[21.04.2006]Gedanken bevor die Sonne aufgeht [2]

Khalam al Saiir

Acrobatiker®
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17. Mai 2003
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Die letzen Nächte waren doch Ereignissreich gewesen. Die Gespräche im Cafe, die neuen Kainskinder in der Stadt, die Verhandlungen mit einigen, die Vorbereitung des Balles, das verletze Sethskind, sein neues Mündel, die Planung der Ventrue und vieles mehr...

Nikolai hatte kaum eine Minute für sich selbst gehabt, doch die letzen Minuten bevor er in seinen "Schlaf" versank, gehörten ihm und nur ihm alleine.

Er sass auf einem gemütlichen Ledersessel und hielt in seiner Rechten seinen Säbel. Der alte Säbel eines Offizieres der leichten Kosakenkavallerie glänze matt im gedämpften Licht des Raumes. In der linken hielt der Ventrue einen Schleifstein und bearbeitete sanft die Klinge. Dies altgewohnte Tätigkeit verlieh ihm Ruhe und war ihm imemr hilfreich, wenn er seine Gedanken ordnen musste.

Morgen der Ball. Früher hatte Nikolai solche Veranstaltungen geliebt. Er erinnerte sich sogar an den jene Ball in St. Petersburg auf dem unerwarteter Weise der Zar Alexander aufgetaucht war. Wie schön war dieser Abend gewesen, wie unglaublich geehrt, geadelt und lebendig er sich doch an jenem Abend gefühlt hatte - und mit ihm jeder Besucher dieses Balles. Ein köstlicher Abend war es gewesen. Doch dies lag nun bereits solange zurück - so unendlich lange. Die Gefühle die er damals fühlte waren verschwunden und durch andere Bedürfnisse ersetzt worden. Damals war er auf der Jagd und wetteiferte mit seinen Freunden, wer mit der Hübschesten einen Tanz erhaschen konnte, wer sich in einem unbeobachteten Moment einen Kuss ergaunern konnte und wer dann den Rest der Nacht am längsten durchhielt: Bei saufen als auch im Bett. Jetzt war das alles Schall und Rauch! Schon seit Jahrzenten hatte er keine Sehnsucht mehr nach körperlicher Nähe - er war hart geworden, sowohl körperlich als auch geistig. Oft spuckte es ihm durch den Kopf ob seine körperliche Härte, die er durch die Nutzung seiner Vitae erreicht hatte nicht auch seinen Geist verhärtet hatte? Er war so oft so kalt, nur noch selten trieben ihn Emutionen an und wenn doch, dann waren es meistens Wut, Zorn oder Eitelkeit. Für die schönen Dinge des Lebens hatte er schon so lange nichts mehr übrig.

Wie gerne würde er wie so viele andere Kainskinder sich hinsetzen und Blut trinken, irgendeines das mit viel Alkohol versetzt war. Doch das war ihm nicht möglich, im Gegenteil es ekelte ihn an seine Nahrung nicht direkt von seinen Opfer zu nehmen - eines der wenigen Dinge die ihm Spass bereiteten.

Der Ball! Morgen würde das Spiel von neuem beginnen - genauso wie die letzen Jahrhunderte jede Nacht zuvor. Viele neue Mitglieder der Gesellschaft waren geladen und viele Alte. Nikolai musste, um seine Position weiterhin zu sichern und auch zu stärken Morgen einige Dinge tun und ihm war bewusst, dass es genau es genau das Gegenteil von dem sein würde, was die Stadt eigentlich immer noch am meisten brauchte: Chaos! Er musste dafür Sorgen, dass sich niemand sicher fühlte, das sich jeder irgendwie von allen Seiten bedroht fühlte. Wie erbärmlich war doch seine Existenz...

Dennoch was blieb ihm schon übrig. Nichts machte ihm so richtig Spass und das letze was ihm geblieben war, war das grosse Spiel und es hiess wieder einmal:
"Spiele das grosse Spiel oder gehe unter..."

Nikolai begutachtete die Klinge seines Säbels und nickte nun zufrieden. Danach schob er die Waffe in ihre Scheide und legte sie auch seinen Platz zurück. Danach begutachtete er erneut seinen Frack, als auch dieser seinen Ansprüchen genügte, ging er zu seiner Ruhestätte und setze sich hin. Er hasste das Liegen...
 
Nikolai sass nun auf seinem gut gepolsterten Sessel und erwartete den Aufgand der Sonne um in die tägliche Starre zu fallen. Er lenhte sich zurück und dachte noch nach.

