Rezension Choice of Games

Ioelet

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Choice of Games

Vom Spielleiter zum Spiele-Autor [Team-Rezi] von Ioelet

Kennt ihr das auch:
Es ist Mittwoch, 3 Uhr in der Nacht, und ihr könnt gerade nicht einschlafen. Die Tatsache, dass gerade Semesterferien sind und ihr nicht früh raus müsst, ändert leider nichts daran, dass um 3 Uhr unter der Woche gerade nichts Interessantes passiert. Ihr hättet Lust auf ne kleine Rollenspielsitzung, aber erstens ist es dafür viel zu spät, zweitens hättet ihr jetzt eigentlich keine Lust eine Spielsitzung vorzubereiten und den anderen geht es da ja bestimmt nicht anders...

So kommt man schließlich auf eine der Ersatzdrogen zurück. Ein gutes Buch, ein immersiver Film – besser noch ein gutes Computer-Rollenspiel oder auch das, womit meine ganze Rollenspielkarriere einst eingeleitet worden war:
Die guten alten Spielbücher.

Wenn ihr wissen wollt, wie es weiter geht, lest den Abschnitt Hinein ins Abenteuer.
Wenn es euch nicht interessiert, endet der Artikel hier. ENDE

Hinein ins Abenteuer

Choice of games ist gleichzeitig ein Unternehmen, ein Label, ein Projekt und eine Online-Community, das/die sich mit der Entwicklung und Verbreitung von englisch-sprachigen interaktiven Geschichten beschäftigt. Die Verbreitung geschieht über diverse Online-Stores, sowie die Homepage http://www.choiceofgames.com/ mit Forum, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Und noch mehr.

Neben einer Übersicht der kostenpflichtigen Spiele, die sich hier als gekürzte Demos auch direkt einmal testen lassen, findet man dort auch einige Fanprojekte, von denen viele komplett kostenlos online spielbar sind – leider ein wenig versteckt, wie man zugeben muss:
Erst ein Klick auf „Make your own games“ leitet den Seitenbesucher zu diesen „Hosted Games“ weiter, die für mich das absolute Herzstück des Projektes sind – und der primäre Grund dafür, dass ich es hier vorstellen möchte. Aber dazu später mehr.

Die Spiele decken inzwischen eine ganz nette Bandbreite ab. 12 offizielle Choice-of-Games und 18 Hosted Games hat das bald drei Jahre alte Projekt inzwischen insgesamt zu bieten. Darunter unter anderem ein Anne-Rice-artiges Vampir-Spiel, ein Drachen-Rollenspiel, einige Science-Fiction-Spiele, Zombiespiele, Krimi-Spiele, Fantasy-Spiele und auch ein Superheldenspiel. Sollte also für jeden Geschmack etwas zu finden sein.

Schwieriger wird es, wenn es kostenlos sein muss und/oder man allzu hohe Ansprüche an die Qualität stellt. An den Kosten sollte es eher weniger scheitern, schließlich bewegen sich diese bei den kostenpflichtigen Apps auf normalem App-Niveau, d.h. es bewegt sich im Bereich von 2-5 €. Leider steht der Preis nur selten in erkennbarem Zusammenhang mit der Qualität und auch das Choice-of-Label ist absolut kein Garant für höhere Qualität. So gilt mit Way Walkers eines der Hosted Games als eines der besten Spiele überhaupt, das der Autorin kürzlich sogar einen Vertragsabschluss mit einem Verlag für ihren ersten Roman einbrachte, der in der selben Fantasy-Welt spielt. In der selben Kategorie findet man aber auch Spiele wie Dilemma, dessen „moralische Dilemmas“ ehrlich gesagt völlig langweilig sind.
Unter den Choice-of-Games, deren Autoren bis zu 10.000€ für das fertige Spiel erhalten, findet man solche Perlen, wie das erwähnte Vampir-Spiel, gerailroadete (aber immer noch unterhaltsame) Geschichten wie das Superhelden-Abenteuer „Heroes Rise“… aber eben auch „To the City of the Clouds“, das ich selbst nur kurz angetestet hatte, weil es mich nicht begeistern konnte und über das ich auch sonst bisher nur negative Kritik gelesen habe.

