[29.04.2008] Der frühe Vogel fängt en Wurm oder so...

Wie mit Melody abgemacht hatte sich Peter sofort nachdem er aufgestanden war und die Sonne hinter dem Horizont untergegangen war auf seine Maschine geschwungen und sich zum Schrottplatz aufgemacht.

Der gestrige Tag war nicht so gut gelaufen wie er gehofft hatte. Der Zwischenfall auf der Demo hatte ihm die Chance genommen, schon einmal alleine die Ruinen der Anstalt zu untersuchen. So musste er nun dich mit diesem Rothschild und den anderen Malkavianern gehen. Doch würde er dies nicht ohne eine ordentliche Bewaffnung machen.

Die Präparierung der Messer hatte auch nicht so funktioniert, wie er es sich gewünscht hatte und das einzige Silber was er nun dabei hatte, waren die Kugeln die er von Melody bekommen hatte.

So fuhr er diesmal schon gerüstet zum Schrottplatz, da er nicht mehr vor hatte zurück zu kommen. Das einzige was sein Gemüt heute ein wenig aufklärte, war sein Frühstück gewesen, was er mit bzw. von zwei seiner Mädchen eingenommen hatte. Ein wenig von ihrem Duft hing immer noch an ihm und er genoss es, wenn dieser in seine Nase drang. Blut von Menschen in Ekstase war immer noch das Beste was man bekommen konnte, wobei er nicht umher kam an das köstliche Blut von Picher dabei zu denken.

Er verdrängt diese Gedanken, als er den Schrottplatz sah und auf dessen Hof fuhr, wenn das Tor auf war. Das Ziege wahrscheinlich nicht mehr hier sein würde und auch nicht mehr kommen würde, war dem Ravnos nicht im mindesten Bewusst. So stieg er ab und rekelte sich ein wenig in seiner Schutzkleidung. Er hatte eine verstärkte Motorradjacke mit Kevler angezogen, die bullig aussah aber durch ihren offensichtlichen gebrauch als Motorradschutzkleidung nicht sehr auffiel.

"Hallo! Jemand daheim?" rief er nun in die stille Dunkelheit des Platzes und drehte sich auch zu Melodys Hütte einmal um.

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Melody:

Wie aus dem Nichts!
Peter vernahm direkt neben sich das Geräusch eines sich spannenden Abzuges.
Er war nicht neu im Geschäft, im Gegenteil, allgemein galt er sogar als ziemlich gewiefter und gerissener Hund. Trotzdem war es Melody gelungen sich vollkommen unbemerkt an ihn heranzuschleichen. Mit ernster Miene hielt sie ihm nun den Lauf eines schweren Revolvers an den Kopf und ließ keinen Zweifel daran, das mit ihr nicht zu spaßen war.

"Keine Bewegung Bastard! Ich gebe dir zehn Sekunden für ne verdammt gute Geschichte, paßt sie mir nicht brennt dir meine Knarre für alle Zeiten nen Tunnel ins Hirn. Und keine Tricks Arschloch, ich hab verflucht miese Laune."

Mit einem kleinen Seitenschritt trat Sarah in das Blickfeld des Ravnos. Sie trug einen hellen Lederkombi, Handschuhe und schwere Stiefel und wollte anscheinend soeben aufbrechen.

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Der Ravnos war völlig überrascht vom Auftreten von Melody und noch mehr von ihrer Laune. Reflexartig hob er leicht die Hände und zeigte so, dass er unbewaffnet war.

"Was ist den…" 10 Sekunden sollte man nicht verschwenden "Ich bin hier Miss Schmidt weil ich gestern schon hier war und du mir sagten, dass ich morgen wiederkommen soll, wenn ich noch mehr Munition und Waffen brauche!"

Auch wenn die Situation nicht gerade rosig für ihn aussah, so war die Stimme von Peter doch relativ gefasst. Er hatte schon oft mit einer Waffe an der Schläfe gesellschaft gemacht, doch noch nie hatte ihn ein Kainit auf diese Weise bedroht.
Nicht gut! Überhaupt nicht gut!

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Melody:

Unbewegt nahm die Stadtgangrel die Worte in sich auf, kein Muskel rührte sich. Melody stand mit dem Rücken zur Wand, hatte den Kampf aber noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil, es war nicht das erste mal das sie alleine gegen die Stadt stand. Und im Gegensatz zu vielen vielen anderen, hatte sie es geschafft bisher zu überleben.

"Gestern ist ne Ewigkeit her Blödmann! Ziege ist nicht heim gekommen und glaub es oder nicht, das macht er sonst nie... Nicht bei mir! Er wollte sich mit dieser Cat treffen, soviel hat er mir gesagt. Ich wette die Schlampe ist ihm in den Rücken gefallen...>"

Sie stieß Peter so unsanft mit dem Lauf gegen den Kopf, das es knallte.

