[Anfang August '06] Delilah: Junge Liebe rostet (nicht?)

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Zu Beginn dieses Abends meldet sich das Handy Delilahs, und es zeigt Meyyes Nummer an. Irgendwann musste es wohl so kommen. So lange gedauert hat es auch nur, weil die Gangrel ihre Gewohnheit, die Versammlungsstätten anderer Vampire zu meiden, wieder ernster nimmt.
 
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Delilah starrte entsetzt auf ihr Handy. Sie hatte gewusst, dass sie sich irgendwann wieder treffen würden und sie hatte auch gewusst, dass sie selbst es war, die die ganze Situation verbockt hatte. Dennoch hatte ihr die Flucht aus Finstertal gut getan. Sie hatte gelernt, mit ihren Umständen umzugehen, oder zumindest sie zu verdrängen. Wenn sie Meyye angesehen hatte, sah Delilah immer wieder ihre grausamen Taten.

Sie ging ans Handy.
"Hi Süße." hörte Meyye eine zerknirschte, delilahuntypische Stimme, da sie keine Fröhlichkeit enthielt. Der Unterton war ängstlich, deutlich zu hören. "Bin wieder in der Stadt. Uberraschung." schwang Galgenhumor mit durch den Hörer. Nun war es an der Zeit, Meyye zu Wort kommen zu lassen.
Delilah ahnte das Schlimmste, denn sie war einfach auf und davon, ohne Nachrichten zu hinterlassen. Meyye war sicher stinksauer und würde sie nun zur Rede stellen. Andererseits hatte sie gerade bei Delilah immer Geduld und Ruhe an den Tag gelegt. Fast so, als ob Delilahs Anwesenheit eine Gangrel zähmen konnte.
 
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"Hey there, Delilah." meldet sich die Gangrel, die ziemlich entspannt zu sein scheint. Auf jeden Fall nicht wütend. Auch wenn das hin und wieder bei ihr schwer zu sagen ist. "Kannste bestimmt nicht mehr hören oder? Ja, ich hab gehört, dass'de schon ein Weilchen wieder in der Stadt bist, eher per Zufall. Überraschung."

Eine kurze Pause. Klang das gerade sarkastisch? So in einem Unterton? "Haste mal Zeit? Wir könnten uns treffen und mal ein bißchen reden. Is ne Menge passiert, während du weg warst."
 
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Delilah erstarrte angesichts des bevorstehenden Gesprächs. Wir müssen mal reden, hallte es in ihrem Kopf. Das löste eine gewisse Vorahnung aus. Naja, was hatte sie erwartet? Einfach abhauen und dann nach einer Ewigkeit so tun, als sei nichts gewesen? Nein. Sie würde nun erhobenen Hauptes mit der Situation umgehen.

Sie erwiderte nichts auf die scheinbar sarkastische Bemerkung von Meyye. "Klaro, komm am besten bei mir rum. Ich wohne jetzt in der Akademie. Meine Wohnung ist ja abgefackelt."
Delilah könnte sich im schlimmsten Fall dann nach dem Gespräch direkt zurückziehen.
 
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Das war die Information, die sie noch gebraucht hat. "Alles klar, Kunstakademie, bin unterwegs. Romeros Eingang, oder?" fragt sie noch und es wäre sicher nicht verkehrt, noch die richtige Zimmertür zu nennen, wenn Delilah Meyye nicht doch lieber noch davor abfangen will.

Meyyes Fahrstil ist ja bekannt. Gar nicht so lange nach dem Gespräch also kommt sie an der Akademie an, schließt ihr Bike ab und betritt den Eingang, der unter anderem zu Romeros Büro führt, das sie aber links liegen lässt.
 
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Out of Character
jetzt aber schnell.. Müssen das etwas abkürzen.. Schreib einfach mit Ausgang, wie abgesprochen..