Wo ich gerade auf die Bezahlung zu sprechen kam…

Hosted Games

Wie ich bereits erwähnte, sind die Hosted Games für mich das eigentlich Interessante an dem Projekt. Warum?

Dies liegt an ihrer Entstehungsgeschichte. Während die offiziellen Spiele weitgehend anonym von Autoren geschrieben werden, die dafür entweder einmalig 10.000 € bar auf die Kralle oder 2.500 € plus eine 25%ige Beteiligung an erzielten Einnahmen erhalten, werden die Hosted Games meist von Spielern für Spieler geschrieben. Hierfür gibt es extra einen Aufruf auf der Homepage, ein eigenes Wiki, das die Funktionsweise der eigens entwickelten Scriptsprache Choicescript erklärt, ein Forum für den kreativen Austausch und auch einen gewissen finanziellen Anreiz:
Die Betreiber von CoG veröffentlichen nicht nur kostenlos JEDES fertiggestellte Spiel, das gewisse Regeln einhält, auf der Homepage sowie in diversen Stores, sondern bieten auch an, diese kostenpflichtig zu vertreiben und beteiligen jeden Autor zu 25% an allen Einnahmen, die durch Verkauf der App oder Werbung erzielt werden.

...und wie bereits erwähnt, konnte bereits eine Autorin die Plattform als Sprungbrett benutzen um eine Fanbase für eine Romanserie aufzubauen.

Spiele schreiben

Und jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, der mir an CoG am meisten Spaß macht. Ich bin ein Spielleiter durch und durch – und auch an einem interaktiven Roman reizt mich die Vorstellung ihn zu schreiben mehr als ihn zu lesen.

Die Scriptsprache hierzu ist äußerst elegant und einfach, wie ich finde. Allerdings gebe ich zu, dass ich als Mathematiker natürlich nicht zum ersten Mal programmiere. Doch auch für totale Anfänger scheint es eine machbare Sache zu sein, wenn man ein wenig im CoG-Forum stöbert. Dort tummeln sich zahlreiche Personen aller Altersklassen, Berufe und Nationalitäten und tauschen voller Begeisterung ihre Ideen aus. Eine Hand voll Programmiercracks kann nahezu jedes gepostete Problem in Kürze lösen, Horden von Kiddies warten darauf kreativen Input geben oder sich als Beta-Tester zu Verfügung stellen zu dürfen und wer doch eigentlich nur spielen und nicht selbst schreiben möchte, finden unter den zahlreichen Work-in-Progress-Projekten zahlreiche noch unfertige Spiele, die zum Teil vielversprechender sind als alles, was bereits veröffentlicht wurde.

Fazit

Zugegeben, ich war bereits ein Fan das Projektes, bevor ich auch nur überlegt hatte, ob ich eine Rezension zu schreiben. Damit fällt das Fazit natürlich positiv aus.

Am Projekt als solchem gibt es meiner Meinung nach auch kaum etwas zu kritisieren. Einzig der nicht wirklich sichtbare Qualitätsunterschied zwischen den Geschichten professioneller Autoren (die offiziellen CoGs) und den Hosted Games rechtfertigt in keinster Weise, dass man letztere auf der Homepage so versteckt, den höheren Preis oder die niedrigere Bezahlung. Verständlich ist es natürlich dennoch, da man als Unternehmen natürlich sicher stellen möchte, dass man regelmäßig Geschichten einer verlässlichen Mindestqualität veröffentlichen kann – und diese Verlässlichkeit bei Hobby-Projekten kaum gegeben sein kann.
Um dies zu erreichen fördert und unterstützt man eben die professionellen Autoren stärker als die anderen. Schade, aber völlig verständlich.

Die Auswahl ist mit 30 Projekten zwar noch klein, aber vielseitig und wenn man die vielen halbfertigen Spiele mit hinzurechnet, dann hat man problemlos einen Pool von doppelt so vielen kostenlosen Spielen zur Auswahl.

