[DSA] Duglum [Szene]

Princeps Senatus

hijo pródigo
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17. April 2006
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Travin stand da wie erstarrt… eisige Schauer jagten ihm ein beständiges Zittern durch die Glieder, das Blut gefror in seinen Adern und er konnte spüren, ja er konnte es körperlich fühlen wie sich der Saft seiner Venen aus den oberen Hautschichten zurückzog um ein leichenblasse kalte Oberfläche zurückzulassen auf der sich mit einem Prickeln alle Härchen aufrichteten, mit einer Gewalt als wollten sie dem Körper entfliehen, der sich so nah und regungslos der Gefahr gegenübersah. Doch tat er keinen Schritt. Seine weit aufgerissenen Augen brannten, wurden geschunden von den kalten, peitschenden Winden, die ihm sein Gewand zerfetzten und am Haare zerrten, es- von eigenem Leben erfüllten Tentakeln gleich- um seinen Kopf wirbeln ließen. Dennoch gestattete ihm das Grauen nicht ein Wimpernzucken- ja selbst sein Atem und das sonst so stetige Schlagen seines Herz setzte in diesem Augeblick aus, als sich unzählige Krallen aus Eis um seine Wirbelsäule schlossen und ihn mit einem plötzlichem Ruck nach vorne rissen. Unbewusst entfuhr dem gepeinigten Körper ein markerschütternder, femininer Schrei, der wie abgehackt erstarb, als der Mensch auf die Knie sackte. Kälte und Tod waren erdrückend, waren körperlich. Das Blut das aus Travins Mund quoll färbte sich schwarz, wurde von einem auf den anderen Augenblick zu einer faulenden, klebrigen Substanz in die das Opfer nun ihr Gesicht gepresst fühlte. In irrsinnigem Winkel verkrümmte sich seine Wirbelsäule als ein frostiger Zwang, einem Nagel aus Eis in seinem Schädel gleich, ihn dazu brachte das Haupt zu der Kreatur der Niederhöllen zu wenden. Und die Zeit selbst verharrte…
In dem grünlich, eitrigen Dunst der Verwesung war der Gestank von Schwefel nur noch eine Note, ein Hauch, der nur umspielte was in seiner niederhöllischen Abartigkeit unbeschreiblich und grausam grotesk war. Die Süße der Zersetzung von Körper und Geist lag wie ein ätzender Ölfilm auf Travins Zunge, verklebte Hals und erstickte selbst das Würgen, das aus seinem Gedärm hochwallte. Die Finsternis, eine einzige Verballhornung dunkler, segensreicher Nächte, kroch wie ein zuckender Leib, übersäht mit aufbrechenden Pestbeulen, durch den Nebel der Fäule und spie das Wesen, welches diese Sphäre niemals hätte erreichen dürfen, aus. Über dem Opfer richtete sich ein Wesen auf, asselähnlich, geflügelt und von monströser Größe, aus dessen Unterseite sich ein endloser Fluss von eiterfarbenen Maden ergoss. Der Gestank umwallte und verschluckte den Knienden wie ein reißender, warmer Schlammfluss. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen, das Gefühl als würde der gesamte geschundene Körper mit ätzendem Schleim beträufelt, peinigte ihn ohne ihm die Gnade der Bewusstlosigkeit zu gewähren. Die brennenden Lungen verlangten nach Luft. Nur ein Wimpernzucken lang widerstand Travin, dann ergab er sich, atmete die Fäulnis, die Pest und Verwesung ein und mit ihr unzählige der Maden, die begannen ihn von Innen zu zersetzen. Doch auch der Tod war ihm nicht vergönnt… noch nicht.

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Werte Leserinnen, werte Leser!

Einige werden vielleicht bemerken, dass ich den Text bereits vor einige Zeit gepostet habe, allerdings finde ich ihn nicht wieder und wollte nochmals um Kritik bitten. :)

Greetz
Princeps
 
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