Rund um Filme/Serien Horror wird salonfähig

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In den 80ern - der Generation Videokassette - verboten, werden heute viele alte Horrorstreifen wieder aus dem Index genommen. Angesichts der medialen Abstumpfung durch das Internet, ist es nur eine Frage der Zeit gewesen, wann diese alten Filme wieder entdeckt werden. Als "verboten" markiert, reizen sie natürlich genau die Leute, die nach einem entsprechenden Kick suchen. Sie finden ihn hier nicht mehr, denn längst hat der Kassenschlager Gewalt und Horror in den Mainstream und damit in der Familienunterhaltung Einzug gehalten.

Die Frage ist nur noch, wo liegen unsere moralischen Grenzen? Was darf medial nicht umgesetzt werden, ist keine Kunst mehr? Wo hören Schönheit und (angenehme) Unterhaltung auf?

http://www.deutschlandfunk.de/rehabilitation-eines-elternschrecks-kultfilm-tanz-der.807.de.html?dram:article_id=382434
 
Auf alle diese Fragen gibt es exakt eine Antwort: Das muß jeder Erwachsene für sich selbst entscheiden. Wenn mir etwas zu weit geht, dann schalte ich aus (oder gucke es mir von vorneherein gar nicht erst an).

Und bei Kindern sollten die Eltern grundsätzlich immer ein waches Auge haben, ganz egal was das FSK-Siegel sagt. Denn Menschen sind nunmal verschieden und was die kleine Sarah lustig findet weil sie durchschaut das das alles nur Ketchup ist, verursacht beim Benjamin vielleicht Alpträume.
 
In den 80ern - der Generation Videokassette - verboten, werden heute viele alte Horrorstreifen wieder aus dem Index genommen. Angesichts der medialen Abstumpfung durch das Internet, ist es nur eine Frage der Zeit gewesen, wann diese alten Filme wieder entdeckt werden. Als "verboten" markiert, reizen sie natürlich genau die Leute, die nach einem entsprechenden Kick suchen. Sie finden ihn hier nicht mehr, denn längst hat der Kassenschlager Gewalt und Horror in den Mainstream und damit in der Familienunterhaltung Einzug gehalten.

"Wiederentdeckt" - die waren doch nie weg. Nahezu jedes Kind der 90er und 2000er mit älteren Geschwistern oder sonstigen Verwandten ist damit groß geworden. Schon allein deswegen, weil die 90er in filmischer Hinsicht häufig nicht wirklich gut waren.
Und "als verboten markiert" klingt auch so reißerisch. Zum einen gabs halt auch viel Bullshit Mundpropaganda. Was rankten sich nicht alles für Gerüchte, um eine noch viel blutigere Version eines Films, welche es so nie gab. Oder um Dramen rund um Filme - man denke allein an Poltergeist.
Einige Filme waren ab 18. Einige indiziert. Wenige beschlagnahmt. Irgendwo gabs immer ne schlechte Kopie von nem Film, die für neue Gerüchte sorgten. Dann kam Laserdisc verbunden mit hohen Kosten (oder wie der Publisher hieß) und dann das Internet. Leute die erwachsen waren und schon Geld verdienten, hatten weit weniger Stress an die Filme zu kommen, als die Generation 14-18. Seitdem ich Geld habe und alt genug bin, hab ich weit weniger Stress mit der BPjM, als früher als Jugendlicher, als ich noch auf Mamas Gnade angewiesen war.
Und zum Rest: das liest sich wie n Artikel aus der Brigitte....

Die Frage ist nur noch, wo liegen unsere moralischen Grenzen? Was darf medial nicht umgesetzt werden, ist keine Kunst mehr? Wo hören Schönheit und (angenehme) Unterhaltung auf?

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Jörg Buttgereit hat bereits in den 80ern kranken Scheiß gemacht. Das bleibt aber auch immer Nische.
Es stimmt schon, dass die Zeiten sich geändert haben, mit Blick auf Serien wie Dexter, Walking Dead oder Ash vs. Evil Dead. Andererseits ist es auch nur hier in Deutschland ein Thema. In den Staaten hat man das vor 30 bereits lockerer gesehen. Nightmare on Elmstreet war da n Teeny Schocker, aber einfach so zu haben (und zimperlich war Freddy nun gerade nicht). Hier wurd n riesen Bohei gemacht und was ist? Nix ist. Keiner rastet aus, kein Untergang, keine Massenpsychosen. Alles gut. Tatsächlich glaub ich, dass Deutschland sich gerade dahin entwickelt nicht immer Angst vor. Allem zu haben, sondern Dinge und Bedarfe mal einfach zu akzeptieren. Horror und Slasherfilme sind aktuell im medialen Dschungel nicht unser Problem - und auch nie gewesen. Die schlimmen Entwicklungen finden sich im normalen TV Programm.
 
Der Witz ist halt, daß in den Staaten schon früh (1922) dem Ruf nach einer staatlichen Zensur der Medien mittels eines Lobbyverbandes der Filmindustrie entgegen gewirkt wurde. Dieser Verband hatte sich durchgesetzt und vergibt die Altersempfehlungen. Eine staatliche Kontrolle konnte durch deren Arbeit verhindert werden. (Vielleicht auch ein Grund, warum gegen einzelne Filme protestiert wurde - ja selbst Star Wars war ja für einige Teufelswerk ^^). In den Staaten ist es auch häufig so, daß man mittels Pseudo-Kampagnen versucht, der staatlichen Kontrolle zuvor zu kommen und das Augenmerk der Bevölkerung abzulenken und das nicht nur im Bereich der Medien. Generell steht man der staatlichen Kontrolle in den USA eher feindlich gegenüber. Aber das ist vielleicht auch das Werk jahrzehntelanger Manipulation, wie wir sie hier nicht kennen.

Viele Kinos bieten jedoch keine "NC-17"-Filme an. Aus diesem Grund versucht man, um erfolgreich zu sein, eine Bewertung unterhalb der obersten Kategorie zu erreichen.

Aber hier hat sich seit den 80ern durch den Video-, Disk- und nicht zu letzt dem heutigen Streamingmarkt eine Menge geändert. Die alten Mechanismen greifen nicht mehr.

http://www.news.de/panorama/855594657/jugendschutz-deutschland-und-die-usa-ein-vergleich/1/
 
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Der Witz ist halt, daß in den Staaten schon früh (1922) dem Ruf nach einer staatlichen Zensur der Medien mittels eines Lobbyverbandes der Filmindustrie entgegen gewirkt wurde. Dieser Verband hatte sich durchgesetzt und vergibt die Altersempfehlungen. Eine staatliche Kontrolle konnte durch deren Arbeit verhindert werden.

Stimmt, ist total anders als in Deutschland, wo die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) sich erst relativ spät durchgesetzt hat um einer staatlichen Zensur entgegen zu wirken.
 
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