Aces & Eights (Western)

AW: Aces & Eights (Western)

Skar schrieb:
Es wird auch nicht unterschlagen, aber auch nicht extra unterstützt.
Was willst Du damit sagen?

Daß es kein eigenes Regelkapitel für "Den Hut von der Birne schießen" gibt, sondern nur im Kampfregelkapitel dafür die Modifikationen auf den Shootin'-Wurf?

Was erwartest Du Dir, wenn Du "extra unterstützt" schreibst?
 
AW: Aces & Eights (Western)

Ich habe oftmals das gefühl das Leute "nicht unterstützt" mit "ermutigt die Spieler nicht gerade dazu" gleichsetzten. Das trifft wohl auf Deadlands zu ("Den Hut von der Birne schießen" macht es nicht gerade leicht, was Spieler sicherlich nicht dazu ermutigt sowas allzu oft zu probieren) aber es ist ja auch Spagetthi-Western und keine HaudraufWildWest-komödie oder eine Edeldwestern, insofern, passt das schon(IMHO).

Wie man darauf kommen kann da A&8 sowas besser unterstüzt versteh ich aber auch nicht.
 
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xorn schrieb:
Ich habe oftmals das gefühl das Leute "nicht unterstützt" mit "ermutigt die Spieler nicht gerade dazu" gleichsetzten.
Gaanz genau.

Wie man darauf kommen kann da A&8 sowas besser unterstüzt versteh ich aber auch nicht.
Weil die es sagen?

This quick and innovative system allows you to choose where to fire and instantly know where that bullet went. Did your shot hit its mark, or did you merely knock your target's hat off his head? Did you shoot his gun from his hand or just dent a spur?
 
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Skar schrieb:
Weil die es sagen?
Sie sagen sowas, aber hast du dir das System schon mal angeschaut? Ich habe zumindest das Skirmisch mal ausprobiert und man kann zwar die Schablone auf die Pistole in der Hand legen(oder auf's Auge, oder genau dazwischen), aber höchstwahrscheinlich (selbst wenn man augenscheinlich verdammt gut ist) trifft man was anderes, mit anderen Worten: Daneben. Wir haben dann irgendwann (realistischerweise) auf den größten Massepunkt geschossen, da konnte man sich eine kleine Abweichung, ruhig erlauben.
Ich behaupte mal die Chance das man so einen Stunt in Deadlands durchzieht (und damit die Ermutigung an die Spieler) ist größer.
 
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@Xorn

und gibt es von deiner Seite ansonsten mal einen eindruck zu der Schablone? wie gut ist sie? macht es spaß mit ihrzu arbeiten? erleicherte oder verkompliziert sie alles? und wie funzt sie?
 
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Da kommen wir der Sache langsam auf die Spur:

In Deadlands ist das ZUFÄLLIGE den Hut wegschießen (und genau das heißt es ja, wenn Aces&Eights schreiben "Did you shot hit its mark (wohl den Kopf), or did you merely knock your target's hat off his head") ohnehin etwas, was unterhalb der Detailstufe des Kampfsystems liegt und liegen soll.

Ein Zielscheibensystem, welches als Fokus das viertel Zoll genaue Plazieren einer Kugel auf der Basis einer (statischen!) Silhouette hat, erlaubt natürlich - angenommen der Gegner bewegte sich für den Moment der Trefferbestimmung nicht, zu sagen, ob man ihn mitten zwischen die Augen, oder an der linken Augenbraue außen, oder ins Hutband getroffen hat. Das ist (die statische Silhouette mal nicht bewertend) detailierter als es das Deadlands-System vorsieht.

In Deadlands kann man GEWOLLT jemandem den Hut wegschießen. Oder ungewollt.

