Die ewige Frage: Was ist mit meinen Haaren?

Tach allerseits,
ich hab ne Frage zu abgeschnittenen und bereits wieder nachgewachsenen Haaren (bevor jemand meckert, ich hab die Suche benutzt und mich durch alle Posts gewühlt, aber das genau was ich wissen will, steht da so nicht drin).

Wenn ich mir als Untoter die Haare abschneide, sind sie in der nächsten Nacht wieder da, so (lang) wie sie zum Zeitpunkt meines Todes waren.
Soweit weiß ich.

Was mit künstlicher Haarfarbe passiert, scheint weniger klar zu sein, interessiert mich aber auch weniger.

Mein Problem ist folgendes: Mein Gangrel hat Dreadlocks, und zwar seit vor seinem Tod. Wenn er die nun abschneidet, z.B. weil er unauffälliger/respektabler aussehen will, dann wachsen die Haare über den nächsten Tag wieder nach, sind also lang wie vorher. Aber bilden sich auch die Dreads neu? Letzten Endes ist das ja nur ne Frisur. Oder wird das frisurentechnisch so gehandhabt wie bei der Kleinen in Interview mit einem Vampir, die ihre gedrehten Locken nicht mehr loswurde?

Ihr müsst mir nicht unbedingt Textstellen vorwerfen, obwohl ihr das gern dürft, wenn ihr welche habt, mich interessieren eure Handhabungen, Hausregeln und "Logiken" (insofern man in Vampire mit Logik argumentieren kann).

Ich habe die genaue Textstelle nicht im Kopf, aber ich meine mich zu erinnern, dass das Haar auf die Länge zum Zeitpunkt der Erschaffung nachwächst. Wie Du sagtest sind Dreadlocks eine Frisur. In meiner Rund hätte ein derartiger Char dann wirklich nur die Haarlänge, aber nicht mehr. Ob das dann im Laufe der Zeit verfilzt oder ähnliches ist dann ein anderes Thema.

Das ist eine gute Frage. Bei uns war das nie Thema aber wie es andere handhaben ist natürlich auch interessant.
Ich würde sagen, dass die Haarfarbe des nachwachsenden Haares die Naturfarbe ist und nicht die Gefärbte. Frisuren sind nach dem Nachwachsen halt nicht gestylt. Dreads und Rastas dann halt auch nicht, das sind nur lange Haare, die wieder verfilzt oder geflochten werden müssen.

(Die Locken bei Interview mit einem Vampir sollten wohl eher das gesteigerte Erscheinungsbild des Vampirs widerspiegeln. Also auch eigentlich nur die Haare nachwachsen)

Hmm, stimmt, die Locken waren bei der Verwandlung quasi aufgehübscht worden, nicht? Mein Fehler.

Hm... der eigentliche Fluch am Vampirsein ist ja, dass sie in einer Art Stasis sind, also - von den Nossis mal abgesehen - im Aussehen zum Zeitpunkt ihres Todes / ihrer Zeugung festhängen.

Dementsprechend würde ich argumentieren, dass sich die Dreadlocks wieder bilden. Sobald man nämlich bei Vampire anfängt irgendwas mit naturwissenschaftlichen Erklärungen abzuhaspeln rennt man im Kreis...

Man kann es ja so spielen, wie es einem in der Gruppe am stimmungsvollsten erscheint.

Meine Überlegung beruhte darauf, dass das Haar wieder wächst und zwar über Tag so schnell, dass es die Länge erreicht, die es zum Todeszeitpunkt hatte. Dabei würde sich das Haar nicht wieder automatisch stylen.

Man kann natürlich auch argumentieren, dass das Haar einfach aus dem Nichts wieder da ist. Dann würden sich solche "Logiklücken" wie das Styling nicht auftun.

Man könnte auch sagen, dass der Fluch den gleichen physikalisch-chemischen Zustand der Haare wiederherstellt, der zum Todeszeitpunkt bestand - egal ob das Ganze langsam oder plötzlich passiert. Daher werden chemische Veränderungen, die durch Föhnen, Dauerwellenbehandlung etc. hervorgerufen werden, wieder hergestellt. Und wenn man einen Schritt weiter geht auch Haarfärbungen und Dreadlocks. Irgendwann landet man dann bei dem Punkt, ob Dreck oder Blut, der zum Todeszeitpunkt auf den Haaren war, nicht auch wieder zurückkehren würde. Soviel zum Spaß mit Naturwissenschaften und dem Fluch, den Double D schon erwähnt hat.

