Serie [Deutsche Netflix Mystery] Dark

Ich hab mal reingeschaut, aber das hat irgendwie so gar nicht gezündet.
Weder Trailer, noch erste Folge machten Lust auf mehr.
Graue deutsche Tristesse hab ich vor der Tür genug.
Die Tonabmischung ist wenig berauschend, Soundtrack ist Geschmackssache, und wie gesagt: Es zündet nicht.
Ich kann mit sehr vielen unterschiedlichen Serienkonzepten und Inhalten was anfangen.
Und beileibe nicht nur Sachen mit Humor, Action, oder große amerikanische Produktionen. Absolut nicht.
Aber irgendwo braucht für mich eine Serie etwas, was Lust auf mehr macht.
Das passierte hier leider gar nicht.


Sauer aufgestoßen ist mir zudem
dass es innerhalb der ersten wenigen Minuten einen gezeigten Suizid durch Erhängen gibt. Ohne jegliche Triggerwarnung vor der Folge.

Im Freundeskreis hat sich ein junger Mann so das Leben genommen, und seine Schwester wäre von der Szene hart erwischt worden. Daher hab ich sie vorgewarnt, sie schaut die Serie dann doch lieber nicht.
Wer weiß was da noch käme, wenn das innerhalb der ersten zwei Minuten so losgeht...
 
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Ich bin mir auch nicht sicher, inwieweit ich bei inländischen Produktionen einen anderen Maßstab ansetze, als bei ausländischen. Ich vergleiche die Serie zB. mit skandinavischen oder isländischen Serie Fortitude und muss sagen, die zeigt auch jede Menge schockierendes Zeugs.

Dass es keine Angaben dazu gab, stimmt so nicht ganz. So schreibt
Radio Hamburg schrieb:
Die Geschichte, die von dem Streaming-Dienst als "unkonventionell und anspruchsvoll" beschrieben wird, scheint auf den ersten Blick wie eine klassische Horror-Geschichte. Auch die Altersfreigabe ab 16 Jahre spricht dafür.
http://www.radiohamburg.de/VIP/VIP-...-Mysterie-Serie-DARK-klingt-mehr-als-gruselig

Auf der Netflixseite direkt steht nur die Altersfreigabe ab 16 Jahren, die ich durchaus für gerechtfertigt halte. In diesem Alter sollte man über sowas wie Selbstmord reden können.
 
Bei dem Titel musste ich tatsächlich auch erstmal an einen Krimi denken und deshalb hat mich das eigentlich garnicht verwundert, dass da jemand sich gleich zu Beginn das Leben nimmt.
 
Eine Altersangabe ersetzt mitnichten eine Triggerwarnung, wo vor der Folge kurz eingeblendet "Triggerwarnung: Suizid".
Denn es geht ja nicht nur darum, dass Suizid vorkommt, sondern dass er so direkt gezeigt wird.

Ich finde das total unsensibel. Und auch nicht professionell.
Gerade Hinterbliebenen gegenüber, wo dann alles wieder hochkommt, find ich das wirklich mies.
Da geh ich auch emotional mit, wenn ich genau weiß dass meine beste Freundin da wieder in so ein Tief gefallen wäre ohne meine Warnung.

Bei anderen Serien, wie zB 13 reasons why klappt das doch auch. Selbst wenn mans da aufgrund des Themas der Serie ja an sich eh erwarten kann. Trotzdem wird vor der Folge die den Suizid direkt zeigt, eine kurze Warnung eingeblendet.

Das ist ja aber nur ein Randaspekt der mich abtörnt.
Die Serie hat mich auch sonst nicht angefixt.
 
Obwohl ich eigentlich kein Fan bin von Zeitreisegeschichten fand ich diese Serie wirklich super. Spannend, bissi gruselig, sehr intelligent durchdachter Plot, mir wären keine Logiklücken aufgefallen. Und die Schauspieler spielen ebenfalls sehr gut.

@Scathach
Das mit der Triggerwarnung für Suizid will mir nicht so recht eingehen. Mir wär noch nie aufgefallen das es Triggerwarnungen für sexuelle Gewalt, Mord und Totschlag oder Psychoterror gibt, wieso also ausgerechnet für Suizid?