Für Spielleiter und Hobby-Autoren ist es zudem eine tolle Plattform um eigene Ideen zu veröffentlichen und eine Möglichkeit noch ein paar Euro Taschengeld zu verdienen – reich wird man damit allerdings sicherlich nicht.
 
kurze Anmerkungen:

Meiner Meinung nach ist das keine Rezension sondern ein Artikel - eine Projektvorstellung wenn man so will - denn es wird ja kein konkretes Produkt sondern eher eine Firma vorgestellt. Im Prinzip find ich es gut, fände es aber schön wenn Du wie schon intern diskutiert drauf hinweisen würdest dass Du auch mit dem Gedanken spielst/dabei bist da was zu machen. Das wären wir meiner Meinung nach der Transparenz schuldig.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle mehr Links setzen im Artikel - das ist grade wenn man sich auf eine Webseite bezieht einfach und macht alles viel schöner nachvollziehbar für den Leser. Können wir aber nach eine kurzen Überarbeitung so als Artikel rausgeben.

Choice of Games

Vom Spielleiter zum Spiele-Autor [Team-Rezi] von Ioelet

Kennt ihr das auch:
Es ist Mittwoch, 3 Uhr in der Nacht, und ihr könnt gerade nicht einschlafen. Die Tatsache, dass gerade Semesterferien sind und ihr nicht früh raus müsst, ändert leider nichts daran, dass um 3 Uhr unter der Woche gerade nichts Interessantes passiert. Ihr hättet Lust auf ne kleine Rollenspielsitzung, aber erstens ist es dafür viel zu spät, zweitens hättet ihr jetzt eigentlich keine Lust eine Spielsitzung vorzubereiten und den anderen geht es da ja bestimmt nicht anders...

So kommt man schließlich auf eine der Ersatzdrogen zurück. Ein gutes Buch, ein immersiver Film – besser noch ein gutes Computer-Rollenspiel oder auch das, womit meine ganze Rollenspielkarriere einst eingeleitet worden war:
Die guten alten Spielbücher.

Wenn ihr wissen wollt, wie es weiter geht, lest den Abschnitt Hinein ins Abenteuer.
Wenn es euch nicht interessiert, endet der Artikel hier. ENDE

Hinein ins Abenteuer

Choice of gGames ist gleichzeitig ein Unternehmen, ein Label, ein Projekt und eine Online-Community, das/die sich mit der Entwicklung und Verbreitung von englisch-sprachigen interaktiven Geschichten beschäftigt. Die Verbreitung geschieht über diverse Online-Stores, sowie die Homepage http://www.choiceofgames.com/ mit Forum, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Und noch mehr.

Neben einer Übersicht der kostenpflichtigen Spiele, die sich hier als gekürzte Demos auch direkt einmal testen lassen, findet man dort auch einige Fanprojekte, von denen viele komplett kostenlos online spielbar sind – leider ein wenig versteckt, wie man zugeben muss:
Erst ein Klick auf „Make your own games“ leitet den Seitenbesucher zu diesen „Hosted Games“ weiter, die für mich das absolute Herzstück des Projektes sind – und der primäre Grund dafür, dass ich es hier vorstellen möchte. Aber dazu später mehr.“KOMMENTAR. MEHR links! - DA DU EINE WEBSEITE VORSTELLST NUTZ DAS MEDIUM
J

Die Spiele decken inzwischen eine ganz nette Bandbreite ab. 12 offizielle Choice-of-Games und 18 Hosted Games hat das bald drei Jahre alte Projekt inzwischen insgesamt zu bieten. Darunter unter anderem ein Anne-Rice-artiges Vampir-Spiel, ein Drachen-Rollenspiel, einige Science-Fiction-Spiele, Zombiespiele, Krimi-Spiele, Fantasy-Spiele und auch ein Superheldenspiel. Sollte also für jeden Geschmack etwas zu finden sein.