"Weißt du was darüber? Und versuch gar nicht erst mir irgendeinen Scheiß zu erzählen, ich weiß fast über fast alles bescheid was hier in der Stadt so abgeht, also lüg mich nicht an. Vergiss nicht, ich steh auf Hirntapeten!"

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Ziege ist nicht da und deshalb hält sie mir eine Knarre an den Schädel! Ist das Weib irre?!

"Ich habe keine Ahnung was du da laberst. Sehe ich aus als bin ich von irgendjemanden ein Babysitter?

Cat ist nicht gerade eine liebe Bekannte von mir und was sie macht interessiert mich erst etwas, wenn es was mit mir zu tun hat.

Ich bin hier um Waffen einzukaufen, damit ich nicht nackt vor irgendwelchen Werwölfen stehe. Außerdem müsstest du wissen, wer ich bin, wenn du soviel weißt. Dann weißt du nämlich auch, dass ich nicht gerade eine hohe Beliebtheit bei dem ehemaligen Scheriff habe. Um ehrlich zu sein kann ich sie nicht mal leiden, also nimm endlich dieses verdammte Ding runter!" die Stimme des Ravnoses war nun nicht mehr sehr ruhig und sachlich sondern eher wütend.

Wenn sie die Knarre nicht gleich runter nimmt, muss ich mir was einfallen lassen.

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Melody:

"Marty ist aus härterem Holz geschnitzt als ihr alle zusammen. Wenn er nicht heim kommt bedeutet das, dass deinesgleichen ihm in den Rücken gefallen ist. Ihr habt ihm etwas angetan und wenn ich heraus bekomme wer es war, kann der sein Testament machen!"

Peters Hinweis auf ihre Kenntnisse über seinen Stand in der Camarilla ließ sie zögern, fast schien es als würde sie etwas aufweichen, dann aber nahm der Ravnos eine strengere Ausdrucksweise an und Sarah straffte erneut den Arm. Ihr Blick wurde ebenfalls zornig.

"Ich wohne jetzt drei Jahre hier und Marty hat mich nicht für eine Minute über das was er tut im Unklaren gelassen. Nicht weil ich seine Freundin wäre, sondern weil ein Mann in seiner Position eine funktionierendes System um sich herum braucht. In vier Stunden ist der Counter abgelaufen, dann wird's haarig!"

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Ach verdammt ich hatte sie doch fast! Ich Depp!

Der Ravnos legte erstmal ein kurze Pause ein und beruhigte sich wieder. Was meint sie mit Counter und was um alles in der Welt soll Ziege passiert sein? Und die Nacht hat so gut angefangen...

"Ok, jetzt mal ganz ruhig." Peter Stimme war jetzt wieder ruhiger und sanfter. "Ich bin her gekommen, um wie wir gestern besprochen haben bei Ziege einzukaufen. Ich hatte gestern keine Ahnung was mit ihm los ist und habe es heute auch nicht. Hast du nicht gesagt, dass er einen Auftrag vom Prinzen hatte? Hast du dich mal bei dem gemeldet? Und was ist das für ein Counter?" Peter atmete ein um wieder ein wenig Luft zu haben um weiter zu sprechen.

"Hör zu Sarah, ich will nicht noch mehr Feinde in der Stadt haben. Da du dich ja nicht gut anderen deiner Art verstehst, heißt das nicht gleich, dass jeder so ein Arsch ist wie der Prinz und sein Hofstaat. Wenn du willst kann ich dir helfen herauszufinden was mit Ziege los ist, aber nimm bitte endlich die Knarre runter." Peter ärgerte sich innerlich, dass er nicht gleich die Mitfühlende und freundliche Schiene gefahren ist, doch seid ein paar Nächten war er irgendwie nicht mehr ganz er selber.
Doch auf seinem Gesicht war nun ein leicht sympathisches Lächeln zu sehen, womit er hoffte diese ganze Situation ein wenig zu entschärfen.

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Melody:

Sarah zögerte, dann nickte sie und nahm die Waffe vom Kopf des Ravnos. Sie stand mit dem Rücken zur Wand, also war es sowieso egal. Wenn sie recht hatte mit ihrer Befürchtung würde es heute Nacht ein Feuerwerk mehr geben, nichts was Finstertal noch beeindrucken könnte, aber doch genug um den Waffenhandel der Stadt für Wochen zum Erliegen zu bringen. Ziege war nicht nur der einzige Händler in der größeren Umgebung, er war auch eine sehr große Nummer in der Unterwelt.
Sein Testament war ausgesprochen großzügig geregelt, enthielt aber diverse Klauseln an die sich die ansässigen Gangs und Syndikate halten würden. Es ging um Geld und Macht,um vieles von beidem.

"Ich spreche mit dem Prinz, klar! Sonst noch brilliante Ideen? Ich bin eine Sabbatgeborene, was denkst du was der mit mir macht? Wenn es nach dem geht gibt es mich gar nicht. Nein, das letzte was ich weiß ist das er Cat flach legen wollte. Wie es aussieht hat sie den Spieß umgedreht..."

