[7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

Durro-Dhun

Erklär(wer)bär
Teammitglied
Registriert
12. September 2003
Beiträge
17.580
Hironymus dachte gar nicht daran, sich in irgend einer Weise an die Vorurteile der Anderen über seinen Clan zu halten. Sicherlich hatten die Verborgenen unter mehr als nur dem Stigma des Nosferatu-Kusses zu leiden. Sicherlich trugen sie in ihrer natürlichen Gestalt nicht unbedingt die vertrauenerweckendsten Gesichter zur Schau. Und mehr als gewiss fürchteten einige Clans - vielleicht sogar zu recht - die Fülle der Informationen, die die Verborgenen zusammentrugen.

Das alles jedoch hieß noch lange nicht, dass Sir Hironymus Whouster nicht durchaus wusste, sich gewählt und höflich auszudrücken oder etwa seinen 'Knigge: Vampire' nicht auswendig wusste. Und was sein Gesicht anging, so waren die Seelen vieler eingebildeter, hochnäsiger Ventrue und Toreador wesentlich häßlicher als die Teufelsfratze, die Hironymus schlicht "Gesicht" nannte.

Sir Whouster hatte über ein Jahr Zeit gehabt, seine Ankunft in Finstertal vorzubereiten und zu planen. Über ein Jahr lang hatte er Informationen aus seinem Schreck-Net über Finstertal zusammengetragen und ausgewertet, sich die Reputationen der anwesenden Ahnen zu besorgen... und über den einen oder anderen auch hin und wieder ein kleines, lästiges Gerücht und ein mehr oder weniger bedeutendes schmutziges Geheimnis, das sich vielleicht später noch einmal verwenden ließ...

Hironymus lächelte und lehnte sich im Sessel des ICEs erwartungsvoll zurück, rieb sich die Hände und blickte sich im Abteil genau um.
In ein anderes Gesicht, ja eine andere Gestalt zu schlüpfen, machte sich gerade für die Verborgenen mehr als nur bezahlt und Sir Whouster liebte es, so engen Kontakt zu den Seths-Kindern zu haben, wie nur möglich. Ihn reizte es, noch von der Pike auf nach Informationen zu suchen, auch wenn ihm noch ganz andere Möglichkeiten hierzu offen standen...
Er runzelte die perfekten Augenbrauhen seines geborgten Gesichts. (Der eigentliche Besitzer lag tot in einem Müllcontainer Berlins und hatte definitiv keine Verwendung mehr dafür) Ein Blick auf die Armbanduhr sagte ihm, dass es nur noch wenige Minuten bis zum Finstertaler Hauptbahnhof waren...

Am Bahnsteig schien es, als steige ein wohlhabender, gut gebauter Junger Mann mit erlesenem Sinn und Geschmack für Kleidung aus dem ICE. Gemächlichen Schrittes und ohne Hast machte sich Hironymus auf den Weg zur Finstertaler Akademie der schönen Künste.
Der jetzige Seneschall, ein Toreador, der sich lediglich 'Der Maler' nannte, residierte dort zur Zeit. Für Hironymus' Geschmack hatte Finstertal in den letzten Jahren ein wenig zu häufig die Regierung gewechselt... aber wie dem auch immer sei, Hironymus hatte keine Eile, zur Akademie zu gelangen. Er hatte seine Ankunft bereits eine Woche zuvor brieflich angekündigt - wenn auch nicht dem Maler selbst - und der bereits in der Stadt residierenden Nosferatu-Ahnin einen angenehm umfassenden Scheck geschickt, mit der Bitte um ihre Hilfe.
Hironymus kümmerte sich nicht darum, dass er aktiv Bestechung ausgeübt hatte. Er hatte genug Geld, da kam es auf ein paar Scheinchen mehr oder weniger auch nicht an. Und egal, wie auch immer Amanda dazu stehen würde, es war gängiger Brauch. Hironymus hatte ohnehin nicht all zu viele Moralrichtlinien an die er sich halten würde. Und nur aus Schickilchkeit gängigen Usus zu brechen... nein... es gab andere, die bereits durch geringere Kleinigkeiten bei Regierenden oder Ahnen in Missachtung geraten waren, und Hironymus würde nicht dazu zählen. Hier entsprach er dem Klischee der Nosferatu, er war ein Schatten in der Nacht, physisch und sozial unsichtbar.

Auf dem Weg zur Akademie musterte Hironymus erneut die Menschen, die seinen Weg kreuzten, interessiert. Vielen war nicht bewusst, wieviel sie unbeabsichtigt über sich selbst, ja sogar die Vampire der Domäne verrieten und Hironymus hielt die wunderschönen, geborgten blauen Augen und die makellosen Ohren offen...

