[30.04.2008] Anruf bei Nathan von Rothschild

Leo

Johnny Steinberg
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Evelina hatte bereits am Nachmittag kurz mit Simon telefoniert, einem der beiden Ghule von Ferdinands Erzeuger. Simon hatte gesagt am frühen Abend sei Nathan sicher zu Hause.
Sie hatte ihm nicht mitgeteilt worum es ging, aber es sei sehr wichtig.

Nun also wählte Evelina die betreffende Nummer um dann hoffentlich mit Nathan von Rothschild, ihrem Ururgroßonkel, sprechen zu können.
Henry lag schon den ganzen Tag im Bett, er fühlte sich noch immer sehr schwach.
 
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Es würde nicht sonderlich lange dauern, bis auf der anderen Seite das Gespäch angenommen wurde und sich die bekannte Stimme von Simon zu hören war. Sein typischer Wiener Dialekt war unverkennbar und auch die typische Begrüßung war unverkennbar.

"Villa von Rothchild, Grüß Gott", sagte er. "Hier sprich Herr Rosenthal."

Wer sich auskannte und ein gutes Gehör hatte, würde sogar merken, daß hier keine moderne Telefontechnik benutzt wurde.
 
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„Guten Abend, Herr Rosenthal, hier ist nochmal Evelina von Rothschild. Ist mein Onkel jetzt zu sprechen?“

Evelina vertraute darauf, dass Onkel Nathan ihnen helfen würde.
 
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"Ach guten Abend, Frau von Rothschild", antwortete Simon. "Herr von Rothschild ist nun zu sprechen, bleiben sie einen Augenblick am Apperat, ich stelle sie durch."

Dann war nur noch Knacken in der Leitung und einige Störgeräusche, bis sich dann eine andere Stimme meldete.

"Hier von Rothschild, gefällt es euch denn nicht in eurer neuen Stadt?" Ja, sein Guhl hatte ihm gesagt, es wäre etwas wichtiges, das die Frau mit ihm zu besprechen hatte.
 
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„Guten Abend, Onkel Nathan“, begrüßte Evelina den Ahnen.

Evelina wusste, dass Ferdinand ihn erst gestern angerufen hatte, sie hatte das ja mitbekommen. Da hatte ihr Vater Andeutungen über den Krieg mit den Werwölfen gemacht aber nichts über die gefährliche Mission gesagt.

„Nun, dies ist keine ungefährliche Stadt, aber ich denke Vater wird dennoch bleiben, wenn er wieder wach ist. Aber im Moment…Vater ist so schwer verletzt, dass er in Starre gefallen ist.
Er ist also nicht mehr bei Bewusstsein, und der Primogen der Malkavianer ist nicht greifbar, wir können ihn nicht um Hilfe bitten. Durch sein Blut würde Vater wohl wieder aufwachen. Wir wissen nicht recht, was wir tun sollen…“
 
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Es war eine Weile still am anderen Ende, totenstill außer dem Knacken der Leitung, doch dann hörte Evelina wieder was.

"Wie wurde er denn verletzt und warum konnte so etwas geschehen?" fragte Nathan, das schien für ihn sehr wichtig zu sein.
 
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Evelina erinnerte sich noch daran, wie sie vor knapp über 90 Jahren als kleines Mädchen von etwa fünf Jahren bei Nathan auf dem Schoß gesessen hatte. Das war bevor sie gewusst hatte, dass er ein Rothschild und mit ihr verwandt war.
Sie hatte als Kind ein wenig Angst vor ihm gehabt, deswegen war sie wohl besonders brav und folgsam gewesen in seiner Gegenwart.
Nathan hatte dunkles, graumeliertes Haar und einen Vollbart im schon damals altmodischen Stil.
Sie erinnerte sich auch daran seine goldene Taschenuhr bestaunt zu haben.
Später, als sie 10 Jahre alt gewesen war, hatte er Ferdinand offenbart sein Urgroßonkel zu sein. Sie waren zu ihm in die Villa gezogen.
Dass ihr Vater seit diesem Zeitpunkt Kainskind war erfuhr Evelina erst bei seiner Freisprechung, als sie 22 Jahre alt war.

„Ich war selbst nicht mit dabei, aber Henry hat mir erzählt was passiert ist. Er ist völlig erschöpft und schläft gerade, er wäre fast gestorben gestern.“

Evelina war so erleichtert, dass ihr Vater und Henry überlebt hatten, aber die beiden in so üblem Zustand zu sehen hatte Evelina arg geschockt gestern.

