Die Sucher Nach Der Ratte

Desaparecidos

Coheed&C. - Welcome Home
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28. Februar 2004
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..werde ich Sie jagen und erlegen..
Immer wieder jagten diese Worte durch ihre Gedanken. Immer wieder.

Melody hatte sich von dem Gebäude entfernt und sich immer wieder umgesehen. Fast fühlte sie sich schon wie eine gejagte. Das Licht der Straßenlaterne erschien ihr zu hell, dunkle Ecken in kleineren Gassen viel zu schwarz.

Lurker hatte sie über seinen Piepser eine Handynummer dagelassen, nur ihre Nummer, sonst nichts. Ihre eigene. Und nun stand sie da, an eine Hauswand gelehnt und wartete. Die Straße war nicht gänzlich mit oder ohne Licht. Gerade soviel dass sie jederzeit sehen würde falls jemand kam. Sie glaubte zumindest dass sie alles sehen würde. Ihre Hände hatte sie in den Jackentaschen vergraben nur um sie wieder rauszuholen. Sie war nervös genug um die Wut damit einfach zurückzudrängen.

Wut darüber, was die beiden gemacht hatten.. darüber dass sie auch nur Schleimscheißer waren, die sich am Ende mit einem zufriedenen Lächeln zurücklehnen konnten. Denn sie hatten gewonnen, auf die ein oder andere Art. Egal was sie tun würde.. wahrscheinlich würden sie gewinnen.
Es gibt noch diese Nacht. Vielleicht weiß Lurker etwas!
Wenn es den überhaupt gibt.


Unruhig fummelte sie ihr Handy aus der Jackentasche und starrte auf das dunkle Display. Ihre Finger verkrampften sich fast um das kleine Plastikteil.

Und wenn es nun eine Falle war um dich jetzt schon zu jagen?
Sie stieß sich von der Mauer ab und begann einfach die Straße entlang zu gehen. Der Hunger, die Gier nach Blut kratzte ein klein wenig an ihr, aber sie hatte nicht die Zeit diesem Drang nachzugeben. Sonst hätte sie es wohl ohne zu zögern getan
 
Die Telefon Nummer sagte ihm rein gar nichts. Dennoch, er vergab Kontakt Daten niemals leichtfertig. Die Nummer die hier angewählt worden war, war eine unter der ihn einige Kontakte erreichen konnten die er hatte. Alle samt dem Sabbat zugehörig.
Allerdings hatte dieser jemand es nicht für nötig befunden mehr Angaben zu machen als nur seine Nummer.
Deswegen rief er nicht sofort zurück, sondern erst als er den alten Münzsprecher am einer schäbigen S-Bahn Station im Ost Viertel der Stadt erreicht hatte. Das Telefon war zu alt um eine Rufnummer zu senden. Außerdem konnte man die Nummer getrost zurück verfolgen, ohne das irgendeine Spur zu dem vorsichtigem Nosferatu führte.
Einige minuten hatte er noch in der Telefon Zelle gestanden und auf seinen Fingern herum gebissen. Dann hatte er verärgert geknurrt und mit einem entschlossenem Ruck drückte er viel zu fest auf die Tasten um die Nummer zu wählen.
Er hielt den Höhrer an sein Ohr und lauschte dem Knarren der Leitung, das nach wenigen Wimpernschlägen dem schrillem Freizeichen wich. Es klingelte am anderen Ende.
Lurker biß die Zähne aufeinander und wartete.
 
Zweimal ließ sie ihr Handy klingeln. Tatsächlich war sie sogar etwas erschrocken über das lautlose, plötzliche Vibrieren in ihrer Hand. Was sollte sie jetzt zu ihm sagen? Irgendwas musst du sagen

Entschlossen drückte sie auf den kleinen Knopf um den Anruf entgegenzunehmen und sich das Handy dann ans Ohr zu halten. Einen Moment herrschte Stille und sie lauschte nur dem leisen Knacken in der Leitung.

