Alchemisten und das Branntweinmonopol

gastmann

Vollpfosten
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Im Harnforum wurde einmal diskutiert, über welche Einnahmequellen Alchemisten verfügen. Grundtenor war glaube ich, dass Alchemisten entweder von Hause aus reich sind bzw. einen wohlhabenden Gönner haben oder dass sie gleichzeitig als Apotheker bzw. Ärzte arbeiten. Von der Herstellung von Zaubertränken hingegen kann man im relativen magiearmen Hârn zumindest nicht wirklich leben.
An anderer Stelle kam die Frage auf, ob es in Hârn überhaupt hochprozentigen Alkohol gibt und wer ihn herstellt.

Meine Idee dazu ist folgende: Das Wissen um die Destillation von Alkohol sowie die notwendigen Gerätschaften besitzen die Alchemisten. Sie stellen Branntwein für die Gastwirte und reinen Alkohol für Apotheker und Parfümeure her. Zumindest ist das ihr finanzielles Standbein. In großen Städten versorgen die ansässigen Alchemisten den Markt. Auf dem flachen Lande ziehen sie mit ihren Gerätschaften von Ort zu Ort, um für die Gastwirte Schnaps zu brennen. Alternativ können Gastwirte auch einen Alchemisten anstellen oder sich eine Brennlizenz erwerben. Das Monopol auf die Herstellung von Alkohol liegt jedoch bei der Gilde der Alchemisten. Dieses Monopol sollte sehr einträglich sein und es jedem Alchemisten erlauben mit vergleichsweise geringem Aufwand genügend Geld zu verdienen, um sich den „wichtigeren“ Geheimnissen der Alchemie zu widmen.

Anregung? Kritik?
 
AW: Alchemisten und das Branntweinmonopol

Gute Frage, zumal die Destillation von Schnaps speziell in ländlichen Gebieten verbreitet und kuturell gesehen kein großes Geheimnis ist...natürlich taugt das wenig zur Parfumherstellung, aber zum verkonsumieren auf jeden Fall. Ein Monopol halte ich für nicht durchsetzbar, dazu ist der Vorgang einfach zu simpel und selbst mit primitivsten Gerätschaften durchzuführen...

Ich persönlich würde "arme" Alchemisten eher in der Ecke der Schlangenölverkäufer sehen; klar ist Hârn magiearm, aber auf unserer noch magieärmeren Welt hast das die wenigsten vom dran glauben abgehalten...

Da "gesetzlich geregelte Monopolstellung" eine eher Neuzeitliche Unart ist, könnte das ganze eher über die Qualität funktionieren. Wenn die Alchemisten den besten Fusel brennen, wird man auch bevorzugt bei ihnen kaufen. Aber eine quasi-Prohibition mit Totalverbot der Herstellung und Razzien bei den Obstbauern? :nono1:

-Silver
 
AW: Alchemisten und das Branntweinmonopol

Gute Frage, zumal die Destillation von Schnaps speziell in ländlichen Gebieten verbreitet und kuturell gesehen kein großes Geheimnis ist...

Ich dachte, es ist eher ein neuzeitliches Phänomen, dass jeder Bauer in seiner Scheune Schnaps brennt. Ich kann nicht wirklich beurteilen, wie bekannt und aufwändig die Destillation für (hoch-)mittelalterliche Verhältnisse war.

Ein Monopol halte ich für nicht durchsetzbar, dazu ist der Vorgang einfach zu simpel und selbst mit primitivsten Gerätschaften durchzuführen...

Die Durchsetzbarkeit von Monopolen kann man unter diesem Gesichtspunkt auch bei den meisten anderen Zünften bei Hârnmaster diskutieren.

Da "gesetzlich geregelte Monopolstellung" eine eher Neuzeitliche Unart ist,…

Handwerker schlossen sich doch zu Zünften zusammen, um sich unter anderem eine Monopolstellung zu verschaffen.

… könnte das ganze eher über die Qualität funktionieren. Wenn die Alchemisten den besten Fusel brennen, wird man auch bevorzugt bei ihnen kaufen.

