Rezension Doctor Strange [T-Rezi]

Taysal

RSP-Gott
verstorben
Registriert
17. September 2008
Beiträge
2.009
Doctor Strange


Marvel - Zeichentrickfilm [T-Rezi]


Hochintelligent, arrogant und von Schuldgefühlen zerfressen, das ist Doktor Stephen Strange. Der Neurochirurg beschäftigt sich nur noch mit außergewöhnlichen Fällen und ist für die Bitten normaler Patienten taub. Das ändert sich jedoch eines Tages, als eine dämonische Kreatur die Stadt angreift und Strange Zeuge davon wird, obwohl die Kreatur und die sie jagenden Magier unsichtbar sind.

Kurz darauf hat Strange eine Vision und einen Unfall, bei dem seine Hände schwer verletzt werden. Strange muss seinen Beruf an den Nagel hängen. Die Suche nach einer Heilung kostet ihn sein Vermögen. Er ist am Ende. Doch einer der monsterjagenden Magier erscheint Strange und erklärt ihm, die Heilung wäre in Tibet möglich. Strange macht sich auf den Weg und erkennt, dass die erhoffte Heilung ihn auf einen neuen Weg führt, auf den Weg der Marvel-Superhelden …!

Stephen Strange ist ein äußerst spannender Charakter aus dem Universum der Marvel-Comics und wurde 1963 von Stan Lee und Steve Ditko erschaffen. Seine Beliebtheit schlug sich in TV-Serien, Videospielen, Trading Card Games und vielen weiteren Dingen nieder. Unter anderem auch im vorliegenden Zeichentrickfilm „Doctor Strange“, der 2007 produziert und nun (2010) bei KSM für den deutschen Markt erschienen ist.

Wie bei den meisten Comicverfilmungen üblich, wird der Werdegang des Helden aufgezeigt. Dabei befindet sich Strange, ähnlich wie Bruce Wayne (Batman), auf einem Selbstfindungstrip nach Tibet und wird dort in den Kampfkünsten ausgebildet, die ihn nachhaltig prägen. Doctor Strange erfährt zudem mystische Geheimnisse und erlernt die Kunst der Magie. Das ist zwar gut inszeniert und lässt keine Wissenslücken offen, wirkt aber ziemlich langatmig. Erst zum Ende des Films zieht die Handlung an und legt eine ordentliche Geschwindigkeit vor. Dann wird es erst richtig spannend, denn immerhin tobt die Action. Als Schmankerl für Fans kommt sogar der Name Dr. Donald Blake und somit der mächtige Thor, vor. Leider hat dieser Superheld keinen Auftritt in dem Film.

Die Action ist an sich ebenfalls gelungen, aber erneut gibt es einige Punkte zu bemängeln. So werden Computeranimationen mit dem normalen Trickfilm kombiniert und sind leicht zu erkennen. Das stört die Einheitlichkeit im Stil. Dieser offensichtliche Stilmix wirkt leicht irritierend. Zudem sind die Kampfszenen sehr langsam im Ablauf. Bei den Schlägen und Schwerthieben kommt Langweile auf, denn es fehlt jegliches Tempo. Dadurch werden die Szenen beinahe statisch. Hier wäre mehr Dynamik schöner gewesen.

Die Zeichnungen selbst sind sehr gelungen und machen Laune. Sie wirken flüssig und die Charaktere besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Auch die gezeichneten Kulissen sind gut gemacht. Bis auf die offensichtlichen Computeranimationen wirkt alles wie aus einem Guss.

Die Sprecher leisten eine gute Arbeit. Die Stimmen sind passend gewählt und sorgen für Spannung. Auch Musik und Klang sind in Ordnung. Dolby Digital 5.1 ist zwar vorhanden, wird aber keinesfalls ausgereizt. Für einen Zeichentrickfilm ist das jedoch nachvollziehbar. Das Bild der vorliegenden DVD ist stellenweise leider etwas pixelig und schwammig.

Schlussendlich ist „Doctor Strange“ ein ansehnlicher Film mit einigen Stärken und Schwächen. Besonders gelungen ist der Abspann, in dem Bilder aus den Comics eingepflegt wurden. Eine schicke Sache.

Copyright © 2010 by Günther Lietz

Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net und Filmbesprechungen.de - reloaded.

Doctor Strange

Regisseur: Frank Paur, Jay Oliva
Produktion: USA (2007)
Dolby, PAL, Surround Sound, Widescreen
Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
16:9 - 1.77:1
Freigegeben ab 12 Jahren
73 Minuten
KSM GmbH (Juni 2010)Den Artikel im Blog lesen
 
Zurück
Oben Unten