Letztendlich, so viel Zeit er sich auch ließ, erreichte er unbehelligt die Akademie. Einige wenige Blicke genügten ihm. Dies war definitiv der Ort, an dem er sich dem Maler vorstellen würde. Doch vorher war da noch eine Kleinigkeit...

Hironymus trat in eine dunkle Seitengasse, vergewisserte sich, dass er nicht beobachtet wurde und wechselte die Gestalt. Einen flüchtigen Moment schien sein wahres Ich aufzublitzen, doch die Fänge, der kahle Kopf und die graue Gesichtsfarbe waren nur zu schnell wieder verschwunden, überdeckt vom Aussehen einer von Hironymus Lieblingsmasken... ein älterer Herr, nicht gerade mit einer besonders schönen Nase oder einem unmarkanten Kinn, mit dunklen, fast schon schwarzen Augen und dunklem Haar, gekleidet in einen zeitlosen Anzug, der sowohl vor 10, als auch vor 100 Jahren akzeptabel gewesen wäre. In der Hand eine wuchtige Reisetasche.
Hironymus verließ die Gasse, steuerte auf eine etwas... unfeinere Gegend... Finstertals zu.

Schließlich zückte er ein überraschend modernes Handy aus seiner Jackentasche und wählte eine vorher eingespeicherte Nummer aus dem Telefonbuch.

Amanda Surena ...

Nach einigem Läuten wurde abgehoben. Hironymus setzt mit einer etwas unangehmen Stimme zu sprechen an:

"Ehrenwerte Ahnin, verzeiht dass ich Euch mit diesem Anruf belästige.
Mein Name ist Hironymus Whouster. Ich bin gerade in Finstertal eingetroffen. Wie ich Euch in meinem Brief mitteilte würde ich Euch gerne um eine kurze Unterhaltung bitten, bevor ich mich dem Seneschall vorstelle..."
 
AW: [7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

Out of Character
Ok ein paar Sachen anzumerken. .. Amanda ist glaube ich noch nicht mal wirklich eine Woche in Finstertal.. ähem... außerdem würde ich vorschlagen dass der Thread nicht am siebten Spielt. Der neunte dürfte besser passen.

Der Seneschall dürfte noch nicht bekannt sein. Oder wenn erst seit heute... Die Stadt gilt soweit ich weiß noch mehr oder minder als regierungslos. Woher dein Char das so genau weiß ist mir auch nicht klar... Da alle Vampire Finstertals bespielt sind, halte ich es für unwahrscheinlich, dass einer das ins Schreck-NEt geschrieben hat...

Das du Amanda einen Brief mit Scheck zukommen liest geht von mir aus in Ordnung (nur eben nicht schon vor 1 Woche... vielleicht am 07-08 oder sowas. Den Rest können wir ja ... naja noch ändern


Amanda war recht glücklich ein wenig mehr Geld gewonnen zu haben. Immerhin hatte sie in ihrer Heimatstadt mehr oder minder alles verloren. Die Sache kam ihr recht genehm... als Ahn der Stadt (un mit ihren Plänen) hätte sie zwar bald eine solide Geldbasis, aber es war ein Anfang.

Der Anruf kam ja nicht ganz unerwartet Sir Whouster. Insoweit sollte die Belästigung .. annehmbar sein. Es wäre vermutlich das Beste sich zu treffen. Wo sind sie grade? Ich werde sie abholen lassen... nun ich denke ich komme besser gleich mit.

Wenn ihre Stimme wirklich Aufschluß auf ihr Äußeres gab war sie wirklich so jung wie die Gerüchte besagten. Whousters Ahn schien ein Kind zu sein.
 
AW: [7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

Out of Character
Ok, spielt das ganze eben am 9ten.... Gut, den Brief hat sie am 8ten erhalten...


Dass Amanda allem Anschein nach ein Kind war, störte Hironymus nicht wirklich. Er selbst war ein nur zu gutes Beispiel dafür, dass der Schein nicht immer auch der Realität entsprechen musste.

"Ah... Ausgezeichnet, ehrenwerte Ahnin. Ich befinde mich im Moment im Gerhard-Hauptmann-Weg"

Einige Zeit verging. Ruhig wartete Hironymus ab, stellte sich jedoch in ein besonders finsteres Eck der Gasse und verbarg sich vor zu aufdringlichen Blicken.
Er würde Amanda bemerken. Nicht erkennen, aber durchaus bemerken. Und wenn sie die Ahnin war, für die er sie hielt, hätte sie ihn auch ohnehin erkannt.