Schwieriger wird es, wenn es kostenlos sein muss und/oder man allzu hohe Ansprüche an die Qualität stellt. An den Kosten sollte es eher weniger scheitern, schließlich bewegen sich diese bei den kostenpflichtigen Apps auf normalem App-Niveau, d.h. es bewegt sich im Bereich von 2-5 €. Leider steht der Preis nur selten in erkennbarem Zusammenhang mit der Qualität und auch das Choice-of-Label ist absolut kein Garant für höhere Qualität. So gilt mit Way Walkers eines der Hosted Games als eines der besten Spiele überhaupt, das der Autorin kürzlich sogar einen Vertragsabschluss mit einem Verlag für ihren ersten Roman einbrachte, der in der selben Fantasy-Welt spielt. In der selben Kategorie findet man aber auch Spiele wie Dilemma, dessen „moralische Dilemmas“ ehrlich gesagt völlig langweilig sind.
Unter den Choice-of-Games, deren Autoren bis zu 10.000€ für das fertige Spiel erhalten, findet man solche Perlen, wie das erwähnte Vampir-Spiel, gerailroadete (aber immer noch unterhaltsame) Geschichten wie das Superhelden-Abenteuer „Heroes Rise“… aber eben auch „To the City of the Clouds“, das ich selbst nur kurz angetestet hatte, weil es mich nicht begeistern konnte und über das ich auch sonst bisher nur negative Kritik gelesen habe.

Wo ich gerade auf die Bezahlung zu sprechen kam…

Hosted Games

Wie ich bereits erwähnte, sind die Hosted Games für mich das eigentlich Interessante an dem Projekt. Warum?

Dies liegt an ihrer Entstehungsgeschichte. Während die offiziellen Spiele weitgehend anonym von Autoren geschrieben werden, die dafür entweder einmalig 10.000 € bar auf die Kralle oder 2.500 € plus eine 25%ige Beteiligung an erzielten Einnahmen erhalten, werden die Hosted Games meist von Spielern für Spieler geschrieben. Hierfür gibt es extra einen Aufruf auf der Homepage, ein eigenes Wiki, das die Funktionsweise der eigens entwickelten Scriptsprache Choicescript erklärt, ein Forum für den kreativen Austausch und auch einen gewissen finanziellen Anreiz:
Die Betreiber von CoG veröffentlichen nicht nur kostenlos JEDES fertiggestellte Spiel, das gewisse Regeln einhält, auf der Homepage sowie in diversen Stores, sondern bieten auch an, diese kostenpflichtig zu vertreiben und beteiligen jeden Autor zu 25% an allen Einnahmen, die durch Verkauf der App oder Werbung erzielt werden.

...und wie bereits erwähnt, konnte bereits eine Autorin die Plattform als Sprungbrett benutzen um eine Fanbase für eine Romanserie aufzubauen.

Spiele schreiben

Und jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, der mir an CoG am meisten Spaß macht. Ich bin ein Spielleiter durch und durch – und auch an einem interaktiven Roman reizt mich die Vorstellung ihn zu schreiben mehr als ihn zu lesen.

Die Scriptsprache hierzu ist äußerst elegant und einfach, wie ich finde. Allerdings gebe ich zu, dass ich als Mathematiker natürlich nicht zum ersten Mal programmiere. Doch auch für totale Anfänger scheint es eine machbare Sache zu sein, wenn man ein wenig im CoG-Forum stöbert. Dort tummeln sich zahlreiche Personen aller Altersklassen, Berufe und Nationalitäten und tauschen voller Begeisterung ihre Ideen aus. Eine Hand voll Programmiercracks kann nahezu jedes gepostete Problem in Kürze lösen, Horden von Kiddies warten darauf kreativen Input geben oder sich als Beta-Tester zu Verfügung stellen zu dürfen und wer doch eigentlich nur spielen und nicht selbst schreiben möchte, finden unter den zahlreichen Work-in-Progress-Projekten zahlreiche noch unfertige Spiele, die zum Teil vielversprechender sind als alles, was bereits veröffentlicht wurde.

Fazit

Zugegeben, ich war bereits ein Fan das Projektes, bevor ich auch nur überlegt hatte, ob ich eine Rezension einen Artikel zu schreiben. Damit fällt das Fazit natürlich positiv aus.

Am Projekt als solchem gibt es meiner Meinung nach auch kaum etwas zu kritisieren. Einzig der nicht wirklich sichtbare Qualitätsunterschied zwischen den Geschichten professioneller Autoren (die offiziellen CoGs) und den Hosted Games rechtfertigt in keinster Weise, dass man letztere auf der Homepage so versteckt, den höheren Preis oder die niedrigere Bezahlung. Verständlich ist es natürlich dennoch, da man als Unternehmen natürlich sicher stellen möchte, dass man regelmäßig Geschichten einer verlässlichen Mindestqualität veröffentlichen kann – und diese Verlässlichkeit bei Hobby-Projekten kaum gegeben sein kann.
Um dies zu erreichen fördert und unterstützt man eben die professionellen Autoren stärker als die anderen. Schade, aber völlig verständlich.