„Der Primogen Herr Nox hatte Vater den Auftrag gegeben, die Suche nach einem Ahnen seines Clans namens ICH zu leiten. Der Ahn war vor zwei Jahren in der Nervenheilanstalt mit verbrannt, ist aber offenbar nicht vernichtet worden, denn er hat Vater Visionen geschickt. Henry war auch mit in der Ruine der Anstalt.
Die Leute hatten sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe ging in den Keller. Vater ging mit Henry und einem Ventrue durch den Haupteingang und wurde von Child in den ersten Stock geführt. Child ist wohl eine der multiplen Persönlichkeiten des Ahnen.
Sie wurden vor „Es“ gewarnt.
Wie sich herausstellte, war Es ein hundeähnliches Monstrum mit giftgrünem Geifer. Viel größer als ein normaler Hund und bestimmt dreimal so schwer wie Vater. Er war schon vorher von einer verkohlten Leiche mit einer Spiegelscherbe verletzt worden, und dann kämpfte er mit der Bestie, nachdem er den schon instabilen Boden mit einer Spitzhacke weiter beschädigt hatte. Vater wollte die Bestie aufhalten um Henry und den Ventrue zu retten. Als Leiter fühlte er sich natürlich für ihre Sicherheit verantwortlich.
Es gelang Vater, allerdings brach er zusammen mit der Bestie durch den Boden, und das löste einen Zusammensturz von Teilen des ohnehin schon beschädigten Gebäudes aus.
Vater wurde unter dem Schutt begraben. Er war schwer verletzt, aber noch bei Bewusstsein und konnte um Hilfe rufen.
Die Bestie ist auch unten aufgetaucht, ein Brujah hatte mit ihr gekämpft, hat sogar von ihr getrunken und ist daraufhin in Raserei gefallen.
Im Keller fand man Vater. Auch Henry und der Ventrue eilten in den Keller. Henry hatte Vater schon fast ausgegraben, da fiel Vater in Hungerraserei und hat von Henry getrunken. Er hat es aber sogar geschafft das Trinken zu unterbrechen, sonst wäre Henry gestorben.
Dann wurde Vater angegriffen und gepflockt und fiel offenbar währenddessen in Starre."

Evelina kamen wieder die Tränen als sie daran dachte wie schlimm Ferdinands Verletzungen aussahen. Eine Weile konnte sie nicht weitersprechen, dann sagte sie:

"Man fand auch eine Akte über den Ahnen. Er hat darin sich selbst analysiert. Es wurde dort als bösartige Persönlichkeit beschrieben, vor der die anderen Persönlichkeiten Angst haben und die Kontrolle über sie zu übernehmen drohte. Die Bestie wurde von Child auch Es genannt, das ist verwirrend, ob das Es aus der Akte und die Bestie wohl ein und dasselbe sind?“
 
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Nathan hörte sich den Bericht von Ferdinands Guhlin an. Daß er dabei mehrmals den Kopf schüttelte, würde diese allerdings nicht merken. Es würde auf jeden Fall Gesprächsbedarf geben.

"Das ist sehr unerfreulich, wie lange hatte Ferdinand denn mit der Planung zugebracht, immerhin ist ein Kainskind, das offensichtlich aus dem Grab heraus agieren kann nicht gerade ein leichter Gegner", sagte er dann, irgendwie hatte er von diesem Malkavianer Chemoi schon gehört und auch Nox war unter gut informierten Mondkindern ein Begriff, mit dem Alten war nicht zu scherzen, er verfügte über seltsame Kräfte so erzählte man sich.
"Was erwartest du denn nun, was ich tun soll oder was hast du denn unternommen oder willst du unternehmen?"

Wenn er dem Jüngeren helfen würde, würde dieser ihm dann den geforderten Gefallen erfüllen?
 
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„Vater hatte nicht einmal eine ganze Nacht Zeit für die Vorbereitung. Er traf sich vorgestern zum ersten Mal mit dem Primogen, und am nächsten Abend sollte die Suche direkt losgehen. Vater sollte die Überreste von ICH finden und Herrn Nox bringen.
Herr Nox war lange Zeit scheinbar verschwunden und ist erst in der Nacht nach unserer Ankunft wieder aufgetaucht. Er ist in selbstgewählter Starre gewesen.
Vielleicht würde Vater irgendwann von selbst aufwachen...aber wann? Das ist viel zu ungewiss.“

Wenn Ferdinand aufwachte und Evelina wäre etwas passiert, das wäre für ihren Vater das Schlimmste was ihm passieren konnte, das wusste sie. Vor allem wenn sie unwiederbringlich tot wäre. Das würde er niemals verwinden, das würde ihn noch härter treffen als der Tod von Mutter.

„Einfach nur zu warten, das ist keine gute Option. Ich habe aber bisher noch nichts unternommen, ich wollte erst mit dir sprechen.
Vater würde es sicher nicht gefallen ein Blutsband zu einem Clansfremden zu haben und zudem bei dieser Person in großer Schuld zu stehen. Es gibt also in dieser Domäne niemanden, den ich um Hilfe bitten könnte.
Wenn du es aber wärst, Onkel, der ihn erweckt, das würde Vater begrüßen, dessen bin ich mir sicher. Er ehrt dich und wird sich gewiss erkenntlich zeigen. Er würde niemals undankbar sein dir gegenüber.“

Ohne Onkel Nathan würden sie schon längst nicht mehr existieren, weder Ferdinand noch Evelina oder Henry. Sie wären längst gestorben und begraben und hätten nicht so viele schöne Jahre miteinander verbringen können, wenn der Onkel seinen Nachfahren nicht erschaffen hätte. Niemanden ehrten die drei daher mehr als Onkel Nathan.
 
