Schlangengott
Chaosgod
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- 18. Februar 2005
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Das ist das erste Kapitel meines B-Movie-Romans Beelzebub. Es ist ein sehr kitschiger, trashiger und übertriebener Stoff, der nur mit sehr viel Humor zu genießen ist aller Army of darkness, From dusk till dawn und Desperado. Solltet ihr solche Übertreibungen mögen, dann könnt ihr euch vielleicht mit dem vorliegenden Text anfreunden, wenn nicht ist das auch gut, aber ich würde in jedem Fall um euren Kommentar bitten, da mir nur eure Resonanz hilft mich zu verbessern, also Lob, Kritik und Anregungen sind nicht nur willkommen, sondern erhofft. Dazu muss ich aber sagen, das dieses erste Kapitel 4 Seiten umfasst - daher brauch es schon eine gewisse Lesebereitschaft.
Der Friedhof von Finsterheim am Schwarzwald war wirklich sehenswert. Es gab neben den reich verzierten Grabsteinen auch theatralische Engelsstaturen, verrostete Grabsteine und dunkle Gruftgemäuer. Das alles lag eingebettet in einen wunderschönen englischen Garten. Der von einer alten hohen Friedhofsmauer samt Eisentor eingeschlossen war.
Aber für all diese dunklen Schönheiten hatte Anna Eckstein im Moment kein Auge. Nicht weil sie keinen Sinn für solch dunkle Ästhetik gehabt hätte.
Im Gegenteil, ihr schönes Äußeres war in schwarze Kleider gehüllt und von mystischen Symbolen gezeichnet. Aber sie hatte heute Morgen einen Brief von ihrem >>Schätzchen<< erhalten.
Ihr Schätzchen das war Beelzebub, der Sohn Satans, Herrscher über die Hölle.
Nach einem wilden Abend ihrem Lieblingstanzschuppen, und einer noch wilderen Nacht, hatten sie sich einander versprochen. Tragischer Weise musste ihr >>Schätzchen<< sie bei Morgengrauen aber schon wieder verlassen. Satan wäre ausgerastet, wenn er erfahren hätte, dass es sein liebster Sohn es mit einer >>Menschenschlampe<< trieb. Und das die Liebesabenteuer des Thronerben auch noch von seiner Gattin, der Höllenfürstin Morea, unterstützt wurden.
Ja, Satans Zorn wäre wirklich unendlich gewesen.
Ihr >>Schätzchen<< musste deshalb in die Hölle zurückkehren, der er für eine Nacht heimlich entstiegen war.
Seitdem wartete Anna auf ein Zeichen ihres Geliebten. Nur ein winziges Zeichen.
Doch es blieb aus.
Was folgte war ein einsames Jahr. Voller sehnsüchtiger Spaziergänge durch blätterbedeckte Alleen, kahle Wälder und schneebedeckte Landschaften.
Und jetzt!
Nach diesem wirklich einsamen, einsamen Jahr. Ein Zeichen von ihrem >>Schätzchen<<: Ein Brief!
Dieses schönen Morgens lag er in ihrem Briefkasten. Eine Pergamentrolle verklebt mit einem diabolischen Siegel und beschrieben mit Blut.
Bereits das Äußere ließ auf seinen Herkunftsort schließen.
Nie hätte Anna gedacht das sie sich über eine Botschaft aus der Hölle einmal so freuen würde. Begierig brach sie das Siegel und verschlang den Inhalt Wort für Wort. Es war unglaublich was dort geschrieben stand. Es war ein Traum. Nochmals las sie die Zeilen, um sich vergewissern, dass er wahr werden sollte:
Hey Baby!
Ich schreibe Dir direkt aus der Hölle. Habe lange nix mehr von mir hören lassen. Zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass es selbst unter den Heerscharen von Höllenschlampen keine schärfere Braut gibt als Dich.
Und das will was heißen! Immerhin haben wir hier unten die Wollust erfunden!
Leider hat Vater (Satan) von meinem kleinen Trip mitbekommen. Jetzt habe ich 1000 Jahre Hausarrest in unserer Höllenfestung Borga.
Schöne Scheiße!
Nur gut, dass er nicht mitgekriegt das Mama (Morea) alles geplant hatte.
Egal, lange habe ich hier eh nicht vor zu bleiben.
Und da kommst Du ins Spiel, Baby!
Ich habe mir gedacht, ich zieh einfach bei dir ein! Dann machen wir da weiter, wo wir angefangen haben. Ja, du hast richtig gelesen: Ich flüchte aus der Hölle in deine Arme.
Doch dazu brauche ich deine Hilfe meine kleine Hexe. Sei heute Nacht um Punkt 12 Uhr auf dem Friedhof. Dort malst du einfach ein umgedrehtes Pentagramm auf den Boden und sprichst folgende Zeilen:
Wenn du es gut machst, wird sich ein Tor zur Hölle öffnen, aus dem dein Traummann (Ich) treten wird. Da ich weis, dass du nicht nur im Bett zaubern kannst, vertraue ich dir. Du schaffst das schon. Lass mich nur nicht zu lange warten. Schließlich muss ich aus dem Kerker ausbrechen. Wer weiß was für Bluthunde mir auf den Versen sein werden...