Ungewollt ist das eine mögliche INTERPRETATION von:
a) einem Fehlschuß, der als called shot zum Kopf gezielt war;
b) einem Fehlschuß, der zwar ungezielt war, wo aber der Marshal es wegen des knappen Resultats einfach so beschrieben hatte, daß der Schuß dem Gegner den Hut durchlöhert hatte;
c) dem Resultat eines erfolgreichen Vamoosin'-Resultats, wo der Beschossene aktiv versucht noch in Deckung zu springen und seinen knappen Erfolg derartig beschreibt, daß ihm der Schuß den Hut weggeschossen hat, er aber ansonsten unverletzt entkommen ist; oder
d) der Beschreibung des Effekts eines Fate-Chip-Einsatzes, der bei einem gezielten oder zufälligen Kopftreffer dem Charakter den Schaden am Kopf gänzlich vermeiden hilft (würde er nur z.B. eine schwere zu einer leichten Wunde am Kopf gemacht haben, so hätte der Spieler das so beschreiben können, daß ihn die Kugel an der Schläfe gestreift hat und er nur eine leichte, aber heroisch blutende Wunde davongetragen hat).

Hier ist wichtig das Wort "Beschreibung". Denn in der Detailtiefe des Deadlands-Systems will man und soll man die Helden "wie im Italo-Western-Film" handeln sehen. Dazu gehört der Schuß durch den Duster, durch die roten Unterhosen (Silverado!) oder durch den Hut. Dazu braucht es aber eben keine Regel zum Unterhosendurchschießen, zum Hutdurchschießen, zum Hutwegschießen, zum Manteldurchschießen, etc., sondern das Anwenden von Regeln für Called Shots, Trefferlokationen (den groben bei Deadlands), Vamoosin', Busts beim Schießen, Chipeinsatz beim Vamoosin', Chipeinsatz beim Wundenvermeiden, und noch einer Reihe weiterer Effekte wie Hexes a la "Missed Me!", manchen Gaben der Gesegneten etc.

Da sich dies alles nicht vom Regelaufwand en detail regeln lassen MUSS, wird bei Deadlands eben ein Regelsystem geliefert, wo z.B. jeder Chip-Einsatz auch mit einer PASSENDEN(!) Beschreibung versehen werden sollte (ja, manche Marshals sind da nachlässig und akzeptieren das kommentarlose Abschmeißen von Chips - ich finde das langweilig und unspannend und nicht so, wie es gedacht ist). Und im Rahmen der Beschreibung kommen in Deadlands dann diese kleinen Details rein, wie daß sich ein räudiger Wolf in den Sierra Nevadas statt in der Kehle des Trappers nur in dessen dickem Wintermantelkragenaufschlag verbeißt (5 Wunden zum Kopf durch "go for the throat" vermieden - uff!; hätte der Trapper nur noch Chips für zwei Wunden gehabt, dann hätte der Wolf ihm wohl eine Gesichtshälfte abgebissen und der Trapper wäre ein Ohr losgeworden - au!). Das ist tatsächlich eher der Fokus von Deadlands. Cinematische Effekte werden regelmechanisch durch Chips und Vamoosin', Karte im Ärmel etc. geregelt und im Detail (meist vom Spieler selbst) beschrieben.

Bei Aces&Eights geht es augenscheinlich nicht um diese kinoreife Darstellung, sondern um die möglichst exakte Simulation (in den Grenzen, die eine statische Silhouette erlaubt) von Trefferlokationen. Das ist ein anderer Fokus. Weniger Italo-Western, mehr Dokumentarspielfilm zum Old West. Und damit auch weniger Überlebens-Chance für die harten Westleute: wenn ich jemandem in den Kopf schießen will und ich treffe ihn statt zwischen die Augen nur in das linke Auge, leicht unterhalb der Pupille, dann ist der Charakter im Endeffekt genauso hinüber, wie wenn ich in Deadlands sage: called head shot *fistful of dice klattern* Bäng! *a few damage dice more klattern* 6 Wunden in die Birne! Ich schieße ihm mitten durch sein linkes Auge und die Scheunenwand hinter ihm sieht aus, als hätte jemand einen Topf altes Chili dagegen geworfen. Kleine Brocken Schädelknochen und Hirn glitschen wie eine zähe Soße daran herab. (Soviel zu Spaghetti-Western mit Fleisch in der Soße.)