"Äh Hallo. Ist da Lurker?" Wieder eine kurze Pause. Kein Einatmen welches man hören konnte. Nur Stille. "Pap.. Wolf hat mir die Nummer gegeben und gesagt ich könnte anrufen wenn ich Hilfe bräuchte oder so. Wolf ist mein ..äh Vater." Sie hatte fast 'Paps' gesagt, soe wie sie Wolf im Scherz immer genannt hatte weil er sich gerne darüber geärgert hatte. Ihre Stimme klang etwas unsicher, gleichzeitig war genügend Ernst herauszuhören als dass man einfach wieder auflegen konnte.
"Achso, ich heiße Sarah" Sie nannte Fremden nie sofort ihren Kosenamen, mit dem sie aber eigentlich jeder ansprach der sie ein wenig mehr kannte. Ihr Blick flog erneut über die Straße zurück bevor sie sich in einen Hauseingang drückte.

Out of Character
So, bin dann erstmal auffer Arbeit ;)
 
Das andere Ende des Gespräches sprudelte erfreulicherweise los bevor er irgendetwas sagen konnte. So war die Situation schnell geklärt. Er erinnerte sich an Wolf und er wußte um die Geschichte des Mädchens das der Mann dem Clan der Rose gestohlen hatte.
Dimitri hatte ihm dies erzählt. Darum war der Mann auch praktisch direkt nach seinem Auftauchen wieder verschwunden, er hatte sich um sein Junges gekümmert. Scheinbar war sie nun alleine unterwegs und Wolf hatte ihr diesen Kontakt gegeben.
Plötzlich fiel ihm ein das er sie sogar kannte. Bei ihrer letzten Begegnung hatte sie ihm eins übergezogen. Aber jetzt standen sie wohl auf der selben Seite. Ein schiefes Grinsen schlich sich in seine Mundwinkel. Dementsprechend belustigt klang auch seine Stimme, als er mit heiserer Stimme in die Hörmuschel schnarrte.

Ja... wir kennen uns... du hast mir einen Stuhl über den Schädel gezogen nicht wahr ? Ja.. das waren Zeiten damals

Er kicherte bösartig, es klang als würde ein Nagetier sich den Zahnstein an einem Stück Metall abschaben.

Also du bist nun Wolfs Tochter... das ist gut. Was genau denkst du denn das ich für dich tun kann ?

Er ging zunächst einmal davon aus das Wolf die Kleine eingeweiht hatte was es hieß mit dem Clan der Verborgenen Geschäfte zu machen.
Allerdings vermutete er das sie auf seine loyalität zählen würde, weil Wolf ihr mit Sicherheit erzählt hatte das sie demselben Verein angehörten.

Out of Character
Wann findet der Anruf statt ? am 22.04 oder am 23.04 ?
 
Out of Character
am 22. noch.. da sie ihm ja sicher am telefon nichts deswegen sagen wird, würde das treffen dann am 23. sein. Ach und das sollte eichenlich "Suche" heißen. geht ihren Kopf mal sonstwo suchen


"Oh" war zunächst das einzige, was über Melodys Lippen kam. Da es nicht sonderlich viele Personen gab, denen sie mit dem Stuhl eins übergewischt hatte, wusste sie auch fast sofort wer er war. Oder wen sie da mal gesehen hatte. Bei seinem heiseren Lachen gab sie ein etwas gequältes Geräusch von sich. Leise genug um vielleicht durch die Leitung nicht gehört zu werden.
Einen kurzen Moment war ihr die Situation von damals peinlich, ehe sich wieder wichtigere Gedanken vordrängten und ausgesprochen werden wollten.

"Also eigentlich brauche ich keine Hilfe. Ich bin ohne Wolf hier und ich kann das am Telefon schlecht sagen. Hättest du was dagegen mich zu treffen? Ist ziemlich wichtig, auch für dich.
Heute dürfte eng werden. Aber morgen vielleicht?!"

Ihr Ton hatte etwas bittendes. Sie würde es nichtmal wundern wenn er ablehnen würde, immerhin kannte er sie nicht und wenn er wüsste von wem sie gerade kam, dann hätte er vermutlich nichtmal zurück gerufen.
Kurz schloss sie die Augen und drückte sich etwas mehr in den Hauseingang, als ein Auto durch ihre Straße fuhr. Sie hatte sich noch keine Gedanken über eine Schlafmöglichkeit gemacht, aber wenn sie schon mit einem Nosferatu telefonierte.. das ist doch ekelhaft.. in der Brühe da unten!
Schweigend wartete sie auf die Antwort von Lurker, um das andere könnte sie sich nach dem Gespräch Gedanken machen.
Überhaupt übte sie sich einmal mehr darin, unangenehme Gedanken fürs erste einfach nur zu verdrängen.
 
