Gildenhaus [15.05.2008] Ein würdiger Empfang

Sie gingen in das Zimmer.
Alexander begann erklärend ohne sich zu setzen in nicht allzu lautem Ton, nicht flüsternd aber doch sehr gedämpft.
"Ich kann wie gesagt nichts mit Bestimmtheit sagen, weiß nichtmal ob die Schutzkreise auf es überhaupt angesprungen wären, sagen kann ich nur das sie unbedingt geprüft werden müssen, aber werde erstmal versuchen so genau wie möglich zu schildern.
Es begann als ich ganz simpel etwas auspendeln wollte, ähm ... zur erklärung ... ich habe da eine ... ähm ... Begabung.
Jedenfalls nichts das ich nicht schon oft gemacht hätte."

"Es begann mit einem feinen Klingen, dann leises, aber sehr angenehmes Gitarrespiel, das dann in das weisse Rauschen überging, welches man zb nutzt um Tonbandstimmen hörbar zu machen, aus denen sich dann immer wieder Schreie lösten, bevor eine Stimme durch den Raum hallen schien, eher in meinem Kopfen ein "Ihr werdet alle sterben, du und du und du und alle anderen hier natürlich auch." Gleichzeitig sah ich die Gesichter von verschiedenen Leuten vor meinem geistigen Auge aufflammen, mein eigenes, das von Anna und das von Ihnen konnte ich erkennen,
Ein irres Lachen folgte und wollte garnicht enden, während sich mir ein Gesicht ins den Vertsand einbrannte."

"Kennen sie Jack Nikelson? So ähnlich sah Er aus. Halbglatze, zausige Haare, rundes gesicht, ca. 50-60 jahre alt ... also ... sterbliche Jahre. Buschige Augenbrauen, falten auf der stirn, mittleres doppelkinn, 3 tage bart, irgendwie ... irre blickend ... kleine zähne ... mittelmäßig gepflegt, weiderliche augen mit vielen falten ... so ... wie ich mir den teufel in ekliger Menschengestalt vorstellen würde. was nicht heißen soll das ich den oder einen teufel beschworen hätte! Es war wie gesagt ganz simples Pendeln."

"Es war definitiv nichts mir bekanntes magisches ... auch kein Geist oder so etwas ... es war in meinem Kopf ... und in Frau Reebens wie ich anhand ihrer Reaktion vermuten konnte. Um sicher zugehen versuchte ich das gebiet augenblicklich zu "Säubern" was scheiterte, wodurch ich Astralwesen und dergleichen ausschließe ... und fing mir 2 Ohrfeigen. Frau Reeben schien er in Ruhe zu lassen, sie provozierte Ihn allerdings auch nicht.
Anschließend packte ich aus sicherheitsgründen Frau Reebens Hand um Trennung zu vermeiden und wir begaben uns Augenblicklich zu ihnen mein Herr."

Er fühlte sich schon ein klein wenig schmutzig nach der Entschuldigung aber er glaubte nach Annas ... interpretation bzw. erklärung vielleicht wirklich etwas falsch gedeutet zu haben, was nicht hieß das er ihr abselut alles abkaufte ... aber zumindest seine fehlermöglichkeit sich vor augen führte, auf alle Fälle hätte er ... sagen wir günstiger reagieren können, das hieß nicht das er Grimm nun mehr leiden könnte ... aber er war versucht zumindest eine zweite Beurteilung durchzuführen.
Jetzt würde sich ja zeigen ob seine Reaktionen und Fähigkeiten seinem Urteil wiedersprachen.
Er war gespannt ...

"Ich möchte jedenfalls ausdrücklich sagen das Frau Reeben keinerlei schuld trifft, sollte es durch das Pendel ausgelöst worden sein übernehme ich alleine die volle Verantwortung hierfür."
 
Im Flur konnte Grimm unter Umständen noch bemerken, wie Anna ihre Hand langsam und mit bedacht wieder zu sich nahm. Ihr Verhalten hatte so gar nichts versteckendes an sich. Im Gegensatz zu Alexander nahm Anna den angebotenen Platz an. Was man jetzt daraus interpretieren mochte... unter anderen Umständen wäre Anna durchaus mit stehen geblieben, wenn der höherrangige es tat, aber sie hatte ihm bereits mehr als ausreichend erklärt, dass sie es nicht mochte zu übermäßiger Demut genötigt zu werden. Sie hörte zu, regungslos wie immer, die Hände wieder exakt auf den Oberschenkeln knapp oberhalb ihrer Knie abgelegt.