@Scathach

Ach, ich weiß was du meinst, diese Warnungen vor Filmen mit Alterbeschränkungen und Hinweisen was drin vorkommt was vielen nicht gefallen könnte. Sowas gabs bei uns aber noch nie (ich kenn das nur aus den USA), wäre also kein angebrachter Kritikpunkt an die Serie sondern an allen lokalisierten Filme und Serien bei uns.
Ich hab ja vor kurzen auf Netflix Manhunt UNABOMBER gesehen, da kommt auch ein versuchter Selbstmord vor, abgesprengte Hände und zerfetzte Gesichter aber in der deutschen Fassung halt keinerlei Warnungen.
 
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Würde mich wundern, wenn so eine Warnung irgendwann mal kommen würde. Aber wenn man sieht, dass in Australien 13 Reasons Why (Tote Mädchen lügen nicht) sogar ab 18 erst freigegeben wurde, kann ich das verstehen.
 
@Scathach
Das mit der Triggerwarnung für Suizid will mir nicht so recht eingehen. Mir wär noch nie aufgefallen das es Triggerwarnungen für sexuelle Gewalt, Mord und Totschlag oder Psychoterror gibt, wieso also ausgerechnet für Suizid?

Gerade bei sexualisierter Gewalt sind die inzwischen öfter mal anzutreffen.
Find ich auch ganz gut - ne kurze Meldung vorweg, um ein triggern eines realen Traumas zu vermeiden ist bei häufigen Traumaursachen in meinen Augen schon sinnig.
Gerade sexualisierte Gewalt kommt in unserer Gesellschaft ja doch im Alltag häufiger vor als zB Morde.

Wie gesagt - war auch nur ein Randaspekt.
Fand die Serie auch ab davon nicht so überzeugend, trotz des Hypes.
Obwohl ich sonst mit Mystery, Zeitreisen, Horror etc total viel anfangen kann.

Aber deutsche Kleinstadt-Tristesse in gedeckten Farben fand ich nicht so reizvoll.
 
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Ich kann das nachvollziehen. Jedoch im Hinblick auf andere Serien aus Island oder Skandinavien muss man das relativieren. Sie haben auf jeden Fall eine schlüssige Geschichte gebaut und lassen den Zuschauer nicht im "Regen stehen", sondern nehmen ihn an die Hand und versuchen die mysteriösen Zusammenhänge aufzuklären.

Was mir persönlich noch aufgefallen ist, es gibt ein Rollenspiel aus Skandinavien als Reaktion auf Stranger Things gebaut, relativ neu, nennt sich Tales from the Loop, dass genau dieses Szenario mit dem Kernkraftwerk anbietet. Wäre ein Witz, wenn es da einen Zusammenhang gäbe und man sich davon hatte inspirieren lassen.

Das Pacing ist mir ein wenig zu langsam. Ich denke diese Geschichte hätte man auch gut in einem Zwei- oder Dreiteiler erzählen können und dafür den Takt anheben.

Die Charaktere werden nur allzuhäufig als Opfer dargestellt. Anders als in Stranger Things gibt es hier keine echten Helden, an die man sich klammern kann. Das erdrückt jeden positiven Zusammenhang und auch den Humor, den man hier auch völlig außen vor gelassen hatte. Spannung und auch Unterhaltung lebt von der Dynamik, den Unterschieden. Tristesse und Aggression sind weder selbstverständlich noch authentisch. Ein Fehler, den ich leider auch bei den deutschen Krimis immer wieder bemängle.
 
Pacing war völlig in Ordnung! Wenn ich wieder mal alles hektisch und schnell haben will geh ich ins Kino und schau keine Serie! ; )
Und nicht jede Serie braucht Humor, wär auch langweiligw enns so wäre. Ich finde die Serie hat diese herbstlich, depressive Stimmung gut eingefangen wenn plötzlich mehrere Kinder verschwinden.
 
Humor oder französisch Esprit betitelt nicht Komik oder Witzigkeit, sondern eine geistige Fülle, die es einem ermöglicht, mit den Figuren zu fühlen. Ich finde die Figuren langweilig, blass, aussagefrei. Sie sind alle Opfer, keiner kann mit seiner Situation umgehen. Hey, es gibt Todkranke, die mehr mit ihrer Situation anfangen können als diese Figuren.
 
Ich hab keine Ahnung ob das Zufall ist oder irgend eine Form von Easteregg.
Ulrichs Bruder heißt ja Mads und sein Sohn heißt Mikkels! Ich hab sofort an Mads Mikkelson denken müssen. XD

Wäre es irgendwie vorstellbar das Mikkels der Vater von Mads ist? Das wär ja abgefahren! XD
 
Hier der Stammbaum der Familien im Überblick aus dem Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dark_(Fernsehserie)

Ich hatte das zuerst so verstanden, dass Mikkel sein eigener Vater ist, der sich ja in der ersten Szene umbringt - aber er ist lediglich der Vater und als Junge der Bruder von Jonas' Freunden. Letzterer hat ein starkes Interesse am Verbleib Mikkels und verfolgt ihn ohne zu wissen, dass er sein Vater ist.