@Skar: Nun verstehe ich Dich vollkommen. Du magst einfach weniger die beschreibende Detaillokation von Treffern oder Near Miss Situationen (wie durch die Chips oder die Karten beim Vamoosin' hervorgerufen), sondern Du magst lieber die viertelzollgenaue Bestimmung des Eintrittspunktes eines Geschosses. Statt bei einem knappen Fehlschuß zu sagen "Die Kugel ging knapp durch Deinen Duster, der jetzt etwas zugiger ist." möchtest Du lieber eine Silhouette - am besten mit unterschiedlicher Bekleidung wie einem Bowler, einem langen Duster oder einem Anzug mit Taschenuhr (so daß man ja eventuell auf die Taschenuhr treffen können könnte), um dann EXAKT sagen zu können: "Der Schuß trat zwei Zoll oberhalb der rechten Tasche Deines Staubmantels ein, verfehlte aber Deinen Körper um dreiviertel Zoll." - Damit ist das Ganze wieder eine Frage persönlicher Vorlieben statt mißverständlicher Aussagen über Systemeigenschaften. - Gut. - Dann entspanne ich den Hahn mal wieder.

Ich frage mich natürlich bei dem Ganzen: wie wird in Aces&Eights dann aber das Treffen im Nahkampf mit Messern, Säbeln etc, gehandhabt? Das wurde ja bei Diskussionen dazu in deren Hausforum bereits angesprochen. Eventuell soll es wie in Hackmaster ablaufen (Haben die auch eine Zielscheibe? Nur für Fernkampf oder auch für Nahkampf? Wer kennt Hackmaster gut genug das zu beantworten?)

Wie werden Schrotknarren gehandhabt, wie Gatling Guns? Weder im Nahkampf noch bei Streuwaffen "zielt" man ja in der Genauigkeit, wie es das System von Aces&Eights als Annahme trifft. Oder wird man bei einer 12 Gauge mal nachschauen müssen, wieviele Kügelchen im Einzelnen wo genau treffen oder wo genau vorbeigingen? - Wesentlich mehr Western-Stimmung kommt mir bei dem Gedanken an diese (Blei-)Erbsenzählerei nicht auf.

Und selbst beim Pistolenduell ist doch mehr Bewegung (aus der Deckung hervorschauen, Schuß abgeben, wieder in Deckung gehen, in Deckung weiterkriechen, aus anderer Position wieder hevorschauen, weiteren Schuß abgeben) enthalten, als man mit statischen Silhouetten in der "Realismus"-Stufe abbilden kann, die das System bei der Eintrittspunktlokation an den Tag legt.

Und das genaue Zielen, ist bei den Waffen des Old West auch eine Annahme, die nur in Ausnahmefällen möglich war ("Take your time. But take it quick." Wyatt Earp). Zumeist hält man ungefähr auf den Torso und freut sich, was getroffen zu haben - egal was. (Das wäre dann die zufällige Trefferlokation bei Deadlands z.B.). Nur die geübten Gunslinger mit Gunplay als Hauptberuf hatte dieses Niveau an Kontrolle über ihre Waffen, daß sie die Essenz der Kompetenz verinnerlicht hatten. Denen waren dann die Schieß-Kunststücke durchaus zuzutrauen, jemandem eine Hand zu zerschießen, statt ihn gleich umzubringen.

Mir kommt Aces&Eights als Skirmish-Spiel mit Anleihen bei einem Western-Ego-Shooter vor - nur nicht so schnell, sondern mit mehr (und ohne Rechnerpower zwangsläufig langsamer zu bestimmenden) Details, die im Endeffekt an dem Resultat, das einen interessiert, nicht den entscheidenden Unterschied ausmachen, dafür aber auch nichts zur Stimmung beitragen.

