Fan-Produktion oder Verlags-Produkt - wie schwer ist das Selbstherausgeben?

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viele stehen genau dieser Entwicklung sehr ablehnend oder zumindest skeptisch gegenüber. (incl. mir) gerade ältere new adopter und Sehr-viel-leser (also Leute die sich den ereader zugelegt haben, weil nach mehreren hundert bis 2-3 Tausend Papierbüchern kein platz mehr im haus ist :D) oder weil es halt Homer nicht in einer Schriftgröße für Alterskurzsichtige gibt.
Man befürchtet auch eine Wiederholung dessen, was die multimediaisierung des Internets mit sich brachte: Versprochen war ein Zuwachs an usability; was kam waren spank-the-monkey-banner...

der Tenor ist: "wenn ich lesen will will ich lesen und nicht multimedia-ablenk-gebombt werden."
 
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der Tenor ist: "wenn ich lesen will will ich lesen und nicht multimedia-ablenk-gebombt werden."
Das kann ich nur voll und ganz bestätigen!

Mag es im "Illustriertenformat" mancher Blog-Seiten oder "Infotainment"-Portale noch in Ordnung sein, wenn ständig irgendwas blinkt, flackert, zappelt und man Bildersturmflut und Videogewittern trotzen muß, wenn man einfach nur den TEXT der dortigen Artikel lesen wollte, aber in Rollenspielprodukten, die eben mehrere Funktionen haben, ist solche Multimedia-Schwemme mit Vorsicht und BEDACHT einzusetzen.

Mag es für das Wecken von Stimmung in einem Setting noch helfen, wenn man stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen oder sonstige Illustrationen hat, so ist für die Funktion eines "Arbeitsbuches", also für das Suchen, Recherchieren zum Zwecke der Rundenvorbereitung ein solches bunt-ablenkendes, den Text schlecht erkennbar werden lassendes Layout einfach GRAUENVOLL. Eine QUAL sich mit dem Format und der Darstellung abzumühen (Ja, HELLAS, ich schaue DICH an!).

Auch Videos eingebettet in elektronische Rollenspielprodukte haben ein Problem: Das Pen&Paper Tabletop Roleplaying Game ist ein VERBALES, ein SPRACHLICHES Hobby.

Ein Video, was man sich ansehen kann, hilft für einen Einstieg in die Stimmung, aber wenn dann nicht TEXTUELL die Mittel, die SPRACHE des Settings geliefert werden, um den Spielenden zu ermöglichen über das Setting zu REDEN, es im Spielgeschehen zu SCHILDERN, sich in-game passend zu ÄUSSERN, dann ist ein Video einfach nicht das Medium für dieses Hobby.

Multimedia an sich: JA. - So finde ich es gut, daß man zu WH40K Space Marines sowohl Computerspiele hat, wie auch den Ultramarines-Film und jede Menge Romane, UND eben die Rollenspielprodukte. - Aber es sind UNTERSCHIEDLICHE MEDIEN, die man meiner Meinung nach NICHT in einem Produkt vermischen sollte. Dazu haben sie ihre unterschiedlichen Funktionen, Zielgruppen und Anwendungsfälle.

Mir haben - neben den exzellent geschriebenen Deathwatch-Rollenspielbüchern - auch gerade die ROMANE viel an sprachlichen Beispielen geboten, wie ich im Rollenspiel Szenen darstellen kann, die typisch für Space Marines Szenarien sind. - Computerspiele geben mir dazu gar nichts nutzbares. Der Ultramarines-Film war auch nicht so gut wie z.B. die Ultramarines-Romane.

Ein Rollenspiel ist ein Medium für sich - auch wenn es in Buchform daherkommt. Ja, es braucht auch Graphiken, Karten, Übersichten, Illustrationen usw. und es darf auch KURZE(!) Geschichten aufweisen, um die Szenerie zu setzen (wobei hier ein separater Roman besser ist), aber es ist zu aller erst ein ARBEITSBUCH, mit dem man zur Charaktererschaffung und zur Spielrundenvorbereitung ARBEITET. Und dieser Anwendungsfall sollte die Ausgestaltung solcher Produkte auch im rein elektronischen Buchformat bestimmen.
 
