Wie im letzten Blogpost angekündigt arbeiten wir an mehreren (genauer drei) Neuheiten für Die Schwarze Katze. Doch sind wir noch nicht an einem Punkt, an dem wir mehr über diese Projekte verraten können und wollen. Während wir an den Neuheiten arbeiten, müssen wir uns tagtäglich mit einer Frage beschäftigen: Wie sieht die Welt aus Sicht einer erwachten Katze aus?
Wandert ein menschlicher Held durch eine Stadt Aventuriens, nimmt er seine Umwelt schon anders wahr als ein zwergischer oder elfischer Abenteurer. Für eine Katze jedoch sieht die Welt ganz anders aus: Nicht nur aufgrund ihrer Größe sieht eine Katze alles aus einer anderen Perspektive, ihre schärferen Sinne erlauben ihr, Dinge wahrzunehmen, die den Menschlingen verschlossen bleiben.
Zwar suchen Katzen oftmals die Nähe zu Menschen und bewegen sich in einer von Menschen gebauten Welt, doch sind für die Katzen auch andere Orte relevant als für Menschen: Für den Besucher oder Bewohner einer Stadt mögen die hiesigen Schenken, der Gemüsemarkt, der Kleiderbasar und das Bettenhaus interessant sein. Für eine Katze ist das Fass mit den Fleischabfällen im Hinterhof der Metzgerei, der Keller voller Ratten und Mäuse oder die warme Rückwand eines Kamins viel spannender als die Orte, die Menschen für wichtig halten.
Katzen erkunden Städte auf eine andere Weise, denn wenn man nicht so ungeschickt wie Menschen ist, kann man einfach über die Dächer flitzen. Mauern verbinden Orte, statt sie zu trennen und Deckenbalken sind ideale Abkürzungen durch große Häuser. Ein Loch im Zaun ist ein Tor, durch das man problemlos schlüpfen kann.
Darüber hinaus ist es einer erwachten Katze ziemlich egal, wie groß ein Raum ist – er ist klein, mittel oder groß und nicht 3 mal 4 Schritt. Die Anzahl der Stühle und Tische spielt keine Rolle, auch Lichtquellen sind eher sekundär. Und die anwesenden Menschen sind, solange sie die Katzen in Ruhe lassen, völlig unwichtig. Allerdings das Mauseloch in der Ecke, die Lehne des Sessels, an der man so nett die Krallen wetzen kann, der kleine Kläffer, der in seinem Körbchen schläft, beschäftigen eine Katze viel eher. Ist eine Mäuseplage für Menschen ein Grund ein Gasthaus zu meiden, ist es für die Katzen ein reich gedecktes Buffet.
Ebenso ist die Wahrnehmung von Gefahren eine andere. Macht sich ein Mensch Sorgen um Straßenräuber und Taschendiebe, stören sich Katzen eher an Straßenhunden, Stockottern oder Kanalspinnen. Hingegen ein Haus, in dem es spuckt oder ein Platz, wo Feen sich rumtreiben, ist spannend. Gehen Menschen solchen Wesen aus dem Weg, verstehen sich erwachte Katzen mit Geistern, Feen und magischen Wesen recht gut und fürchten diese mitnichten.
All diese Unterschiede führen dazu, dass Orte in Die Schwarze Katze anders beschrieben werden müssen als in anderen Rollenspielen. Eine neutrale Sichtweise, die objektiv einen Ort beschreibt, kann nicht funktionieren. Deshalb werden Orte stets von einem (oder mehreren) Nichtspielercharakter(en) erklärt; die „Fremdenführer“ beschreiben den Ort aus der Perspektive von Erwachten. Nicht nur kann der Leser so die Welt durch die Augen einer Katze erfahren, sondern ebenfalls die Gesellschaft der Erwachten kennenlernen – wer herrscht wo? Wer verkauft die hübscheste Kleidung? Von wem hält man sich besser fern? Wo gibt es die schönsten Dinge?
Wir werden bei den zukünftigen Bänden für Die Schwarze Katze diese Art der Beschreibung noch ausbauen, denn sie erschließt dem Leser nicht nur den beschriebenen Ort, sondern kann auch das jeweilige „Gefühl“ transportieren.
Bisher liegen Havena und Fasar durch die Augen Erwachter vor. Weitere Bände folgen.