Was immer das heißen mochte. Sarah ließ den schweren Revolver spielerisch mehrmals gegen den Oberschenkel schlagen, ihre Gedanken rasten.

"Ich kann dir keine Waffe geben, ich habe nur meine eigenen Klamotten und das ist nicht viel. Wenn ich dir aber nen Tipp geben darf? Vergiss die lächerlichen Wölfe und such dir ein tiefes Loch zum verkriechen, es kommen verdammt ungemütliche Zeiten auf uns zu!"

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Peter war froh, dass die Situation erst einmal entschärft war, ein Teil seiner Anspannung viel von ihm ab.

Scheinbar machte sich Sarah wirklich Gedanken, dass bald etwas in Finstertal passieren würde. Nun ja gestern war ja auch nicht gerade eine ruhige Nacht.
"Ich verstehe nicht genau was du meinst. Gibt es hier nie Bombe unter dem Schrottplatz?" dies war eigentlich ne Frage, auf die Peter alles hören wollte nur kein ja.

"Aber ich habe die gesagt ich werde dir helfen und zu meinem Wort stehe ich." außerdem hört sich deine Geschichte so interessant an, dass ich nicht einfach wieder gehe.

"Du sagst als das Marty sich mit Cat treffen wollte? Mh...wie gesagt zu ihr habe ich keinen festen kontakt und ihre Nummer habe ich auch nicht. Der einzige den ich kenne wäre Enio, der ihre Nummer hat und natürlich Romero, aber ich glaube der wird sie mir nicht geben.

"Wenn du also willst, kann ich ihn mal anrufen und versuchen an Cat heran zu kommen. Ok?" das war erstmal Peters erste Idee, wenn dass nicht klappte musste er sich was neues ausdenken.

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Melody:

Die Gangrel nickte fleißig als Peter seine Vermutung äußerte. Ja es gab unter dem Schrottplatz tatsächlich eine Bombe und sie würde schon bald zünden wenn Ziege nicht bald wieder nach Hause kam. Allerdings hatte Sarah das Gefühl das der Zeitpunkt des Entschärfens mittlerweile längst verstrichen war. Wenn man Zieges Beruf, oder sollte man besser sagen Berufung berücksichtigte, konnte man sich ausmalen was für einen gewaltigen Knall das nach sich ziehen konnte.

"Mir musst du nicht helfen Zigeuner! Ich bringe meinen Arsch die nächsten Nächte aus der Schußrichtung. Vielleicht sehe ich in ner Woche oder so noch mal rein und schaue wer noch übrig ist!"

Sie grinste, doch ihr Gesicht bewies nur wenig Humor.

"Ruf an wen du magst, aber ich bekomme auch so raus wer Marty eins ausgewischt hat. Nicht heute, nicht morgen, aber ganz sicher irgendwann. Ist doch cool wenn man ewig lebt, man hat jede Menge Zeit."

Schulterzuckend ging sie zu ihrem Motorrad hinnüber und verstaute den Revolver in einer der Satteltaschen. Kein Zweifel, melody wollte los.

"Keine Knarren für dich, sorry! Ich hoffe du überlebst die nächsten Nächte, wäre schade drum. Du erinnerst mich an jemanden, Ashton Price. Ein Ventrue, mein Vormund und Erzieher, ... lange her."

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Ich werde anrufen, verlass dich drauf, auch wenn es nur darum geht herauszufinden, ob ich mir ein Stück vom Kuchen abschneiden kann.

Der Ravnos schaute Sarah schweigend zu, wie sie sich fertig macht um aufzubrechen. Als sie eine Bemerkung über Ashton Price machte, schaute er sie interessiert an. Der Name sagte ihm was, auch wenn es nur aus ein paar Gerüchten war.

Dann zuckte er mit den Schultern.
"Wird schon schiefgehen und außerdem bin ich eine explosive Stimmung gewöhnt. Sei also gewiss, dass wir uns wieder sehen werden." der Ravnos grinste sie an.
"Und wenn du wieder in der Stadt bist, melde dich mal bei mir." er holte eine Karte heraus und gab sie ihr. "Du brauchst vielleicht keine Hilfe, aber bei mir bin ich mir da nicht so sicher." naja eigentlich schon, aber das hört sich eigentlich immer gut an dieser Spruch.

Ein Kommentar über Ashton verkniff sich der Ravnos, weil es dafür jetzt weder die richtige Zeit noch der richtige Ort war.
"Also lass mal wieder von dir hören." Ob sie sich nun meldete oder nicht war eigentlich egal, aber die Tür war offen.

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Melody:

Sarah schwang sich auf ihr Motorrad und setzte den Helm auf, mit so gedämpfter Stimme sprach sie weiter.

"Wir werden sehen, wie gesagt: Zieh den Kopf ein Kumpel! Mach's gut!"

Sie startete den Motor, hob zwei Finger zum Abschied an den Helm und gab Gas. Wenige Sekunden später war Melody verschwunden. Wie es schien war der ravnos nun alleine auf dem Schrottplatz.