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Da bist Du auf weiter Flur allein mit:
  • Versuch mal ein eigenes OTF mit @font-face in ein ibooks epub einzubinden
    wird als invalid abgelehnt - failed Epubcheck (!sic) obwohl es gemäß der specs nicht abgelehnt werden DARF
    ein readingsystem darf das zwar ignorieren (wenn s zb keine eingebetteten fonts anzeigen kann) aber eine .epub mit eigenen fonts darf nicht abgewiesen werden
    Da gemäß der specs die ignore-option für Minimal-reading-systems vorgesehen ist, die keine entsprechende font-rendering engine besitzen, dürften die Apple-geräte streng genommen nicht mal das, denn sie können sowohl Open- als auch Truetype rendern.
Abschnitt 3.4 von OPS 2.0.1 sagt "Content creators must not assume that any particular font format is supported", was ich interpretieren würde, dass kein Format, auch nicht Opentype, vorausgesetzt werden darf. Weiter geht es mit "At least one file in OpenType format should always be included in the list." Gemäß des üblichen RFC 2119 ist "should" eine Empfehlung, keine Forderung. Des weiteren wird im Standard klargestellt, dass es zwar toll wäre, wenn Opentype unterstützt würde, aber das nicht Voraussetzung für einen standardkonformen Reader sei. Schließlich wird in dem Absatz noch geregelt, dass jede Font-Datei im OPF-Manifest auftauchen muss.

Ich habe es noch nie mit einem OTF versucht, aber ich kann aus dem zitierten Abschnitt des Standards auch nicht deine Aussage herauslesen. Interpretierst du diesen Abschnitt anders oder hast du noch andere Informationen (ich habe nur kurz ge-grept). Ist "Epubcheck" das offizielle Testprogramm (epubcheck - Validation tool for EPUB - Google Project Hosting) oder eine Fehlermeldung von Apple bzw. einem Apple-Produkt? Aus Pigs, Gourds, and Wikis: Embedding Fonts in iBooks 1.2 lese ich, dass es prinzipiell möglich ist, OTF-Dateien einzubetten. Könnte das Problem nicht eher gewesen sein, dass die Schriften (bzw. deren Lizenzen) das Einbetten nicht erlaubt haben?

  • Versuch dann auch ein SVG als Cover zu verwenden - ditto.
  • Apple haut selbst eine Datei für iTunes ins epub rein - an einer Stelle, wo extra files nichts zu suchen haben - das einzig zulässige wäre der misc ordner
  • wie wärs mit: ein epub wird konsequent wegen angeblich fehlerhafter TOC.NCX abgelehnt - tatsächlicher Grund: im Text kommt das Wort Kindle vor...
    wenn das kein "Piss on my leg and tell me it's raining." ist, was dann?
Eine kurze Suche im DTBook-Standard Z39.86-2005 liefert in Abschnitt 6: "Compliant playback devices that support image display must be capable of displaying JPEG and PNG; support for SVG is recommended." - damit ist SVG nur optional und empfohlen, nicht aber erforderlich. Zum zweiten Punkt kann ich nichts sagen und beim dritten Punkt würde mich eine Quellenangabe interessieren, denn das klingt schon sehr bedenklich, wenn es stimmen würde.

