Cthulhu-Mythos H.P. Lovecrafts Horrorszenario

Skar

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Was zeichnet H.P. Lovecrafts Horrorszenario aus? Was ist besonderes an seinem Horror?
 
Sein "supernatural horror in literature" sollte da eventuell weiterhelfen.

Eine speziell auf Rollenspiel abzielende Zusammenfassung/Überblick (wie auch über andere "Arten" von Horror und generell über Horror im Rollenspiel) bietet Nightmares of Mine (was ich persönlich nur empfehlen kann).

mfG
jdw
 
Verweise auf Bücher sind zwar immer ganz nett sind aber nicht wirklich förderlich für ein Forum.
deshalb versuche ich dann mal MEINE Meinung zum Lovecraftschen Horror zusammenzufassen:

Lovecraft hatte große Vorbilder und damals große Probleme seine doch sehr eigensinnigen Kurzgeschichten groß rauszubekommen.
Verschiedene Geschichten und Essays wurden in Magazinen veröffentlicht doch zur ersten Buchveröffentlichung kam es erst Jahre nach seinem Tod.

Lovecraft versuchte knallharte Szenarien subtil darzustellen.
Gerade Geschichten wie Schatten über Inssmouth (die damals noch nicht einmal die Veröffentlichung in einem Magzin geschafft hatte weil sie zu lang für ein Magazin war und nicht zu trennen.) sind geprägt vom damals üblichen Rassismus so wird auffällig oft das Wörtchen Kanacken benutzt was einen Heutzutage negativ auffällt aber damals einfach nur normal war.
Schatten über Innsmouth war mit unter auch mit der untergründigen Meinung verziert das die Vermischung von Völkern etwas ganz ganz schlimmes ist.

Neuengland war für Lovecraft immer sehr wichtig und bringt auch einen großen Teil der Spannung in den einzelnen Geschichten.
Regen der durch die Kopfsteinpflasternen Straßen von altertümlichen Dörfern und Städten fließt und die eigensinnigen abweisenden Menschen benässt.

Bücher! Bücher sind ein weiteres sehr oft gebrauchtes Stilmittel in den Geschichten genauso wie alte Relikte aus einem Gestein was den Menschen bisher unbekannt war.
Die Erzählweise der Geschichten war immer sehr persönlich und auf den jeweiligen CHarakterzugeschnitten.


Tja... ich denke das wars was ich dazu beisteuern kann...

Ich hoffe ich konnte meine Meinung gut darstellen und euch damit helfen!
 
Ja subtilität zeichnen Lovecrafts Geschichten ebenso wie der unterschwellige Rassismus aus, mal ganz neben bei, Lovecraft wa als bekennender Antisemith mit einer Jüdin verheiratet *gg*. Die Subtilität zeichnet sich besonders durch die Beschreibung der Ausserirdischen Wesen aus, ich kenne kaum ein Werk in dem er ein Monster direkt handeln lässt, man sieht immer nur die Opfer, Übereste etc. und Darkness hat Recht, er umschreibt die schrecklichen Situationen immer sehr geschickt, ich darf an der Stelle mal ein Zitat ein bringen :
"Es soll mich nicht finden. Gott, die Hand! Das Fenster! Das
Fenster!"

- Dagon, H.P. Lovecraft

mafg Agroschim
 
Original geschrieben von Skar
Was zeichnet H.P. Lovecrafts Horrorszenario aus? Was ist besonderes an seinem Horror?

Die Erkenntnis des menschlichen Individuums, das es völlig unwichtig und hilflos gegenüber unbeschreiblichen Kosmischen Grauen, die jenseits von Raum und Zeit nur darauf wartet, das unwichtige Leben auf unserer Welt zu verschlingen, gegenübersteht.
Am Ende stehen fast immer Tod und Wahnsinn.


Naja, das ist jetzt der berühmte Cthulhu-Mythos, aber H.P. hat auch diverse andere Geschichten geschrieben.

Er hat solche Sachen wie das Necronomicon erfunden und unheimlich viele Mit-und Nachschreiber seines Mythos gehabt.

Gerne benutzt Lovecraft solche Floskeln wie : blasphemisch, grauenerregend, obzön, ekelerregend usw, ohne genauer zu beschreiben, was jetzt genau obzön usw ist.

Und, ach ja......... Tentakel! :D


H
 
Vielleicht hilft das hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Iäh
Tom

Am Anfang war das Grauen, und das Grauen war bei Lovecraft, und er gab es bereitwillig weiter und zeigte uns seine Welt des Horrors und eines kosmischen, allumfassenden Schreckens. Der eine oder andere wird vielleicht schon mal mit Lovecrafts Literatur und dem Cthulhu-Mythos in Berührung gekommen zu sein, aber viele werden sicherlich nicht unbedingt sofort mit diesen Begriffen etwas anfangen können. Und mit diesem Text möchte ich dies ändern und der werten Leserschaft einen kurzen, zusammenfassenden Überblick über den Mythos geben.