Bei uns bleiben dauerhafte (oder sehr langfristige) optische Veränderungen bestehen, die am Körper vor dem Kuss durchgeführt wurden und zum Zeitpunkt des Kusses bestehen. Gemeint sind damit Dinge wie Tätowierungen, Piercings und auch gefärbte Haare. Als Faustregel könnte man sagen: Alles was wirklich in den Körper eindringt und nicht so oberflächlich ist, dass man es einfach abwaschen oder ablösen könnte, bleibt.
Speziell Dreadlocks hatten wir jetzt als Thematik noch nicht. Tendenziell würde ich die Dinger aber auch als "dauerhafte Veränderung" am Körper verstehen. Immerhin ist das nicht nur reine Optik, sondern es verändert sich auch tatsächlich etwas an der Haarstruktur. Außerdem sind die Dinger sicher nicht mal eben auswaschbar oder einfach aufzulösen, wie z.B. ein geflochtener Zopf oder ähnliches.

Mal eine allgemeine Verständnisfrage, bestehen Dreadlock nur aus Eigenhaar oder wird da noch was körperfremdes mit eingearbeitet?

@ Dreads:
Kommt drauf an. Es geht nur mit Eigenhaar, was wohl das häufigste ist, aber man kann auch Fremdhaar oder Wolle einarbeiten, wenn man Spaß dran hat.

@ Haarfärbung:
Ich meine mal im Bezug auf die Setiten gelesen zu haben, dass sich manche jede Nacht erneut mit Henna die Haare rot färben, sowas hält also nicht länger.

Stimmt! An so eine Passage erinnere ich mich auch, jetzt wo du es sagst. Das wäre natürlich ein vortrefflicher Hinweis.

Sperrfeuer schrieb:

@ Haarfärbung:
Ich meine mal im Bezug auf die Setiten gelesen zu haben, dass sich manche jede Nacht erneut mit Henna die Haare rot färben, sowas hält also nicht länger.

Zum Vergrößern anklicken....

Frage: Hatten sie auch schon bei der Zeugung rot gefärbte Haare? Oder färben sie sie vielleicht deshalb jede Nacht neu, weil ihre Haare bei der Zeugung eben nicht rot gefärbt waren?

Wohl eher, weil sie eine andere Haarfarbe haben möchten als zum Zeitpunkt ihrer Zeugung.
Exakt diese Haarthematik ist ja auch einer der Gründe, warum Toreador ihre künftigen Kinder tendenziell beißen, nachdem sie frisch beim Friseur waren

Morgaine schrieb:

Frage: Hatten sie auch schon bei der Zeugung rot gefärbte Haare? Oder färben sie sie vielleicht deshalb jede Nacht neu, weil ihre Haare bei der Zeugung eben nicht rot gefärbt waren?

Zum Vergrößern anklicken....

Ich würde sagen letzteres.

Wenn sie die bei der Zeugung rot färben würden dann gehe ich davon aus, dass es halten würde.
Auf die Idee würde aber wohl kein Setit kommen, da die Haarefärberei eher Ritualcharakter hat.

---

@ Dreads - Ich bin mit Durro-Dhun einer Meinung.

Plus: Es macht es Vampiren schwerer einfach mal unterzutauchen.

Ich tippe auf das zweite, aber so gut erinnern kann ich mich auch nicht mehr. Ich glaube es stand irgendwo bei Pfadbeschreibungen in Bezug zu dark ages.Ich würde es allerdings auch seltsam finden wenn ein Vamp der bei seiner Zeugung gefärbte Haare hatte und sich dann den Kopf rasiert seine Haare inklusive Henna nachwachsen lässt. Ich fände es komisch wenn der Körper plötzlich körperfremde Stoffe produzieren würde, auch mit der -it´s magic- Begründung wäre es noch immer strange.

Nebenbei: Wenn ich mir meine Haare vor der Zeugung vergolden lasse, wächst das Gold dann auch nach ? Es ist ja schließlich sowas wie Haarfärbemitttel.

Sperrfeuer schrieb:

Ich fände es komisch wenn der Körper plötzlich körperfremde Stoffe produzieren würde, auch mit der -it´s magic- Begründung wäre es noch immer strange.

Zum Vergrößern anklicken....

Wenn überhaupt eine Sache klar ist, dann dass der Körper eines Vampirs überhaupt nichts produziert.

Sperrfeuer schrieb:

Ich tippe auf das zweite, aber so gut erinnern kann ich mich auch nicht mehr. Ich glaube es stand irgendwo bei Pfadbeschreibungen in Bezug zu dark ages.Ich würde es allerdings auch seltsam finden wenn ein Vamp der bei seiner Zeugung gefärbte Haare hatte und sich dann den Kopf rasiert seine Haare inklusive Henna nachwachsen lässt. Ich fände es komisch wenn der Körper plötzlich körperfremde Stoffe produzieren würde, auch mit der -it´s magic- Begründung wäre es noch immer strange.

Zum Vergrößern anklicken....

