[Ende April 2008] Beginn des Endspiels

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
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22. Juni 2005
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Out of Character
Dies hier spielt irgendwann Ende April, ist aber nicht so sehr wichtig an welchem exaktem Datum.


Fabian trat durch die Türe. Er konnte bereits laute Stimmen reden hören. Es hatte eine größere Versammlung von den Skinheads und Sympathisanten der Gruppe gegeben. Im Prinzip waren alle wichtigen Personen -die nicht im Knast waren- der Freunde Ravachols hier anwesend. Es waren nicht so viele Menschen wie auf der Demonstration, immerhin, hatte es dort sehr viele Mitläufer gegeben und auch Personen, die eigentlich konträre Ziele vertraten, aber gerne auf den Putz hauten und die Demo dafür genutzt hatten.
Man konnte also sagen, hier hatte sich der Kern der halb politischen halb paramilitärischen Organisation zusammen gefunden.

Das Gebäude war eines der leer stehenden Bürokomplexe am Schwarzen Kamp, die niemand mehr nutzte. Hier schliefen Penner, trafen sich Jugendliche zur Mutprobe, oder man fand sich für eine illegale Party ein. Der perfekte Ort also.
Hinter der Tür, die Fabian nach dem Eintreten wieder schloss, war eine Ansammlung von alten Stühlen, Sesseln, Sofas und sonstigen Sitzgelegenheiten zu finden, die alle auf eine Art Podium ausgerichtet waren. Dort stand gerade Olaf.
Nachdem Fabian ihm klar gemacht hatte, wie wichtig es momentan war, sich auf die politische Sache zu konzentrieren -und nachdem er ihm inzwischen mehrmals von seinem Blut hatte trinken lassen- sprühte der große Redskin gerade zu vor Eifer.

"...und immer noch ist es ein Problem, dass wir lediglich Schlagwaffen und ein paar drittklassige Schusswaffen besitzen. Wir müssen endlich Verbindungen zu den richtigen Leuten aufbauen, um uns zu bewaffnen. Das heißt nicht, das wir blindlings jedes Angebot annehmen können, nicht dass es viele Angebote gäbe..."
Kurzes Lachen folgte.
"...schließlich hilft es uns wenig, wenn wir mit irgendwelchen islamistischen Spinnern kollaborieren. Trotzdem brauchen wir diese Mittel. Wir müssen genauso hart zurückschlagen können, wie der Stadtu uns gerade versucht zu schlagen. Wir müssen in der Lage sein, die gleichen, wenn nicht sogar bessere Mittel zur Verfügung haben."
Er machte eine kurze Pause und einige Klatschten, andere sahen sich gelangweilt im Raum um. Das Thema war zwar nicht neu, aber trotzdem brisant. Immer noch gab es Personen, die nicht der Meinung waren, das man sich mit illegalen Waffen ausrüsten sollte. Was für ein Schwachsinn! Man hatte doch längst schon den Status der Illegalität erreicht, was machten da noch ein paar Waffen aus?
"Natürlich sind wir mehr. Wir sind die Masse, das Volk. Aber trotzdem sollten wir verhindern, dass wir uns blindlings und todesmutig gegen die Staatsmacht schmeißen und Verluste erzielen, nur weil wir nicht gut genug ausgerüstet sind."