Out of Character
Sobald jemand kommt, wird Hironymus ihn einen Moment beobachten und dann unauffällig aus dem Schatten heraustreten. Du kannst also gleich ein Gespräch beginnen, wenn du willst, spart unnötigen Zeitverlust *nach 4 Monaten endlich wieder spielen will* :D
 
AW: [7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

Out of Character
Da sie Sachen noch in der Mache sind solltest du deine Kontakte selbstverständlich erstmal noch außen vor lassen.


Amanda mochte auffällige Auftritte, leider hatte sie nur schon vor allzu langer Zeit begriffen, dass diese keinerlei Sinn brachten, wenn man keinen vorwand hatte.
In einem erst vor kurzem angeschafften Combi, einer normalen Familenkutsche also, fuhr Johann sie vor.

Leider fiel Amanda nicht auf...

Ein junges Mädchen um die 16, unscheinbar, lehnte an dem Auto. Ihre Aura verriet nichts von ihrer Natur. Sie lächelte.


Eine Taube landete auf der Straße.
Wollen wir die Sache mal ins Rollen bringen..
Schnell baute sie Blickkontakt mit dem Tier auf. Sie beherschte sich dieses mal nicht laut zu reden. Es war zwar etwas mühseliger, aber auch ohne Laute war eine Verständigung nötig.

Kurz darauf flog die Taube eine Schleife über dem Auto und landete dann auf diesem.

Zeichen genug..


Whouster kam tatsächlich, pb er nun von selber doch noch auf sie gekommen war oder durch die Taube... ihr war es gleich.

Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen. Amanda Surena.. Sie hielt ihm die Hand zur Begrüßung hin... Handkuss oder schütteln, alt oder neu, höflich und ein Trottel oder unhöflich und modern. Na was will der Ahn wohl? ... und fuhr dann unbeirrt fort. nennen sie mich aber ruhig Amanda. Verstehen sie mich nicht falsch, mir geht es nicht um persönliche Nähe. Ich werde zumeist schlicht so gerufen. Whouster... verzeihen sie mir wenn der Name mir ein Lächeln entlockt. Besteht ein Zusammenhang zu Worcester [ausgesprochen Whouster...] Sauce?

Noch während sie redete stieg sie wieder ins Auto und bedeutete auch Hyronimus sich zu setzen. Johann, vom Verhalten her wohl ihr Ghul, schien einmal schwer verbrannt gewesen zu sein und war noch voll von solchem Narbengewebe. Auf ein Zeichen von ihr fuhr Johann, scheinbar ohne Ziel, los.

Amanda betrachtete Whouster.
 
AW: [7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

Hironymus hatte die Kleine lange beobachtet... sowohl in dieser, wie auch in der jenseitigen Welt. Ihre Aura hatte nicht wirklich viel offenbart... er hatte davon gehört, dass mächtige Ahnen durchaus in der Lage waren, ihren Tod selbst vor dem jenseitigen Blick zu verbergen und in die Aura ordinärer Sterblicher zu schlüpfen...

Die Taube jedoch war - zusätzlich zu dem doch arg zufälligen Auftreten in diesem abgelegenen Stadtteil - Zeichen genug.

Bedächtig trat Whouster aus dem Schatten. Ihm lag nichts an unvermittelten, überraschenden Auftritten - zumindest wenn sein Gegenüber so viel erfahrener und wahrscheinlich auch mächtiger war, als er selbst. Langsamen, würdevollen Schrittes ging er in der Maske des alten, ernsten Herren auf die Ahnin zu.
Verbeugte sich vor ihr, ergriff dann doch ihre Hand.

"Ehrenwerte Ahnin..."

Als eine Eigenart der Nosferatu verzichtete er darauf, ihren Handrücken zu küssen - man mochte ja nie wissen, was tatsächlich unter der Maske eines Verborgenen versteckt lag! - und ließ seine Lippen einige Zentimeter darüber verweilen.
Die Verborgenen waren durchaus höflicher zueinander, als allgemein angenommen.
Wenn man es einmal ernsthaft betrachtete, waren sie wahrscheinlich sogar derjenige Clan, mit dem zuvorkommendsten Verhalten untereinander... Wann intrigierten schon einmal die Verborgenen gegeneinander ?

"... ich fühle mich geehrt!"

Ein höfliches, durchaus humorvoll wirkendes Lächeln.

