Anfang 2006 - Das Lager des einsamen Zigeuners

Eldrige

Zombie-Survival Experte
Registriert
2. März 2004
Beiträge
5.858
Es war eine kalte Nacht mit schneidendem Wind der bösartig in das Mark biss, wo immer er eine Stelle fand durch die er in die Kleidung eindringen konnte.
Kleine Schneeflocken wurden von ihm aufgeweht und lieferten sich ein wildes Rennen durch die kalte Nachtluft. Der Schnee warf das Mondlicht in einem Kaleidoskop aus blassem blau zurück.
Lurker stand Gegenüber des Hotels "am Schloss" und beobachtete das Spiel der Beleuchtung in der Häuserfront. Er hatte die Hände tief in seine Manteltaschen geschoben und seine Zunge spielte mit seinen Zähnen, fuhr unablässig hin und her, während er, vom Rest der Welt ungesehen dort stand und genau beobachtete was dort vor sich ging. Er war schon eine ganze Weile hier, aber er machte sich keine Sorgen darüber ob man ihn entdecken mochte. Er stand unscheinbar, direkt im Schatten eines Baumes, und alle würden Stein und Bein schwören das dort gar nichts war.
Irgendwann schließlich, setzte er sich in Bewegung und ging mit ruhigem, gemeßenem Schritt über die Straße.
Dann besah er sich den Eingang und wenn möglich die Räumlichkeiten der Empfangshalle, ganz genau an. Er hielt nach Kameras und anderen Technischen Geräten ausschau, die seine Anwesenheit vielleicht doch hätten verraten können. Dabei schürzte er die Lippen und sang leise vor sich hin.

Stars shinning bright above you.... night breezes seem to whisper...`I love you´...birs singing in the sycamore tree... dream a little dream of me...

Vielleicht vermochte er von hier draußen auch bereits den Ravnos erkennen können, der vor beinahe zwei Jahren einfach so aufgetaucht war. Damals hatte Lurker keine Zeit gehabt sich zu fragen wer der Kerl war, und woher er kam, oder was zum Geier er eigentlich plötzlich bei der Truppe verloren hatte die den Fluch bekämpft hatte. Höchste Zeit das er sich diesen Martin einmal aus der Nähe ansah.
 
Die Empfangshalle selbst waren ein größeres Zimmer mit mehreren Sitzgelegenheiten.
Sicher die Sessel waren an manchen Stellen vielleicht schon ein wenig angegriffen, aber sie schienen einmal recht teuer gewesen zu sein und waren im Ganzen noch im ordentlichen Zustand.
Allgemein schien die Halle einen kleinen Spagat zwischen Gemütlichkeit, Eleganz und Luxus zu meistern. Sichtbar, nicht großartig versteckt, sondern offen angebracht an das Design angepasst hingen insgesamt 3 Kameras im Raum.
Mit dunklem Holz verkleidet wirkten sie eher, als ob sie zur Dekoration angebracht waren, und doch lies sich ihr Zweck kaum verhehlen.

Martin, der Ravnos, schien schon eine kurze Weile dort unten zu sitzen.
Offenbar redete er schon eine Weile mit einem der anderen Gäste.
Beide lachten kurz, es schien ein offenes Gespräch zu sein.
 
Lurker betrachtete sich den Ravnos ausführlich und genau. Mit wem unterhielt er sich dort ? Mit Menschen ?
Lurker versuchte zu erkennen ob die Gesprächspartner atmenden und lebendig erschienen.
Dann sah er hinauf zu den Kameras. Er verzog ein wenig beldeidigt das Gesicht und knurrte leise. Dann ging er von dem Fenster weg und suchte sich eine Windgeschützte Nische in der Mauer. Er fingerte das Telefon aus seinem Mantel und tippte die Nummer des Hotels hinein. Normalerweise waren in Telefonbüchern die Nummern des Empfangs angegeben.
Das Freizeichen plärrte ihn. Solche Dinge sorgten bei Lurker immer für schlechte Laune.
Er wartete wer sich dort melden würde.
 
Martin lächelte noch einmal kurz und winkte seinem Gegenüber ab.
Ihr Gespräch näherte sich wohl grade dem Ende. So oder so, nichts an seinem Gegenüber wies darauf hin, dass irgendwas übernatürliches an ihm sein sollte.

