Meyye starrt sie nach ihrer Rede an als hätte sie chinesisch gesprochen und muss sich wieder einmal fragen, woher die Leute sowas haben... sie dachte sie kennt die Garou so gut wie ein Blutsauger sie kennen kann, und dann kommt jemand der sie wieder eines Besseren belehrt. Die Ravnos, die Caitiff, wer denn noch... vielleicht Helena?! Es ist beinahe zum Lachen. Allerdings denkt Kiera immer noch ziemlich naiv - oder greift nach Strohhalmen. Warum sollten Garou-Ahnengeister, wenn sie überhaupt erreicht werden können, ausgerechnet den Blutegeln bei irgendwas helfen, wenn es die lebenden Garou nicht tun? Und ausserdem... selbst wenn es das Meyye-Kamel durch das Nadelöhr schaffen sollte, was dann? Sie wäre noch immer Zielscheibe, und schlimmer noch.. Julian an ihrer Seite noch mehr.
Du zögerst doch bloß immer noch. Mach es endlich. Es ist unvermeidlich! erkennt sie und der düstere Blick dürfte Kiera alles sagen. Sie antwortet gar nicht, die Zeit zu Reden ist vorbei, sondern hebt einfach nur die bekrallte Hand. Ein Schlag, vielleicht zwei, das müsste genügen. Sie weiß wie es geht, abgesehen von dem was sie von Galante gesehen hat gibt es wohl kaum jemanden der schneller töten kann wie sie.
Dafür brauchst du aber schon verdammt lange. ätzt die böse kleine Stimme in ihr wieder. Dann trifft es sie wie der Blitz: Ich kann das nicht.
Einen Wimpernschlag lang steht sie so da, der (nicht so) entschlossen (wie sie glaubt) wirkende Gesichtsausdruck fast in sich gekehrt... dann schlägt sie zu.
"RRAAAAAAAHH!!" schreckt ihr Aufschrei vermutlich sämtliche schlafenden Tiere und manche Menschen der Umgegend auf... fast schon rasend vor Zorn, auf sich selbst, auf die Stadt, auf die Bonzen die sie schon gehässig lachen hören kann weil sie jetzt kriegen was sie wollten, auf Kiera weil sie nichts tut um sie herauszufordern und sie trotzdem an's Messer liefern wird, auf das Tier in ihr, auf die, die sie mal war und die diesen Plan nie gefasst hätte, weil sie die nicht mehr ist... und fünf tiefe Furchen in einem Baum sind einfach nicht genug, um das alles auszudrücken. Sie starrt die nur kurz an, dann wendet sie sich wortlos ab und geht weiter in den Park hinein.