In Leidenschaft, Beelzebub
Schon schlug die Kirchturmuhr 12:00 Uhr. Der dumpfe Klang der alten Glocke riss Anna aus ihrer Schwärmerei.
Eine Aufgabe lag vor ihr.
Anna drehte ich zu ihrem Ritualplatz um, auf den jetzt das gleißende Mondlicht schien. Letzte kritische Blicke schweiften über die weißen Linien ihres Pentagramms. Welche sie mit Plackerfarbe auf das steinerne Fundament einer zerfallenen Gruft gemalt hatte. Genau wie es die Tradition der schwarzen Magie verlangte, zeigte die Spitze auf die Beschwörerin und jeder Zacken zierte die Zahl Sechs.
Anna war zufrieden. Sie beherrschte die okkulten Zeichen im Schlaf. Ihr halbes Leben, also seit 9 Jahren, beschäftigte sie sich schon mit Wicca - dem Hexenkult.
Nein, vielmehr als das: Sie war eine leibhaftige Hexe.
All jene Zauber die bei andere gerade mal zum Partygag taugten, wurden durch ihre Worte Wirklichkeit. Was schon zur Sprengung mehr als einer Party geführte hatte - im wahrsten Sinne des Wortes.
Einen Moment lang konzentrierte Anna sich. Sie holte einmal tief Luft und hob die Hände zum Nachthimmel. Dann drang aus ihrem tiefsten Inneren die Formel:
Zunächst passierte gar nichts. Die Szene blieb von der gleichen Grabesruhe die über dem gesamten Friedhof lag.
Anna zweifelte einen Augenblick lang schon an ihren Hexenkünsten. Doch plötzlich wurde es ungewöhnlich warm, selbst für die Sommerzeit. Für mehr Gedanken blieb der jungen Hexe jedoch keine Zeit. Denn dann öffnete sich schon direkt vor ihren Augen das Tor zu Hölle!
Mitten in die Luft wurde eine flammende Kerbe geschlagen. Der feurige Riss wuchs immer mehr an, bis er über zwei Meter lang war. Worauf er plötzlich wie von zwei mächtigen Geisterhänden auseinandergerissen wurde. So weit, dass am Ende die schmale Öffnung zu einem breiten Flammenportal geweitet war.
Ein Ring aus Feuer durch dem der feuerblutrote Horizont der Hölle entgegenschien. In dessen flimmernden Ferne schwarze Vogelscharen über dunkle Kraterlandschaften kreisten.
Aber wo war bloß ihr >>Schätzchen<<?
Anna wurde nun doch langsam ungeduldig. Schließlich konnte jeder vorbeischwirrende Höllenbewohner das Tor passieren.
Doch da! Was war das?
Etwas was Anna bislang nur für ein besonders großes Exemplar der hässlichen Vögel gehalten hatte, erregte nun ihre Aufmerksamkeit.
Mit jedem Meter den das Flugobjekt näher kam offenbarte es mehr und mehr menschliche Konturen. Außer natürlich das große Paar Fledermausschwingen auf dem Rücken.
Ja!
Jetzt erkannte sie auch einen blonden Schopf, ein Hawaiihemd und eine kakigrüne Armeehose! Kein Zweifel, da kam ihr >>Schätzchen<< auf ledernen Schwingen geflogen.
Sie begann zu jubeln, sprang freudig auf und ab und rief laut seinen Namen: >>Beelzebub! Beelzebub!<<
Ein paar kräftige Flügelschlägen später, flog ein blonder Jüngling durch das Höllentor - direkt in Annas weitgeöffnete Arme.
Anna konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal so glücklich gewesen war. Endlich hielt sie Beelzebub, ihr >>Schätzchen<<, wieder in ihren Armen. All die Einsamkeit, mit einmal fortgespült durch eine Flutwelle aus Glück.
Es folgte ein langer und leidenschaftlicher Kuss.
>>Ich bin im Himmel.<<, sagte Anna mit noch geschlossenen Augen.
>> Das will ich nicht hoffen.<<, erwiderte Beelzebub und setzte sein spitzbübisches Grinsen auf. >>Die Dinge, die ich heute Nacht mir dir vorhabe sind im Himmel verboten.<<
>>Das nehme ich als Versprechen, Schätzchen.<<
Annas Antwort war für die beiden Turteltauben das Zeichen zum Abflug.
Beelzebub ließ seine Flügel verschwinden, legte den Arm um Anna und wollte den Schauplatz seiner Ankunft schon verlassen, bis ihm das Höllentor einfiel.
>>Kleine, das Tor. Ich hätte es ja fast ganz vergessen zu schließen.<<
>> Na dann, aber schnell, Schätzchen. Nicht das wir morgen aufwachen und ganz Finsterheim sieht aus wie deine Heimat. <<
Der Teufelssohn drehte sich um und ging zu dem Flammenportal. Die letzten sehnsüchtigen Blicke schenkte er den brennenden Landschaften seiner Heimat. Dann schloss er mit nur einer Handbewegung das Tor und wandte sich ab zum gehen.
Doch dazu kam es nicht! Denn kurz bevor das Tor sich ganz schloss rissen es zwei monströse Klauen aus der Hölle wieder auf!
Anna wollte noch schreien, als einer der Greifer nach ihrem >>Schätzchen<< langte. Doch die Klauenhand riss Beelzebub so schnell wieder in die Hölle, wie er ihr entflogen war. Alles was von dem Tor dann noch blieb, war ein verglimmender Funke.
Aus der Traum?
Nur langsam sickerte die schmerzliche Wahrheit in das Bewusstsein der jungen Frau. Eben noch besaß sie alles Glück der Welt und nun war es ihr mit einem Schlag wieder genommen. Fassungslos näherte sie sich der Beschwörungsstelle.
Sollte es das etwa gewesen sein?
Aber plötzlich glühte der schwache Funken erneut auf! Gleich einem Stern! Der darauf sofort in einer grellen Supernova explodierte!
Für einen Moment wurde die Nacht auf dem Friedhof zum Tag.
Als das grelle Licht verschwand stand das Höllentor wieder weit offen! Und nur ein paar von Annas schnellen Atemzügen später spuckte es sogar Beelzebub wieder aus!
Allerdings kam er nicht allein.
Ihr >>Schätzchen<< ritt lautschreienden auf einem karminsimsroten Dämon aus der Hölle. Es war ein wahrlich fettes Wesen was Beelzebub da bei den Hörnern gepackt hatte: Mit einem gewaltigen Bauch, speckigen Gliedmaßen, langen Stierhörnern und einem kleinen Stummelschwanz.
Wild schlug der massige Riese um sich und versuchte seinen unliebsamen Reiter abzuschütteln. Beelzebub hingegen schien dieser Höllenritt sogar Spaß zu machen. Bis zu dem Punkt an dem der wutentbrannte Dämon den Möchtegerncowboy zu fassen bekam und mit einer Hand auf dem Boden festnagelte.
Das riss Anna endlich aus ihrer Trance. Sie erhob die Hände zum Himmel und konzentrierte sich. Wie immer konnte sie sich auf ihre Elementarmagie verlassen. In kürzester Zeit war eine dunkle grollende Gewitterwolke über dem Friedhof aufgezogen.
Die Wolke verkörperte all den Zorn, den die Hexe gegen den Angreifer ihres >>Schätzchens<< hegte. Das Unheil ahnend blickte dieser zu der gewaltigen Wolke auf.
Genau in diesem Moment schoss ein blauer scharfgezackter Blitz aus der Wolke! Mit einem lauten Zischen versenkte er den Stummelschwanz des Dämons. Der laut jaulend aufsprang, über den Rasen rollte und unter ohrenbetäubenden Wehklagen die verbrannte Stelle umklammerte.
Weiter kam Anna nicht das weitere Kampfgeschehen zu verfolgen. Denn wie auf Knopfdruck schoss ein Schwarm von kreischenden Harpyien durch das Portal. Die hässlichen Vogelweiber waren eine Mischung aus dreckigen Aasgeiern und gekrümmten Frauenleibern. Ihre grauen Schwingen trugen sie schnell hoch über den Friedhof. Von wo aus sie mit einem gellenden Schrei wieder hinabstießen, um sich mit ihren scharfen Krallen auf Anna zu stürzen.
Diese fing daraufhin an so schnell zu laufen wie ihre Beine nur konnten. Allerdings zu spät.
Die Harpyien packten ihr Opfer und rissen es mit in den Nachthimmel. Schon auf den Weg dahin bekam die Hexe die Krallen der stinkenden Vogelweiber zu spüren. Sie wurde regelrecht in der Luft zerfetzt und dabei noch bespuckt und angekeift.
Anna wusste es gab für sie nur eine Rettung: Die Gewitterwolke...
Beelzebub wich derweil den gewaltigen Schlägen von Asmoday aus. Um dann mit seinen Klauen blitzschnelle Gegenattacken zu starten. Wobei er den stiernackigen Dämon drei - sogar viermal erwischte.
Ohne Erfolg - die Schläge blieben wirkungslos in der Hornhautrüstung des Riesen stecken.
Und er konnte ihm nicht ewig ausweichen.
Genau als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss geschah es!
Ein heftiger Schwinger traf ihn mit der tödlichen Schärfe einer Sense. Die Klauen trennten dem Getroffenen sauber den Arm ab und schnitten ihn fast in zwei Hälften.
