Rund um Bücher Die moderne Bücherei (war: Ich bin soooo alt......)

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Noch mehr ärgert mich die Vernachlässigung der Büchereien - waren es doch die Adressen an die man sich wandte, wenn man mit wenig Geld etwas lesen, hören oder sehen wollte. Wenn da ein gescheites Programm entwickelt werden würde, hätten die Tauschbörsen bald schon in Deutschland keine Nutzer mehr.

Ich habe sogar erlebt, wie die ersten Videotheken aufgemacht haben. Kann mich gut daran erinnern, was für ein großer Schritt es gewesen war, mal in so einen Laden hinein zu gehen, um einen Film aus zu leihen - und an die Enttäuschung, wenn die Kassette so runter bzw. der Video so alt war, dass er das Bild nicht wieder geben konnte :(

Den Track einstellen musste man mit der Hand, Autotracking gab's erst Mitte der 80er

OffTopic
 
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Noch mehr ärgert mich die Vernachlässigung der Büchereien - waren es doch die Adressen an die man sich wandte, wenn man mit wenig Geld etwas lesen, hören oder sehen wollte. Wenn da ein gescheites Programm entwickelt werden würde, hätten die Tauschbörsen bald schon in Deutschland keine Nutzer mehr.

Ich habe sogar erlebt, wie die ersten Videotheken aufgemacht haben. Kann mich gut daran erinnern, was für ein großer Schritt es gewesen war, mal in so einen Laden hinein zu gehen, um einen Film aus zu leihen - und an die Enttäuschung, wenn die Kassette so runter bzw. der Video so alt war, dass er das Bild nicht wieder geben konnte :(

Den Track einstellen musste man mit der Hand, Autotracking gab's erst Mitte der 80er

Und mich erst!

Durch Ersatz oder Erweiterung des bestehenden Bestands um ein digitales Archiv könnte der Umfang nicht nur Erweitert werden, er könnte zugleich auch einer unbegrenzten Zahl von Lesern zur Verfügung gestellt werden.
Keine fehlenden Seiten, kein Bandwurm, kein Video so runter oder so alt, dass es nicht wieder gegeben werden kann und kein Buch und kein Kassette, die gerade ausgeliehen und daher nicht verfügbar ist.
Der ganze Spaß sogar mit k(l)einem Geld.

Gerade heute leben wir in einem historisch bedeutsamen Moment.

Freier Zugang zu Bildung und Wissen, unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Religion und sozialer Herkunft sind Träume, für die Menschen gekämpft haben und für die Menschen gestorben sind.
Heute und nicht erst morgen verfügen wir über die technischen Möglichkeiten diesen Traum wahr werden zu lassen.
Warum gelingt es uns nicht ihn in die Tat umzusetzen?

Abschließend wegen sich aufdrängender Parallele ein Zitat aus John Steinbeck's "The Grapes of Wrath" (1939)
Men who have created new fruits in the world cannot create a system whereby their fruits may be eaten.
 
Und mich erst!

Durch Ersatz oder Erweiterung des bestehenden Bestands um ein digitales Archiv könnte der Umfang nicht nur Erweitert werden, er könnte zugleich auch einer unbegrenzten Zahl von Lesern zur Verfügung gestellt werden.
Keine fehlenden Seiten, kein Bandwurm, kein Video so runter oder so alt, dass es nicht wieder gegeben werden kann und kein Buch und kein Kassette, die gerade ausgeliehen und daher nicht verfügbar ist.
Der ganze Spaß sogar mit k(l)einem Geld.

Gerade heute leben wir in einem historisch bedeutsamen Moment.

Freier Zugang zu Bildung und Wissen, unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Religion und sozialer Herkunft sind Träume, für die Menschen gekämpft haben und für die Menschen gestorben sind.
Heute und nicht erst morgen verfügen wir über die technischen Möglichkeiten diesen Traum wahr werden zu lassen.
Warum gelingt es uns nicht ihn in die Tat umzusetzen?

Abschließend wegen sich aufdrängender Parallele ein Zitat aus John Steinbeck's "The Grapes of Wrath" (1939)

Ersatz ist ne besch... Idee weil nicht jeder das passende Lesegerät hat. Gerade der Teil unserer Gesellschaft der von öffentlichen Bibliotheken am meisten profitiert hat da oft nicht das Geld. Ansonsten machen Bibliotheken aber einiges in die Richtung dies ZUSÄTZLICH anzubieten (Stichwort: OnLeihe). Es ist immer ne Frage wie die sehr oft "auf Kante" genähten Städte da ihre Mittel verteilen. Und dann lieber "was gedrucktes" und "genug Personal für lange Öffnungszeiten" als "ganz doll elektronisch" (Und das sagt jemand der zu mehr als 80 Prozent nur noch eBooks/legale PDF verwendet)
 
Man wird halt dann Bücher bestellen müssen, weil die Vorort nicht mehr lagern - aber generell wird man wahrscheinlich noch sehr sehr lange gedruckte Bücher leihen können - aber es könnte durchaus sein, dass man ein Lesegerät mit leihen kann, warum auch nicht ;)
 
Man wird halt dann Bücher bestellen müssen, weil die Vorort nicht mehr lagern - aber generell wird man wahrscheinlich noch sehr sehr lange gedruckte Bücher leihen können - aber es könnte durchaus sein, dass man ein Lesegerät mit leihen kann, warum auch nicht ;)

Kosten der Anschaffung, Kosten der Ersatzbeschaffung, Chancen des Diebstahls. Sprich mal mit deiner örtlichen Bibliothek. Wenn die in ner etwas größeren Stadt ist macht sie wahrscheinlich "Onleihe" und hat die Sachen schon durchgerechnet/durchgedacht. Die Bibliotheken sind da zT. deutlich weiter als man glaubt (Wir sind hier eine eher "provinzielle" Grossstadt mit 200.000 EW und unsere Bibo macht da viel. Unistädte sollten da zT. noch aktiveres haben).