Delilah öffnete Meyye die Tür. Die Toreador hatte einen beigen Schlafanzug an, auf dem Bärchen aufgenäht waren. Unsicher bat sie Meyye herein. "Hi Süße." begann sie vorsichtig. Delilah setzte sich anschließend auf die Couch, in dem Chaos, was manche Menschen Wohnzimmer nannten.
 
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Die Gangrel, die da vor der Tür steht als Delilah sie öffnet, hat sich nicht sonderlich verändert. Genauer gesagt, auf den ersten Blick gar nicht. Auch ihr bevorzugter Kleidungsstil nicht. Kurz schaut sie an Delilah herab, dann wieder in ihr Gesicht, als sie eintritt. "Hey." begrüßt sie sie, mit einem warmen Unterton, einem nur die Mundwinkel ein wenig erreichenden Lächeln und einer Umarmung... fast wie früher.

Dann folgt sie ihr zur Couch und setzt sich neben sie, wendet sich ihr halb zu. "Schön, zu sehn dass noch alles dran is." sagt sie und schmunzelt kurz. "Deine Erzeugerin hat echt nen sechsten Sinn dafür, wann sie dich aus der Schußlinie nehmen muss." Sechster Sinn vor dem sechsten sechsten... passt. "Aber warum hat sie dich so lange behalten?"
 
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Del grinste matt. "Ja, schon Glück im Unglück gehabt, was?" Sie war froh, den Angriff des Sabatts nicht mitbekommen zu haben.

"Naja" fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu. "Cecile wollte wissen, welche Fortschritte ich gemacht hatte. Zuerst wollte sie mich gar nicht zurücklassen. Die Diablerie... Ich habe jedoch meinen Standpunkt klargestellt, dass ich wieder nach Finstertal gehen würde. Das hielt sie nicht davon ab, mir Einstieg in die Musikbranche zu gewähren. Und das war es, was so viel Zeit gekostet hatte. Ich brauchte auch den Abstand von..." Delilah starrte mittlerweileins Leere. "... von allem. Diese Welt macht mich krank. Und ich hab mich immer so schuldig gefühlt, wenn-" sie brach ab. Eine ziemlich lange Pause folgte. "wenn ich mit dir zusammen war. Wie kann mich überhaupt jemand gerne haben, habe ich gedacht."
 
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"Lass das ruhig meine Sorge sein." sagt Meyye unbeeindruckt. "Ich mag dich eben. Du hast Schwächen und Stärken. Mal wiegen die einen schwerer, dann die anderen. Ich mag einfach, was ich von deinen Stärken gesehen hab. Und ein paar der Schwächen auch." Sie schmunzelt leicht.

Dann wird sie wieder ernst. "Klingt, als wär's bei Cecile schöner gewesen als hier in Finstertal. Mal im Ernst... was zieht dich überhaupt noch her? Is doch verrückt, eigentlich."
 
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Delilah grinste leicht verschämt bei Meyyes ersten Worten. Dann wurde ihre Miene wieder ernst. "Weißt du," begann sie sanft. "bei mir ist das ganz komisch. Es gibt so viele Gründe die Stadt zu verlassen, sodass es objektiv puper Wahnsinn wäre, hier zu bleiben. Auf der anderen Seite sind da meine Freunde. Du, Tanja, der Maler, Helena. Alle einfach. Und es gibt auch ein paar Leute, von denen ich glaube, dass ich ihnen helfen kann. Das allein gibt mir die Kraft weiter zu machen." Delilah beschlich ein eisier Gedanke. "Oder willst du mich nicht mehr in der Stadt haben? Das wäre schade."
 
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Meyye nickt, auch wenn sie dabei denken muss: Kannst du dir eigentlich selber helfen? Aber Delilah wird das schon hinkriegen. Und was die Freunde und Bekannten angeht, versteht sie das recht gut. Schließlich ist das auch bei ihr der Grund, dass sie sich an Finstertal gebunden fühlt.