Das Telefon klingelt. Man kann sehen wie sich eine jüngere Frau schnell durch eine Tür in den Raum zur Theke schiebt und wohl den Hörer abnimmt.
Guten Abend. Hotel "Am Schloß" Katrin Gerber am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?
Das typische antrainierte freundliche Gehabe. Vermutlich ist sie gelangweilt und gereizt... aber sich bloß nichts anmerken lassen.

So ist die Gesellschaft heutzutage nunmal.
 
Lurker hatte ungeduldig gegen seine Zähne getippt bis am anderen Ende abgehoben wurde. Er war überhaupt nicht gut gelaunt, aber er mußte sich erfreulicherweise auch keine Mühe machen seinen Mißmut zu verheimlichen.

Ich will Herrn Jäger an das Telefon haben, er erwartet mich.

Schnarrte er in das kleine Gerät. Bei dem Gedanken an die Kameras kam ihm die Galle hoch.
Dann wartete er wieder...
 
Nun, sicherlich. Warten sie bitte kurz.

Ein paar Sekunden vergingen...

Ähm, hallo. Verzeihen sie, aber ich kann in meiner Liste niemanden namens Jäger sehen. Sind sie sicher, dass er so heißt? Vielleicht ist er ja mit jemanden anderem hier und das Zimmer läuft nicht auf seinen Namen. Gibt es vielleicht einen anderen Namen unter dem er stehen könnte?

Trotz aller Freundlichkeit klang ihre Stimme mittlerweile recht gelangweilt.
Das scheint ja in Arbeit aus zu arten.... Mist. Warum habe ich Leonard nicht ans Telefon gehen lassen.




Währendessen hat Martin wohl sein Gespräch mit dem Mann beendet und greift grade nach einer der Zeitschriften auf dem kleinem Glastisch neben ihm.
 
Lurkers Gesicht sah in etwa so aus, als hätte er in ein Zitrone gebissen.
Er sah sich über die Schulter um, und ließ seinen Blick über die Straße gleiten. Dann wandte er sich wieder dem Gespräch zu.

Der Mann heißt Martin Jäger und ich bin mir ganz sicher das er da ist. Genaugenommen ist es der bärtige Kerl der vorne bei ihnen am Empfang steht, sie müssen nur das hübsche Köpfchen ein Stück heben um ihn zu sehen.

Sein Tonfall war herablassend und seine Stimme ätzend. Er überlegte noch schnell ob der den Namen des Clans der Wanderer noch hinzufügen sollte, aber nein. Nur weil dieser Martin damit um sich warf, mußte er das ja nicht auch tun. So etwas war nicht für sterbliche Ohren bestimmt.
 
Ein kurzes Schweigen folgte...

Danach klingt ihre Stimme kühler.

Ist gut ich werde ihm... Sie stockt.
Auf einmal klingt ihre Stimme etwas aufgeregter.

Ahh. Ich.. Ich sehe ihn. Danke.. ich meine.. ähm ich hole ihn. Warten sie kurz. Leise hört man noch wie sie während sie denn Hörer weglegt murmelt: "Jäger. Martin Jäger! Wenn das die anderen Hören! Endlich kenne ich seinen Namen

Die Frau geht mit schnellen Schritten durch das Foyer, um dann Martin herbei zu holen.



Ja, Guten Abend. Martin am Apparat. Mit wem spreche ich?

Verdammt. Wieso kann er nicht einfach reinkommen wie jeder andere aus. Jetzt denkt das Personal ich heiße Jäger. Ich werde die Frau feuern müssen! Mist!
 
Nachdem das Mädchen aus dem Stammeln herraus war konnte Lurker hören wie sie davon tapste und vor sich hin murmelte. Wieder hob er den Kopf und sah sich um. Niemand da, die Straße war menschenleer. Er drückte sich wieder in die Mauernische, als er endlich sein `Date´am Rohr hatte.

Ich hoffe das die Kameras in ihrem Rücken für den heutigen Abend abgeschaltet, oder nur Atrappen sind. Wenn sie soweit sind können wir mit unserem Treffen beginnen.

Seine Stimme war ein gekrächztes Flüstern, das neckisch am Rande des entnervendem tanzte. Dafür war sein Tonfall jetzt, da er mit dem Zigeuner selber sprach, nicht mehr unwirsch und gehässig, sondern geschäftsmäßig und professionell.
Lurker war immer sehr gewissenhaft bei der `Arbeit´.
 