Rotes Blut schoss sofort in einer meterhohen Fontäne aus dem Armstumpf. Auch dort wo einmal die Rippen saßen spie der Körper den Lebenssaft literweise aus.
Röchelnd schleppte sich Beelzebub auf das Höllentor zu.
>>Nun sieh dir diese Sauerei an.<<, grollte Asmoday und spuckte verächtlich auf sein vor ihm kriechendes Opfer. >> Wieso nur bist du so undankbar, Beelzebub? Hat dein liebender Vater nicht wirklich alles für dich getan? Nutten, Drogen, Schlachten - wonach kann es dem Herz eines halbstarken Teufels wie dir denn noch begehren?<<
>>Du verstehst das nicht, Asmoday. Ich liebe meinen Vater über alles und ehre ihn. Aber wenn ich ein Dämon werden will, muss ich meine eigenen Entscheidungen treffen. Und meine Entscheidung heißt Anna.<<
>>Pah! Lächerlich! Du meinst das Flittchen das ich an die Harpyien verfüttert habe? Mein Junge, such dir lieber eine anständige Braut aus der Hölle. Mit Flügeln, einem Schwanz und riesigen Titten. Ich werde dich jetzt wieder mit in die Hölle nehmen. Und dort bekommst du neben deiner Strafe auch anständigen Fick. Das sollte dir den Kopf klären.<<
>>Ach ja?<<, fragte Beelzebub in einem höhnischen Tonfall.
Er hatte seine Position vor dem Höllentor erreicht. Mit aller verbleibender Kraft kam sein Körper zumindest wieder auf die Knie.
Das musste reichen.
Beelzebub blickte den auf ihn zustapfenden Widersacher heraufordernd in die glutroten Augen.
>>Wer will es mir den besorgen? Etwa du, Fettwanst? Oder soll der Fick mit dir meine Strafe sein?<<
Als Beelzebub das vor Wut platzende Gesicht von Asmoday sah, wusste er, dass es geklappt hatte.
Der cholerische Dämon stürzte sich mit einem Urbrüllen auf den Schänder seiner Ehre. Kein Zweifel, die rechte Hand Satans wollte ihn wie ein D-Zug mit in die Hölle reißen.
Jedoch löste sich Beelzebubs Körper in Gedankenschnelle zu grünen Nebel auf.
Einer seiner besten Tricks!
So schoss die rote Fleischkugel geradewegs durch ihn hindurch und fiel laut fluchend durch das Höllenportal!
Schnell manifestierte sich Beelzebub wieder zu fester Gestalt. Der Teufelssohn kehrte aus dem Nebelreich immer unversehrt zurück. So brauchte es nur einen Wink mit seiner neuen Hand und das Höllentor schloss sich augenblicklich wieder.
Das war’s! Er hatte gewonnen - vorerst.
Beelzebub wollte seinen Sieg schon bejubeln. Bis er merkte das Anna fehlte.
Was hatte der Fettsack gesagt? Die Harpyien hatten sie zerfetzt?
Heiß und kalt lief es dem Liebhaber den Rücken hinunter. Verzweifelt suchte er seine Geliebte. Die Aussagen seines Erzfeindes halten als dumpfes Glockengeläut in seinem Kopf wieder.
Sollte es wahr sein? War Anna tot?
Ihr Köper war nirgendwo auf dem Friedhof zu sehen. Doch die allgegenwärtige Präsenz des Todes begrub seine Hoffnung darauf sie lebend zu finden.
Verzweifelt fiel Beelzebub auf die Knie. Im Kampf mit seinen Feinden war er tödliche verwundet worden: Sein Herz war zerbrochen.
Gerade als er dem Nachthimmel seinen Schmerz klagen wollte, ertönte ein gewaltiger Donner in der schwarzen Wolke über ihm. Worauf das dunkle Luftschloss von einem gewaltigen Blitzgewitter erhellt wurde. Aus plötzlich aufflimmernden Lichtern schossen blaue Blitzstrahlen im Zick-Zack-Kurs durch die Luft, um mit einem noch grelleren Leuchten zu verschwinden.
Das ganze Spektakel dauerte nur ein paar Herzschläge lang. Dann wurde es wieder dunkel und es regnete verkohlte Federn.
Beelzebub grübelte noch über das ganze Schauspiel nach, da spuckte die Wolkenmasse ein heftigzappelndes Objekt aus, dessen Gekreische immer lauter wurde, je weiter es fiel.
Geistesgegenwärtig sprang der Teufelssohn hoch in die Luft. Mit einem Freudenschrei fing er sein fallendes Weib auf und erwürgte ihre Schreie, sicher am Boden gelandet, mit einem langen Kuss.
>>Los Kleine, lass uns endlich die Kurve kratzen und bei dir zu Hause ein wenig Holz in den Ofen schieben.<<, entgegnete Beelzebub auf den ihn anhimmelnden Blick der Geliebten in seinen Armen.
Gesagt - getan.
