Pathfinder Golarion als Setting

yennico

John B!ender
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Warum sollte ich Golarion als Setting wählen? Was macht diese Welt so interessant?
In meinem Schrank stehen schon die Settings zu FR, Greyhawk, Eberron oder alte Welten wie Mystara oder D20-Welten wie Scarred Lands.

Warum also noch ein Setting kaufen? Warum sollte ich gerade in Golarion spielen? Was sind die Unterschiede zu FR oder Greyhawk?
 
AW: [Pathfinder] Golarion als Setting

Golarion ist größtenteils nicht das innovativste Setting. Aber es ist ein Setting dem man die große Erfahrung der Autoren anmerkt. Ein Setting in dem sich eigentlich jeder recht schnell zurechtfinden sollte. Ein Setting in dem man eigentlich jedes klassische D&D Abenteuer problemlos einbauen kann. Oder auch Elemente anderer Kampagnenwelten, ich selbst spiele mit dem Gedanken die Savage Coast nach Golarion zu verlegen.
Wobei Golarion trotz all dieser klassischen Elemente ausgesprochen frisch wirkt. Ähnlich wie Classic Monsters Revisited alte Monster auf eine interessante Art und Weise neu dargestellt hat so wurden mit Golarion viele klassische Elemente einer Kampagnenwelt auf eine sehr ansprechende Weise neu verarbeitet. Natürlich ist das meiste schon in der einen oder anderen Form dagewesen aber Paizo hat es einfach vorzüglich geschafft all diese Dinge in einen neuen Zusammenhang zu rücken.
Die Welt wirkt sehr lebendig. Das mag auch einfach daran liegen, dass sehr viele liebevolle Details enthalten sind. Beispielsweise wird in Dungeon Denizens Revisited darauf eingegangen, dass auch die Bewohner Golarions Eulenbären für sehr seltsame Kreaturen halten weshalb es zahlreiche Märchen und Sagen über ihre Entstehung gibt.
Gleichzeitig ist Golarion eine sehr homebrewfreundliche Welt. Die Regionalbeschreibungen liefern einen guten Überblick über die Nationen ohne wie Aventurien oder Faerun alles vorzugeben.
 
AW: [Pathfinder] Golarion als Setting

Jadeite, ich bin von Dir enttäuscht;) Statt mir Argumente für den Kauf oder das Spielen in Golarion zu liefern, lieferst Du mir eher Gründe dieses nicht zu tun.

Golarion ist größtenteils nicht das innovativste Setting.
Klingt nach 08/15 Fantasy Einheitsbrei mit wahrscheinlichen vielen Klischees. Das ist nicht gerade interessant. :(

Aber es ist ein Setting dem man die große Erfahrung der Autoren anmerkt.
Das enttäuscht dann mich um so mehr , denn diese erfahrenen Personen hätten mal auch neue Wege beschreiten können.
Nehmen wir mal als Beispiel Dunkelelfen (ich weis nicht wie die in Golarion geregelt sind).
Da erwarte ich nicht die Standard FR Drow, denn wenn ich diese spielen will, spiele ich entweder FR oder importiere FR Drow statt den normalen Dunkelelfen nach Golarion.
Interessante Dunkelelfen für Golarion wären z.B. in bzw. unter der Wüste lebende Dunkelelfen, die Kannibalen sind und den Skorpion oder die giftige Schlange anbeten oder im Untergrund lebende Dunkelelfen mit deutlich größeren Augen (wegen der Dunkelheit) und ohne jegliche Körperbehaarung, sie tätowieren sich und bemalen ihre Körper stattdessen und beten zur Großen Ameise.

Wobei Golarion trotz all dieser klassischen Elemente ausgesprochen frisch wirkt.
Kannst Du da vielleicht mal Beispiele bringen, die das belegen?

Ähnlich wie Classic Monsters Revisited alte Monster auf eine interessante Art und Weise neu dargestellt hat so wurden mit Golarion viele klassische Elemente einer Kampagnenwelt auf eine sehr ansprechende Weise neu verarbeitet.
Irgendwelche Beispiele?

Natürlich ist das meiste schon in der einen oder anderen Form dagewesen aber Paizo hat es einfach vorzüglich geschafft all diese Dinge in einen neuen Zusammenhang zu rücken.
Wie sieht so ein neuer Zusammenhang z.B. aus?
 
AW: [Pathfinder] Golarion als Setting

Ich denke die große Stärke von Golarion ist auch die große Schwäche: Es ist eine noch recht junge Welt, die noch nicht die gelegenheit hatte, jenseits der APs wirklich einen eigenen Charakter zu entwickeln.

Für jemand der allerdings die APs "as written" spielen möchte ist die Welt ein "muß".
 
AW: [Pathfinder] Golarion als Setting

Nehmen wir mal als Beispiel Dunkelelfen (ich weis nicht wie die in Golarion geregelt sind).
Da erwarte ich nicht die Standard FR Drow, denn wenn ich diese spielen will, spiele ich entweder FR oder importiere FR Drow statt den normalen Dunkelelfen nach Golarion.
Interessante Dunkelelfen für Golarion wären z.B. in bzw. unter der Wüste lebende Dunkelelfen, die Kannibalen sind und den Skorpion oder die giftige Schlange anbeten oder im Untergrund lebende Dunkelelfen mit deutlich größeren Augen (wegen der Dunkelheit) und ohne jegliche Körperbehaarung, sie tätowieren sich und bemalen ihre Körper stattdessen und beten zur Großen Ameise.
Die meisten Völker haben einen kleinen Twist bekommen. Bei dunkelelfen weiß ich ihn nicht, schließlich sind die unbekannt und erst mit dem adventurepath Second Darkness, ähh, allgemeines Gesprächsgut.

