AW: Erzählt mir was zu...
Prinzipiell ist das richtig geschildert. Allerdings hängt es nicht allein von der Tat ab, sondern von den Beweggründen, die den potentiellen Hunter antreiben.
Ein Beispiel:
Oben genannter Hunter erhält also seinen Ruf (wie auch immer geartet) und sieht sich nun mit diesem Zombie konfrontiert, während seine Kumpanen wahrscheinlich panisch stehen bleiben und überhaupt nicht wissen wie ihnen geschieht.
Der berufene Student kann nun hingehen und den Zombie töten. Aber warum tut er das?
"Es ist etwas was nicht hier sein sollte, es verdirbt die Umwelt!" - wohl eher Rächer
"Ich muss ihn auf Abstand halten, damit meine Freunde fliehen können!" - wahrscheinlich Defender
"Ich muss ihn auf Abstand halten und mich am besten dazwischen schmeißen, damit meinen Freunden nichts geschieht!" - Martyr
"Er oder sie - er sieht nicht gerade freundlich gesonnen aus und "falsch" ist er obendrein" - Judge
"Wenn ich ihn ausgeschaltet habe, muss ich mir dringend mal seinen Körper näher anschauen ... was kann das nur sein?" - Visionary
ja sogar die extremeren Mercy-Creeds kriegt man da unter (wenn auch nur mit viel wohlwollen):
"Du meine Güte - ich spüre wie es leidet ... es will nicht sein - der Tod ist die Erlösung!" - Redeemer
"Ich bin zuversichtlich, dass meinen Freunden nichts geschieht, wenn ich mich von hinten anschleiche und ihn mit diesem Stein ausknocke. Hoffentlich irre ich mich nicht!" - Innocent
Es kommt also weniger auf die Tat an sich während des Imbuings an, sondern auf das, was man damit in letzter Instanz bezweckt. Dies allein legt das Creed fest. Diese sind aber in ihrer Ausführung danach extrem frei.
Nach seinem Imbuing ist der Hunter verloren. Weiß nicht wohin er gehört, weiß nicht was überhaupt abgeht in der Welt. Ist töten richtig? Ist helfen richtig? Wahrscheinlich wird er alles mal probieren und nach und nach auf den "rechten Pfad" gelangen (mit steigendem Virtue). Dabei kann es passieren, dass der einst so hasserfüllte Avenger feststellen muss, dass Monster im großen und ganzen auch nur gearscht sind. Vielleicht bleibt er innerhalb des Zeal Pfads und denkt zumindest erstmal daran die Menschen zu schützen, anstatt primär Monster zu killen, oder er entscheidet von Fall zu Fall. Vielleicht wandelt sich sein Bild aber auch komplett.
Die stereotype aus dem Regelwerk sind jedenfalls nur minimal im Hunter vorhanden. Die Messenger suchen sich stellenweise schon passende Gestalten aus und werfen dementsprechend eindeutige Botschaften dem potentiellen Hunter vor die Füße. Was der Hunter draus macht bleibt ihm überlassen, solange er überhaupt handelt.
Grob gesagt zerfrisst einen Avenger die Wut. Im Extremfall will er alle Monster ausgerottet haben (übertritt aber selten die Grenze auch Kollateralschaden in Kauf zu nehmen, zumindest rationalisiert er ihn auf Basis eines Kodex' im Gegensatz zum Wayward), im nicht so extremen Fall spielt der Avenger die Zweite Geige, überlässt das Denken den anderen und wird erst aktiv, wenn man es von ihm verlangt.
Defender neigen dazu etwas verteidigen zu wollen (sagt ja auch der Name). Das kann die eigene Familie sein, die Nachbarschaft, ein Stadtviertel, ein Haus, oder was auch immer. Auch sie wissen, dass etwas getan werden muss und so sind lediglich die extremsten Vertreter auf dem Weg alles menschen(un)mögliche zu tun ihrem Schutzobjekt permanent zur Seite zu stehen. Andere verlagern ihre Interessen, sehen ein, dass es nicht viel bringt das große ganze aus den Augen zu verlieren.
Visionaries sind letztlich diejenigen, die entweder als Botschafter fungieren (angetrieben durch ihre Visionen), oder eben einen großen Plan entwickeln. Diese variieren und können in jede Richtung gehen, womit man es hier mit einem extrem flexiblen Creed zu tun hat.