Darkgen.jpg
 
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wird das Tempo ein wenig erhöht, was der Serie sehr gut tut. Hier entwickelt sich dann auch die ein oder andere Figur zu ihrer vollen Größe, erinnert entfernt an einen Helden. Ein großer Cliffhanger könnte für mächtig Wirbel sorgen, aber wahrscheinlich bleibt er belanglos. Durchdacht konstruriert mit großen "Längen".
 
Wir haben die erste Folge gesehen, für schlecht befunden und es dann gelassen. Bei der Trigger Warnung bin ich aus persönlichen Gründen ganz bei Scathatch.
Davon ab ist deutsche Schauspielerei einfach Mist. Die Charaktere haben keinen Tiefgang (der Vater ist besorgt, der Polizist ermittelt, der Jugendliche hört Metal, ist aber kein Metaller, etc. Und das bleibt so) Vergleicht man es mit Stranger Things merkt man auch die Absenz von Spaß. Die sind alle ernst. Kein Gedödel, keine Hobbies, einfach ernst und trist, hölzern und viel zu bemüht.
Wir haben nur wenige Schauspieler, denen man Natürlichkeit abnimmt. N Kumpel (selbst Schauspieler) meint, dass das vor allem der Einfluss von Schauspielschulen, harten Regieanweisungen und straffen Drehbüchern ist.
Dark ist gewollt und nicht gekonnt.

Auf der Suche nach gut gemachten deutschen Serien (nicht zwingend tollen, aber wenigstens natürlich wirkenden Serien) sind uns auch nicht viele positiv Beispiele eingefallen. Lindenstraße, Der Tatortreiniger, Pastewka (kommt auf den Darsteller an) und Stromberg, lasst mal persönlichen Bezug raus und achtet mal auf Natürlichkeit und wenig Hölzerner Darstellung, da bleibt nicht viel.

Deutsche Schauspielerei und Synchronisation ist geprägt von massivem Overacting. Kein Mensch redet so, kein Mensch verhält sich so. Ein durchschnittlicher Film kann im Original plötzlich richtig gut werden,einfach weil die Synchro Mist ist.
Und wenn ich mir angucke, dass Moritz Bleibtreu und Til Schweiger zwei der wenigen Darsteller sind, die natürlich spielen und denen ich Haltung, Gestik und Mimik abnehme, im Sinne von, dass das Gespräch so stattgefunden haben könnte, dann läuft echt was falsch. Ich mag die beide nicht sonderlich. Schweiger wegen seiner Haltung generell und Bleibtreu, weil er n one Trick Pony ist (zwischen Baader und Göbbels, die er beide gespielt hat, besteht im Spiel kein Unterschied). Es ist echt ein Graus und wenn deutsche Filmkunst sich von den Amerikanern was abgucken sollte, dann endlich mal etwas mehr Natürlichkeit ins Spiel zu bringen. Ich hasse Affektiertheit und Overacting.
 
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Mir geht es ganz ähnlich, kann aber hin und wieder darüber hinwegsehen bzw. es tolerieren. Man muss ja auch immer mal wieder schauen, ob das noch immer stimmt, was man über etwas denkt - könnte sich ja geändert haben.

Die Charaktere werden nur allzuhäufig als Opfer dargestellt. Anders als in Stranger Things gibt es hier keine echten Helden, an die man sich klammern kann. Das erdrückt jeden positiven Zusammenhang und auch den Humor, den man hier auch völlig außen vor gelassen hatte. Spannung und auch Unterhaltung lebt von der Dynamik, den Unterschieden. Tristesse und Aggression sind weder selbstverständlich noch authentisch. Ein Fehler, den ich leider auch bei den deutschen Krimis immer wieder bemängle.

Humor oder französisch Esprit betitelt nicht Komik oder Witzigkeit, sondern eine geistige Fülle, die es einem ermöglicht, mit den Figuren zu fühlen. Ich finde die Figuren langweilig, blass, aussagefrei. Sie sind alle Opfer, keiner kann mit seiner Situation umgehen. Hey, es gibt Todkranke, die mehr mit ihrer Situation anfangen können als diese Figuren.
 
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