Rezension Das Beste aus den Welten von Dungeons & Dragons, Band 1 [B!-Rezi]

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Das Beste aus den Welten von Dungeons & Dragons Band 1


D&D Comic [B!-Rezi] von Infernal Teddy


Heute unterhalten wir uns über den ersten Band von Das Beste aus den Welten von Dungeons & Drgons, einem neuen Band von Panini Comics. Hierbei handelt es sich um einen Sammelband, in dem einige Ausgaben des US-Comics The Worlds of Dungeons & Dragons in einem schicken Softcover zusammengefasst werden. Der Band ist komplett in Farbe und auf Hochglanzpapier gedruckt, der Umschlag ist leicht mattiert und hat diesen „Seidentouch“ dem man heute nicht mehr entkommen kann. Auf dem Cover wird Drizzt Do’Urden (auch bekannt als „der verdammte Dunkelelf) abgebildet. Der Band wirbt mit den Namen der vier Autoren, R.A. Salvatore, Margaret Weis und Tracy Hickman, und Keith Baker, die zusammen drei Geschichten vorgelegt haben. Da es sich bei diesen Leuten um einige der größten Autoren die WotC bzw. vorher schon TSR aufgebaut haben darf man natürlich gespannt sein…

Die erste Geschichte, Das dunkle Spiegelbild, ist eine Arbeit von R.A. Salvatore, und hat – natürlich – seinen Dunkelelfen, Drizzt Do’Urden als Protagonisten. Wie so oft bei den Kurzgeschichten um den Drow handelt es sich hier um eine kurze Episode aus dessen Leben, in dem es um eine moralische Frage geht, über die er sich noch in alle Ewigkeit den Kopf zerbrechen wird. Dieses mal geht es um einen entflohenen Goblinsklaven, verschleppte Menschen, und die Frage ob die Herkunft eines Wesens seine Natur definiert, oder ob jemand über seine Herkunft hinauswachsen kann. Drizzt-Fans werden wohl ihre Freude haben, mir persönlich steht hier zu deutlich der Autor mit erhobenem Zeigefinger im Hintergrund, der mir die Moral der Geschichte einprügeln möchte. Der Zeichenstil ist nichts besonderes, tendenziell würde ich sie als mittelmäßiges Handwerksniveau bezeichnen, die Coloration sieht aus als wären Holzstifte benutzt worden. Dem zeichne gelingt es zu keinem Zeitpunkt, seinen Charakteren Leben einzuhauchen, und sowohl sein Goblin als auch einer der Dorfbewohner ähneln Dobbie aus Harry Potter.

Die zweite Geschichte trägt den Titel Das Vermächtnis, und entstammt der Welt der Drachenlanze. Geschrieben wurde sie von Weis und Hickman, den Schöpfern dieser Welt, und ist eine Umsetzung einer Kurzgeschichte die ich schon Mitte der Neunziger gelesen habe. Thema der Geschichte die Prüfung der Magie, welche der junge Palin Majere, Sohn des Helden Caramon und Neffe des gefürchteten Raistlin, im Turm der Erzmagier ablegen soll. Dabei wird er mit dem Geist seines Onkels konfrontiert, und muss sich entscheiden ob er ihn oder seine Welt retten will. Er besteht die Prüfung, erhält aber zum Abschluß noch ein rätselhaftes Geschenk. Insgesamt ist diese geschichte sehr linear, ohne großen Spannungsaufbau. Sowohl Zeichenstil als auch Coloration entsprechen dem, was man von einem amerikanischen Actioncomic erwarten kann, aber man wird das Gefühl nicht los, der Zeichner verstehe nichts von Gesichtern.

Die letzte Geschichte, Das Auge des Wolfs, ist in der Welt Eberron angesiedelt, und stammt ebenfalls aus der Feder des Weltenschöpfers. Eine ehemalige Offizierin des Untergegangenen Cyres wird in Sharn, der wundersamen Stadt der Türme, von einem rätselhaften Fremden angesprochen. Sie führt ihn zurück zu ihrem Quartier, und erzählt unterwegs von einem Kriegserlebnis, bei dem sie auf einen Trupp Karrner, einem Bande von Gnollen, und den unheimlichen Herrscherinnen einer umkämpften Region trifft. Es kommt zu einem Wettlauf um ein seltsames Artefakt, den die Offizierin nach einigen Kämpfen für sich gewinnt. Zurück in Sharn stellt sich heraus das der Fremde ein Vampir ist, der ausgeschickt wurde um das Artefakt zu finden, doch er unterliegt am ende in einem Kampf. Die Geschichte endet in einem Cliffhanger, nachdem die offizierin den Kampf für sich entschieden hat. Der Zeichenstil hier ist recht interessant, detailliert ohne in Hyperrealismus zu verfallen, mit sauberer Linienführung. Die Coloration ist angenehm weich.

Fazit:
Ein allgemeines Fazit abzugeben fällt schwer, zu unterschiedlich sind dafür die Geschichten und ihr Zeichenstil. Auch kann man nur schwer sagen „Wenn du ein Fan von Welt X bist solltest du diesen Comic kaufen“, denn nur wegen einer Story dürfte sich das Ganze nicht rechnen, zumal in mindestens einem Fall die Story nicht neu sein dürfte. Also, wer kurzweilige Actioncomics mit D&D-Flair braucht sollte sich den Band mal ansehen, ebenso Leser die unbedingte Fans der vorgestellten Welten. Alle anderen können sich den Band gerne ansehen, aber eine Empfehlung kann ich guten Gewissens leider nicht aussprechen.Den Artikel im Blog lesen
 
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