Rezension Ganarah 2 - Ein Palast, Bäume und blutrote Früchte

Taysal

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Ganarah Band 2:


Ein Palast, Bäume und blutrote Früchte


Die Arena von Armon Surath ist nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Die besten Kämpfer des Landes versuchen ihr Glück in anderen Städten und machen sich lieber dort einen Namen. Einer von ihnen ist der Fremde, der in Quintanara gegen einen Riesen vom hohen Riff antreten soll. Selbst der Burgbaron Armon Suraths ist angereist, um den Kampf zu sehen. Doch bevor es zum finalen Schlagabtausch kommt, erscheinen maskierte Geister in der Stadt. Sie sind auf der Suche nach der legendären Königin und Kriegerin: Ganarah!

Und es ist Ganarah, die hinter der Maske des Fremden steckt. Zusammen mit ausgesuchten Kriegern reist die berühmte Kämpferin Richtung Armon Surath, um den Geistern und ihrer Herrin entgegenzutreten. Immerhin scheint es einen Weg zu geben, die Geister zu töten. Doch bevor sich Ganarah ihrem Feind stellen kann, geschieht ein großes Unglück …

Band zwei der selbst ernannten Heroic-Fantasy-Serie „Ganarah“ knüpft am Vorgängerband an und spinnt die Geschichte um die leidenschaftliche Kriegerin weiter. Dabei ist sie keine lebensbejahende Kuschelheldin, sondern eine düstere Gestalt, die Freude am töten hat. Doch auch die Welt in der die Protagonistin lebt ist düster und tödlich. Somit schließt sich der Kreis.

Autor und Zeichner Fabrice Meddour hat sich eine spannende Geschichte ausgedacht. Sein Zeichenstil und die gewählte bodenständige Kolorierung durch Jocelyne Charrance, lassen die Figuren glaubhaft wirken. Dabei wird viel Wert auf die Darstellung der Kämpfe und dynamischer Bewegungen gelegt, was Meddour ausgesprochen gut gelingt. Durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten, sorgt er für eine ausgesprochene Düsternis und steigert die Spannung durch das Unbekannte, das sich im ersten Augenblick dem Leser entzieht.

Was vor allem ins Auge fällt, sind die blutigen und schonungslosen Kämpfe. Da verbeißen sich Monster in Arme oder werden schonungslos Leute geköpft. Die Geschichte kommt dabei etwas zu kurz, ist stellenweise auch leicht verwirrend – vor allem, falls man den Comic ohne Kenntnis des ersten Bands liest. Das liegt vor allem daran, dass viele Figuren aus „Die Tränen von Armon Surath“ auftreten und zu neuen Ehren kommen. Allgemein kommt das Gefühl auf, dass sich Meddour ein wenig vergaloppiert und zu viel aus dem Vollen schöpft, was die Erschaffung neuer Kreaturen und Gefahren angeht. Hier hätte ein wenig mehr Zurückhaltung und Konzentration auf die Charakterentwicklung gut getan.

Die Charakterentwicklung ist im Mittelteil der Geschichte also leider nur asureichend, doch zum Ende hin wird es in diesem Bereich sehr spannend. Vor allem, als deutlich wird wer die Geister ausschickte um Ganarah zu suchen. Der Schluss ist mehr als tragisch und lässt den Leser mit etlichen offenen Fragen zurück. So ist das Wohl und Wehe der gutaussehenden Heldin offen.

„Ein Palast, Bäume und blutrote Früchte“ ist die gelungene Fortsetzung der Reihe. Spannend, düster und actionhaltig geht es zur Sache. Gelungene Unterhaltung für Freunde der Fantasy!

Diese Rezension erschien, zum Zeitpunkt des Eintrags, bereits auf Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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