Deadlands will keine Ego-Shooter-Simulation darstellen, sondern Western-Film-Szenen nachempfinden machen. Das will es, das "schreibt sich Deadlands auf die Fahnen", und das liefert Deadlands auch. Mit Zinsen.

Und Skar: fallst Du weiterhin Zweifel daran hast, dann biete ich Dir an, Dir gerne einen Deiner Deadlands-Charaktere nach den Deadlands-Regeln auf eine Art und Weise, wie Du sie mir aus einem Western-Film vorschlagen kannst, nach allen Regeln der Kunst des Westens umzulegen. BYOstbkC - Bring Your Own soon to be killed Character.
 
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@Honigkuchenwolf: Funktioniert wie folgt:Würfle 1w20+Fähigkeit+Modifikatoren, kommst du auf 24 oder mehr, triffst du ganz genau dein Ziel, ansonsten ziehst du eine Karte vom Pokerdeck um zu sehen in welche Richtung du abweichst(die Karte sagt in welche Richtung, dein Ergebniss sagt aus auf welchem "Ring" der Treffer landet, unter 15 triffst du gar nicht mehr).

Dann würfelt man Schaden aus, reduziert die TP um diesen Wert und vergleicht ihn auch gleich mit einer Tabelle(was zu solchen Ergebnissen wie "Am Verbluten", "Kann nicht mehr rennen", "Zielen erschwert" führt).

War anfänglich ganz spaßig ("Habe danebengeschossen, mal sehen was ich stattdessen treffe"), aber nachdem wir festellen mussten wie kompetent man ist und wie oft man daneben trifft (egal wie fähig man ist, man ist sehr schnell von +10 auf ein +0 runter), lautet mein Urteil: Auf Dauer zu aufwendig.
Nein das laste ich jetzt nicht der Schablone allein an, auch der Rundenablauf war mir überdetailiert und zu langsam.
 
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xorn schrieb:
...man kann zwar die Schablone auf die Pistole in der Hand legen, aber höchstwahrscheinlich (selbst wenn man verdammt gut ist) trifft man was anderes, mit anderen Worten: Daneben.
So ist das, wenn man ein relativ kleines Ziel an einem langen, beweglichen Ende eines Armes zu treffen versucht. Im Fechten erwischt man die Hand - schon eher mal, weil diese die Waffe führt (natürlich gegen einen!) und man so die ungefähre Bahn ahnen kann, die sie nehmen wird. Mit ausreichend Erfahrung kann man dann regelmäßig die Waffenhand treffen, weshalb der erfahrene Fechter dies zu vereiteln trainiert hat, so daß es ganz und gar nicht mehr so regelmäßig wie im Training klappen wird die Hand herauszupicken.

Solch ein Treffer ist also so der so im oberen Schwierigkeitsbereich. Ein Regelsystem, das diesem - wie detailiert auch immer - Rechnung trägt, ist zumindest mal nicht gleich unglaubwürdig.

xorn schrieb:
Wir haben dann irgendwann (realistischerweise) auf den größten Massepunkt geschossen, da konnte man sich eine kleine Abweichung, ruhig erlauben.
Und deshalb hält man auch beim Bogenschießen gerne mitten auf den Torso, manche sogar explizit auf den Bauch (z.B. die Apachen).

In Deadlands gibt es daher die "normalen" Angriffe, bei denen man annimmt, daß man hauptsächlich irgendwo(!) treffen will - das heißt, man hält in etwa auf den Torso des Gegners und die Trefferlokation ergibt sich dann eher zufällig.

xorn schrieb:
Ich behaupte mal die Chance das man so einen Stunt in Deadlands durchzieht (und damit die Ermutigung an die Spieler) ist größer.
Die Ermutigung an die Spieler liegt z.B. darin, daß die Spieler ihre Erfolgs-Chancen mittels der Fate-Chips enorm verbessern können. Wenn jemand also auch nachdem er seinen Called Shot eigentlich daneben gesetzt hat, TROTZDEM treffen will, dann kann er ja das Ergebnis mittels seiner Chips verbessern. Das macht aus normalen Menschen die überlebensgroßen Leinwand-Gunslinger, die immer ins Schwarze treffen - auch unter noch so widrigen Umständen. Das ist normal (für Deadlands).