Wie gehe ich es morgen am besten an? Soll ich dem Maler den Posten des Hüters des Elysiums geben? Damit wäre, wenn ich mich recht erinnere, sowohl der Maler und Cat als auch ICH einverstanden. Ausserdem wäre es ein Zeichen gegenüber dem Primogen der Tremere. Jedoch, jeder erwartet genau das! Dies würde zwar ein Statement sein, jedoch nichts Überraschendes.

Vielleicht sollte ich den Wahnsinn der gerade an diese Grenzen meiner Vernunft anklopft gestatten einzutretten? Den Posten dem jüngsten Tremere geben! Ernest! Und dann nach Gelegenheiten suchen diesen zu diskreditieren? Und wenn es keine gibt, selbst einige Vorfälle erschaffen? Wie würden wohl die Ahnen reagieren bei diesem Schritt? Niemand würde damit rechnen, aber es wäre ein guter Ansatz den Tremere endlich deutlich, deutlicher als bisher, einiges an Reputation zu rauben.

Oder sollte der Posten im Clane Ventrue bleiben? In der Hand von Herr Stahl oder von Herren Price? Nein, die beiden waren eigentlich noch zu unerfahren und würden schnell den Tremere einen Angriffspunkt liefern. Lieber noch abwarten.

Ah! Das wäre doh eine Idee!


Nikolai lachte kurz auf.

Der Ravnos? Was wäre, wenn ich den Posten dem Ravnos geben würde? Kein Mitglied der Carmarilla? Das würde sich damit wohl schnell ändern. Und es würde alles in Chaos stürzen! Will ich soetwas machen? Es wäre gut für mich, aber eine Katastrophe für die Carmarilla. Nein, das kann ich nicht tun. Soweit kann ich mich nicht sinken. Oder aber vielleicht doch? Mal sehen...

Und wenn ich Ignatius den Posten gebe? Nein, das käme nur dem Tremere entgegen und er würde glauben, dass ich versuche mich bei ihm nun doch einzuschmeicheln. Wobei, ist das so ein schlechter Ansatz? Soll er ruhig glauben was er will.


Nikolais Gedanken kreisten um dieses Thema. So wie es aussah würde er es wohl erst im allerletzen Augenblick entscheiden....
 
Die Windungen und Kreise seiner Gedanken waren kaum mehr zu entwirren. Also setze er von Anfang an:


Also dann nochmal von vorne, von ganz vorne!

Finstertal, wie schauts es aus?

Es gibt hier Mitglieder aller Clans der Carmarilla ausser den Nosferatu!
Dazu kommt noch die eine oder andere Person aus einem anderen Clan.

Als erstes die Tremere:
Johardo, der Primogen - Alt, mächtig und ein Paktierer! Seine Macht und seine Verbindungen die er besonders in dieser Stadt hat, darf ich nicht unterschätzen - ich sollte sie sogar eher fürchten, dennoch ist er wie ein Elefant im Porzelladen! Er kümmert sich nicht um die Jüngeren und möchte eigentlich seinen Anspruch mit nahezu allen Mitteln durchsetzen. Aber er ist eine berechenbare Grösse. Sein Hauptmotiv liegt auf der Hand.
Victor Raimund Thorson, die Geissel der Stadt! Ein übler Dämonenpaktierer! Er hat diesen Posten, doch wurde er noch nicht geprüpft ob er dafür auch taugt. Das wird bald geschehen, dafür werde ich Sorge tragen. Ausserdem muss ich jedem auf dem Ball klar machen, wieso man eine Geissel meiden sollte. Ein wenig Entfremdung wird ihm schon gut tun. Den Weg dies zu tun, kenne ich ja bereits.
Ernst Jakob Gellar, fast noch ein Mensch, aber er hat sicherlich seinen Nutzen innerhalb der Tremere. Er ist der perfekt Ansatzpunkt...


Dann die Malkavianer:
ICH? Er wirkt sehr vernünftig und wie ein Verbündeter, aber ich glaube das dieser alte Mann, wenn ihm etwas nicht passtm sehr ungemütlcih werden könnte. Ausserdem ist er für mich der Schlüssel zur Macht. Ich könnte zwar auch ohne seine Unterstüzung aber mit seiner Gegenwahr in Verbindung mit Johardo wäre es unmöglich. Also ist bei ihm die oberste Devise - Mach ihn dir nicht zum Feind, solange du Johardo nicht unter Kontrolle hast.
Brenda McMillan, ICHs Kind! Sie ist eine völlig unbekannte Grösse, aber der werte Herr Price ist ja schon eine Weile hinter ihr her! Ihre früheren Kontakte, lassen sie als ein Werkzeug nutzen um ihm Notfall ICH zu beeinflussen - aber nur im Notfall.
Luka Linley - über sie weiss ich eigentlich nichts. Das werde ich aber innerhalb kurzer Zeit ändern. Vielleicht sollte ich Alexander Stahl auf sie ansetzen? Mal sehen...