Ein merkwürdiger Blick folgt der Frage. "Wie kommste denn auf so 'nen Holzweg?" fragt sie fast schon ein wenig vorwurfsvoll... ehe sie kurz nachdenkt und seufzt, zur Decke sieht. "Ne, sicher nich. Aber es gibt da schon was zwischen uns, was... sich ändern muss. Weisste... ich wohn jetz mit Julian zusammen. Und ich liebe ihn. Klingt abgedroschen, is aber so. Ich kann nich mehr zweigleisig fahren." Sie schaut Delilah wieder in die Augen. "Viel braucht sich da zwischen uns nich ändern. Ich mag dich immer noch. Ich bin immer noch da wenn du mich brauchst."

Nach einer weiteren Schweigesekunde lächelt sie schwach und fügt hinzu: "Ja, im Grunde sag ich: Lass uns Freunde bleiben. Zum Kotzen, oder? Der schwächste Spruch überhaupt. Aber ich mein's wirklich so. Wenn ich früher wen abserviert hab, dann meistens mit Arschtritt, das will ich bei dir sicher nich... und du bist auch nich abserviert."
 
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Delilah spürte aus seltsamen Gründen zunächst Erleichtertung. So lange war sie Meyye aus dem Weg gegangen und nun war dieser Knoten in ihrem Herzen nicht mehr da. Eigentlich war es klar, dass Meyye sich so entschieden hatte, schließlich war Delilah eine lange Zeit weg gewesen.
Sie nickte und lächelte matt. "Ich habe mir das schon gedacht. Ich hoffe, du bleibst mit Julian glücklich. Andernfalls...." sie lächelte und schaute verwegen zu der Gangrel hinüber.

Ihr war gerade nicht nach einer ernsten Situation. Um alles zu realisieren würde Delilah sowieso mehr Zeit brauchen, als den kurzen Moment.
 
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Das hat sie ja gut aufgenommen, findet Meyye bei der Reaktion. Sie grinst kurz bei dem Blick. "Never say never." meint sie mit einem leichten Schulterzucken, auch wenn sie nicht so klingt als würde sie in für sie absehbarer Zukunft (gehässige Stimmen könnten sagen, das bedeutet bis morgen früh...) erwarten, darauf zurückkommen zu müssen.

Sie beugt sich vor und will Delilah nochmal kurz drücken. "Is wieder ruhig geworden in der Stadt... mal sehn wie lang's anhält. Ich werd mich wohl erstmal nich so oft sehen lassen in unsren Kreisen... aber wenn'de was brauchst, ruf mich an, klar?" sagt sie und erhebt sich danach.
 
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"Klaro Süße. Das gilt auch für dich. Wenn mal wsa geklärt werden muss und du keine Lust darauf hast, kann ich das ja evenuell erledigen."
Im Grunde war es Delilah ganz recht, Meyye nicht zu sehen. Schließlich musste sie sich darauf einstellen, nicht mehr mit Meyye zusammen zu sein.
 
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Jetzt ist es aber schon fast irritierend, wie gelassen die Toreador ist. Irgendwie hätte Meyye ja doch mehr Probleme erwartet. Ist sie jetzt enttäuscht? Sollte sie eigentlich nicht.
"Is geritzt." meint sie noch schmunzelnd. "Also... mach's gut, bis dann." Damit wendet sie sich um und geht aus dem Zimmer...
 
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Als Meyye die Wohnung verlassen hatte, brach Delilah zusammen und begann Blut und Wasser zu weinen. Sie gab sich ihrer Trauer hin und verkroch sich vor ihrer Couch auf dem Boden. Sie hatte nicht vor, in der nächsten Zeit irgendetwas zu tun, außer sich ihrer Trauer hinzugeben. Es hatte Delilah eiskalt erwischt, wie von einem Schnellzug ergriffen. Monatelang hatte sie sich keine Sorgen darum gemacht, wie es mit Meyye hätte weitergehen sollen. Und da wars auch schon vorbei...
 
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