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Nathan schien nachzudenken, denn irgendwie hörte Evelina seine Fingernägel auf der Tischplatte klopfen.

"Ja, das sollte man vermeiden, man sollte alles in diese Richtung vermeiden", sagte er dann. "Ich kann dir nicht sagen, wie lange es dauern wird, das ist bei den einzelnen Personen unterschiedlich.

Vielleicht sollte ich mir Finstertal einmal ansehen und dann sehen, wie die Lage so ist."

Natürlich würde sich Ferdinand erkenntlich zeigen, daran war kein Zweifel, er würde auch so tun, was Nathan velrangte, denn immerhin hatte er ihn gezeugt, obwohl er nicht wirklich ins Bild gepaßt hatte und ohne ihn wäre er längst begraben und vergessen.

"Sorg dafür, daß Räumlichkeiten für mich hergerichtet werden, dann werde ich morgen im Laufe der Nacht eintreffen."
 
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Evelina war erleichtert.

„Das freut mich, dass du kommen wirst, Onkel.
Ich werde alles Nötige veranlassen.
Wir wohnen im Hotel El Privilegio, ich werde dir hier eine Suite reservieren.
Das Hotel ist sehr luxuriös, hier wohnen wir auch, und üblicherweise andere Neuankömmlinge. Das Hotel ist Elysium und ist auch vor Werwölfen geschützt.“

Sie gab Nathan die Adresse des Hotels durch und die Nummer ihrer Suite.

„Gleich werde ich mir eine Villa anschauen, leider allein, die wir vielleicht kaufen werden.“
 
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"Dann werdet ihr also in Finstertal bleiben?" erfolgte die Frage, die auch genauso gut eine Feststellung hätte sein können. "Das ist gut so, dann werde ich alles vorbereiten, es ist einiges zu tun."

Natürlich würde Nathan nicht mit dem Flugzeug reisen zumindest nicht mit einem dieser Massenflugzeuge, wenn sich allerdings eine Privatmaschine finden würde, das wäre eine andere Sache, aber das war auch fragwürdig.

"Ja, ich brauche 2 Suiten, eine für mich und eine für meine Begleiter, ich hoffe, du organisierst da zu meiner Zufriedenheit." Der alte Rothschild wußte genau, was er wollte und was er alles für diesen Dienst erwarten konnte.
 
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„Ja, wir haben vor zu bleiben. Schon allein weil wir Julian Amadeus Schweizer kennengelernt haben, einen Malkavianer Neugeborenen, dessen Mentor Vater gerne werden würde.
Zwei Suiten, in Ordnung, und ich werde auch dem Sekretär des Prinzen melden, dass du morgen ankommst. Ich kann nicht sagen, ob man erwarten wird, dass du dich bei der Seneschall vorstellst. Morgen jedenfalls ist die Hochzeit des Prinzen mit der Seneschall, beides Toreador.“
 
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Ein leises Lachen am anderen Ende der Leitung. Evelina würde es vielleicht nicht deuten können.

"Dann erledige dies für mich, ich hoffe, es wird keinen Ärger geben", meinte Nathan dann. "An seinem Hochzeitstag, wird wohl kaum einer Wert darauflegen, daß ich mich wegen einer oder zwei Nächte anmelden werden. Wenn doch, so hoffe ich, ich werde über Ferdinand nur Bestes hören."

Eine kleine Pause.

"Nun lasse mir die Zeit mich vorzubereiten."

Das Gespräch wurde beendet.
 
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Über Vater nur Bestes hören...? Von der Seneschall?
Oje, da blieb zu hoffen, dass Onkeln Nathan nicht mit der Seneschall spräche...sonst wäre er arg enttäuscht. All das mit Miguel ließ man wirklich besser unerwähnt.

"Ich wünsche dir noch schönen Abend, Onkel Nathan."

Nachdem das Telefonat beendet war ging Evelina in das Schlafzimmer in dem Henry lag. Er war durch das Klingeln kurz wach geworden, hatte sich aber umgedreht und war gleich wieder eingeschlafen. Sie stellte also beruhigt fest, dass Henry schlief.
Evelina suchte nach ihrem Handy und fand es in einer Tasche der Hose, die Henry gestern getragen hatte.

Wer hatte denn vorhin versucht anzurufen? Die Nummer war ihr nicht bekannt. Aber wenn es etwas Wichtiges war würde derjenige es sicher nochmal versuchen. Evelina steckte das Handy ein.
 
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