sorry, aber das ist epic BS

Es gibt erstmal kein EPUB 3 Standard, es gibt einen Entwurf dazu.
was Apple macht ist, nach eigenem Gutdünken Zeug in iBooks zuzulassen, das weder im aktuellen Standard drin ist, noch unbedingt im 3tten auftauchen wird. Selbst wenn 3 beschlossene Sache ist, soll es backwards compatible sein Apple müsste also erstmal valide 2er anerkennen, bevor sie behaupten dürfen sie hielten den Standard ein.
Ein "ich glaube du hast keine Ahnung" kannst du auch beleidigungsfreier äußern. Den "Standard" bei EPUB 3 hast du dazu geschrieben, nicht ich. Ich hätte natürlich exakter schreiben können, dass Apple einige vorgeschlagene Funktionen aus dem als "Proposed Specification" und sich wahrscheinlich daher sich nicht mehr maßgeblich ändernden Entwurf, an dem sieben Apple-Mitarbeiter als Active Working Group Members angegeben werden, für iBook übernommen hat, die z.B. praktisch für Comics, Knderbücher oder eben - um zum Thema zurück zu kommen - auch Rollenspielpublikationen sein könnten. Die Gefahr, dass das inkompatibel wird, halte ich daher für relativ klein. Und wie bei HTML schreibt letztlich der Markt den "Industriestandard", nicht ein Komitee. Seinen wir doch froh, dass Apple hier einmal mit den anderen Spielen muss, weil Amazon der Marktriese mit komplett eigenem "Standard" ist. Die haben es nicht nötig, an EPUB mitzuspezifizieren, sondern haben mit .mobi ihr eigenes Buchformat. EPUB kann IMHO nur ein kleinster gemeinsamer Nenner sein, denn spätestens bei DRM trennen sich ja die Wege und jeder Reader erfordert hier ein eigenes Verfahren.

Stefan
 
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Zornhau schrieb in seinem Plädoyer für das Multimediafreie Buch "aber es ist zu aller erst ein ARBEITSBUCH, mit dem man zur Charaktererschaffung und zur Spielrundenvorbereitung ARBEITET."

Gerade aufgrund dieser Bemerkung erscheint mir die davor dargelegte Grundhaltung als zu konservativ. Ich möchte, dass ein elektronisches Buch nicht einfach nur ein Buch ohne Papier ist, sondern auch die Möglichkeiten der neuen Plattform nutzt. Wenn ein Papierabenteuer beschreiben würde, dass ich nun mal 2W6 für die Anzahl der Banditen würfeln solle und jeder Bandit gemäß Kreaturenbeschreibung 2W8+5 Lebenspunkte hat, dann möchte ich in einem ebook hier nach einem Fingertipp eine Liste von eben ausgewürfelten 5 Banditen mit ihren ebenfalls ausgewürfelten Lebenspunkten sehen und - weil das eine Kampfsituation ist - auch gleich noch die Möglichkeit haben, deren Lebenspunkte bequem abstreichen zu können. Das wäre mit wenigen Zeilen JavaScript in einem EPUB einbaubar (wahrscheinlich sogar in einem PDF). Habe ich in dem selben Abenteuer später eine Kneipenszene, wäre es IMHO interessant, wenn ich auf Fingerdruck ein bisschen Stimmungsvolle Hintergrundmusik aus dem Buch dazuschalten könnte. Und hey, vielleicht kann statt mit Bildern auch einige Szenen mit Videos noch besser den Spielern nahebringen.

All dies kann jedenfalls das Arbeiten mit dem Buch als Grundlage für das Mastern verbessern.

Stefan
 
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... möchte ich in einem ebook hier nach einem Fingertipp eine Liste von eben ausgewürfelten 5 Banditen mit ihren ebenfalls ausgewürfelten Lebenspunkten sehen und - weil das eine Kampfsituation ist - auch gleich noch die Möglichkeit haben, deren Lebenspunkte bequem abstreichen zu können.
...
Habe ich in dem selben Abenteuer später eine Kneipenszene, wäre es IMHO interessant, wenn ich auf Fingerdruck ein bisschen Stimmungsvolle Hintergrundmusik aus dem Buch dazuschalten könnte. Und hey, vielleicht kann statt mit Bildern auch einige Szenen mit Videos noch besser den Spielern nahebringen.

All dies kann jedenfalls das Arbeiten mit dem Buch als Grundlage für das Mastern verbessern.
Genau das verbessert eben NICHTS für das Pen&Paper-Rollenspiel!

Stimmungsvolle Musik, automatisch ausgewürfelte Gegner, Verwaltungsaufgaben automatisiert umsetzbar, FILM-EINBLENDUNGEN - das ist genau der Bereich, in welchem COMPUTERrollenspiele ihr Alleinstellungsmerkmal haben. Und das können die einfach BESSER und OHNE MEDIENBRUCH.