Daher kann ich es auch nicht so unkommentiert stehen lassen, wenn behauptet wird, daß sich Deadlands eben genau diese Dinge NICHT auf die Fahnen geschrieben hätte. Das Gegenteil - so mein Eindruck von den Darstellungen von Aces&Eights: Showdown - dürfte weitaus eher stimmen.

@Xorn:
Wo Du ja praktische Erfahrungen mit Aces&Eights hast: Läuft Nahkampf, Waffenkampf auch nach den gleichen Mechanismen, wie der Feuerwaffenkampf ab? Was ist mit Bogenschießen, Axtwerfen, Flaschen schmeißen (im Saloon-Fight) etc.?
 
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Zornhau schrieb:
@Xorn:
Wo Du ja praktische Erfahrungen mit Aces&Eights hast: Läuft Nahkampf, Waffenkampf auch nach den gleichen Mechanismen, wie der Feuerwaffenkampf ab? Was ist mit Bogenschießen, Axtwerfen, Flaschen schmeißen (im Saloon-Fight) etc.?
Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, ich hatte nur einen kleinen Shootout (ohne Nahkampf) am Neujahrsmorgen, und da hatte ich mich mit dem ganzen Restglühwein nicht in die Tiefen dieses Systemes gestürzt (andererseits hätte ich mich ohne Restglühwein wahrscheinlich gar nicht darauf eingelassen :) Merke: Feiere Sylvester nicht mit Rollenspielern).
 
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Inzwischen wird bei Kenzer&Co nicht nur das Aces&Eights-Skirmish-Spiel angeboten, sondern für den Sommer ist auch das eigentliche Aces&Eights-Rollenspiel angekündigt worden.

First, there’s the innovative and visual Shot Clock game aids, which eliminate the abstraction and complexity of other RPGs — a player can actually see the cover, position and location of his or her target! Of course, the Shot Clock game aids aren’t the only innovation in the Aces & Eights game. For instance, the game has a new poker chip-based brawling system that solves the problem of “temporary” damage; characters actually become winded, tired, or knocked senseless in the fight. The realistically deadly combat supports an overall game system that rewards characters for pursuing professions, giving players the in-game incentives to do much more than follow the outlaw trail.

In addition, the Aces & Eights RPG is the first western to not just allow, but focus on, the rest of the major western movie adventures beyond the gunfight. Prospecting, cattle drives, frontier justice, and so on, all have a complete “mini game” system tailored for that type of adventure. In fact, the Aces & Eights game has more than two score available professions covering the full range of possibilities in the Wild West! With no levels or classes (and only gaining experience in skills used), characters can change professions at will, just like the Old West!

The full-color maps and 25 pages of history provide such details as minor politicians and military officers (based on real historical figures), making the background spring to life like no other game has. And with the USA, CSA, Republic of Texas, Deseret, Mexico, France, England and dozens of Indian nations all vying for control of this alternate history setting, the Shattered Frontier is far wilder than the historical Wild West ever was!
Dazu gibt es auch noch eine Werbe-Preview-PDF.

Die an die 400 Seiten werden knapp $50 kosten. Das ist in beiderlei Hinsicht eine Menge Holz.

Da aber auch bei dem "Shattered Frontier"-Setting KEIN historisch akkurater Old West präsentiert wird, bleibt zu sehen, in welche Richtung der dortigen Westen gehen soll. Ob er mehr gritty und blutig wird, oder mehr cinematisch-heroisch. Bei Kenzer habe ich da zwar so meine Erwartungen von Hackmaster herrührend, aber ich lasse mich mal überraschen (und werde Deadlands in jeder Inkarnation treu bleiben).