Das `Oh´klang danach als wäre ihr diese Sache tatsächlich unangenehm. Lurker wurde ein wenig ernster und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er hatte daran denken müssen das er sie wahrscheinlich ohne weiteres angegriffen hätte um Raphael zu bekommen, wenn sie ihn damals nicht in Schach gehalten hätte.
Dann wäre sein Junges heute nicht bei ihm und er hätte Dumonts Lieblingsghul mitten in einem Elysium leer gesoffen.
Unwahrscheinlich das man ihn hätte weiter existieren lassen. Sie klang ein wenig aufgeregt, scheinbar war sie noch nicht `lange im Geschäft´.
Das sie sagte sie hätte auch etwas das für ihn wichtig ist, ließ ihn schlußfolgern das sie unsicher war ob er sie treffen würde. Sie konnte ja nicht ahnen das alleine Lurkers Neugierde ihn ganz sicher hätte auftauchen lassen.

Aber gerne... Morgen. Wir treffen uns am Wasserwerk, das ist im Norden der Stadt. Geh dort einfach in den das große Gebäude das wie ein Wassertank aussieht. Das mit dem Rolltor und der kleinen Türe daneben.

Er hätte sie sicherlich auch in der Bibliothek treffen können, aber wenn sie Wolfs Kind war, dann würde ihr diese Umgebung vielleicht nicht behagen. Die wenigsten aus dem Clan des Tieres würden sich wohl ausgerechnet in einer Bibliothek treffen wollen. Kurz dachte er an May, aber er wischte alles sofort verärgert beiseite.

Also bis morgen Sarah... ich bin gespannt.
 
Und dabei hätte sie nichtmal etwas gegen die Bibliothek gehabt. Warhscheinlich hätte sie jedem beliebigen Ort zugestimmt. Aber das Wasserwerk ging auch. Zum glück wusste sie ja wo in der Stadt alles war. Der Nosferatu schien es allerdings etwas eilig zu haben

"Äh.. Halt! Ich kann nicht die halbe Nacht dort warten bis du kommst. Kannst du mir nicht ne Uhrzeit sagen? Bitte.
Also am Besten kommst du so schnell wie möglich dahin."

Beim Seneschall und Ashton hatte sie angefangen Anweisungen zu geben, und in einem gewissen Sinne tat sie dies grade schon wieder.
Wenn ich nicht gleich Blut bekomme dreh ich am Rad Ganz so schlimm war es natürlich nicht. Es war vielmehr das Gleiche wie wenn ein Raucher eigentlich grade keine Zigaretten hat und eine will, ohne dass er sie braucht. Ihn würde das auch wahnsinnig machen.
 
Was immer sie auch bedrängte, sie schien sich ernsthafte Sorgen zu machen und irgendwie war das ansteckend.
Lurker begann sich nervös umzusehen und machte sich in der Telefonzelle kleiner. Ohne sich dessen bewußt zu sein, verblaßte er zusehends aus der Welt der Menschen, erschuf sich seine eigene kleine Ecke in der ihn niemand sehen konnte.

Keine Sorge, ich werde mich nur kurz vorher mit jemandem treffen, dann komme ich zu dir. Gegen Mitternacht werde ich da sein. Einverstanden ?

Er wollte aus dieser verdammten Telefonzelle herraus.
 
Mitternacht? Versteht der das unter früh?
Sie drückte sich eine Faust kurz an die Lippen ehe sie zustimmte.
Das wäre dass eine Nacht minus zwei Stunden am Anfang, minus die Zeit um bei Kuragin anzurufen. Aber ein Anruf war schnell getätigt und so konnte sie noch jagen gehen.

"Gut, Mitternacht. Bis Morgen"

Damit legte sie dann auch schon auf und verstaute ihr Handy wieder in einer Tasche. Sie trat aus dem Hauseingang und sah die Straße runter. Irgendwo musst du pennen
Ihr Blick fiel auf einen Kanaldeckel. Der Gedanke wiederstrebte ihr aber es schien zumindest eine sonnensichere Lösung zu sein. Vorerst rannte sie die Straße runter.. sie würde schon etwas besseres finden, wenn nicht konnte sie immernoch die Kanalisation nehmen.
 
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