Für das Arbeiten im Sinne der Vorbereitung, des Leitens von Pen&Paper-Rollenspielrunden ist solch ein Multimedia-Kram einfach nur ABLENKEND ohne wirklich zu im Wesentlichen auf VERBALEN SCHILDERUNGEN basierenden Spielfaktenvermittlung beizutragen.

Außerdem: Ich wollte während einer Pen&Paper-Rollenspielsitzung KEIN elektronisches Buch mit einem Film rumreichen müssen oder mir von einem Abenteuerentwickler ausgesuchte Musik vordüdeln lassen. - WENN Musik, dann möchte ich sie SELBST zusammenstellen (machte ich früher bei Engel oder Deadlands, inzwischen überhaupt nicht mehr, weil sie eh nie so gut paßt wie im Computerspiel und dann eh entweder überhört wird oder ablenkt). - Und Filmchen schauen, das geht ja gleich überhaupt nicht. Denn dann kann ich mich auch gleich mit ein paar Kumpels im Multiplayer-Mode an ein Konsolenspiel oder dergleichen setzen und wir schauen gemeinsam in die Röhre.

Ein Arbeitsbuch baucht all diesen multimedialen Schnickschnack NICHT, wenn es für Pen&Paper-Rollenspiel ausgelegt ist.

Bei einem Tabletop-Armeenband oder dergleichen sehe ich hingegen automatisierte Punkteberechnung für die Einheiten als einen echten Mehrwert eines Arbeitsbuches.
 
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DTBook ist nur preferred vocabulary, gleichvertig mit anderen pref vocs

hinsichtlich specs: Open Publication Structure (OPS) 2.0 v1.0

zu SVG, abschnitt 2.5: Open Publication Structure (OPS) 2.0 v1.0
...
OPS Reading Systems must support SVG (Scalable Vector Graphics) as an OPS Core Media Type.
...
OPS supports the full SVG 1.1 Recommendation. The only exception is that since OPS is not targeting interactive content. SVG animation and scripting features are not supported and must not be used by publication authors; a Reading System should not render such content. CSS styling of SVG must be fully supported.

Text in SVG images should be selectable and searchable. SVG images may contain links (a elements) and thus may be used for navigation. If a Reading System supports "tabbing" through links, SVG links must be included.

Inline SVG is only supported within documents using the XHTML Preferred Vocabulary. It must not be used within DTBook documents.

zu fonts: ja du hast insofern Recht dass ein reading system es nicht anbieten muss


It is advisable for a Reading System to support the OpenType font format, but this is not a conformance requirement; a reading system may support no embedded font formats at all.
das ist aber geräte ebene. mir geht es um dateien und dazu siehe hier:


3.4: Embedded Fonts

To provide authors with control over the appearance of the text, OPS supports the CSS2 font-face at-rule (@font-face). See section 15.3.1 of the CSS2 Recommendation. The following font descriptors must be supported:

  • font-family
  • font-style
  • font-variant
  • font-weight
  • font-size
  • src
man darf eine epub nicht für ungültig erklären, bloss weil sie fonts beinhaltet
dein Reader darf fonts zwar ignorieren aber die datei muss als koscher akzeptiert werden.
dass das nun passiert ist relativ neu: Pigs, Gourds, and Wikis: Embedding Fonts in EPUB- iPad, iPhone AND nook
aber selbst da bedarf es über die epubspec hinausgehender extrawurst:

The last step is to add a com.apple.ibooks.display-options.xml file in your META-INF folder
...
The file should have a line like this one:

<option name="specified-fonts">true</option>

was epubcheck validierung angeht - nein es ist nicht offiziell, aber afair teil des upload prozesses zum ibookstore
wenn du epubcheck fail hast kommst nicht rein - bloss hat apples "epubcheck" irgendwie anscheinend eine meinung die desöfteren von der des besagten öffentlich zugänglichen scripts abweicht

was den bericht mit aus scheingründen abgelehntem ebook angeht - war von einem pro ebookhersteller ins forum gepostet.
ich find's nu nicht mehr
 