Kameras? Ohh, ich verstehe ihr Problem. Nun ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht bedacht. Nun ich denke, dass ihnen mein Wort nicht genügen wird, wenn ich sage, dass ich dafür sorgen werde, das die Videos gelöscht werden. Nun, das wird alles etwas mühselig. Wie wäre es wenn ich rauskomme und wir uns einen anderen Ort suchen an dem wir miteinander reden können.

Einer fällt mir da schon ein...

Gesagt getan.
Martin wartet noch die Antwort des Nosferatu ab und, so dieser zustimmt, verlässt dann das Hotel.

Draußen schaut er sich suchend um.
 
Immerhin schien dieser Martin ihm ein ehrlicher Geschäftspartner zu sein. Lurker wußte nicht einmal ob jemand der die Video Bänder später durchsah ihn bemerken würde. Wahrscheinlich sogar nur wenn er expliziet nach ihm suchte. Aber die Kameras waren ihm zuwider. Er begrüßte also den Vorschlag.

Das ist eine sehr gute Idee, ja. Ich werde draußen auf sie warten.

Damit klappte er das Telefon zu und ordnete seine Kleidung. Der Ortswechsel hatte außerdem noch den Vorteil, das Martin damit keinen Heimvorteil mehr hatte. Man konnte nie wissen.

Als der unscheinbare Mann aus dem Hotel trat, löste sich Lurker von der Mauernische und ging zu ihm hinüber. Der Andere war bis heir her ehrlich gewesen, also würde er es auch sein.
Martin sah die Gestalt auf sich zukommen. Allerdings sah diese dem Lurker den er vor zwei Jahren gesehen hatte nicht sonderlich ähnlich. Sein Gesicht hatte er nie gesehen, aber er erinnerte sich daran das die Kleidung des Buckligen eher elegant und klassisch gewesen war. Nun trug er einen schweren braunen, ein wenig abgewetzten Ledermantel und Straßenkleidung. Sein Gesicht verschwand in einer Kapuze, die einen Schatten warf der seltsamerweise immer mit hin und her zu fließen schien. Ab und an blitzten für einen Sekundenbruchteil ein Auge oder verschwommene Teile von etwas das ein Gesicht sein mochte hervor.
Von der Statur und der Stimme her war er aber recht eindeutig Lurker.

Guten Abend Herr Jäger... es freut mich sie wieder zu sehen.

Es klang ein wenig zischelnd, wenn man genau hinhörte klang es so als schlüge die Zunge andauernd vor ein Hinderniss.
 
Guten Abend. Es freut mich ebenso.
Nun, verzeihen sie den kleinen Vorfall mit den Kameras. Ich hoffe ich habe ihnen keine großen Unanehmlichkeiten bereitet. Außerdem reicht es wenn sie mich Martin nennen, Jäger heiße ich nur den Anderen gegenüber. Unseresgleichen nennt mich entweder gleich Martin oder Herr Thabaz wenn sie unbedingt wollen.


Martin hatte sofort angefangen zu reden wohl auch um sich nicht anmerken zu lassen wie sehr in die Gestalt Lurkers zu interessieren schien.
Ein kurzes Zögern folgte doch dann setzte er hinzu.

Nun wenn es ihnen nichts ausmacht würde ich sie gerne zu dem Ort fahren um den unsere ganze Unterredung überhaupt geht.
Ich mag ihnen ja unterwegs einen kurzen Überblick über die Situation geben.


Während der Wanderer noch redet hebt er schon etwas die Hand, ob noch verspätet um Lurkers Hand zu schütteln oder ob er auf den Parkplatz hinter ihm deutet ist nicht ersichtlich.
 
Lurker nickte ein weniger länger, so das es wie eine kurze Verbeugung aussah. Bisher war der Andere ein angenehmer Geschäftspartner.

Ich entschuldige mich für die Umstände... Martin also. Mich nennt man Lurker, aber das ist ihnen ja bekannt soweit ich weiß. Auch wenn wir noch nicht direkt miteinander zu tun hatten.

Der einladenden Geste folgte er. Allerdings ging er nicht davon aus das Martin ihm die Hand geben wollte.
Es war nicht seine Sache andere Leute anzuekeln, obwohl er von Zeit zu Zeit einen diebischen Spaß daran entwickelt hatte. Aber hier ging es ums Geschäft.

Ich muß ehrlich sagen, das ich aus ihren Angaben nicht wirklich schlau geworden bin, aber es genügte ja um ein Treffen zu bitten. Der Anlass kann, wie gesagt, auf der Fahrt gerne ausführlich besprochen werden.