Ich zitier mal aus meinem Blog / Forum Argamae zu Halbelfen:
Beispielsweise wären die Halb-Elfen zu nennen, deren Herkunft und Geisteshaltung deutlich erwachsener gehandhabt werden, als ich dies bislang in D&D-Publikationen gesehen habe. Halb-Elfen müssen z.B. nicht als direkte Kinder aus einer gemischtrassigen Beziehung stammen, sondern die Gene können noch Generationen später "plötzlich" in einem Nachkömmling zu Tage treten. Die Psyche sowohl der Elfen als auch der Menschen, die in einem Halb-Elfen existieren, harmonieren nicht immer gut zusammen. Die verlängerte zeitliche Perspektive ihres elfischen Teils kollidiert oft mit ihrer menschlichen Anpassungfähigkeit, Impulsivität und Rasanz. Dies führt nicht selten zu einem zerbrechlichen Geist, und viele unglückselige Halb-Elfen verfallen in Depression und sogar Wahnsinn.
Auf der anderen Seite führt ihre einzigartige geistige Struktur aber auch zu einem erhöhten Auftreten psionischer Fähigkeiten.
Halb-Elfen haben auch eine ganz besondere Affinität für Kristalle und facettenreiche Edelsteine, in denen sie ihren eigenen vielgesichtigen Charakter auf poetische Weise reflektiert sehen. Manche Halb-Elfen zeigen sogar nahezu übernatürliche Bindung zu solchen Steinen und sind in der Lage, kleinere Zaubertrick-ähnliche Effekte in Kristallen hervorzurufen, die sie berühren: sie verändern ihre Farbe, beginnen zu leuchten oder tanzen sogar in der Luft. So sollen dereinst die ersten Psikristalle entstanden bzw. geweckt worden sein...

Und Gnome
Es heißt, fröhliche Unschuld könne man nur in den strahlenden Augen eines Kindes finden. Ich frage mich, ob hinter diesem Volksmund nicht eine verborgene, düstere Bedeutung steckt. Mein Gefährte, ein kräftiger Gnom und wilder Krieger mit leicht violettem Haar, erdrosselte gestern mit seinen knorrigen Händen einen Wegelagerer. Wie die meisten seiner Rasse ist er immer ein wenig launisch, doch nach diesem Kampf war er extrem aufgeregt und heiter. Sehr genau beschrieb er das knackende Geräusch, den Geruch des letzten Atemzugs - und in seinen erneut farbkräftigen Augen sah ich einen Frohsinn, den kein erwachsener oder geistig gesunder Mensch je empfinden könnte.
-Delwik Oakes, Pathfinder

Die Gnome Golarions - irre Psychopathen? Nein, so ist es denn auch nicht. Es ist viel interessanter. Auf Golarion haben die Gnome eine ganz besondere Bindung zum Feenreich und leiden unter einer Krankheit, die sie "die Bleiche" nennen. Ursprünglich waren sie ein uraltes Volk - sogar unsterblich - aus der sogenannten "Ersten Welt", dem ursprünglichen Schöpfungsbild bzw. dem "Vorfahren" der Materiellen Welt Golarion. Und seit ihres geheimnisvollen Exodus' klammern sie sich immer noch an jene Ära der Zeitlosigkeit, die sie einst verließen. Was sie von dort vertrieben hat, ist ein Rätsel, auf das es bis heute keine verlässliche Antwort gibt.
Wenn Gnome geboren werden, erstrahlen sie in kräftigen Farben - ihre Haut, ihre Augen, ihr Haar. Und so bleibt es auch in den ersten paar Jahren. Doch wenn sie das Erwachsensein erreichen, bestimmen ihre Erfahrungen von diesem Zeitpunkt an, was mit ihren Erscheinungsbild geschieht. Gnome, die fortan in einer sich kaum verändernden Umgebung verweilen, müssen mit ansehen, wie ihre Farben verblassen und ihre geistige Gesundheit verwelkt. Jene, die sich ihren Hang für Neues (neue Sinneserfahrungen, neue Umgebungen, neue Hobbies, etc.) bewahren, bleiben leuchtend und lebendig.
Es scheint also, als existiere in ihrer Seele noch eine schwärende Wunde, die seit ihrer Entwurzelung aus der Ersten Welt nie geheilt ist.

Dies ist nur ein Beispiel für die kleinen Details, die den Standardrassen auf Golarion neues Leben und interessante Aspekte für das Rollenspiel einhauchen. Auch spieltechnisch wird die Bleiche übrigens erfaßt - es bleibt nicht "nur" ein schmückendes Detail. Und natürlich wird ihr Zustand im Buch vom Campaign Setting noch ausführlicher erklärt - ich habe ihn hier nur angerissen und zusammengefaßt.

Ich hoffe, dass hilft weiter. Ansonsten kann ich die Detailbesprechung empfehlen, die sollte eigentlich einen recht tiefen einblick vermitteln.
 
AW: [Pathfinder] Golarion als Setting

Danke für die ausführliche Antwort. Ich werde bei Gelegenheit deine entsprechenden Blogbeiträge lesen.
 
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