- Registriert
- 2. Juni 2008
- Beiträge
- 17.980
Einer blieb da - Als deutscher Kriegsgefangener auf der Flucht vor dem FBI
Autoren: Georg Gärtner und Arnold Krammer
Erscheinungsjahr: 1986
Verlag: Universitas Verlag, München
ISBN: 3-8004-1079-6
Beschreibung: 256 Seiten, Oktavformat, gebunden mit Schutzumschlag
Preis: Ursprünglich 14,95 DM; jetzt ca. 0,50 € bis 25 € (evtl. zuzüglich Versandkosten; nur noch antiquarisch erhältlich)
Kurze Zusammenfassung: Der 1920 geborene Offizieranwärter Georg Gärtner gerät 1943 als Soldat des Afrikakorps in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im September 1945 flieht er aus dem Lager in New Mexico.
Unter falschem Namen arbeitet er zunächst etwa ein Jahr als Wanderarbeiter im amerikanischen Westen, danach als Kellner und Tellerwäscher. In den folgenden Jahren arbeitet unter anderem als Ski- und Tennislehrer und wird sogar im Life Magazine abgebildet, als er anführend dabei hilft, die Fahrgäste eines eingeschneiten Zuges zu retten. Ortswechsel und die damit verbundene Aufgabe von Freundeskreisen sind allerdings immer wieder von Nöten, da er weiterhin gesucht wird. 1964 wird er auch zum letzten entflohenen Kriegsgefangenen in den USA, da alle anderen ebenfalls geflohenen Kameraden bis dahin gefaßt wurden, sich den Behörden gestellt haben oder nach Deutschland entkommen sind. Im gleichen Jahr heiratet Georg Gärtner. In den nachfolgenden Jahren ist er als Tennislehrer und vor allem Baukostenschätzer tätig. Seine Ehe zerrüttet langsam, als er immer immer mehr Ausflüchte gebrauchen muß, um keine Urlaubsreisen zu unternehmen oder Beförderungen abzulehnen, da er in beiden Fällen einen Reisepaß beantragen müßte, wodurch dann seine falsche Identität auffliegen würde. Erst 1985 bringt er es dann fertig, seiner Frau die Wahrheit zu erzählen.
Seine Geschichte wurde mit Hilfe des Historikers Arnold Krammer, der über die deutschen Kriegsgefangenen in den USA geforscht hat, verfaßt und 1985 unter dem Titel "Hitler's Last Soldier in America" veröffentlicht.
Neben der faszinierenden Geschichte als erfährt man einiges darüber, was zu tun ist, um als Person mit anderer Nationalität durchzugehen und wie es ist, eine andere kulturelle und persönliche Identität anzunehmen. Dies könnte vielleicht sogar von rollenspielerischem Interesse sein, wenn man etwa einen verdeckten Ermittler, einen Schläferagenten oder allgemein einen Charakter mit einem entsprechenden Nachteil spielen will.
Auch sonst empfehle ich das Buch jedem, der sich für Militärgeschichte interessiert oder gerne etwas über interessante Einzelschicksale liest.
Autoren: Georg Gärtner und Arnold Krammer
Erscheinungsjahr: 1986
Verlag: Universitas Verlag, München
ISBN: 3-8004-1079-6
Beschreibung: 256 Seiten, Oktavformat, gebunden mit Schutzumschlag
Preis: Ursprünglich 14,95 DM; jetzt ca. 0,50 € bis 25 € (evtl. zuzüglich Versandkosten; nur noch antiquarisch erhältlich)
Kurze Zusammenfassung: Der 1920 geborene Offizieranwärter Georg Gärtner gerät 1943 als Soldat des Afrikakorps in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im September 1945 flieht er aus dem Lager in New Mexico.
Unter falschem Namen arbeitet er zunächst etwa ein Jahr als Wanderarbeiter im amerikanischen Westen, danach als Kellner und Tellerwäscher. In den folgenden Jahren arbeitet unter anderem als Ski- und Tennislehrer und wird sogar im Life Magazine abgebildet, als er anführend dabei hilft, die Fahrgäste eines eingeschneiten Zuges zu retten. Ortswechsel und die damit verbundene Aufgabe von Freundeskreisen sind allerdings immer wieder von Nöten, da er weiterhin gesucht wird. 1964 wird er auch zum letzten entflohenen Kriegsgefangenen in den USA, da alle anderen ebenfalls geflohenen Kameraden bis dahin gefaßt wurden, sich den Behörden gestellt haben oder nach Deutschland entkommen sind. Im gleichen Jahr heiratet Georg Gärtner. In den nachfolgenden Jahren ist er als Tennislehrer und vor allem Baukostenschätzer tätig. Seine Ehe zerrüttet langsam, als er immer immer mehr Ausflüchte gebrauchen muß, um keine Urlaubsreisen zu unternehmen oder Beförderungen abzulehnen, da er in beiden Fällen einen Reisepaß beantragen müßte, wodurch dann seine falsche Identität auffliegen würde. Erst 1985 bringt er es dann fertig, seiner Frau die Wahrheit zu erzählen.
Seine Geschichte wurde mit Hilfe des Historikers Arnold Krammer, der über die deutschen Kriegsgefangenen in den USA geforscht hat, verfaßt und 1985 unter dem Titel "Hitler's Last Soldier in America" veröffentlicht.
Nachdem sein Fall bekannt wurde, erhielt Georg Gärtner eine permanente Aufenthaltserlaubnis. Er wurde nicht abgeschoben, da er weder illegal eingewandert ist noch irgendwelche Straftaten begangen hatte. In Deutschland erschien zu seiner Geschichte 2002 eine Dokumentation. 2009 wurde Georg Gärtner schließlich amerikanischer Staatsbürger und verstarb 2013 in Longmont, Colorado.OffTopicExkurs: Der deutsche Titel spielt auf den Fall des Jagdfliegers Franz von Werra an, dem es Anfang 1941 als einzigem gelang, als Kriegsgefangener aus Kanada über die zu diesem Zeitpunkt noch nicht kriegführenden USA nach Deutschland zu entkommen. Der Schriftsteller James Leasor verfaßte darüber in den Fünfzigern ein Buch namens "Einer kam durch" (Englisch: The One That Got Away), welches auch unter gleichem Titel in Großbritannien mit Hardy Krüger in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Neben der faszinierenden Geschichte als erfährt man einiges darüber, was zu tun ist, um als Person mit anderer Nationalität durchzugehen und wie es ist, eine andere kulturelle und persönliche Identität anzunehmen. Dies könnte vielleicht sogar von rollenspielerischem Interesse sein, wenn man etwa einen verdeckten Ermittler, einen Schläferagenten oder allgemein einen Charakter mit einem entsprechenden Nachteil spielen will.
Auch sonst empfehle ich das Buch jedem, der sich für Militärgeschichte interessiert oder gerne etwas über interessante Einzelschicksale liest.
Zuletzt bearbeitet: