Charakterrestriktionen vs. Rollenspiel

Skar

Dr. Spiele
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Sollten Rollenspiele, die settingbedingt stark auf bestimmte Charakterdaten ausgerichtet sind unwichtigere Charakterdaten restriktiv behandeln?

Zum Beispiel "Betören in einem WW2-Szenario", "Kochen in einem Pulp-Setting" oder "Aquaristik in einem Westernsetting".

Und kann man dieses Prinzip vielleicht von den Skills auch auf Attribute überleiten?

Also sollten Restriktionen gesetzt werden, um auf den Kernpunkt des Settings zu weisen, oder geht das RollenSpielen mit seiner Vielfältigkeit vor?
 
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Das Setting an sich gibt ja meist schon grob vor was "in" ist. Ich würde keine Skills oder Attribute verbieten. Evtl. den/die Spieler warnen/darauf hinweisen wenn die "Nicht-Kern-Skills" überhand nehmen. Aber sonst ruhig alles zulassen.
...wer in einem Westernsetting 20 Punkte für Angewandte Quantenphysik ausgeben möchte kann das gerne tun. Hat er nur nix von
 
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Demon_HK schrieb:
...wer in einem Westernsetting 20 Punkte für Angewandte Quantenphysik ausgeben möchte kann das gerne tun. Hat er nur nix von
Es stellt sich dann nur die Frage (die z.B. bei BESM mit nein beantwortet wird) ob er dafuer auch einen genauso hohen Skill kriegt wie jemand der z.B. auf Pistolenschiessen 20 Punkte ausgibt.
 
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Selganor schrieb:
Es stellt sich dann nur die Frage (die z.B. bei BESM mit nein beantwortet wird) ob er dafuer auch einen genauso hohen Skill kriegt wie jemand der z.B. auf Pistolenschiessen 20 Punkte ausgibt.

Hm die Frage nach einer zusätzlichen Settingabhängigen Lernschwierigkeit also.
 
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Eher die Frage nach einer Gewichtung.

Oder auch nach Angebot und Nachfrage.

mfG
fps
 
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In BESM z.B. wuerde Pistolenschiessen in Western Settings deutlich teurer sein als in (z.B.) Romantic Comedies (wo Pistolen oft gar nicht vorkommen)
Astrogation wuerde man in Fantasy Settings nachgeschmissen kriegen (aber wohl nie einsetzen koennen) in Space-Operas (oder anderen Weltraumsettings) wuerde man sich dumm und daemlich dafuer zahlen.

Dort wird der Weg gegangen dass Leute die "ungewoehnliche" Skills nehmen nicht noch extra dafuer bestraft werden dass diese nicht ins Setting passen und sie sie sowieso kaum (wenn ueberhaupt) einsetzen koennen.

So gibt man fuer einen "Flair-Skill" vielleicht mal 5 Punkte aus um ihn auf 5 zu haben waerend man in Systemem mit "schwierigkeitsabhaengigen Kosten" vielleicht fuer diese 5 Punkte 20 Punkte ausgibt die genauso "verschwendet" sind, man aber etwas "leichteres" (das aber besser zum Setting passt und dort viel mehr bringt) fuer 5 Punkte auf 5 kaufen kann.
 
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Selganor schrieb:
So gibt man fuer einen "Flair-Skill" vielleicht mal 5 Punkte aus um ihn auf 5 zu haben waerend man in Systemem mit "schwierigkeitsabhaengigen Kosten" vielleicht fuer diese 5 Punkte 20 Punkte ausgibt die genauso "verschwendet" sind, man aber etwas "leichteres" (das aber besser zum Setting passt und dort viel mehr bringt) fuer 5 Punkte auf 5 kaufen kann.

Ja. Nur muß man dann die Figuren bei einem Cross-Over umständlich umrechnen und eine spielmachanische Balance der Spielfiguren ist nicht mehr gegeben.

Für mich, als ab-und-zu SL, ist eine Balancierung unnötig. Da hab ich generische Fertigkeitskosten lieber als Settingabhängige.

Als SL nehme ich mir die Freiheit unausgewogene Charactere auch mal zu bestrafen.

Als Spieler versuche ich mir erst ein generelles Bild einer Figur zu verschaffen bevor ich sie dann aus dem Punktepool versuche möglichst stimmig zu bauen. Klar kriegen Fertigkeiten für Helden ein wenig mehr Punkte zugeschanzt als die, die nicht so schwer in einem Konflikt wiegen. Das liegt aber an unserer Spielweise (schon recht Konfliktorientiert).

Vorteilhaft ist es auch wenn man mit relativ geringem Punkteaufwand auf eine "adäquate" Fertigkeitsstufe kommen kann. (Shameless GURPS-Plug) Das reicht dann aus um die Fertigkeit zu nutzen, macht die Figur runder, man bestraft sich aber nicht allzu stark durch suboptimale Punktvergabe in konfliktentscheidenden Fertigkeiten.