Beelzebub
Aus der Hölle
Auf dem Friedhof
Der Friedhof von Finsterheim am Schwarzwald war wirklich sehenswert. Es gab neben den reich verzierten Grabsteinen auch theatralische Engelsstaturen, verrostete Grabsteine und dunkle Gruftgemäuer. Das alles lag eingebettet in einen wunderschönen englischen Garten. Der von einer alten hohen Friedhofsmauer samt Eisentor eingeschlossen war.
Aber für all diese dunklen Schönheiten hatte Anna Eckstein im Moment kein Auge. Nicht weil sie keinen Sinn für solch dunkle Ästhetik gehabt hätte.
Im Gegenteil, ihr schönes Äußeres war in schwarze Kleider gehüllt und von mystischen Symbolen gezeichnet. Aber sie hatte heute Morgen einen Brief von ihrem >>Schätzchen<< erhalten.
Ihr Schätzchen das war Beelzebub, der Sohn Satans, Herrscher über die Hölle.
Nach einem wilden Abend ihrem Lieblingstanzschuppen, und einer noch wilderen Nacht, hatten sie sich einander versprochen. Tragischer Weise musste ihr >>Schätzchen<< sie bei Morgengrauen aber schon wieder verlassen. Satan wäre ausgerastet, wenn er erfahren hätte, dass es sein liebster Sohn es mit einer >>Menschenschlampe<< trieb. Und das die Liebesabenteuer des Thronerben auch noch von seiner Gattin, der Höllenfürstin Morea, unterstützt wurden.
Ja, Satans Zorn wäre wirklich unendlich gewesen.
Ihr >>Schätzchen<< musste deshalb in die Hölle zurückkehren, der er für eine Nacht heimlich entstiegen war.
Seitdem wartete Anna auf ein Zeichen ihres Geliebten. Nur ein winziges Zeichen.
Doch es blieb aus.
Was folgte war ein einsames Jahr. Voller sehnsüchtiger Spaziergänge durch blätterbedeckte Alleen, kahle Wälder und schneebedeckte Landschaften.
Der Brief
Und jetzt!
Nach diesem wirklich einsamen, einsamen Jahr. Ein Zeichen von ihrem >>Schätzchen<<: Ein Brief!
Dieses schönen Morgens lag er in ihrem Briefkasten. Eine Pergamentrolle verklebt mit einem diabolischen Siegel und beschrieben mit Blut.
Bereits das Äußere ließ auf seinen Herkunftsort schließen.
Nie hätte Anna gedacht das sie sich über eine Botschaft aus der Hölle einmal so freuen würde. Begierig brach sie das Siegel und verschlang den Inhalt Wort für Wort. Es war unglaublich was dort geschrieben stand. Es war ein Traum. Nochmals las sie die Zeilen, um sich vergewissern, dass er wahr werden sollte:
Hey Baby!
Ich schreibe Dir direkt aus der Hölle. Habe lange nix mehr von mir hören lassen. Zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass es selbst unter den Heerscharen von Höllenschlampen keine schärfere Braut gibt als Dich.
Und das will was heißen! Immerhin haben wir hier unten die Wollust erfunden!
Leider hat Vater (Satan) von meinem kleinen Trip mitbekommen. Jetzt habe ich 1000 Jahre Hausarrest in unserer Höllenfestung Borga.
Schöne Scheiße!
Nur gut, dass er nicht mitgekriegt das Mama (Morea) alles geplant hatte.
Egal, lange habe ich hier eh nicht vor zu bleiben.
Und da kommst Du ins Spiel, Baby!
Ich habe mir gedacht, ich zieh einfach bei dir ein! Dann machen wir da weiter, wo wir angefangen haben. Ja, du hast richtig gelesen: Ich flüchte aus der Hölle in deine Arme.
Doch dazu brauche ich deine Hilfe meine kleine Hexe. Sei heute Nacht um Punkt 12 Uhr auf dem Friedhof. Dort malst du einfach ein umgedrehtes Pentagramm auf den Boden und sprichst folgende Zeilen:
Welt offenbare dich meiner
Lüfte den Schleier des schönen Scheins
Und öffne den Schlund des Abgrunds
Aus dem Feuer und Flamme speien
Tor zur Hölle öffne dich!
Lüfte den Schleier des schönen Scheins
Und öffne den Schlund des Abgrunds
Aus dem Feuer und Flamme speien
Tor zur Hölle öffne dich!
Wenn du es gut machst, wird sich ein Tor zur Hölle öffnen, aus dem dein Traummann (Ich) treten wird. Da ich weis, dass du nicht nur im Bett zaubern kannst, vertraue ich dir. Du schaffst das schon. Lass mich nur nicht zu lange warten. Schließlich muss ich aus dem Kerker ausbrechen. Wer weiß was für Bluthunde mir auf den Versen sein werden...
In Leidenschaft, Beelzebub
Schon schlug die Kirchturmuhr 12:00 Uhr. Der dumpfe Klang der alten Glocke riss Anna aus ihrer Schwärmerei.