Leih-EReader mit all ihren Problemen (Defektes Buch = 10 €, defekter Reader = 100€ etwa) sind auf der Liste der meisten Bibos gaaaaanz weit unten. Oben steht "Überhaupt aktuellen Kram rein bekommen" und "genug Stellen für vernünftige Öffnungszeiten bekommen". Gerade die kleineren Ortsteil-Bibos (die für wegen Geld/Alter/Zeit weniger mobilen in den dt. Flächenstädten sehr wichtig sind) leiden unter massiven Budget-Kürzungen. Und weil die Städte zwar immer mehr KOSTEN aber nicht mehr EINNAHMEN bekommen wird das auch nicht besser werden.
 
naja, ein Reader kostet keine 100 Euro mehr - zudem fallen die Mehrwertsteuer weg und bei Abnahme von vielen wird der Preis auch nochmal in den Keller gehen. 67 Euro für ein neues Gerät, ohne Steuer etwa 56€ für normale Gewerbetreibende im Einzelkauf. Vielleicht könnte man sogar direkt vom Hersteller beziehen und so die Zwischenhändler umgehen?
Computer gibt es schon in der Bücherei, wo man dann Pdfs und auch eBooks lesen könnte.

Das Diebstahlproblem hast Du ja immer. Fachliteratur liegt meist auch bei 50 Euro pro Buch.
 
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naja, ein Reader kostet keine 100 Euro mehr - zudem fallen die Mehrwertsteuer weg und bei Abnahme von vielen wird der Preis auch nochmal in den Keller gehen. 67 Euro für ein neues Gerät, ohne Steuer etwa 56€ für normale Gewerbetreibende im Einzelkauf. Vielleicht könnte man sogar direkt vom Hersteller beziehen und so die Zwischenhändler umgehen?
Computer gibt es schon in der Bücherei, wo man dann Pdfs und auch eBooks lesen könnte.

Das Diebstahlproblem hast Du ja immer. Fachliteratur liegt meist auch bei 50 Euro pro Buch.

Die Fachliteratur der 50€+ Klasse ist mehr in Uni-Bibos zu finden als in der Stadtbücherei. Und was die Reader angeht - es sind ja nicht nur 2, 3 zu beschaffen sondern eine sinnvolle (so 3-stellige) Anzahl von Leihgeräten weil Leihzeiten ja wie bei Büchern in Wochen gerechnet werden. Gerade das Publikum das sich einen leiht ist auch oft das Publikum das nicht täglich in die Bibo kommen kann. Dazu kommt das ggf. nicht alle Typen nutzbar sind weil von den Herausgebern der eBooks (das sind die welche Entscheiden dürfen was geht!) nur einzelne Plattformen für OnLeihe / elektronischen Verleih unterstützt werden.

Computer sind je nach Bibo (wieder: STADT nicht UNI) relativ selten und wenn ich da ganze Bücher lesen soll statt mal ne Stunde Internet zu machen braucht es deutlich mehr davon. Und damit mehr Platz. Es sei den du schlägst ernsthaft vor dieses "veraltete Papierzeug" raus zu schmeissen für die "tolle Zukunft". Ach ja, Wartung/Betrieb der Dinger ist auch noch ein Kostenfaktor. Dazu kommt das Bildschirme für bequemes lesen nur bedingt geeignet sind. Ich weiss warum ich meine EBooks auf nem alten aber (mit Netzteil) noch gut verwendbaren 12'' Windows-Tablet PC lese.

Weiteres Problem sind Bilder/Graphiken. Sorry aber da brechen eBooks immer noch am stärksten ein. Ich merke das an den eBook Versionen von Osprey Büchern. Wenn ich da die großen Grafiken brauche hole ich mir immer noch die gedruckte Version.
 
Die Bücher werden auch gewartet. Die haben eine richtige Buchbinderei. Man sollte das nicht so schwarz malen. Es ist nie perfekt, es geht immer noch was mehr.
 
Also E-Books und Papierbücher schließen sich nicht aus.
Sie ergänzen sich.
Für reinen Text reicht ein E-Book meistens vollkommen aus.
 
Total geil wären Spielräumlichkeiten, oder nicht ;)

Toll sind:

+ Ausreichend Budget um die Gebäude zu erhalten
+ Ausreichend Budget damit Personal für lange Öffnungszeiten (so 10:00 bis 20:00 etwa) da ist
+ Ausreichend Budget für Ortsteil-Bibliotheken in den Flächenstädten (dt. Städte haben schnell mal Ausdehnungen von 15+ km und besch... ÖPNV)
+ Ausreichend Budget für Lesematerial

Wenn das alles da ist kann mal über Firlefanz wie Spielräume nachdenken.
 
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