"Nein, ich muss sie enttäuschen, Mylady. Meine menschlichen Vorfahren brachten es nicht unbedingt zu solch weittragendem Ruhm"

Sorgfältig verbarg er seine Gedanken in den Tiefen seines Geistes:
Als ob ich mir meinen Namen mit einer ekelhaften Essig-Sauce gemacht hätte, wir beide wissen durchaus, dass ich äußerst wertvoll für den Clan der Verborgenen und die restliche Camarilla war... nur eine reine Formsache trennt uns beide davor, gleichrangig zu sein...
An der Oberfläche - für einen in den Geistestechniken der Vampire Geschulten ließ er ein Gefühl der kalten, toten Zufriedenheit darüber schwimmen, dass er nun endlich der Ältesten der Nosferatu vorgestellt wurde...

Höflich, doch immer noch mit der Würde seiner Maske, nahm Hironymus neben Amanda Platz, nachdem er ihr die Türe aufgehalten hatte.
Er nahm den Hut vom Kopf, zupfte an seinem nicht existenten Hemd, das durch seine Verdunklungskünste vorgegaukelt wurde.

Er seufzte.

"Die Menschen legen so viel Wert auf Äußerlichkeiten."
Das Andeuten eines Kopfschüttelns.

"Wenn ich mich euch in meiner wahren Gestalt vorstellen darf?"

Natürlich, als ob Nosferatu empfindlich gewesen wären, wenn es um ihr Aussehen ginge? Normalerweise hätte er einer Fremden sein Wahres Erscheinungsbild nicht offenbart, doch erstens war er bei Amanda hier der Bittsteller und zweitens hätte sie es sowieso irgendwann herausbekommen, also warum ihr nicht einen Schritt entgegenkommen?

Langsam begann das Gesicht des alten Mannes zu zerfließen, löste sich auf wie warmes Wachs und floss von Hironymus Hals.
Die Verwandlung offenbarte einen grauhäutigen, spitzohrigen Schädel, das rechte Auge war weiß und leblos, das linke von einem fast schon leuchtenden Rot, die Eckzähne hinter den bläulichen Lippen spitz und vergilbt.
In der linken Wange klaffte ein Loch aus ausgefaultem Fleisch.

"Nun... wahrscheinlich sind Sethskinder nur etwas empfindlich, wenn es um das Aussehen geht"
Ein Augenzwinkern, dann verbarg Hironymus sein Äußeres wieder sorgfältig hinter dem eines alten Mannes mit schwarzen Augen.

Ob das kleine Flittchen ihren Lackaffen direkt zum Seneschall fahren lässt, oder mich lieber noch eine Weile unter ihren Bedingungen verhört?
Wieder ein Gedanke, den Amanda so nicht auffangen würde... oder erkennen würde dass Sir Whouster ihn gedacht hatte. Sorgfältig getarnt entsprang er dem verschlagenen Hirn des Nosferatu, fast wie ein bescheidener Luxus, den er sich hin und wieder erlaubte.
 
AW: [7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

Der Junge scheint Manieren zu haben...

Amanda musterte sein Äußeres genau. Grade als Nosferatu war es oft wichtig sich ein Gesicht zu merken, man wusste nie wofür man es braucht.

Sethskinder sind in vielem empfindlich und deswegen ist ihre Gegenwart ja auch manchmal äußerst erheiternd... auch wenn sie natürlich nicht ernst zu nehmen sind.

Ein kurzes Schweigen folgte ihren Worten bevor sie weiterredete.

Ich nehme an sie haben siche in wenig über Finstertal informiert. Die Lage hier ist im Moment prekär. Der Maler, der Primogen der Toreador, hat sich ohne rechte Alternative zum Senschall küren lassen nachdem der alte Verstorben ist. Finstertal hat grade eine große Kriese hinter sich und die letzten Auswirkungen sind noch zu spüren.

Wichtiger ist im Moment anderes. Der Seneschall lies die Ämter natürlich neu verteilen. Vor allem da manche gar unbesetzt waren. Der Clan der Verborgenen ging bisher recht leer aus. Daher ist es im Moment oberste Priorität die Position unseres Clans zu stärken.
Soweit es uns möglich ist müssen Verbindungen und Gefallen angesammelt werden. Die Vampire der Stadt müssen beginnen von uns abhängig zu sein.
Dazu später mehr... nach der Vorstellung.

Vorerst genügt es also zu wissen, dass wir ... sozialer Auftreten müssen als es unsere sonst recht einsame Natur nahelegt.
Die Vorstellung sollte kein großes Problem sein, die Verborgenen zählen nicht viele Mitglieder, der Maler ist vorgewarnt und Sie scheinen nicht unfähig zu sein.