Das Weltbild, das uns der Mythos vermittelt, ist vollkommen anders und erschreckender als wir es uns vorstellen. Vor Äonen wurde die Erde von einer uralten außerirdischen Rasse beherrscht, welche uns als die Großen Alten bekannt sind. Zwar sind sie zum jetzigen Zeitpunkt in einem todesähnlichen Schlaf gefangen und haben sich in ihre Verstecke tief im Meer oder im Erdinneren zurückgezogen, aber es ist vorherbestimmt, dass sie, wenn die Gestirne wieder eine günstige Position für sie einnehmen, zurückkehren werden.

Und die Menschen, von den Großen Alten nur als Sklaven und Diener erschaffen, werden dann wieder vom Antlitz der Erde verschwinden um ihnen ihren Platz wieder freizugeben. Somit ist die schreckliche Wahrheit, dass die Menschheit nur ein unbedeutendes Staubkern in der Geschichte ist, das bald, verglichen mit den Äonen, in denen die Großen Alten herrschten und herrschen werden, wieder verschwinden wird ohne Spuren zu hinterlassen. Auch sind die Menschen nicht alleine im Universum und mit Sicherheit auch nicht die Spitze der Schöpfung.

Es gibt zahlreiche andere intelligente Rassen, nicht nur die Großen Alten, welche weitaus älter und mächtiger sind als die Menschheit. Das kosmische Prinzip, an das wir glauben und von dessen Existenz wir überzeugt sind, ist falsch, denn das Universum wird vom Chaos in Gestalt der Gottheit Azathoth regiert. Er existiert im Zentrum der Unendlichkeit, fernab von den Gesetzen von Zeit und Raum, die von den Menschen als oberste Instanz angesehen werden.

Doch man kann Azathoth und den anderen Göttern selber keine Persönlichkeit, Motivation oder andere irdische Eigenschaften zusprechen, sie sind einfach vollkommen fremdartig und vom menschlichen Verstand nicht zu begreifen. Der einzige von ihnen, der so etwas ähnliches besitzt, ist Nyarlathotep, der oft unter den Menschen wandelt und ihnen Mittel und Wege zeigt, sich selbst ins Verderben zu stürzen.

Ein weiteres Element im Mythos sind die Traumlande, ein Reich der Phantasie, welches aber nur wenigen, auserwählten Menschen in ihren Träumen zugänglich ist. Es ist eine Welt voller wunderbarer Dinge, absonderlicher, grotesker Kreaturen, phantastischer Städte und unvorstellbarer Schrecken.

Es ist sehr wichtig zu wissen, daß Lovecraft zwar den Cthulhu-Mythos erschaffen hat, er es aber nicht in diesem Bewußtsein getan hat. Er selbst hat seine Geschichten nicht als Gesamtwerk geschrieben, obwohl er allerdings selber seinen Werken einen gewissen Zusammenhang gegeben hat, indem er immer wieder auf seine früheren Arbeiten zurückgriff. Weiterhin hat er anderen Autoren geholfen und gestattet, seine Ideen zu verwenden, um diese Geschichten dann wiederum in seinen eigenen zu benutzen.

Dadurch wurde eine eigene Welt des Grauens erschaffen und mit Leben erfüllt.

Die Namensgebung vieler Dinge und Kreaturen im Mythos stammen oft nicht von Lovecraft selbst, und wenn, dann ist sie manchmal sehr inkonsequent. So wird in "Cthulhus Ruf" die Bezeichnung "Die Großen Alten" eingeführt, aber in "Die Berge des Wahnsinns" wird derselbe Name für eine ganz andere Rasse verwendet. Auch dadurch, daß es mehrere Autoren waren, die alle ein Stück zum Mythos beigetragen haben, gibt es manchmal Widersprüchlichkeiten, so existieren zwei verschiedene Versionen des Älteren Zeichens, eine von Lovecraft und eine von August Derleth.

Auch ist die Wortschöpfung "Cthulhu-Mythos", welche ebenfalls nicht von Lovecraft persönlich stammt, nicht ganz zutreffend, denn nicht immer handeln Lovecrafts Geschichten von Cthulhu, Nyarlathotep und den anderen Gestalten. Besonders zu Beginn seines Schaffens schrieb er Horrorgeschichten, ohne sich in ihnen auf den Cthulhu-Mythos zu beziehen, genauso wie manche seiner Werke, die in den Traumlanden spielen. Aber dennoch ist des Wort allgemein verbreitet und bezieht sich meist auf alles, was Lovecraft und andere Mythos-Autoren geschrieben haben.


Quelle: http://www.cthulhulive.de/net/org/info
 
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