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@zorni - Danke...
die krone des ganzen ist ja das diese multimedia freaks nicht nur nachschlagewerke sondern auch belletristik so verhunzen wollen.
*rolleyes*
die einzige dazuschaltbare option die ich bei meinen büchern akzeptiere gab es schon vor ebooks und die nennt man gemeinhin Leselampe
 
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Illustrationen in Romanen gibt es ja schon lange. Und auch im deutschen Taschenbuchsektor war das mal sehr gängig (auch wenn ich mir die Charaktere immer anders vorgestellt hatte, als sie im Roman dargestellt wurden).

Auch eine Landkarte kann - gerade bei umfangreichen Reiseschilderungen oder bei Bezugnahme auf unterschiedliche Orte - durchaus erhellend und nützlich sein.

Und gegen reine Bilderbücher, wo die jeweiligen Zeichner versucht haben, die Stimmung fremdartiger Welten einzufangen, habe ich auch überhaupt nichts einzuwenden.

Nur eben all das nicht zu Lasten der FUNKTION eines Pen&Paper-Rollenspielbuches. - Und je nach Art des Produktes gehören hier ja auch Landkarten (Quellenbände), Charakterdarstellungen (Abenteuer), Gebäude- und Verließzeichnungen (Abenteuer), optisch aufbereitete Handouts jeglicher Art (Abenteuer) durchaus mit dazu. - So wirkt bei Engel schon SEHR STARK die Fülle an Illustrationen von alltäglichen Gebrauchsgegenständen bis hin zu den großformatigen Rißzeichnungen der Himmel. Diese Zeichnungen sind auch größtenteils als Handouts verwendbar und stellen somit SPIELMATERIAL dar.

Man muß natürlich die skeptische Haltung zu mutimedialen Anteilen in eBooks im Kontext sehen: In einem ROMAN, den ich vornehmlich LESEN will, brauche ich diese Inhalte nicht und fände insbesondere bewegte Bilder massivst störend. In einem Sachbuch oder Lehrbuch können Animationen (wie in einem Powerpoint-Vortrag) manche Zusammenhänge besser verdeutlichen, als ein statisches Bild (aber dann würde ich kein eBook haben wollen, sondern lieber gleich die Powerpoint-Präsentation!). In einem Rollenspielbuch für ein Pen&Paper-Rollenspiel hat man ja ein ARBEITSBUCH vorliegen, das oft zum Nachschlagen, Heraussuchen, Herausschreiben/-kopieren und zu Planungszwecken herangezogen wird. Hier sind bis auf wenige Ausnahmen (Karten, Gebäudepläne, usw.) multimediale Inhalte eher störend.

Störend, solange man nicht VOLLELEKTRONISCH spielt.

Wer aber z.B. seine Battlemap auf einen auf dem Tisch liegenden Flachbildschirm packt, wer dort eventuell auch Landkarten, Stadtansichten, weitere Übersichten den Spielern elektronisch präsentiert, der wäre vermutlich von manchen Multimedia-Inhalten recht angetan und könnte sie überhaupt erst nutzen.

Bei mir kommt halt kein Rechner an den Spieltisch. - Ich bin aber auch altmodisch und rasiere mich auch mit einem Messer und nicht mit einem elektronischen Apparat.

Wenn das vollelektronische Spielen sich irgendwann mal so etabliert haben sollte, wie aktuell das viele Selbstausgedruckte (was früher, in Zeiten von mechanischer Schreibmaschine mit Kohlepapier als Vervielfältigungsmedium für Texte für die eigene Gruppe auch SEHR unüblich war), dann können und dann WERDEN sich die Produkte auch im klassischen Pen&Paper-Bereich ändern.