Damit ging er neben dem Mann in Richtung Parkplatz.
 
Nungut, dann wollen wir mal los.


Martin ging mit Lurker auf einen ... Wagen zu.
Mit einem Nicken bedeutete er ihm sich in das Auto, welches er grade aufgeschlossen hatte, zu setzen.

Martin, du predigst immer davon, das jeder zumindest eine Chance erhalten soll. Also wieso denkst du darüber nach ob er dir das Auto versaut?
Vielleicht können wir uns sogar besser vetragen. Ich meine er scheint ganz in Ordnung zu sein, immerhin wäre es doch ganz gut auch mal einen Freund bei den Vampiren zu haben oder?


Martin startet den Wagen und fährt los.

Nun. Meine Angaben...
Es geht um ein Elysium. Leider kein Offizielles, ein Elysium wie das was ich plane würde die Camarilla wohl nicht zulassen. Ich möchte einen Ort schaffen wo jeder Vampir egal ob Ahn, Caitiff, Dünnblütiger oder was es sonst noch alles gibt Zugang hat.
Ein Elysium wo sowohl Camarilla als auch Sabbat Eintritt haben.
Ein Treffpunkt wenn sie so wollen.

Martin seufzt tief.
Nun leider habe ich wenig Möglichkeiten ein derartiges Lokal bekannt zu machen. Ich brauche jemanden der sich auf beiden Seiten auskennt. Der den Vampiren der Stadt davon erzählen kann. Es hängt nicht grade mein Leben davon ab, aber ich fände es schon interessant so einen Ort zu schaffen.
Wenn sie noch ein paar Minuten warten sind wir schon da.


Nach den aufreizenden Neonreklamen zu urteilen schienen sie mittlerweile ins Rotlichtviertel gekommen zu sein.
 
Lurker machte auffällig wenig Gerräusche beim Gehen, obwohl es nicht den Anschein hatte, als wollte er schleichen.
Man gewöhnte es sich im Laufe der Zeit an. Es war ihm so sehr in Fleisch und Blut übergegangen leise zu sein, das er mittlerweile gar nicht mehr anders konnte.
Er rümpfte ein wenig die Nase als er das Auto sah. Eine Kutsche wäre sicher standesgemäßer, aber viel zu auffällig. Mit einigen neuzeitlichen Tatsachen der harten Realität mußte man sich einfach abfinden.
mit gestelzten Bewegungen nahm er in der fremdartigen Umgebung des Wagens Platz. Er hatte eindeutig noch nicht sehr viel Zeit in Automobilen verbracht.
Die kleine Fahrgastzellen füllte sich innerhalb kürzester Zeit mit dem Geruch modriger, alter Erde und zähen Blutes.
Er hörte Maritin aufmerksam zu. Als er auf die Bedeutung des `Marketing Managers´den der Zigeuner Blutsauger in seiner Nachrich erwähnt hatte begriff, teilte ein Lächeln seine zerfurchten Lippen. Der Andere konnte dieses durch die Schatten der Kapuze zwar nicht sehen, aber Lurker gluckste leise als ihm seine Funktion erklärt wurde. Seine Stimme klang amüsiert.

Da haben sie sich einen etwas... sagen wir heiklen PR Mitarbeiter ausgesucht. Meine Beliebtheit fluktuiert im Augenblick etwas.

Aus der Kapuze blitze ein Reißzahn bewährtes, breites Grinsen, aus gelblichen, schartigen Zähnen hervor.

Aber ich verstehe was sie im Sinn haben und Tatsache ist, das sich alle Seiten an mich wenden müssen wenn es um Belange meines Clans geht. Ich frage mich allerdings wie sie auf die Idee kommen das die... sagen wir offizielle, aristokratische Fraktion ein Interesse an so einer Einrichtung hätten ? Soweit ich das in der Vergangenheit beurteilen konnte, tummelt man sich dort im Cafe de Trois und ist sich selbst, so wie stets, genug.
Wenn es dort einen Grund gibt sich mit der... anderen Fraktion zu verständigen, dann geschieht dies über mich. Ein Umstand den ich nicht als störend empfinde.


Wen sollte es wundern das ein Nosferatu gerne bescheid wußte wer was von wem wollte ?
Er sah aus dem Fenster als sie das Rotlicht Vieretl erreichten. Er sog den Geruch der Verderbtheit genüßlich und hörbar ein. Die Menschen draßen flogen vorbei, sie passierten Gesichtslose. Lurker witterte Beute.
 
