[17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Desaparecidos

Coheed&C. - Welcome Home
Registriert
28. Februar 2004
Beiträge
2.222
Melody erschien wie versprochen so früh wie möglich an der Akademie. Ausnahmsweise war ihre Ruhe trotz der gestrigen Ereignisse angenehm gewesen. Nichtmal Ashton hatte sie von dem Vorfall mit Lena erzählt, zuerst galt es, dem Prinzen davon zu berichten und dabei den geringsten 'Schaden' zu nehmen. Mit einer kleinen Portion Glück musste die Nacht nicht gleich einen beschissenen Anfang haben.

In eine Jeans und einen dünnen Pulli bekleidet betrat sie Romeros Büro. Sie brachte ein kurzes Lächeln zustande als sie ihn begrüßte, doch ihr Gesicht wurde schnell wieder ernst.

"Hallo. Sie sagten gestern, ich soll heute nochmal kommen wenn ich den Prinzen sprechen will."

Falls Magdalena mit im Raum war, so grüßte sie auch diese freundlich, mehr jedoch nicht. Lediglich ihr Blick schien zu fragen ob sie den Rand bis heute halten konnte. War sie nicht anwesend, so würde sie das gleich eh erfahren.
 
AW: [17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Die Ghule des Prinzen:

Romero nickte Sarah stumm zu und erhob sich dann von seinem Schreibtisch, um die beiden Frauen zum Prinzen zu führen. Lena stand an den Rahmen der Hintertür gelehnt und rauchte nervös eine Zigarette. Sie versuchte die Gangrel mit einem freundlichen Lächeln aufzumuntern, doch der Versuch scheiterte kläglich.

Keiner der beiden Ghule sprach auch auf dem Weg zu den Gemächern des Prinzen kein Wort. Das bevorstehende Treffen lag wie ein bedrohlicher Schatten über ihnen.

Als sie angekommen waren, nickte Romero den beiden Frauen aufmunternd zu und Magdalena betrat das Zimmer.
Buchet saß wie gewohnt hinter seinem Schreibtisch und begrüßte seine frühen Gäste.

"Guten Abend, meine Damen! Romero berichtete, sie wünschten mich in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen?"
 
AW: [17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Vieles kam hier einfach auf gutes Benehmen an, die Etikette.
Wirklich erklärt hatte sie ihr niemand, sie wusste nur dass sie vor Buchet eigentlich niederknien sollte. Eigentlich lag es ihr gar nicht, sich hinzuknien und darauf zu hoffen, damit dann keinen Fehler gemacht zu haben. Sie lebten im 21. Jahrhundert.
Trotzdem dachte sie sich in irgendeinen historischen Film rein. Es fehlten zwar die Requisiten und der ganze Tand, Fanfaren wurden auch keine geblasen, aber das erledigte das Kopfkino.

Eines ihrer Knie berührte also kurz den Boden, nachdem sie den Raum betreten hatten. Sie senkte auch den Kopf und stand von alleine wieder auf. Im Grunde hatte sie ja getan was die Etikette verlangte, jedenfalls grob. Der Ansatz eines Lächelns spielte um ihre Munswinkel als sie Buchet wieder ansah. Es war angenehm mit ihm in einem Raum zu sein, jedenfalls diesen kurzen Moment lang.
Schnell verschwand das Lächeln aber wieder, wie lange würde das angenehme anhalten?

"Guten Abend Herr Buchet."

Sie schien nach einem guten Anfang für ihre Erklärung zu suchen, fand allerdings keinen. Also sagte sie einfach was Sache war.

"Ich hab gestern Nacht von Lena getrunken. Das ist einfach passiert.. ja."

Damit gehörte der Ball wieder ihm
 
AW: [17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Anfangs begeisterten den Prinzen Sarahs Versuche der Etikette zu entsprechen und sie machte ihre Sache sogar recht ordentlich für eine Gangrel des Sabbat. Dann als sie gesprochen hatte, hob der Monarch für einen Moment die Augenbraue.

Wie bitte? Gut das Hohenegg noch nicht vor Ort ist, so können wir diese Angelegenheit ohne Zeugen regeln. Sowas Dummes!

Lange Zeit sagte Buchet kein einziges Wort. Stillschweigend fixierte er Sarah und schien weiterhin konzentriert nachzudenken.
Wer den Prinzen näher kannte, wußte das dies kein gutes Zeichen war.
Erst nach einiger Zeit erhob er das Wort, sein Gesicht blieb dabei jedoch völlig ausdruckslos.

"Ich muss sagen ihr entäuscht mich Sarah! Nicht wegen eurer Tat, ich hatte schon befürchtet das euer Blut euch irgendwann zwingen wird, eine derartige Dummheit zu veranstalten.
Nein! Was mich wirklich entäuscht ist die Tatsache das ihr eure Existenz nicht teurer zu verteidigen wisst. Etwas mehr Information über den Ablauf der Tat, sowie der Umstände die zu diesem Verbrechen geführt haben, würden mir die Entscheidungsfindung in diesem Fall erheblich leichter machen. Soll dieser eine Satz etwa euer gesamtes Plädoyer darstellen?"

Buchet wandte seinen kritischen Blick von der Gangrel hinüber zu seinem Ghul, bevor er weiter sprach.

"Nur damit wir uns richtig verstehen, ihr befindet euch zur Zeit mit einem Bein im Grab, meine Damen! Und nun raus damit, was hat sich genau zugetragen und wie kam es dazu?"
 