Der Beitrag Die Welt durch die Augen einer Katze erschien zuerst auf Ulisses Spiele.
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Wandert ein menschlicher Held durch eine Stadt Aventuriens, nimmt er seine Umwelt schon anders wahr als ein zwergischer oder elfischer Abenteurer. Für eine Katze jedoch sieht die Welt ganz anders aus: Nicht nur aufgrund ihrer Größe sieht eine Katze alles aus einer anderen Perspektive, ihre schärferen Sinne erlauben ihr, Dinge wahrzunehmen, die den Menschlingen verschlossen bleiben.
Zwar suchen Katzen oftmals die Nähe zu Menschen und bewegen sich in einer von Menschen gebauten Welt, doch sind für die Katzen auch andere Orte relevant als für Menschen: Für den Besucher oder Bewohner einer Stadt mögen die hiesigen Schenken, der Gemüsemarkt, der Kleiderbasar und das Bettenhaus interessant sein. Für eine Katze ist das Fass mit den Fleischabfällen im Hinterhof der Metzgerei, der Keller voller Ratten und Mäuse oder die warme Rückwand eines Kamins viel spannender als die Orte, die Menschen für wichtig halten.
Katzen erkunden Städte auf eine andere Weise, denn wenn man nicht so ungeschickt wie Menschen ist, kann man einfach über die Dächer flitzen. Mauern verbinden Orte, statt sie zu trennen und Deckenbalken sind ideale Abkürzungen durch große Häuser. Ein Loch im Zaun ist ein Tor, durch das man problemlos schlüpfen kann.
Die Welt der Katzen ist anders als die Unsere
Darüber hinaus ist es einer erwachten Katze ziemlich egal, wie groß ein Raum ist – er ist klein, mittel oder groß und nicht 3 mal 4 Schritt. Die Anzahl der Stühle und Tische spielt keine Rolle, auch Lichtquellen sind eher sekundär. Und die anwesenden Menschen sind, solange sie die Katzen in Ruhe lassen, völlig unwichtig. Allerdings das Mauseloch in der Ecke, die Lehne des Sessels, an der man so nett die Krallen wetzen kann, der kleine Kläffer, der in seinem Körbchen schläft, beschäftigen eine Katze viel eher. Ist eine Mäuseplage für Menschen ein Grund ein Gasthaus zu meiden, ist es für die Katzen ein reich gedecktes Buffet.
Ebenso ist die Wahrnehmung von Gefahren eine andere. Macht sich ein Mensch Sorgen um Straßenräuber und Taschendiebe, stören sich Katzen eher an Straßenhunden, Stockottern oder Kanalspinnen. Hingegen ein Haus, in dem es spuckt oder ein Platz, wo Feen sich rumtreiben, ist spannend. Gehen Menschen solchen Wesen aus dem Weg, verstehen sich erwachte Katzen mit Geistern, Feen und magischen Wesen recht gut und fürchten diese mitnichten.
Der Fremdenführer für Menschlinge
All diese Unterschiede führen dazu, dass Orte in Die Schwarze Katze anders beschrieben werden müssen als in anderen Rollenspielen. Eine neutrale Sichtweise, die objektiv einen Ort beschreibt, kann nicht funktionieren. Deshalb werden Orte stets von einem (oder mehreren) Nichtspielercharakter(en) erklärt; die „Fremdenführer“ beschreiben den Ort aus der Perspektive von Erwachten. Nicht nur kann der Leser so die Welt durch die Augen einer Katze erfahren, sondern ebenfalls die Gesellschaft der Erwachten kennenlernen – wer herrscht wo? Wer verkauft die hübscheste Kleidung? Von wem hält man sich besser fern? Wo gibt es die schönsten Dinge?
Wir werden bei den zukünftigen Bänden für Die Schwarze Katze diese Art der Beschreibung noch ausbauen, denn sie erschließt dem Leser nicht nur den beschriebenen Ort, sondern kann auch das jeweilige „Gefühl“ transportieren.
Bisher liegen Havena und Fasar durch die Augen Erwachter vor. Weitere Bände folgen.
Mit schnurrigen Grüßen, euer Philipp Baas
Der Beitrag Die Welt durch die Augen einer Katze erschien zuerst auf Ulisses Spiele.
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