Eine Aufgabe lag vor ihr.
Das Höllentor
Anna drehte ich zu ihrem Ritualplatz um, auf den jetzt das gleißende Mondlicht schien. Letzte kritische Blicke schweiften über die weißen Linien ihres Pentagramms. Welche sie mit Plackerfarbe auf das steinerne Fundament einer zerfallenen Gruft gemalt hatte. Genau wie es die Tradition der schwarzen Magie verlangte, zeigte die Spitze auf die Beschwörerin und jeder Zacken zierte die Zahl Sechs.
Anna war zufrieden. Sie beherrschte die okkulten Zeichen im Schlaf. Ihr halbes Leben, also seit 9 Jahren, beschäftigte sie sich schon mit Wicca - dem Hexenkult.
Nein, vielmehr als das: Sie war eine leibhaftige Hexe.
All jene Zauber die bei andere gerade mal zum Partygag taugten, wurden durch ihre Worte Wirklichkeit. Was schon zur Sprengung mehr als einer Party geführte hatte - im wahrsten Sinne des Wortes.
Einen Moment lang konzentrierte Anna sich. Sie holte einmal tief Luft und hob die Hände zum Nachthimmel. Dann drang aus ihrem tiefsten Inneren die Formel:
Welt offenbare dich meiner
Lüfte den Schleier des schönen Scheins
Und öffne den Schlund des Abgrunds
Aus dem Feuer und Flamme speien
Tor zur Hölle öffne dich!
Lüfte den Schleier des schönen Scheins
Und öffne den Schlund des Abgrunds
Aus dem Feuer und Flamme speien
Tor zur Hölle öffne dich!
Zunächst passierte gar nichts. Die Szene blieb von der gleichen Grabesruhe die über dem gesamten Friedhof lag.
Anna zweifelte einen Augenblick lang schon an ihren Hexenkünsten. Doch plötzlich wurde es ungewöhnlich warm, selbst für die Sommerzeit. Für mehr Gedanken blieb der jungen Hexe jedoch keine Zeit. Denn dann öffnete sich schon direkt vor ihren Augen das Tor zu Hölle!
Mitten in die Luft wurde eine flammende Kerbe geschlagen. Der feurige Riss wuchs immer mehr an, bis er über zwei Meter lang war. Worauf er plötzlich wie von zwei mächtigen Geisterhänden auseinandergerissen wurde. So weit, dass am Ende die schmale Öffnung zu einem breiten Flammenportal geweitet war.
Ein Ring aus Feuer durch dem der feuerblutrote Horizont der Hölle entgegenschien. In dessen flimmernden Ferne schwarze Vogelscharen über dunkle Kraterlandschaften kreisten.
Die Ankunft
Aber wo war bloß ihr >>Schätzchen<<?
Anna wurde nun doch langsam ungeduldig. Schließlich konnte jeder vorbeischwirrende Höllenbewohner das Tor passieren.
Doch da! Was war das?
Etwas was Anna bislang nur für ein besonders großes Exemplar der hässlichen Vögel gehalten hatte, erregte nun ihre Aufmerksamkeit.
Mit jedem Meter den das Flugobjekt näher kam offenbarte es mehr und mehr menschliche Konturen. Außer natürlich das große Paar Fledermausschwingen auf dem Rücken.
Ja!
Jetzt erkannte sie auch einen blonden Schopf, ein Hawaiihemd und eine kakigrüne Armeehose! Kein Zweifel, da kam ihr >>Schätzchen<< auf ledernen Schwingen geflogen.
Sie begann zu jubeln, sprang freudig auf und ab und rief laut seinen Namen: >>Beelzebub! Beelzebub!<<
Ein paar kräftige Flügelschlägen später, flog ein blonder Jüngling durch das Höllentor - direkt in Annas weitgeöffnete Arme.
Anna konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal so glücklich gewesen war. Endlich hielt sie Beelzebub, ihr >>Schätzchen<<, wieder in ihren Armen. All die Einsamkeit, mit einmal fortgespült durch eine Flutwelle aus Glück.
Es folgte ein langer und leidenschaftlicher Kuss.
>>Ich bin im Himmel.<<, sagte Anna mit noch geschlossenen Augen.
>> Das will ich nicht hoffen.<<, erwiderte Beelzebub und setzte sein spitzbübisches Grinsen auf. >>Die Dinge, die ich heute Nacht mir dir vorhabe sind im Himmel verboten.<<
>>Das nehme ich als Versprechen, Schätzchen.<<
Annas Antwort war für die beiden Turteltauben das Zeichen zum Abflug.
Beelzebub ließ seine Flügel verschwinden, legte den Arm um Anna und wollte den Schauplatz seiner Ankunft schon verlassen, bis ihm das Höllentor einfiel.