Auf alle Fälle, trotz des stolzen Preises, ein Punkt auf meiner Einkaufsliste für meine Western-Rollenspiel-Obsession.
 
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Jetzt gibt es den 50-Dollar-Schinken für ca. 40 Euros bei Dragonworld und anderen Shops.

Ich habe mir mal ein Exemplar bestellt, auch wenn ich es garantiert NIE spielen werde, weil ich zu alt für solche Art von Regelsystemen bin.
 
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Preiset den Herrn, den Allmächtigen!

Das ist vielleicht ein dicker Brocken Western-Rollenspiel-Brikett!

Eine 400 Seiten starke in Lederimitat gebundene Regelcrunch-Bonanza.

Die Textorganisation ist - etwas "gewöhnungsbedürftig". (Vielleicht sind ja die Hackmaster-Produkte aus gleichem Hause auch so seltsam aufbereitet? Ich kenne ja nur die Hackmaster-Szenarien, die ich auch in puncto Textaufbereitung nicht schlecht finde.)

Die Optik zwischen den "Leder"-Einbänden ist eher gemischt gehalten: alte schwarz-weiße Photos, Zeichnungen in Sepia-Tönen, vollfarbige ein oder auch zweiseitige Western-Kitsch-"Gemälde" wechseln einander z.T. unmotiviert ab. Ansonsten ist der Seitenhintergrund erfreulich in weiß gehalten. - Das ist auch nötig, da zum einen Unmengen TABELLEN für alles mögliche (Crunch und auch Fluff-Auflistungen) im Text enthalten sind. Zum anderen scheint die aktuell bevorzugte Schriftgröße öfter "spontanen" Schwankungen, die nicht leicht mit dem darin abgedruckten Text begründet werden können, zu unterliegen. Beim Durchblättern überkam mich jedenfalls erst einmal ein leichtes Schwindelgefühl (Ist das vielleicht auch bei Hackmaster üblich?).
Nachtrag zu den Western-Kitsch-Gemälden: Diese sind von renommierten(?) Western-Malern, die z.T. als Zeitgenossen des Alten Westens oder nur wenig später ihre Werke anfertigten, gemalt worden. Bei manchen ist neben der Signatur auch eine Jahresangabe (z.B. 1899) aufgeführt. - Somit sind in diesem Buch bei den Stimmungsillustrationen fast durchweg HISTORISCHE Zeichnungen, Stiche, Ölgemälde verwandt worden. Nur die Illustrationen von Kampfsystem und anderen regeltechnischen Elementen, sowie die (fiktiven) Karten Nordamerikas des "West that never was", der "Shattered Frontier" sind neu erstellte Graphiken.


Ich hatte ja schon geschrieben, daß ich dieses Rollenspiel ziemlich sicher NICHT spielen werde, bin ich doch inzwischen zu alt für solche Crunch-Monster und solche Regeldetailtiefe, die mir - vor allem als Spielleiter - Lebenszeit stehlen will. - Im Regelbuch liegen noch zwei bedruckte Folien, mit denen das (so mein Eindruck von den Previews her) zwar originelle aber auch hochgradig unpraktische Plazierungssystem für Schußwaffentreffer in die Praxis gesetzt werden soll (man braucht dazu noch einen ganzen Haufen unterschiedlicher Silhouetten von Gegnern (stehend, kniend, hinter halber Deckung, hinter einem Fenster, hinter einer Saloontür, etc.), auf die man dann die Folie zur Trefferlokation plazieren kann. - Vielleicht erschließt sich mir aus dem Durchlesen, wie ich denn die GENAUE Körperhaltung von einem Haufen NSCs in einem wüsten Shoot-Out festhalten soll, so daß die Verwendung dieser Detailgenauigkeit der Regeln überhaupt möglich ist ... - Momentan bin ich bezüglich des Kampfsystems SEHR skeptisch.