Man könnte auch so vorgehen, das man bestimmte Fertigkeiten als gesetzt für ein Setting und eine Charaktervorlage macht. Aber das wäre mir persönlich zu viel Aufwand als SL. Da sollen sich schon die Spieler ihre Köpfchen zerbrechen, mir ist meine Zeit zu kostbar dazu.
 
AW: Charakterrestriktionen vs. Rollenspiel

Wenn du Charaktere fuer bestimmte Kampagnen machst (die ja ein bestimmtes Genre haben) warum muss man dann bei Crossovern "Probleme" haben?

In dem Moment in dem man mit einem anderen Genre "kreuzt" hat man sowieso eine komplett neue Kampagne (und wahrscheinlich veraenderte Werte gegenueber "reinen" Runden). Ich denke da z.B. an Crossover in der "alten" WoD... Da hatte jeder "Charaktertyp" (Vampir/Werwolf/...) einen anderen Charakterbogen. Selbst fuer die "menschlichen" Dinge die bei allen normalerweise gleich sein muessten.

Und in dem Moment in dem "erfahrene" Charaktere mit Anfangscharakteren zusammen irgendwo unterwegs sind (was bei "Kaufsystemen" gegenueber "Levelsystemen" ja durchaus schlechter abzuschaetzen ist) geht die "Balance" sowieso ueber Bord.
 
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Sollten Rollenspiele, die settingbedingt stark auf bestimmte Charakterdaten ausgerichtet sind unwichtigere Charakterdaten restriktiv behandeln?
Jein :)

"Nein" im Allgemeinen. Es gibt genug Mittel und Wege sein System auf etwas bestimmtes auszurichten und es (unaufällig) so einzurichten das Freiheit bleibt(Man schaue sich nur diverse Systeme mit DoItYourself-Fertigkeiten wie "Hobby:" oder "Wissen:" an).

"Ja" im speziellen. Wenn die unwichtigen Charakteristika zu stark überhand nehmen, könnte ich mir schon vorstellen, das ich mir eine Restriktion wünsche.
So könnte ich könnte mir vorstellen das bei (dem von Selganor erwähnten) BESM, die Fertigkeitsliste eines Charakter mit etwas Pech zu 90% aus Sachen besteht die nicht zum Setting passen(Hey, "Schusswaffen" war billig und ich wollte schon immer mal einen Charakter wie Rambo spielen :)) und der Charakter dann genauso aufgeschmissen ist, wie ein ein 50CP-Gurps-Charakter der jeweils 16CP für Astronavigation und Schiffskonstruktion ausgegeben hat.

--
Wir hatten damals bei D&D eine Regelung benutzt (damals als es noch kein Fertigkeitssystem gab) die eigentlich in Richtung BESM ging. Die Regelung war eingentlich folgendermaßen:

1. Erzähl deine Vorgeschichte und versuch sei glaubwürdig zu halten.
2. Abhängig von der Vorgeschichte, kannst du alles was du entsprechend deiner Vorgeschichte können musst (und nicht von den Regeln abgedeckt ist).

So konnte ein Charakter ohne Probleme als Vorgeschcite haben, das er ein Weitgereister Händler, der Lehrling eines Schmiedes, oder auch ein Scholar ist(aber nicht das er Veteran in Sachen kämpfen oder ein Taschendieb ist).

Wenn dann im Spiel vorkam, das eine Tätigkeit Spezialwissen verlangte, ermöglichte die Vorgeschichte eines Charakters einfach diesen Wurf, oder falls der Wurf für alle möglich war gab es einen festen Bonus.

Das ging wohl stark in Richtung des heutigen BESM aber bei uns haben diese Dinge "gar nichts" statt nur wenig gekostet :)
Hatte natürlich den Vorteil das die Dinge, auf die sich das Spiel konzentrierte, nicht im geringsten mit dem System von D&D rieb(Sprich: Keine EP die man abzweigen oder ein Subsystem das man mit den anderen Mechanismen vermengen musste).

Kowalski schrieb:
Nur muß man dann die Figuren bei einem Cross-Over umständlich umrechnen und eine spielmachanische Balance der Spielfiguren ist nicht mehr gegeben.

Für mich, als ab-und-zu SL, ist eine Balancierung unnötig. Da hab ich generische Fertigkeitskosten lieber als Settingabhängige.
Wenn dir an balancing nichts liegt, wie kann dir dann eine der Methoden lieber sein und wieso macht es dir im Falle eines Crossovers etwas aus?

Vorteilhaft ist es auch wenn man mit relativ geringem Punkteaufwand auf eine "adäquate" Fertigkeitsstufe kommen kann. (Shameless GURPS-Plug)
Erklär mal! Früher gab's sowas bei Gurps nicht und man musste sich für die unwichtigsten Sachen Doof und Dämlich bezahlen.
 
AW: Charakterrestriktionen vs. Rollenspiel

Rollenspiel ist vielfältig. Aber wenn festgelegt ist, was gespielt wird, ist festgelegt gespielt, was gespielt wird. Insofern können wir die Eingangsfrage sofort lösen:

Wenn ein eng umgrenztes Setting gewählt ist, kann die Vielfältigkeit nicht mehr vorgehen, denn sie ist ja schon eingeschränkt.
 
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