Da es in den Büchern nicht wirklich eindeutig geregelt ist, bleibt der Umgang mit dieser Thematik wohl letztlich jeder Runde selbst überlassen. Wenn es sich mit deiner Vorstellung der Welt nicht vereinbaren lässt, dass die Haare inklusive der Färbung nachwachsen würden, dann ist das schlicht Geschmackssache. Ich habe nicht vor darüber zu streiten.

Ich kann allerdings gern versuchen dir zu erklären, wieso es in unserer WoD so ist: Ausgangsüberlegung ist die, von Durro bereits angesprochene, Stasis des kainitischen Körpers. (Sprich, dass der kainitische Körper immer wieder in den Zustand zurückkehrt, in dem er gezeugt wurde.) In unserer WoD gibt es dafür keine naturwissenschaftliche Erklärungen oder ähnliches. Es ist einfach ein Teil des kainitischen Fluchs und die einzige Erklärung, die es bei uns dafür gibt, ist: Weil Gott es eben so wollte (bzw. weil das eben Teil des Fluchs ist, der auf den Kainiten liegt). Mit anderen Worten: Mystik.
Wenn man Teile des kainitischen Körpers abtrennt (darunter zählt auch das Schneiden von Haaren), dann ist es in unserer WoD kein naturwissenschftlich erklärbarer Vorgang, der dafür sorgt, dass die abgetrennten Teile wieder nachwachsen. Das ist nur durch die mystische Natur der Kainiten möglich. Dieser mystischen Natur ist es eigen, dass sie die abgetrennten Teile des Körpers wieder in genau dem Zusatand entstehen lässt, in dem sie bei der Zeugung waren. Egal, ob es dabei nun um den nachwachsenden Arm geht, auf dem sich auch die Tätowierung aus sterblichen Tagen wieder neu bildet, oder eben um Haare, die inklusive einer Coloration neu entstehen.

Sperrfeuer schrieb:

Nebenbei: Wenn ich mir meine Haare vor der Zeugung vergolden lasse, wächst das Gold dann auch nach ? Es ist ja schließlich sowas wie Haarfärbemitttel.

Zum Vergrößern anklicken....

Nein, selbst bei uns nicht. Erklärung:

Morgaine schrieb:

Als Faustregel könnte man sagen: Alles was wirklichin den Körper eindringt und nicht so oberflächlich ist, dass man es einfach abwaschen oder ablösen könnte, bleibt.

Zum Vergrößern anklicken....

Das trifft auf eine Vergoldung eher weniger zu. Die wird auf den Körper aufgetragen, nicht in den Körper hinein ge...was-auch-immert. (Gestochen, gebrannt, geätzt, implantiert ...wie auch immer. Sie bleibt jedenfalls außen am Körper und verändert den Körper selbst nicht.)

Also Haartönung ist weg, Haarfarbe nicht?

Vermutlich wäre die Tönung bei uns einfach in dem Stadium vorhanden, in dem sie war, als man gezeugt wurde. Ist zwar nicht ganz so entgültig wie eine Coloration, aber letztlich zieht auch die Töning in das Haar ein. Ich bin weder Friseur, noch Chemiker, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Tönung nicht einfach nur auf dem Haar aufliegt, sondern auf irgendeine Weise im Haar selbst gebunden wird.
Letztlich haben wir aber in der Regel besseres am Spieltisch zu tun, als uns über solche Haarspalterein wie "Ist es nun eine Coloration, eine Langzeittönung oder eine Tönung?" und "Gibt es da Regelunterschiede?" zu streiten. In sofern gibt es bei uns dafür bisher keine feste Regelung.

Aber wie gesagt: Das ist unsere persönliche Interpretation dessen, was die Bücher dazu sagen. So passt es für unsere Runde und wir finden es logisch und stimmig. Dieser Ansatz wurde von mir allerdings nicht mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit gepostet. Wer es anders halten möchte, der möge das einfach tun.

Bei uns ist das Haar jeden Abend so wie bei der Wandlung. Wenn man Locken bei der Wandlung hatte, hat man die nach jedem Sonnenuntergang. Wenn man z.B die Haare vor Sonnenaufgang hochstecke und den Tag damit so verbringt sind sie bei Sonnenuntergang immer noch hoch gesteckt und lockig. Ergo wären bei uns Dreadlocks auch wieder da und gefärbte Haare von vor der Wandlung, sowie eine Dauerwelle, weil beides die Struktur des Haares dauerhaft verändert hatte. Und wenn man bei der Wandlung eine Glatze gehabt hätte, hätte man jeden verdammten Sonnenuntergang eine Glatze.
Also ist es einfacher mit langen Haaren und Bart gewandelt zu werden, weil man dann mehr Möglichkeiten zur schnellen und günstigen Veränderungen hat.