ABER! Schon beim querlesenden Überfliegen stachen mit ein paar echte STÄRKEN ins Auge: z.B. Viehzucht, Bewirtschaften einer Ranch, einen Viehtrieb organisieren, Brandzeichen anbringen, usw. - Da stehen die vielen stimmungsrelevanten kleinen Details des ALLTAGS im Westen drin, die (egal ob Weird oder Old West) in vielen Westernrollenspielen mit US-Herkunft oft als BEKANNT vorausgesetzt werden und leider eben NICHT explizit aufgeführt werden.

Die Highlights im Kapitel "The On-Going Game":
- Cattle Ranching (ALLES zum Thema "Wie betreibe ich eigentlich meine eigene Ranch?")
- Running a Cattle Drive (ALLES zum Theme "Wie veranstalte ich meinen eigenen Viehtrieb?")
- All that Glitters (mehr als ich je erwartet hätte für die angehenden Prospektoren, Goldgräber etc. unter den Spielern)
- Gambling (mehr als das eigentlich im Westen nicht so sehr verbreitete Poker - und einen interessanten Regelansatz fürs Bescheißen bei Glücksspielen)
- Frontier Justice (ein SEHR interessantes REGELSYSTEM für eine Gerichtsverhandlung, bei dem das Gewinnen der Stimmen der Geschworenen etc. REGELTECHNISCH mit einem schön übersichtlichen Mechanismus ausspielbar ist. - Das werde ich mir auf alle Fälle nicht nur näher ansehen, sondern vermutlich klauen (für Deadlands, für was sonst?).

Das Setting ist - wieder einmal - eine alternativ-historische Nordamerika-Karte, "The Shattered Frontier" genannt, die mich jetzt nach solchen Alternativen wie in Castle Falkenstein oder Deadlands nicht vom Hocker haut, aber genug Spielräume für sehr unterschiedlche Arten von Western-Kampagnen bietet.

Das muß es leider für den kurzen Überblick gewesen sein, da ich wohl eine ganze Weile an diesem dicken Brocken lesen werde, bevor ich mir eine Gesamtbewertung erlauben kann.

Die ca. 40 Euro (ca. $50), die ich dafür bezahlt habe, werden - so mein erster Eindruck - aber eine gute Investition (für einen Western-Rollenspiel-Fan) gewesen sein.
 
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Es sieht wirklich gut aus. Bei uns im Laden will jemand evtl. nächste Woche eine Demo anbieten, dann kann ich mehr sagen.
 
AW: Aces & Eights (Western)

Es sieht wirklich gut aus. Bei uns im Laden will jemand evtl. nächste Woche eine Demo anbieten, dann kann ich mehr sagen.
Oh, toll! - SPIELERFAHRUNG ist gerade bei solchen, von mir nach erstem Durchstöbern als weitaus mehr Crunch als Deadlands Classic enthaltend wahrgenommenen Regeln ein verläßlicherer Weg herauszufinden, wieviel von dem Crunch im eigentlichen Spielgeschehen tatsächlich ANKOMMT.

Manche Regelsysteme WIRKEN ja in der "Papierform" komplizierter, als sie es dann im eigentlichen Spiel tatsächlich sind (bei anderen ist das Umgekehrte der Fall).

Also, falls Du bei dieser Demo mitspielen kannst, wäre ich SEHR gespannt auf einen Erfahrungsbericht (vor allem im Vergleich zu Deadlands - Classic oder Reloaded ist da einerlei).
 
AW: Aces & Eights (Western)

Zum Frühstück habe ich mal angefangen die "Basis-Regeln" (genauer: die Grundkonzepte des Schußwaffenkampfsystems plus eine Handvoll Tabellen, um sich ein paar Schießprügelschwinger SCHNELL auszuwürfeln) anzuschauen.

Guter und nachahmenswerter Ansatz: sie stellen gleich das vor, was einen Käufer eines WESTERN-Rollenspiels als erstes interessiert: Wie kann man hier herumballern?