Hui, langsam verstehe ich den Satz "Scheußlich wie die Nacht".... dabnei rieche ich ihn nur. Martin! Versuch doch einmal deine eigenen Prinzipien ernstzunehmen, er hat es genau wie jeder andere verdient gut behandelt zu werden.

Martin bog nach links ab.
Er schwieg, vielleicht nutzte er Zeit aus um nachzudenken.

Dann schließlich erhob er doch das Wort.

Verstehen sie, ich bin mir darüber im klaren, dass nur wenige Anhänger der Camarilla dorthin gehen werden.
Dieses Lokal soll vornehmlich für den Sabbat sein. Sicherlich hat es der Sabbat auch bisweilen einmal nötig sich an einem sicheren Ort zu entspannen.
Ich weiß nicht wie die Verhältnisse untereinander bei ihnen sind, aber wenn ich von den Vampiren der Camarilla ausgehe dann würde wohl kaum ein Vampir die Zuflucht des anderen besuchen ohne sich nicht zumindest etwas Sorgen zu machen.
In einem Elysium so es denn ihre... verzeihung.. die Leute des Sabbats als solches akzeptieren würde man einen solchen Ort gefunden haben.
Selbst der Sabbat muss jagen, und manchmal ist es einfach einfacher nicht selbst das Essen zu zubereiten sondern sich einfach an einem nun sagen wir Bufét bedienen zu können.
WENN wir erstmal soweit sind, dass der Sabbat bereit ist dort ein und auszugehen werden sicherlich beizeiten auch Leute kommen, die mit den Sabbatanhängern reden wollen. Selbsvertändlich auf ihre Empfehlung hin Lurker.


Martin schweigt abermals als er neben der Straße hält.
Direkt vor ihnen befinden sich ein ... Etablissment.. nun andere würden es einfach einen Puff nennen.
Die Roteleuchtreklame verkündet eindrucksvoll, dass dies hier " Tigers Palace" ist.


Martin lächelt Lurker an.
Wir sind da. Steigen wir am besten aus. Dann kann ich ihnen diesen Ort hier genauer zeigen.
 
Lurker hatte mit genigtem Kopf zugehört. Als sie ankamen und aus dem Auto stiegen, glitt sein Blick über jeden Riss in der Fassade, jedes Fenster und jeden Vorsprung. Es war billig und schmutzig, es wirkte verlockend und verlogen. Er wandte sich an Martin.

Ich denke das eine solche Lokalität zumindest die Neugierde einiger Anhänger dieser Vereinigung wecken wird. Sie sind sich aber schon im klaren das dieses Klientel bisweilen ein wenig... sagen wir wild werden kann ? Ich würde das ganze gut versichern.

Lurkers Stimme war absolut trocken, trotz des bissigen Humors.
Er hätte dem Zigeuner sicherlich erzählen können das die bisher wenigen Anhänger des Sabbat in dieser Stadt wie eine Familie waren und jeder die Schlafstätte des anderen kannte, das sie sogar gerne gemeinsam die Tage hinter sich brachten. Aber das hier war keine Werbeveranstaltung für den Sabbat und es gab keinen Grund die Information über das Zusammenleben innerhalb der Gruppe umsonst herrauszugeben.
Wenn sich das ganze hier wirklich ähnlich wie ein Elysium in Cammarilla Kreisen entwickeln würde, dann würde der `Gastgeber´noch früh genug mitbekommen wie man in der `Sekte voller Wahnsinniger´miteinander umging.
Aber da man den Zigeunern ohnehin selber häufig mit Vorurteilen und Ablehnung begegnete, würde Maritn sicherlich ohnehin wenig auf Gerüchte und Geschichten über den Sabbat geben. Wenn er nicht bereit wäre sich ein eigenes Bild zu machen, dann wäre er sicherlich nicht hier.

Außerdem wäre Sicherheitspersonal eine gute Idee... Aber die Idee eines Etablissements ist faszinierend. Ich wüßte nicht ob es so etwas schoneinmal irgendwo gegeben hätte.