Die Auswahl ist mit 30 Projekten zwar noch klein, aber vielseitig und wenn man die vielen halbfertigen Spiele mit hinzurechnet, dann hat man problemlos einen Pool von doppelt so vielen kostenlosen Spielen zur Auswahl.

Für Spielleiter und Hobby-Autoren ist es zudem eine tolle Plattform um eigene Ideen zu veröffentlichen und eine Möglichkeit noch ein paar Euro Taschengeld zu verdienen – reich wird man damit allerdings sicherlich nicht.
 
Meiner Meinung nach ist das keine Rezension sondern ein Artikel - eine Projektvorstellung wenn man so will - denn es wird ja kein konkretes Produkt sondern eher eine Firma vorgestellt.
Kann sein - keine Ahnung, wo und wie ihr das abgrenzt.

Im Prinzip find ich es gut, fände es aber schön wenn Du wie schon intern diskutiert drauf hinweisen würdest dass Du auch mit dem Gedanken spielst/dabei bist da was zu machen. Das wären wir meiner Meinung nach der Transparenz schuldig.
Hab ich doch, wenn auch vielleicht nicht so deutlich:
Und jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, der mir an CoG am meisten Spaß macht. Ich bin ein Spielleiter durch und durch – und auch an einem interaktiven Roman reizt mich die Vorstellung ihn zu schreiben mehr als ihn zu lesen.

Die Scriptsprache hierzu ist äußerst elegant und einfach, wie ich finde. Allerdings gebe ich zu, dass ich als Mathematiker natürlich nicht zum ersten Mal programmiere.
Mehr involviert als "hey, das ist ja ne coole Sache, ich probier da mal rum und vielleicht bring ich selbst mal ein spiel raus" bin ich in der Sache ja nicht.
Falls es noch nicht deutlich genug ist, dass ich eben selbst sehr interessiert daran wäre mal ein Spiel zu schreiben, kann ich mir noch überlegen, wei ich das noch deutlicher machen kann - ein "Ich arbeite derzeitan einem Spiel." wäre mir allerdings unangenehm, da meine eigenen kritischen Erwartungen das was ich da mache nicht ernsthaft als an-etwas-arbeiten zulassen. Wenn ich etwas WIRKLICH mache, dann auch richtig - ich möchte da also ungern einen falschen Eindruck erwecken.

Aber ich verstehe den Einwand und ich lass es mir mal noch ein wenig durch den Kopf gehen.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle mehr Links setzen im Artikel - das ist grade wenn man sich auf eine Webseite bezieht einfach und macht alles viel schöner nachvollziehbar für den Leser. Können wir aber nach eine kurzen Überarbeitung so als Artikel rausgeben.
 
btw:
Wie kann ich die Rezension noch bearbeiten? Das Zeitfenster ist schon abgelaufen. Einfach nochmal posten?
 
Jo, wäre am einfachsten. Was das Eigenintresse angeht: Ja, kann ich verstehen - lass es so wie es ist. Wenn wir das als Artikel posten (was mir eh lieber wäre) besteht auch nicht der Verdacht dass hier ein Produkt aus Eigeninteresse in einem sachlichen Artikel promoted wird. Bei einem Artikel finde ich den Werbecharakter deutlich weniger kritisch als bei einer Rezension. Sorry dass es so lange gedauert hat mit dem Feedback - war krank seit Karfreitag.
 
war krank seit Karfreitag.
Als alter Katholik finde ich das genau die richtige Einstellung.

Macht euch wegen des Feedbacks keinen Stress. Wie in meinem Thread erwähnt, hab ich hin und wieder mal sehr motivierte Phasen und ich denke, dann kommt auch mal ein paar Wochen gar keine Rezi. Gerade bei den Team-Rezis eilt ja nichts.
 