Spätestens wenn der eigene Fusel blind macht.
 
AW: Alchemisten und das Branntweinmonopol

Huhu!

Ich versuch mal ein paar Denkanstöße zu geben. Zunächst mal ist der Alchemist zwar als Gildenprofession ausgezeichnet, jedoch ist mir kein Eintrag über diese Gilde in den Hârnpublikationen bekannt. Daher geh ich davon aus, das Alchemisten sowas wie Spezialisten in anderen Gilden sind, in denen ihre Hilfe nötig ist. Als da wären Arkane Künste, Apotheker, Einbalsamierer,Shek-Pvar und Heiler. Auch das sind mehr oder weniger starke Gilden, allerdings muss man Bedenken, dass das Tränkebrauen ein zeitintensives und vor allem schwieriges Unterfangen ist. Hochrangige Magier haben oft besseres zu tun, als ihre Studien durch zeitraubendes Tränkebrauen zu unterbrechen und auch die Heiler haben sicherlich Arbeit genug. Was nicht heißt, dass sie nicht einfachere Tränke selber herstellen können. Denke, der Alchemist als solcher wird wohl meist ein Mitglied der Gilde Arcane Lore sein, gute bis sehr gute Vertreter der Kunst werden Unterschlupf bei den Apothekern finden.

Von daher denke ich, dass ein fähiger Alchemist ein extremst gesichertes Einkommen hat, wenn er seine Kunst versteht, mit etwas Glück wird er sogar in einer Shek-Pvar Abtei unter Vertrag genommen.

In den neuen regeln für Tränke (Potions) heißt es etwa "Only alchemists who are trained members of the Apothecaries' Guild and members of the Guild of Arcane Lore normally have access to these advanced formulars and the Alchemy skill to follow them."

Ebenso Kontrakte mit verschiedenen Tempeln sind denkbar (z.B. Tränke, welche Schwangerschaften verhindern an Halea-Tempel (Bedarf dürfte recht groß sein), Gehirnstimulanzien an Sve K'nor Priester, etc. etc.)

Wenn ich's mir genau überlege, dürfte Alchemist einer der einträglichsten Berufe auf Hârn sein. Ok, Materialkosten werden auch nicht gerade niedrig sein. Aber da dürfte schon einiges rausspringen :)

LG,
Max
 
AW: Alchemisten und das Branntweinmonopol

moin.

zu: gilde der alchemisten:
es gibt eine veröffentlichung von n. robin crossby aus 1989 "alchemy of hârn", 11 seiten stark, wo zu beginn
die feststekllungen getroffen werden,
- dass die meisten alchemisten mitglied in der "gilde der arkanen künste" / arcane lore sind und
- dass viele mitglied in der apotheker gilde sind,
manche also in beiden gilden!

zu gebranntem:
auf "inns of hârn" sind verschiedene "liqiours" zu finden: "apple brandy", "harbaal apple brandy", "hârnic brandy" und "stolen sunfire hepekerian brandy"
sehr genaue angaben zur herkunft werden zu den sorten nicht gemacht (außer dass die ersten beiden sorten importiert werden und die dritte sorte wohl bei den jarin bzw. evtl. sogar aus khuzdulschen
destillerien stammt), aber es erschiene logisch, wenn diese in größeren "betrieben" (wie bespielsweise bei einem bestimmten clan der khuzdul) produziert würden, denn mit dem stoff ist richtig geld zu verdienen.

auf lythia.com wurde das thema "gebranntes" auf hârn schon mal ausführlich besprochen: Lýthia.com
demnach ist brandy kein allzu gängiges produkt,
im mittelalter kaum verbreitet, wenn dann zumeist als medizin / parfüm.
der durchbruch als "drink" kam erst im 17.jahrhundert.

mein geschmack wäre es nicht dem alchimisten das branntweinbrennen in den schoß zu legen.
wer das tut, das brennen, der hat ein gutes einkommen!
der alchimist hat das aber sicher auch so.

gruss sard
 
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