Bluthunde
>>Kleine, das Tor. Ich hätte es ja fast ganz vergessen zu schließen.<<
>> Na dann, aber schnell, Schätzchen. Nicht das wir morgen aufwachen und ganz Finsterheim sieht aus wie deine Heimat. <<
Der Teufelssohn drehte sich um und ging zu dem Flammenportal. Die letzten sehnsüchtigen Blicke schenkte er den brennenden Landschaften seiner Heimat. Dann schloss er mit nur einer Handbewegung das Tor und wandte sich ab zum gehen.
Doch dazu kam es nicht! Denn kurz bevor das Tor sich ganz schloss rissen es zwei monströse Klauen aus der Hölle wieder auf!
Anna wollte noch schreien, als einer der Greifer nach ihrem >>Schätzchen<< langte. Doch die Klauenhand riss Beelzebub so schnell wieder in die Hölle, wie er ihr entflogen war. Alles was von dem Tor dann noch blieb, war ein verglimmender Funke.
Aus der Traum?
Nur langsam sickerte die schmerzliche Wahrheit in das Bewusstsein der jungen Frau. Eben noch besaß sie alles Glück der Welt und nun war es ihr mit einem Schlag wieder genommen. Fassungslos näherte sie sich der Beschwörungsstelle.
Sollte es das etwa gewesen sein?
Aber plötzlich glühte der schwache Funken erneut auf! Gleich einem Stern! Der darauf sofort in einer grellen Supernova explodierte!
Für einen Moment wurde die Nacht auf dem Friedhof zum Tag.
Als das grelle Licht verschwand stand das Höllentor wieder weit offen! Und nur ein paar von Annas schnellen Atemzügen später spuckte es sogar Beelzebub wieder aus!
Allerdings kam er nicht allein.
Ihr >>Schätzchen<< ritt lautschreienden auf einem karminsimsroten Dämon aus der Hölle. Es war ein wahrlich fettes Wesen was Beelzebub da bei den Hörnern gepackt hatte: Mit einem gewaltigen Bauch, speckigen Gliedmaßen, langen Stierhörnern und einem kleinen Stummelschwanz.
Wild schlug der massige Riese um sich und versuchte seinen unliebsamen Reiter abzuschütteln. Beelzebub hingegen schien dieser Höllenritt sogar Spaß zu machen. Bis zu dem Punkt an dem der wutentbrannte Dämon den Möchtegerncowboy zu fassen bekam und mit einer Hand auf dem Boden festnagelte.
Das riss Anna endlich aus ihrer Trance. Sie erhob die Hände zum Himmel und konzentrierte sich. Wie immer konnte sie sich auf ihre Elementarmagie verlassen. In kürzester Zeit war eine dunkle grollende Gewitterwolke über dem Friedhof aufgezogen.
Die Wolke verkörperte all den Zorn, den die Hexe gegen den Angreifer ihres >>Schätzchens<< hegte. Das Unheil ahnend blickte dieser zu der gewaltigen Wolke auf.
Genau in diesem Moment schoss ein blauer scharfgezackter Blitz aus der Wolke! Mit einem lauten Zischen versenkte er den Stummelschwanz des Dämons. Der laut jaulend aufsprang, über den Rasen rollte und unter ohrenbetäubenden Wehklagen die verbrannte Stelle umklammerte.
Weiter kam Anna nicht das weitere Kampfgeschehen zu verfolgen. Denn wie auf Knopfdruck schoss ein Schwarm von kreischenden Harpyien durch das Portal. Die hässlichen Vogelweiber waren eine Mischung aus dreckigen Aasgeiern und gekrümmten Frauenleibern. Ihre grauen Schwingen trugen sie schnell hoch über den Friedhof. Von wo aus sie mit einem gellenden Schrei wieder hinabstießen, um sich mit ihren scharfen Krallen auf Anna zu stürzen.
Diese fing daraufhin an so schnell zu laufen wie ihre Beine nur konnten. Allerdings zu spät.
Die Harpyien packten ihr Opfer und rissen es mit in den Nachthimmel. Schon auf den Weg dahin bekam die Hexe die Krallen der stinkenden Vogelweiber zu spüren. Sie wurde regelrecht in der Luft zerfetzt und dabei noch bespuckt und angekeift.
Anna wusste es gab für sie nur eine Rettung: Die Gewitterwolke...
Zur Hölle
Beelzebub wich derweil den gewaltigen Schlägen von Asmoday aus. Um dann mit seinen Klauen blitzschnelle Gegenattacken zu starten. Wobei er den stiernackigen Dämon drei - sogar viermal erwischte.
Ohne Erfolg - die Schläge blieben wirkungslos in der Hornhautrüstung des Riesen stecken.
Und er konnte ihm nicht ewig ausweichen.
Genau als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss geschah es!
Ein heftiger Schwinger traf ihn mit der tödlichen Schärfe einer Sense. Die Klauen trennten dem Getroffenen sauber den Arm ab und schnitten ihn fast in zwei Hälften.
