In den letzten 20 Jahren sind mehr als eine halbe Million Eritreer aus ihrer ostafrikanischen Heimat geflohen – vor einer der grausamsten und geheimsten Diktaturen der Welt. Fünf Jahre lang trug Evan Williams undercover gedrehte Bilder zusammen und befragte vtiele Zeugen. Ihre Berichte bestätigen die Gerüchte über Folter, Verhaftung und Zwangsrekrutierung für den Militärdienst. In den letzten 20 Jahren sind mehr als eine halbe Million Eritreer aus ihrer ostafrikanischen Heimat geflohen – vor einer der grausamsten und geheimsten Diktaturen der Welt. Mit verdeckt gedrehten Bildern und Erfahrungsberichten bestätigt diese unter größter Geheimhaltung entstandene investigative Dokumentation die schockierendsten Gerüchte über Folter, willkürliche Verhaftung und unbefristete Zwangsrekrutierung für den Militärdienst. In Eritrea zu drehen, ist praktisch unmöglich. Doch dem Regisseur Evan Williams gelang es, über fünf Jahre lang im Landesinneren Bildmaterial zu sammeln. Darüber hinaus interviewte er Zeitzeugen nach deren erfolgreicher Flucht. „Die Verhöre waren hart … Zum ersten Mal sah ich eine Leiche“, erzählt die junge eritreische Flüchtlingsfrau Hanna Petros Salomon. Sie war interniert, nachdem sie einen Fluchtversuch unternommen hatte, um dem Militärdienst zu entgehen. „Mit der Zeit ging es mir immer schlechter. Das einzige, was mir geholfen hat, war, nicht darüber nachzudenken, denn sonst ist es zu schwer zu ertragen.“ In den Bildern und Interviews wie diesem wird das Ausmaß der Brutalität dieser Verhöre und Misshandlungen spürbar. Menschen werden jahrelang in Räumen zusammengepfercht und nie vor ein Gericht gestellt. Eingesperrt in Containern ersticken sie fast in der Hitze. Ihre Hilferufe werden nicht erhört. „Dort herrscht Terror. Alle haben Angst um ihre Unversehrtheit“, berichtet dem Filmteam ein Arzt, der in Militärgefängnissen gefolterte Häftlinge betreute. Die eritreische Regierung hat nicht auf die Dokumentation reagiert. Ihr einziger Kommentar: Alle diese Behauptungen seien unbegründet und solche von A bis Z erfundenen Geschichten habe man schon genug gehört. Fünf Jahre nach den von der UN-Untersuchungskommission erhobenen Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und trotz eines 2018 unterzeichneten Friedensvertrag zwischen Äthiopien und Eritrea kommt der ehemalige UN-Sonderberichterstatter der Menschenrechtskommission zu dem ernüchternden Fazit, dass die Misshandlungen ungehindert weitergehen. „Trotz jahrelanger Untersuchungen und Dokumentationen auf internationalem Niveau geht das Verbrechen weiter“, sagt auch Sheila B. Keetharuth. Und zwar ganz so wie zuvor: „Was die Menschenrechte angeht, hat sich nichts verändert.“ Nach wie vor erlebe man willkürliche Verhaftungen und Polizeigewahrsam ohne jede Gesetzesachtung. Das Land habe immer noch keine Verfassung, keine Pressefreiheit und keine unabhängige Justiz. Der immer noch bestehende Militärdienst sei nach wie vor eine Zwangsrekrutierung auf unbegrenzte Dauer und macht die gesamte Bevölkerung zu Sklaven im eigenen Land. Doku von Evan Williams (GB 2021, 53 Min)