Diese Kurzvorstellung des Kampfsystems hat mit einen guten alten Deadlands-Guts-Check höherer Schwierigkeitsstufe eingebracht: es handelt sich im Kern um ein SEHR erbsenzählerisches Zeitstrahlsystem, welches in "Counts" von jeweils einer ZEHNTELSEKUNDE arbeitet.

Also so etwas wie: Waffe ziehen 4 Counts, Waffenarm heben und auf den Gegner richten 4 Counts, Abzug betätigen 1 Count, verächtlich Grinsen 2 Counts, ... (der letzte Eintrag ist natürlich von mir - Grinsen, ob freundlich oder verächtlich, ist eine freie Aktion).

Davon bin ICH schon einmal überhaupt nicht begeistert, kann mir aber vorstellen, daß hier insbesondere die Freunde von "realistischen" Zeitstrahlsystemen auf ihre Kosten kommen werden. (Wobei: die Zeitangaben für manche Aktionen sind - wie zu erwarten - NICHT realistisch. Wenn ICH das schneller hinbekomme OHNE ein trainierter Westernheld zu sein, dann hat solch ein mit auf die Zehntelsekunde GENAUEN Zeitangaben daherkommendes Initiativ- und Aktions-System eigentlich schon verloren.)

Der Schreibstil ist flüssig lesbar und vermittelt das (nicht gerade leichtgewichtige) System eigentlich ganz gut. Stimmungsvolle Beispiele gibt es auch einige bereits im Basisregelteil. Hoffentlich taugen diese auch was, wenn es zu den "Advanced" Regeln geht, in denen die geballte Crunch-Ladung aus nächster Nähe dem Leser mitten ins Gesicht geballert wird...

Auf alle Fälle macht es LUST mehr zu lesen.
 
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Auf alle Fälle macht es LUST mehr zu lesen.
Habe ich gemacht.

Nette Idee die Shoot-Outs gleich noch VOR die Charaktererschaffung zu stellen, um die ganze angestaute Gewalttätigkeit beim Leser "aus dem System" zu schwemmen.

Nun, nachdem die Leser den Erwartungen der Autoren zufolge, etwas ruhiger geworden sind (The Quick & the Dead - welche davon sind ruhiger?), kommt - wie in einem guten Horror-Film - der SCHOCK: die Charaktererschaffung.

Und ich hatte schon gedacht, daß Savage Worlds ein SEHR zufallsbestimmtes Rollenspielsystem darstellt. - Wie habe ich mich doch bei dem "sehr" getäuscht.

Auch Deadlands hat ja das "kapitalistische" Charaktererschaffungssystem: wer hohe Attributswerte zufälligerweise/glücklicherweise für seinen SC bestimmt hat, der bekommt auch mehr Lernpunkte für Fertigkeiten. - Wer also eh schon einen Kompetenz-Vorsprung hat, der bekommt schneller mehr Kompetenz.

Das ist bei Aces&Eights auch so. - Nur mit exponentiellem Anstieg der (zufallsgeschenkten) Kompetenz!

Ich werde mir ein paar Charaktere basteln, und dann mal die Charaktererschaffung hier (kurz und - so hoffe ich - übersichtlicher als im A&E-Regelwerk) darlegen. - Hier nur soviel: Jede Seite ein Guts-Check gegen die Seitenzahl als Zielwert. So sieht es derzeit aus. Aber ich bin noch guter Dinge, da das "Gefühl" bei A&E deutlich anders ist, als man es bei heroischeren Western-Rollenspielen kennt.

Mal sehen, wie ich das weiter durchhalte...
 
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Nachdem die Charaktererschaffung in HEFTIGE Blätterorgien im Buch weit vor und wieder weit zuruck ausgeartet ist, fällt mir (leider wieder einmal) auf, was in einem Regelwerk von 400 Seiten ESSENTIELL ist und einfach ein MUSS darstellt:

Ein INDEX.

Bei A&E fehlt der natürlich.

*grummel* *blätter* *grummel* *zurückblätter* *such*
 
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So? - Ich bin da inzwischen eher mit gemischten Gefühlen ausgestattet.
 
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