Amanda wollte Whouster nicht zu genau einweihen. Noch war er kein Mitglied der Stadt und noch kannte sie ihn nicht. Um ihre schwache Position allerdings wusste er vermutlich eh und es noch zu verheimlichen wäre noch mehr ein Zeichen von Schwäche gewesen. So allerdings spielte sie mit offenen Karten.
 
AW: [7.05.06] Zu Ihren Diensten Mylady!

I] 'Auch wenn die Sethskinder nicht ernst zu nehmen sind...' nun Mylady, die Sethskinder nicht, doch durchaus die Vampire, die hinter ihnen stehen und sie unbeobachtet lenken... [/I]

Ein kurzes Nicken auf die Frage, ob er sich informiert habe - natürlich, er war ein Nosferatu!
Deswegen hielt er auch sein Lächeln zurück, als sie vom Tod des Seneschalls sprach.
Verstorben wurde trifft es besser...
Ich möchte zu gerne wissen, wer hinter der Tat dieses wahnsinnigen Brujah's stand... der kann doch nicht alleine gehandelt haben... wer könnte Nutzen dadurch erlangt haben?
Am Ende der Maler selbst?


Die Bemerkung der Ahnin, dass der Clan der Verborgenen bisher keine Ämter erhalten hatte, war nicht wirklich etwas neues für Hironymus. Kaum ein Nosferatu strebte ein öffentliches Amt an... wenn überhaupt waren sie hin und wieder als seltene Ausnahmen als Geißeln anzutreffen. Da und dort eventuell als persönlicher Berater eines Prinzen... aber da sie ohnehin jedermanns Berater waren, der genug dazu zu zahlen bereit war...

Amanda's Worte und ihre Ermahung, so viele Gefallen anzusammeln, wie möglich, verstand Sir Whouster genau. Wie die meisten Nosferatu war er ein Meister darin, andere in seine Schuld zu stellen... und sie sich dabei noch fühlen zu lassen, als hätten sie das bessere Geschäft gemacht!
Um ehrlich zu sein, überraschte es ihn doch etwas, dass Amanda es so sehr betonte und ihm gegenüber - ohne dass er bereits fest in der Stadt war - derart offen ihre schwache Position darstellte.

Andererseits... was hatte sie zu befürchten?
Wie fast jeder andere Nosferatu auch war Sir Whouster nicht auf ein Amt aus... zumindest auf keines, das so viel Aufmerksamkeit von seinen Ermittlungen abzog, wie das eines Primogen. Sicherlich, er hätte wenige Ausreden, sollte ihm wirklich ein Amt vom Maler angeboten werden - warum der das dann auch immer tun sollte! - aber dazu würde er sich, wenn denn dieser unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, etwas einfallen lassen...

Und was die Gefallen anbelangte... Hironymus hatte zumindest schon einmal genau das richtige Bestechungs... ähm... Willkommensgeschenk für den Maler, um sich seinerseits nicht selbst in die Zwickmühle eines Gefallens als Gegenleistung für seine Aufenthaltsberechtigung in Finstertal zu manövrieren.

"Ich denke, in Bezug auf das sozialere Auftreten dürfte es keine Schwierigkeiten geben."
Ein Lächeln.
Ein echtes.
"Ich muss zugeben, es fasziniert mich immer wieder, wie viel Augenmerk sogar andere Kainiten auf das Erscheinungsbild und den sogenannten ersten Eindruck legen... gerade SIE sollten ja wissen, dass wir nicht immer sind, was wir vorzugeben scheinen."
Ein leichtes Kopfschütteln.
Es hätte Hironymus nicht gewundert, würde der Maler nicht den gleichen Fehler begehen.
Auch wenn er nicht davon ausgehen würde.

"Ich erwarte noch das Eintreffen von bis zu zwei Gefolgsleuten, je nach dem, wie sich die Organisation meines Besitzes in Berlin gestaltet. Sie sind ebenfalls in unauffälligem Auftreten geschult, wenn ich Sie in dieser Hinsicht schon einmal beruhigen dürfte."

Ein Lächeln.
Also... die Vorstellung... willst du mich noch ein wenig aushorchen oder können wir endlich gehen, ehrenwerte Ahnin
Leicht spöttisch, doch trotz allem mit mehr Ehrfurcht gedacht, als Hironymus von sich selbst erwartet hätte...
 
Zurück
Oben Unten