Lurker wartete gespannt ab bis ihn der Andere in das Innere führen würde.
Seine schlechte Laune bezüglich derKamera hatte sich obschon der neuen Entwicklung in das genau Gegenteil verkehrt. Gut gelaunt nahm er mit einem Nicken den Ausspruch bezüglich seiner Zugehörigkeit zum Sabbat entgegen.
Ja, er gehörte dazu. Aber in erster Instanz gehörte er zum Clan der Verborgenen und das sowohl vor dem Sabbat, als auch vor der Cammarilla.
Das `Andere´war sozusagen seine privat Angelegenheit.
 
Martin nickt auf das gesagte hin und wendet sich zum Eingang.

Für Sicherheitspersonal ist gesorgt. Zumindest solches das man einfach nur bezahlen kann. Was spezielle Sicherheitskräfte angeht...
Nun was das angeht werde ich mir wohl noch etwas überlegen müssen.
Eventuell fällt mir aber jemand ein, der sich bisweilen auch darum kümmern könnte.


Martin öffnet die Tür.

Trotz der draußen herrschenden Kälte kommt den beiden ein warmer Luftzug entgegen.

Vor ihnen ist ein kurzer Zwischenraum, eine Schleuse sozusagen, die wohld er Wärmeisolierung dient. Als Martin weiter hinein, durch die Schleuse, finden die beiden einen recht großen Vorraum. Das ganze scheint frisch renoviert zu sein.

Der Anstrich ist rot. Blutrot. Eine Anspielung?...

Etwa fünf Mädchen, weit weniger als bloß "leicht" bekleidet räkeln sie sich auf den zahlreichen Sitzgelegenheiten.
Nicht alle von ihnen sind allein.

Mit einem erwiderten freundlichen Nicken zu einer der ... nicht besetzen Frauen geht Martin weiter.

Einige Blicke wandern zu Lurkers vermummter Gestalt allerdings scheinen die beschäftigten anderes im Sinn zu haben und die anderen, die noch zu haben sind, wollen wohl bloß ungern seine Aufmerksamkeit erregen.
Wer weiß was sich hinter der Maske aus Stoff verbirgt.

Die Treppe nach oben ignoriert Martin gewissentlich und steuert auf eine kleine unscheinbare Tür zu.

Er schließt auf.

Selbsvertändlich wird man hier später einen Türsteher haben. Vielleicht noch so ein 'Kein Zutritt für Unbefugte' oder sowas Schild.
Martin schmunzelt.
Oder 'Eltern haften für ihre Kinder'. Passt ja auch irgendwie...

Das Innere fügt sich gut in das Design des restlichen Gebäudes an.
In einem satten Rot und mit ansprechend Zwielichtiger Beleuchtung zeigt sich das "Elysium" in voller Pracht.

Drei von vier Wänden sind mit großen einladenden Sofas ausgekleidet, genug Platz für 10 Sabbatrudel. Gelegentlich stehen vor diesen kleine stabil wirkende Tische...
Sind diese etwa mit Schrauben am Boden befestigt? Tatsächlich.
An einer der beiden freien Ecken zeigt sich ein kleiner Thresen. Scheinbar neu, modern im ganzen scheint aber auch dieser vor allem darauf ausgelegt worden zu sein um viel auszuhalten.
Die restliche Wand ist hier und da von Türen durchbrochen insgesamt 4 Stück. Allesamt tragen den Aufdruck 'Privat'.
In der Mitte des Raumes zeigt sich eine Kreisrunde Bühne in der tatsächlich eine Stange befestigt ist.
Sollte hier etwa eines der Mädchen tanzen? So oder so der Raum drum herum war frei. Dachte Martin etwa, dass sich hier der Sabbat zu einem Tanzabend treffen würde?

Ich habe vor hier früher oder später auch Blut auszuschenken. Bloß über eine zuverlässige Quelle bin ich mir noch nicht im klarem. Tja, ein wenig wird man wohl von den Mädchen trinken können. Ich habe ein paar von ihnen etwas von meinem Blut gegeben. Sie werden nichts ausplaudern, sie sind zwar keine Ghule, aber das Blutsband wirkt.
Nun Lurker. Was halten sie davon?
 