AW: [17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Melody hielt dem Blick größtenteils stand, hin und wieder blinzelte sie oder sah kurz zu Lena rüber. Die Hände hielt sie hinter ihrem Rücken zusammen und tippte ihre Fingerspitzen gegeneinander.
Ihre Nervosität nahm zu und sie hatte keinen Schimmer wo da nun ein Fehler gelegen hatte. Sie hatte ihm gesagt was sie getan hatte, gut, mit dem Satz alleine war einem vielleicht nicht sehr geholfen, aber so hatte sie wenigstens vermeiden können, sich rechtfertigen zu wollen, noch bevor er einen Ton von sich gegeben hatte Und das wäre in ihren Augen wohl eher ein Fehler gewesen.

Man konnte ihrem Gesicht ansehen dass sie über seine Worte nachdachte und sie möglicherweise nicht verstand, oder mit etwas anderem gerechnet hätte.

"Ich weiß nicht, nein. Nein.. ich dachte nur dass ich.." Sie gab auf. Aus Angst, sich noch weiter in die Nesseln zu setzen, versuchte sie nicht weiter, ihm ihr momentanes Verhalten zu erklären. Vielleicht setzte sie sich damit dann gleich noch weiter in die Nesseln, aber das wusste sie nicht.
"Ich wollte eigentlich hier nach den anderen sehen, vom Tunnel. Draussen hab ich Lena getroffen und wir haben uns umarmt, weil wir uns so lange nicht gesehen hatten und weil sie sich Sorgen wegen der anderen beim Tunnel gemacht hatte.
Und als ich sie im Arm hielt ist es einfach passiert. Sie war mir so nah und sie war so warm. Ich hab nicht drüber nachgedacht.
Es ist nicht so dass ich das wollte, also schon. Ich meine in dem Moment wollte ich es, und ich konnte nichts dagegen tun um es zu verhindern. Aber ich bin nicht mit dem Vorsatz hergekommen, von Lena zu trinken, und rückgängig machen kann ich es nicht mehr."

Sie hätte Buchet noch 100 weitere Gründe nennen können, weshalb Lena in dem Moment so verführerisch gewesen war, doch dann hätte sie am ende dämlich lächelnd in dem Raum gestanden wie ein Idiot. Zumal er das ja alles selbst wissen musste. Sie hätte ihm sagen können, dass sie aufgebracht war wegen der Explosion und dem Verhalten der anderen, dass die ganze Nacht beschissen war.. aber das waren nur fadenscheinige Ausreden für ihre mangelnde Beherrschung.
 
AW: [17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Kein Wunder wenn man bedenkt aus welcher Brut du entstammst! In Hinblick darauf verhälst du dich erstaunlich gesittet!? Aber was mach ich jetzt mit dir, Küken.......?

Die Erkenntnis traf den Prinzen aus heiterem Himmel.

Natürlich! So würde es gehen...perfekt! Mehrere Fliegen mit einer Klappe, wie man so schön sagt!

"Ich vestehe Frau Schmidt! Wie es aussieht, war es also letztendlich eine Verkettung unglücklicher Umstände?
Habt ihr dem gesagten noch etwas hinzuzufügen Lena?"

Die Ghulin schüttelte verlegen den Kopf.

"Nein Exzellens, es war wie Sarah sagte...."

"Nun gut Frau Schmidt! Als Erstes, will ich euch sagen, dass ich es schätze das ihr Charakter bewiesen und eure Schuld direkt eingestanden habt. Viele andere hätten sich an eurer Stelle in noch viel größere Schwierigkeiten verzettelt. Wenigstens in diesem Bereich habt ihr euch verantwortungsvoll und besonnen gezeigt, ich will das bei der Festsetzung der Bestrafung wohlwollend berücksichtigen. Ebenso wie den Umstand das Miss Cruiz durch ihr gedankenloses Handeln, das Geschehene erst provoziert und möglich gemacht hat.
Allerdings gibt es da noch die andere Seite der Medaille. Ihr habt euch schlussendlich an meinem Eigentum vergriffen, eine Tat die ich alleine zur Wahrung der öffentlichen Ordnung bestrafen muss und auch bestrafen werde. Ich muss in dieser Sache ein Exempel statuieren, damit sich Dinge wie diese nicht noch einmal wiederholen. Mein Urteil zu diesem Umstand verkünde ich auf dem Hof am morgigen Abend. Ihr dürft euch dann enfernen Frau Schmidt!"

Buchet nickte Melody nocheinemal zu und wandte sich dann endgültig seiner Ghul zu.

"Was euch angeht Magdalena Cruiz, euch werde ich noch in dieser Nacht zeigen was es heißt die Furcht und den Respekt vor den Kainiten zu verlieren. Ich habe einen Auftrag, der euch daran erinnern wird, was wir sind und was uns ausmacht!"
 
AW: [17.05.06] - Ein klitzekleiner Fehler

Melody hörte wohl noch einen Teil der Worte, welche Buchet an Magdalena richtete. Sie hatte nach den Worten welche für sie bestimmt waren, noch leicht genickt und sich leise verabschiedet, ehe sie dann das Zimmer wieder verließ.

Sie wollte lieber nicht wissen was Buchet jetzt vorhatte, aber hatte sie eine Wahl als abzuwarten und zu erfahren welche Bedeutung die Worte hatten? Und weshalb auf dem Hof? Von einer Einladung wusste sie noch nichts, somit nahm sie an er würde den Hof um das Akademiegelände meinen.

Die Hände in die Taschen gesteckt stapfte sie weiter zu Romeros Büro.
 
Zurück
Oben Unten