Ich finde es erst mal positiv, dass Ulisses sich bei einem Schulprojekt engagiert. Das ist nicht selbstverständlich.
Zu unbezahlten Schreibern: Ich fände es natürlich besser, wenn nicht nur das Schreiben von Rollenspielmaterial, sondern auch das Übersetzen, Bilder zeichnen, bzw. alle Arbeiten an einem Rollenspielprodukt ordentlich bezahlt wird. Der Rollenspielmarkt ist aber klein und gibt wahrscheinlich durch höhere Produktpreise erreicht keine bessere Bezahlung der Autoren her. Rollenspiel ist ein Nischen- und Hobbymarkt.
Wenn Ulisses mit einem Abenteuerband, der nur unbezahlte Abenteuer aus einem Abenteuerwettbewerb enthält, Gewinn macht, wird dieser Gewinn wahrscheinlich das Gehalt der festen Mitarbeiter von Ulisses querfinanzieren und so gewährleisten, dass diese auch weiterhin für Ulisses arbeiten können. Für den einzelnen unbezahlten Autoren ist das nicht so schön, aber wahrscheinlich besser als wenn Ulisses seine festen Mitarbeiter nicht zahlen kann und so dann keine oder weniger neuen DSA Produkte herauskommen.
Ulisses wird für die Veröffentlichung vermutlich nur Texte nehmen, bei denen sie möglichst wenig inhaltliche Fehler ausbesseren, Texte redigieren müssen, etc. Diese Texte haben vor der Überarbeitung durch Ulisses und/oder den Autor schon eine bessere Qualität als viele andere Texte. Durch die Zusammenarbeit der Redaktion/Lektor/etc. mit diesen talentieren Autoren, hilft Ulisses diesen Autoren auch sich als Autor zu verbessern. Eine Veröffentlichung in einem offiziellen Produkt ist auch eine Referenz, die er später angeben kann, wenn er wieder oder für etwas anderes etwas veröffentlichen will.
Ich weis nicht, ob sie mit dem Aventurischen Boten Gewinn machen, aber vielleicht rentiert sich der Bote, wenn sie den Autoren bezahlen müssten, dann nicht oder nicht mehr und sie würden den Boten dann ganz einstellen.
Manche Fans sind auch einfach zufrieden, wenn sie ihr Werk und ihren Namen in einer offiziellen Publikation lesen können. Das ist schon etwas anderes als sein Rollenspielmaterial kostenlos auf einer Website oder in einem Blog zu veröffentlichen.
Fans lassen sich nur zu gern vor den Karren für ihr Objekt der Begierde spannen. Ich beäuge jedwege Ausbeutung von Fans, deren Kreativität oder Arbeitskraft kritisch, aber leider geht es in unserem Hobby vermutlich nicht anders und ohne sie würden viele Produkte nicht das Licht der Welt erblicken. Vielleicht ist Kickstarter in der Hinsicht ein gangbarer Weg zu besseren Autorenhonoraren.
Wenn man mit dem Schreiben von Rollenspielmaterial etwas Geld verdienen will, kann man entweder seine Werke ordentlich zu layouten, etc. und versuchen sie bei RPGnow zu vertreiben oder man packt in jeden Blogpost mit Rollenspielmaterial einen Flattr-Button. Reich wird man damit aber wahrscheinlich nicht werden, aber es ist ein finanzielle Anerkennung.