Er folgte seinem Begleiter durch die Räumlichkeiten. Als sie den Vorraum mit den Menschen erreichten, spannte Lurker sich kurz an, für den Fall das er irgendwo jemandem etwas vorgaukeln mußte. Doch die Blicke glitten an ihm ab und sein Anblick wischte sich ganz von selber aus dem Bewußtsein der Anwesenden. Es war in der Tat so das die Anderen wegsahen, er mußte gar nichts tun um übersehen zu werden. Zufrieden ging er hinüber zu der kleinen Türe.
Lurker ließ ein Grinsen aus dem Schatten seiner Kapuze blitzen als Martin Vorschläge für die Beschriftung des Schildes machte.
Seine Zähne hatten einen gelblichen Schimmer und das Gebiß wirkte ein wenig wie das einer alten Ratte, schartig und geschliffen. Damit konnte man sicherlich nicht den Wettbewerb für das Manager Lächeln des Jahres gewinnen.

Dann betraten die beiden den großen Raum hinter der Türe. Lurker ging durch die Sitzreihen und berührte im vorbeigehen die Stange die aus dem Podest ragte, während er Martin aufmerksam zuhörte.
Als dieser Abschloss mußte Lurker unwillkürlich Lächeln.

Also.. Martin... wenn sie vorhaben hier ein Leicht bekleidetes Mädchen tanzen zu lassen, dann werden sie mehr als ein paar Schrauben in den Tischen brauchen..

Eigentlich war es doch gar nicht so schlimm, er tat ja beinahe so als würde Atila mit seiner Horde hier einreiten. Schließlich waren sie im Augenblick ganze drei Vampire im Sabbat. Das Rudel um das es ging war also im Moment eher eine Skatrunde. Lurker spürte Ärger in sich hochkochen als er daran dachte.

Aber im Grunde gefällt es mir, ich denke das die Idee dieser Einrichtung mit einigen Änderungen am Dekor durchaus auf offene Ohren treffen könnte. Nur sollten Sie davon absehen hier Menschen herein zu lassen auf deren weiterleben sie wie auch immer geartet Wert legen. Im Sabbat pflegt man nicht unbedingt zimperlich mit der Beute umzugehen.

Es war wohl klar was er meinte, wenn eines der Mädchen hier hereinspazierte, dann würde sie ausgelutscht werden, bis auf den letzten Tropfen.
Lurkers Stimme strahlte eine gewisse Hemmungslosigkeit und Begeisterung aus, so als wüßte sie von der Wonne des Trinkens über den Zeitpunkt hinnaus zu berichten, wenn der Hauch des Lebens die Venen verließ.
Fest stand aber, das er die Idee mochte, tatsächlcih hatte er hier, inmitten der Räumlichkeiten, bereits ein Bild im Kopf wie das Ganze einmal aussehen mochte.

Wissen sie Martin, ich glaube sie sind da auf eine fabelhafte Idee gestoßen.. Ich werde das Ganze an einigen Stellen einkippen und ich denke wenn wir die Sache mit der Versorgung... und der Entsorgung.. lösen können, dann steht uns hier eine wilde Zeit ins Haus.

Lurker kicherte leise und trommelte vor seine Zähne.
 
Nun ich bin ihnen für jeden Verbesserungsvorschlag zu Dank Verpflichtet. Ich gebe zu, dass meine Erfahrungen mit dem Sabbat eher... gering waren.
Wobei... auf ein wenig menschliches Personal muss ich nun doch bestehen.
Ein oder zwei Mädchen müssen ja auch für die Bedienung sorgen. Immerhin ist dies ja auch mit Ausgaben verbunden.
Vielleicht ist es ja möglich über ein Gefängnis oder ein Krankenhaus an Blut zu kommen. Das wäre natürlich damit verbunden, dass man dort einen Menschen zum Ghul macht.
Komplett firsches Blut wird hier wohl eher Mangelware sein denke ich.
Gelegentlich.. aber nicht regelmäßig.
Nun was die Entsorgung angeht. Mhhrm, nun mir kommt da grade eine Idee. Noch nicht ausgestaltet´und zugegeben etwas morbide, aber nun wer weiß...
Wie dem auch sei. Wenn ich ihren Enthusiasmus richtig deute, dann sollte ich sie wohl weniger als PR Manager sondern eher als Partner in Betracht ziehen.
Natürlich müssten wir das noch in irgendeiner Form rechtlich absichern.
Immerhin müssten sie ja auch etwas dazu Beitragen können.


Rot.. Keine Einsätze mehr bitte, das Spiel läuft.

Martin blickt sich um, der Unterton seiner Stimme wird auf einmal lauernd.
Auch wenn ein Lächeln diesen Ton Lügen straft.

Was ist mit einigen Änderungen am Dekor gemeint, Lurker?
 
Zurück
Oben Unten