche)
 
Interessant besonders hartes Gestein, Michael kannte sich nicht perfekt mit Mineralogie aus. Das härteste Gestein, was er kannte war Granit. Nur so viel er weiß, schließen sich härtere Gesteine und Kohle gegenseitig aus, bei Eisen war er sich da weit weniger sicher.

Aber er hielt eigentlich niemand für so dämlich, gerade die recht einfach nachzuprüfenden Tatsachen offensichtlich zu fälschen.

Was ihn hier noch interessierte, gab es Berichte, welche die Meldung bezüglich der Vorkommen von Eisen und Kohle bestätigten oder widersprachen.

Interessant wäre auch, ob irgendwelche Unfälle mit Tote Erwähnung finden würden.

Er achte jetzt genau darauf, ob er Hinweise fand, dass auch hier etwas entfernt worden sein könnte.
 
Hinweise zu Kohle oder Erzvorkommen gab es an dieser Stelle keine.
Die Ingenieure wollten Löcher graben und keine Bodenschätze zu Tage fördern.

Auch bei intensiver Suche konnten keine Hinweise auf absichtlich entfernte Akten entdeckt werden. Der Ablauf der gesamten Bauzeit allerdings war nicht wirklich lückenlos oder chronologisch angelegt. Der Bau der vier Tunnelröhren wurde sowohl durch die Politik als auch durch die Bürger und die Wirtschaft begrüßt. Da es nirgendwo negative Stimmen gab, ja selbst die Partei der Grünen und Linken mussten zugestehen, dass dieser Bau mehr Vorteile als Nachteile für die Region bringen würde, war das Interesse an einer perfektionistischen Buchführung kaum gegeben.

Todesfälle gab es während der Bauzeit drei:

Hubert Kasewinkel bekam im Spätsommer 2003 einen Herzinfarkt als er innerhalb des Tunnels die Hydraulik des Bohrers 3 überprüfte. Als man ihn fand, war er bereits tot.
Michael Hardwig wurde von herabfallenden Gesteinsbrocken getötet. Trotz aller eingehaltenen Sicherheitsmaßnahmen konnte dieses Unglück nicht verhindetr werden. Der Unfall erregte auf der Baustelle großes Aufsehen, da der tote Körper Hardwigs nur schwerlich geborgend werden konnte über dies gesamte Zeit jedoch der zertrümmerte Schädel des Mannes freilag und ersichtlich war. Im Unfallbericht hieß es, dass eine der Sicherheitsstreben unter der Decke dem Druck eines sich lösenden Felsfragmentes nicht stand halten konnte und brach. Nach dem Unfall wurden die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal erhöht und überstiegen danach sogar die Anforderungen der EU.
Die Sekretärin Erna Maria Findling wurde von einem LKW überrollt als dieser rückwärts an seine Bestimmungsstelle fahren wollte. Frau Finnler hatte versucht noch schnell hinter dem LKW herzuflitzen, verstauchte sich aber auf halbem Weg den Fuß als ihr gestöckelter Schuh über einen herumliegenden Stein rutschte.
Verletzungen gab es zu Dutzenden. Michaels fachmännischen Meinung nach, handelte es sich bei einer ersten Durchsicht allerdings nur um Baustellen übliche Unfälle der kleineren, mittleren und größeren Sorte.
 
Drei Tote:
Wenn paranoid genug war könnte er alle Toten auf Mina beziehen.

Hubert Kasewinkel hätte von Mina so erschreckt sein können, dass er den Herzinfarkt dadurch erlitten hatte.

Oder Michael Hardwig; Mina scheint ja Felsbrocken bewegen zu können, dies hatte Michael schon selbst erlebt.

Und Frau Findling, sie ließe sicherlich auch auf Mina beziehen.

Aber dies war sicherlich weit hergeholt.

Von den dreien würde Michael erst mal den Herrn Hardwig in Augenschein nehmen. Mal sehen wo er gewohnt hatte und was hier im Archiv steht.
 
Michael Hardwig kam aus Burgh und war Vorarbeiter in einer dortig auch angesiedelten Tiefbaufirma. Seine Hauptaufgabe lag in der Kontrolle des Gesteinbohrers und in der Garantie dieses mächtige und extrem teure Riesenwerkzeug am Laufen zu halten. Sechs solcher Bohrer waren bei den Arbeiten eingesetzt worden. Sie alle wurden von einer englischen Firma in Glasgow geleast, denn sie waren extrem teuer in der Anschaffung. Hardwig hatte mehrere Fortbildungen besucht und galt als Fachmann in allen Fragen der Großbohrmaschinentechnik. Sein Tod stellte für die Bau der Tunnelröhren einen bedeutenden Rückschlag dar.
Bei seiner Durchsicht der Unterlagen stieß Michael auf eine Vielzahl weitere Unfallberichte. Meist kleinere Missgeschicke, auf den ersten Blick vollkommen normal für eine Baustelle dieser Größe. Bei genauerem Hinsehen aber, schienen viel Unfälle dadurch entstanden zu sein, dass Geräte nicht richtig funktionierten oder Sicherheitsschranken nicht oder erst zu spät griffen. Es gab sogar ein Schreiben, verfasst von einer Gruppe Arbeiter, die offen ansprachen, dass die Baustelle unter gezielten Sabotageangriffen leiden würde. Eine hierhauf folgende Untersuchung ergab jedoch, dass alle Sicherheitsstandards eingehalten wurden und keinerlei technische Mängel vorgefunden werden konnten.
 
In Michael erschien eine Idee wie dies alles passiert sein konnte, er müsste nur an Marius denken, aber weiter brachte ihn dies erst mal nur wenig. Hatte sie eine weitere Fähigkeit oder oder hatte jemand andres gezielt sabotiert. Nur wer und warum? Wieder nur Rätsel über Rätsel, die Mondkinder hätte ihren Spaß.

Gehen wir mal von der Wahrheit der Berichte aus, würde eine "normale" Sabotage entfallen, bliebe nur etwas Übernatürliches als Erklärung.
 
Erst jetzt wurde das ganze Ausmaß der damaligen Probleme deutlich.
Offensichtlich hatte die Baufirma versucht einen Teil der technischen Ausfälle aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Mehrere Dutzend Berichte beschrieben geplatzte Hydraulikleitungen, fehlende Dichtungen, gerissene Ventilkappen und andere Ausfälle dieser Art. Auch schien es langfristige Schwierigkeiten mit einigen Zahnriemen gegeben zu haben, was letztlich aber mit fehlerhaft gefertigtem Material erklärt wurde.

Leider besaß Michael nicht genügend Kenntnisse über Bauvorhaben dieser Größe und Tragweite, um sagen zu können ob die Zahl der Probleme wirklich ungewöhnlich war oder zu einer Baustelle dieser Art einfach dazu gehörten.
 
Dazu gehörten sie sicherlich, aber die Frage war nur im welchem Verhältnis zu anderen Unfallursachen sie standen, wie z.B. Leichtsinn. Gerade Unfälle aufgrund von Maschinenproblemen/ unsicheren Maschinen sind über Jahren dank der Unfallverhütungsvorschriften stark zurück gegangen.
 
Diesbezüglich besteht eine deutlich zu erkennende Diskrepanz.
Der Anteil der technischen Probleme überstieg die aus menschlichem Versagen bei Weitem.

Daher auch der Einwand der Bauarbeiter...
 
Michael kannte zumindest eine mögliche Ursache. Er musste ja schon fast hoffen, dass Mina der Verursacher war und nicht noch eine bisher unbekannte dritte Partei. Der Gedanke war schon fast pervers zu nennen.
 
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