Choice of Games

Vom Spielleiter zum Spiele-Autor [Team-Rezi] von Ioelet

Kennt ihr das auch:
Es ist Mittwoch, 3 Uhr in der Nacht, und ihr könnt gerade nicht einschlafen. Die Tatsache, dass gerade Semesterferien sind und ihr nicht früh raus müsst, ändert leider nichts daran, dass um 3 Uhr unter der Woche gerade nichts Interessantes passiert. Ihr hättet Lust auf ne kleine Rollenspielsitzung, aber erstens ist es dafür viel zu spät, zweitens hättet ihr jetzt eigentlich keine Lust eine Spielsitzung vorzubereiten und den anderen geht es da ja bestimmt nicht anders...

So kommt man schließlich auf eine der Ersatzdrogen zurück. Ein gutes Buch, ein immersiver Film – besser noch ein gutes Computer-Rollenspiel oder auch das, womit meine ganze Rollenspielkarriere einst eingeleitet worden war:
Die guten alten Spielbücher.

Wenn ihr wissen wollt, wie es weiter geht, lest den Abschnitt Hinein ins Abenteuer.
Wenn es euch nicht interessiert, endet der Artikel hier. ENDE

Hinein ins Abenteuer

Choice of Games ist gleichzeitig ein Unternehmen, ein Label, ein Projekt und eine Online-Community, das/die sich mit der Entwicklung und Verbreitung von englisch-sprachigen interaktiven Geschichten beschäftigt. Die Verbreitung geschieht über diverse Online-Stores, sowie die Homepage http://www.choiceofgames.com/ mit Forum, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Und noch mehr.

Neben einer Übersicht der kostenpflichtigen Spiele, die sich hier als gekürzte Demos auch direkt einmal testen lassen, findet man dort auch einige Fanprojekte, von denen viele komplett kostenlos online spielbar sind – leider ein wenig versteckt, wie man zugeben muss:
Erst ein Klick auf „Make your own games“ leitet den Seitenbesucher zu diesen „Hosted Games“ weiter (s. hier) , die für mich das absolute Herzstück des Projektes sind – und der primäre Grund dafür, dass ich es hier vorstellen möchte. Aber dazu später mehr.

Die Spiele decken inzwischen eine ganz nette Bandbreite ab. 12 offizielle Choice-of-Games und 18 Hosted Games hat das bald drei Jahre alte Projekt inzwischen insgesamt zu bieten. Darunter unter anderem ein Anne-Rice-artiges Vampir-Spiel, ein Drachen-Rollenspiel, einige Science-Fiction-Spiele, Zombiespiele, Krimi-Spiele, Fantasy-Spiele und auch ein Superheldenspiel. Sollte also für jeden Geschmack etwas zu finden sein.

Schwieriger wird es, wenn es kostenlos sein muss und/oder man allzu hohe Ansprüche an die Qualität stellt. An den Kosten sollte es eher weniger scheitern, schließlich bewegen sich diese bei den kostenpflichtigen Apps auf normalem App-Niveau, d.h. es bewegt sich im Bereich von 2-5 €. Leider steht der Preis nur selten in erkennbarem Zusammenhang mit der Qualität und auch das Choice-of-Label ist absolut kein Garant für höhere Qualität. So gilt mit Way Walkers eines der Hosted Games als eines der besten Spiele überhaupt, das der Autorin kürzlich sogar einen Vertragsabschluss mit einem Verlag für ihren ersten Roman einbrachte, der in der selben Fantasy-Welt spielt. In der selben Kategorie findet man aber auch Spiele wie Dilemma, dessen „moralische Dilemmas“ ehrlich gesagt völlig langweilig sind.
Unter den Choice-of-Games, deren Autoren bis zu 10.000€ für das fertige Spiel erhalten, findet man solche Perlen, wie das erwähnte Vampir-Spiel, gerailroadete (aber immer noch unterhaltsame) Geschichten wie das Superhelden-Abenteuer „Heroes Rise“… aber eben auch „To the City of the Clouds“, das ich selbst nur kurz angetestet hatte, weil es mich nicht begeistern konnte und über das ich auch sonst bisher nur negative Kritik gelesen habe.

Wo ich gerade auf die Bezahlung zu sprechen kam…

Hosted Games

Wie ich bereits erwähnte, sind die Hosted Games für mich das eigentlich Interessante an dem Projekt. Warum?