Die Toreador:
Der "Maler" ist ein möglicher Verbündeter und gleichzeitig ein möglicher Feind. Jetzt wo er nicht mehr in der Stadt unter der totalen Kontrolle der Toreador lebt, ist ihm sicherlcih klar geworden, dass auch er nun Freunde braucht und in unserem "Spiel" mitspielen muss. Ich sollte einen Weg finden ihn auf meine Seite zu bringen oder ihn zumindestens an mich zu binden. Ein Gefallen oder so? Mal sehen welchen Preis er bereit ist um die Stellung der Toreador zu halten ?
Marco Hietala! Den habe ich unter Kontrolle auch wenn er es noch nicht weiss. Aber bald...
Mario Tretoni, ein interessanter Bursche mit Kontakten nach Berlin. Ich sollte ihn auf meine Seite bringen, einfach nur so. Ein Mann mehr kann nicht schaden und wenn ich es nicht schaffen sollte, wird er mit Sicherheit auf der Seite des Malers stehen. Also muss ich auf jeden Fall den Maler auf meine Seite bringen. So oder so...

Die Gangrel:
CAT!!! Der Sheriff steht irgendie im nirgendwo und das gefällt mir. Sie weiss was ich im Notfall alles bereit bin zu tun und sie weiss das ich zumindestens ihrem Clan innerhalb dieser Stadt grossen Schaden zufügen kann. Aber ich mag sie und glaube fest daran, falls sie sich zwischen mir und Johardo entscheiden müsste, würde sie auf meiner Seite stehen, solange es ein mindestens ein knappes Gleichgewicht gibt und mit ihr würde dann immer die Entscheidung zu meinen Gunsten fallen. Aber ich muss dafür Sorgen, dass sie sich mit Victor nicht zu gut versteht. Ihre Beziehung braucht ein wenig Würze...
Björn - ich glaube solange ich ihm nicht schlecht mitspiele, wird er sich an unserer Abmachung halten - genauso wie ich! Ihn brauche ich...
Meyye! Sie ist und bleibt gefährlich - durch ihre Kontakte zu den Garou, aber ich hoffe sie hat verstanden, dass sie mich nicht hintergehen sollte! Es würde sehr endgültige Konsequenzen haben. Bei ihr ist meine Geduld am Ende...
Nikita Crow? Solange Meyye nicht aus der Reihe tanzt wird sie es auch nicht! Falls doch, dann...

Bruhja:
Maria Lindemann - sie werde ich auf meine Seite bringen! Das sollte nicht zu schwer sein...
Ian Cave? Hmmm, mal sehen. Ich glaube er könnte sehr nützlich sein, aber dazu muss ich ihn noch ein wenig genauer kennenlernen! Vielleicht kann ich ihn ja an diese Stadt und mich binden. Er wäre ein gutes Vorwarnsignal...

Der Ravnos! Ihn will ich haben! Ich glaube er wäre ein wertvoller Verbündeter - aber wie schaffe ich das am besten? Er ist ein Paradebeispiel für die geringe Wertschätzung der Carmarilla. Aber vielleicht ist genau das der Punkt an dem ich ihn zu fassen bekomme.

Die anderen beiden - der eine ist eine absolut unbekannte Grösse, vielleicht hat er ja sogar die Stadt bereits verlassen, der andere könnte nützlich sein, auch wenn ich das wofür er unter anderem steht verachte und hasse. Aber das muss ich ihm ja nicht auf die Nase binden.

Nun, ich glaube das waren nun alle...

Also was mache ich nun morgen? Welche Strategie ist wohl die beste? Und wie ist das Überraschungselement und das Chaos das ich in den "festen" Beziehungen dieser Stadt stiefte am grössten?

Ja, so könnte es klappen! Mal sehen...


Out of Character
Wenn ich jemanden vergessen habe, schickt mit doch bitte eine PN und ich baue auch diesen Charakter in die Überlegungen mit ein....thx
 
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