Jemand rief dazwischen:
"Und woher bekommen wir die Kohle für all den Kram?"
Olaf sah sich nach dem Sprecher um und kniff die Augen zusammen.
"Also...wir"
Er machte eine kurze Pause während der er Fabian erblickte. Er nickte ihm kurz zu. Ein paar Köpfe drehten sich um. Fabian nickte zurück und erhob die Hand.
"Wir haben eine ein wenig Geld, das direkt von den Leuten hier im Raum kommt. Viel davon ist bereits in Projekte investiert."
Wieder sah er zu Fabian.
"Aber immer noch ist einiges übrig, das sich verwenden lässt."
Erneut sah er sich zu dem Sprecher um.
"Von daher ein guter Einwand. Und ich denke uns allen ist klar, dass wir versuchen müssen Geld zusammen zu bringen. Natürlich können wir nicht einfach eine Partei oder sowas gründen und nach Spenden fragen. Unsere Einkünfte werden sich auch im illegalen Bereich aufhalten..."
Kurz herrschte Stille, dann sprach erneut jemand von den Zuhörern.
"Meinst du damit vielleicht Drogenverkauf oder Prostitution? Ich meine, klar, lasst uns das Volk verderben, bevor wir es befreien."
Olaf schüttelte den Kopf.
"Nein... also... wir müssen sehen, was am besten ist..."
Er leckte sich die Lippen und blickte erneut zu Fabian. Der verstand die Botschaft und erhob die Stimme.
"Ich denke wir stimmen alle Olaf zu, wenn er meint, dass unser oberstes Ziel ist, die Zustände so wie sie sind zu verändern. Das Problem ist, dass der Staat in dem jetzigen Zustand nicht zulässt, dass wir uns so verhalten können, wie wir uns wollen. Deswegen sind wir ja eine illegale Gruppe. Alles klar?"
Er machte eine kurze Pause und schritt weiter in den Raum hinein, niemanden wirklich ansehend, die Stern gerunzelt, wie als würden diese Gedanken bei ihm selbst gerade erst ankommen.
"Wir müssen also jedes Mittel nutzen, das uns zur Verfügung steht. Egal ob der Staat dieses Mittel als legal oder illegal bezeichnet. Natürlich gibt es gewisse Präferenzen. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, das es dem Staat völlig egal sein wird, was wir tun, er wird uns genauso vernichten wollen, wie wir ihn. Aber das selbe gilt für das Volk. Dem ist es in seinem momentanen Zustand auch gleich, was wir tun. Dem Volk wird vom Staat vorgekaut, was wir sind. Wir werden in einem gewissen Licht repräsentiert und von den Medien in den Dreck gezogen. Ob wir wollen oder nicht. Daher macht es keinen großen Unterschied mehr."

Er war inzwischen fast am Podium angekommen, setzte sich jedoch auf die Erhöhung, anstatt sie zu besteigen. Sein Blick ging musternd durch die Menge. Natürlich waren sie alle plötzlich sehr interessiert an seiner Meinung und würde ihm zustimmen. Dafür hatte er mit den ersten Worten gesorgt und seine Aura nach außen gedrückt um die richtige Beeinflussung zu erzeugen.
"Daher ist es momentan nicht so sehr wichtig, wie wir unsere Einkäufe finanzieren, oder woher wir unsere Waffen bekommen. Nicht einmal die Bewaffnung ist momentan all zu sehr wichtig, ich meine wir sind doch alle starke Kerle und Frauen..."
Die humoristische Bemerkung zog eine kurze Reaktion nach sich, bevor Fabian ungetrübt davon fortfuhr.
"Viel wichtiger momentan ist es, gezielte Schläge auszuführen. Großstadtguerilla, meine Freunde. Wir suchen uns einzelne Individuen mit viel Macht, die wir gezielt kalt stellen."
Erneut legte er eine Pause ein und stand auf, die Hände in die Hosentaschen versenkend.
"Ich habe einige Kontakte hergestellt und einige Daten gesammelt und es gibt da eine Person, mit der ich beginnen möchte. Leider ist diese Person momentan nicht in Finstertal, doch wenn sie zurück kehrt, dann bin ich in der Lage, es so auszurichten, dass wir sie hier her bringen können."
Er winkte mit der Hand ab.
"Ich weiß, das kling fantastisch und auch ziemlich dubios und ich versichere euch, ihr möchtet die genauen Details nicht wissen, aber durch gewisse Kontakte und Begebenheiten bin ich dazu in der Lage... sind WIR in der Lage diese Person auszuschalten. Dies verlangt natürlich ein wenig Planung und auch einige Freiwillige, die mir in der bestimmten Nacht beiseite stehen, aber wenn wir alles richtig einfädeln, haben wir bald einen der Köpfe dieser Stadt ausgeschaltet."
Er endete und es herrschte Ruhe. Plötzlich fing Olaf hinter ihm an, wild zu klatschen und schon bald folgte die ganze angesammelte Mannschaft.
 
AW: [Ende April - 04.2008] Beginn des Endspiels

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Edit By Mitra: Auf Wunsch von Grinsekind aus den Zimmern des Prinzen hierher verschoben!
 
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