Dies liegt an ihrer Entstehungsgeschichte. Während die offiziellen Spiele weitgehend anonym von Autoren geschrieben werden, die dafür entweder einmalig 10.000 € bar auf die Kralle oder 2.500 € plus eine 25%ige Beteiligung an erzielten Einnahmen erhalten, werden die Hosted Games meist von Spielern für Spieler geschrieben. Hierfür gibt es extra einen Aufruf auf der Homepage, ein eigenes Wiki, das die Funktionsweise der eigens entwickelten Scriptsprache Choicescript erklärt, ein Forum für den kreativen Austausch und auch einen gewissen finanziellen Anreiz:
Die Betreiber von CoG veröffentlichen nicht nur kostenlos JEDES fertiggestellte Spiel, das gewisse Regeln einhält, auf der Homepage sowie in diversen Stores, sondern bieten auch an, diese kostenpflichtig zu vertreiben und beteiligen jeden Autor zu 25% an allen Einnahmen, die durch Verkauf der App oder Werbung erzielt werden.

...und wie bereits erwähnt, konnte bereits eine Autorin die Plattform als Sprungbrett benutzen um eine Fanbase für eine Romanserie aufzubauen.

Spiele schreiben

Und jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, der mir an CoG am meisten Spaß macht. Ich bin ein Spielleiter durch und durch – und auch an einem interaktiven Roman reizt mich die Vorstellung ihn zu schreiben mehr als ihn zu lesen.

Die Scriptsprache hierzu ist äußerst elegant und einfach, wie ich finde. Allerdings gebe ich zu, dass ich als Mathematiker natürlich nicht zum ersten Mal programmiere. Doch auch für totale Anfänger scheint es eine machbare Sache zu sein, wenn man ein wenig im CoG-Forum stöbert. Dort tummeln sich zahlreiche Personen aller Altersklassen, Berufe und Nationalitäten und tauschen voller Begeisterung ihre Ideen aus. Eine Hand voll Programmiercracks kann nahezu jedes gepostete Problem in Kürze lösen, Horden von Kiddies warten darauf kreativen Input geben oder sich als Beta-Tester zu Verfügung stellen zu dürfen und wer doch eigentlich nur spielen und nicht selbst schreiben möchte, finden unter den zahlreichen Work-in-Progress-Projekten zahlreiche noch unfertige Spiele, die zum Teil vielversprechender sind als alles, was bereits veröffentlicht wurde.

Fazit

Zugegeben, ich war bereits ein Fan das Projektes, bevor ich auch nur überlegt hatte einen Artikel zu schreiben. Damit fällt das Fazit natürlich positiv aus.

Am Projekt als solchem gibt es meiner Meinung nach auch kaum etwas zu kritisieren. Einzig der nicht wirklich sichtbare Qualitätsunterschied zwischen den Geschichten professioneller Autoren (die offiziellen CoGs) und den Hosted Games rechtfertigt in keinster Weise, dass man letztere auf der Homepage so versteckt, den höheren Preis oder die niedrigere Bezahlung. Verständlich ist es natürlich dennoch, da man als Unternehmen natürlich sicher stellen möchte, dass man regelmäßig Geschichten einer verlässlichen Mindestqualität veröffentlichen kann – und diese Verlässlichkeit bei Hobby-Projekten kaum gegeben sein kann.
Um dies zu erreichen fördert und unterstützt man eben die professionellen Autoren stärker als die anderen. Schade, aber völlig verständlich.

Die Auswahl ist mit 30 Projekten zwar noch klein, aber vielseitig und wenn man die vielen halbfertigen Spiele mit hinzurechnet, dann hat man problemlos einen Pool von doppelt so vielen kostenlosen Spielen zur Auswahl.

Für Spielleiter und Hobby-Autoren ist es zudem eine tolle Plattform um eigene Ideen zu veröffentlichen und eine Möglichkeit noch ein paar Euro Taschengeld zu verdienen – reich wird man damit allerdings sicherlich nicht. Ich selbst werde es aber dennoch, wenn ich mehr Zeit dafür habe, wohl einmal versuchen.

Find ich gut so - ich hab noch ein paar Links dazu gemacht - nimm die gequotete Version falls dir das Recht ist - sonst halt deine.

Bevor das raus kann brauchen wir aber von Hoffi ein neues Tag für Artikel.
 
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