Aktuell ist die Zeit dafür aber überhaupt noch nicht reif und die Kundschaft sowieso nicht. - Ich kaufe OFT und VIELE Rollenspielprodukte, habe aber weder Smarthphone noch sonst irgendeine der aktuell so beliebten kleinen Hardwareprodukte. Daher bin ich an Produkten, die auf diesen Plattformen laufen und deren Möglichkeiten unterstützen einfach NICHT interessiert. (Und das nicht aus "Technikverdrossenheit" oder dergleichen, sondern weil MEINE persönlichen Anwendungsfälle für diese Plattformen nicht gegeben sind und sie als reine "nice to have"-Spielzeuge mir einfach zu teuer sind.)

Ich bin neugierig und aufgeschlossen, was alles noch in dem Sektor der "vermischten Medien" gehen wird. Aber wenn ich mir anschaue, was für Bücher, Blogs, Präsentationen usw. MIR am meisten geben und mir am ehesten nützlich und meine Zeit wert waren, dann sind das die optisch eher schlichten, funktionalen und nicht die multimedial vollgestopften

Podcasts machen mich unkonzentriert und schläfrig. Ein Video-Review oder dergleichen, wo man nur das Antlitz eines Sprechers sieht, ist so ziemlich das LETZTE, für das ich noch Zeit opfern werde - eine Art ins Unreine gesprochener Podcast, bei dem man dem unrasierten Fusselgesicht auch noch beim Schwätzen zusehen muß. - Würden die ANBIETER von Inhalten dieser neuen und - wie ich finde - fast schon viel zu leicht zugänglichen, viel zu leicht erstellbaren Medien sich erst einmal ÜBERLEGEN, ob und welche Inhalte sie anzubieten haben, die diesem Medium überhaupt gerecht werden und bei deren Präsentation man vom Medium auch als Endabnehmer profitiert, dann würden - so mein Eindruck - 99,99% der Podcasts, Videocasts und dergleichen NICHT erstellt werden. Und das wäre auch besser so.

Ich möchte weder im "professionellen" Fernsehen einem Moderator zuschauen, wie er an einem überdimensionalen Touch-Screen herumrubbelt, noch möchte ich in einem fast zwei Stunden laufenden Podcast einem unorganisierten, ungeschnittenen, ungestrafften "Laberkränzchen" mit lauter "Insider-NICHT-Witzen" zuhören müssen, wo sich alle der viel zu vielen gleichzeitig plappernden Sprecher Mühe geben sich um jegliches klares Thema, klare Aussagen oder klare Darstellungen zu drücken. (Da bin ich gerade von den deutschen Podcasts ausgesprochen enttäuscht. Da ist KEIN EINZIGER dabei, der irgendwas taugen würde. Da ist KEIN EINZIGER dabei, der nicht besser auf einer knappen Bildschirmseite als Blog-Artikel zusammengefaßt MEHR Nutzinformation für den Zuhörer hätte, als die akustische Folter des "Kaffeekränzchens der Labersäcke e.V.")

So mies, wie manche Leute ihre Beiträge in Foren verfassen. Ohne jegliche Struktur, ohne Rechtschreibung, ohne RESPEKT vor dem Leser, so produzieren meinem Eindruck der Podcasts und Video-"Stillleben", die ich mir aus Neugier und mit REUE angetan habe, nach auch die Ersteller ihre Multimedia-Inhalte. - Da können manche NICHT SPRECHEN! Jedenfalls nicht verständlich, klar irgendwelche Silben äußern, daß man sie versteht. Da wird gerade bei mehreren Beteiligten einander quer ins Mikro gequatscht, daß man keinerlei Aussage mehr wirklich folgen kann. Da schaut man Leuten ins mäßig aufgeräumte Wohnzimmer, die einen anblicken, als hätte man sie gerade nach einer 72-Stunden-Schicht in der Notaufnahme nach nur 3 Stunden Schlaf geweckt. - GRAUSIG!

Man KANN Präsentationstechniken ÜBEN. Das geht und bringt auch was. - Man muß nur die schrottigen Übungen nicht ins Internet stellen, statt sie auf das Papierkorb-Icon zu ziehen, wo sie hingehören.

Ich bin daher gespannt auf erste GUTE Multimedial-Produkte für Pen&Paper-Rollenspiele. - Mal sehen, wann das erste erscheinen wird.
 
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