Rotes Blut schoss sofort in einer meterhohen Fontäne aus dem Armstumpf. Auch dort wo einmal die Rippen saßen spie der Körper den Lebenssaft literweise aus.
Röchelnd schleppte sich Beelzebub auf das Höllentor zu.
>>Nun sieh dir diese Sauerei an.<<, grollte Asmoday und spuckte verächtlich auf sein vor ihm kriechendes Opfer. >> Wieso nur bist du so undankbar, Beelzebub? Hat dein liebender Vater nicht wirklich alles für dich getan? Nutten, Drogen, Schlachten - wonach kann es dem Herz eines halbstarken Teufels wie dir denn noch begehren?<<
>>Du verstehst das nicht, Asmoday. Ich liebe meinen Vater über alles und ehre ihn. Aber wenn ich ein Dämon werden will, muss ich meine eigenen Entscheidungen treffen. Und meine Entscheidung heißt Anna.<<
>>Pah! Lächerlich! Du meinst das Flittchen das ich an die Harpyien verfüttert habe? Mein Junge, such dir lieber eine anständige Braut aus der Hölle. Mit Flügeln, einem Schwanz und riesigen Titten. Ich werde dich jetzt wieder mit in die Hölle nehmen. Und dort bekommst du neben deiner Strafe auch anständigen Fick. Das sollte dir den Kopf klären.<<
>>Ach ja?<<, fragte Beelzebub in einem höhnischen Tonfall.
Er hatte seine Position vor dem Höllentor erreicht. Mit aller verbleibender Kraft kam sein Körper zumindest wieder auf die Knie.
Das musste reichen.
Beelzebub blickte den auf ihn zustapfenden Widersacher heraufordernd in die glutroten Augen.
>>Wer will es mir den besorgen? Etwa du, Fettwanst? Oder soll der Fick mit dir meine Strafe sein?<<
Als Beelzebub das vor Wut platzende Gesicht von Asmoday sah, wusste er, dass es geklappt hatte.
Der cholerische Dämon stürzte sich mit einem Urbrüllen auf den Schänder seiner Ehre. Kein Zweifel, die rechte Hand Satans wollte ihn wie ein D-Zug mit in die Hölle reißen.
Jedoch löste sich Beelzebubs Körper in Gedankenschnelle zu grünen Nebel auf.
Einer seiner besten Tricks!
So schoss die rote Fleischkugel geradewegs durch ihn hindurch und fiel laut fluchend durch das Höllenportal!
Schnell manifestierte sich Beelzebub wieder zu fester Gestalt. Der Teufelssohn kehrte aus dem Nebelreich immer unversehrt zurück. So brauchte es nur einen Wink mit seiner neuen Hand und das Höllentor schloss sich augenblicklich wieder.
Das war’s! Er hatte gewonnen - vorerst.
Glücks-Fall
Beelzebub wollte seinen Sieg schon bejubeln. Bis er merkte das Anna fehlte.
Was hatte der Fettsack gesagt? Die Harpyien hatten sie zerfetzt?
Heiß und kalt lief es dem Liebhaber den Rücken hinunter. Verzweifelt suchte er seine Geliebte. Die Aussagen seines Erzfeindes halten als dumpfes Glockengeläut in seinem Kopf wieder.
Sollte es wahr sein? War Anna tot?
Ihr Köper war nirgendwo auf dem Friedhof zu sehen. Doch die allgegenwärtige Präsenz des Todes begrub seine Hoffnung darauf sie lebend zu finden.
Verzweifelt fiel Beelzebub auf die Knie. Im Kampf mit seinen Feinden war er tödliche verwundet worden: Sein Herz war zerbrochen.
Gerade als er dem Nachthimmel seinen Schmerz klagen wollte, ertönte ein gewaltiger Donner in der schwarzen Wolke über ihm. Worauf das dunkle Luftschloss von einem gewaltigen Blitzgewitter erhellt wurde. Aus plötzlich aufflimmernden Lichtern schossen blaue Blitzstrahlen im Zick-Zack-Kurs durch die Luft, um mit einem noch grelleren Leuchten zu verschwinden.
Das ganze Spektakel dauerte nur ein paar Herzschläge lang. Dann wurde es wieder dunkel und es regnete verkohlte Federn.
Beelzebub grübelte noch über das ganze Schauspiel nach, da spuckte die Wolkenmasse ein heftigzappelndes Objekt aus, dessen Gekreische immer lauter wurde, je weiter es fiel.
Geistesgegenwärtig sprang der Teufelssohn hoch in die Luft. Mit einem Freudenschrei fing er sein fallendes Weib auf und erwürgte ihre Schreie, sicher am Boden gelandet, mit einem langen Kuss.
>>Los Kleine, lass uns endlich die Kurve kratzen und bei dir zu Hause ein wenig Holz in den Ofen schieben.<<, entgegnete Beelzebub auf den ihn anhimmelnden Blick der Geliebten in seinen Armen.
Gesagt - getan.