Und wurde positiv überrascht. Seine Aussage war überraschend klar. Bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit war seine zweite, detaillierte Aussage vollkommen in Ordnung und auf der Kleinigkeit würde sie nicht herum hacken. Ob der Ahn sie jedoch überhörte, war zweifelhaft.

So nickte Anna zu nächst lediglich knapp um seine Ausführungen vollkommen neutral zu ergänzen.

„Herr Aetherius wollte den Standort von Herrn Zieglowski auspendeln und bat mich als eine Art Medium zu fungieren, da ich ihn persönlich kennen gelernt habe und ich über keinen persönlichen Gegenstand von ihm verfüge. Seine Ausführungen zu der Erscheinung sind so weit korrekt. Mir erschienen zusätzlich die Gesichter von Lady Mc Kinney und Frau von Junkersdorf. Eine verdunkelte Person nehme ich nicht an. Wir saßen uns direkt gegenüber, als Herr Aetherius Kopf zur Seite flog und sich Abdrücke auf seinem Gesicht abzeichneten. Mich hat jedoch nichts berührt. Abgesehen von den Ohrfeigen ähnelt der Angriff denen Zacharias.“
 
Verdammt dachte er kurz ... eigentlich wollte er diesen Teil aussparen bis er etwas brauchbares hätte ... er wollte zumindest den Schrottplatz prüfen bevor Grimm danach fragen könnte, nun wird er direkt Fragen und Alexander hatte keine Möglichkeit mehr sich selbst wirklich ein Bild zu machen ... es sei denn ... .... .... eine möglichkeit gab es. (Gedanken)
 
Grimm lauschte den Worten Alexanders aufmerksam, kein Muskel zuckte in seinem Gesicht und seine Augen waren auf Alexander fixiert bis die Äusserung mit dem Gitarrenspiel fiel, da schien sich die Miene des Ahnen urplötzlich zu erhellen und nur einen Augenblick später wieder zu verdüstern.
"Nun, die Beschreibungen sind eindeutig und passen auf eine Person die offensichtlich ein sehr alter Malkavianer ist und erst vor wenigen Nächten die Willkommensparty von Prinz Galante störte und dabei rücksichtslos die Maskerade brach. Der Kerl arbeitete mit sehr lebendigen Illussionen die aus den Erinnerungen der Opfer stammten und stellte die beim Clan des mondes zum guten Ton gehörenden Weltuntergangsprophezeiungen an. Alle Anwesenden waren betroffen und auch dabei spielte der Kerl Gitarre. Die Geißel ist auf der Suche nach dem Kerl, aber bisher fehlte jede Spur."
Grimm dachte nach und fuhr schließlich fort.
"Heute Nacht werden wir nichts mehr tun können, aber wir werden auch nicht mehr nachprüfen können ob die Sicherheitsvorkehrungen des Gildehauses intakt sind und wenn ja wie der Kerl sie umgehen konnte. Hoffentlich hockt er nicht schon verdunkelt in unserem Refugium. Wir müssen allen Ghulen befehlen den gesamten Tag zu wachen, wer weiß was der Kerl noch anstellt und morgen Nacht werden wir die Sicherheitvorkehrungen einzeln prüfen müssen. Ich befehle das die Ghule für uns alle Nachtlager in einem Raum errichten wo wir unter deren Wacht übertagen können.
Sie beide werden sich kommende Nacht wie besprochen in der Akademie vorstellen. Allerdings kein Wort zu den Ereignissen dieser Nacht gegenüber irgendjemandem, vor allem nicht gegenüber Mme d´Auvergne, bevor Miss McKinney und ich uns ausgetauscht haben und sicher sind das unser Gildehaus und seine Schutzmechanismen intakt und noch sicher sind. Nach der Vorstellung kehren sie umgehend wieder ins Gildehaus zurück, keine Ausflüge , das muss warten. Verstehe ich es richtig das sie Melody erfolgreich ausgependelt haben?"
Grimm hatte trotz Annas Einwurf einfach Melody statt Zieglowski eingesetzt, er war davon ausgegangen das ein klarer Auftrag auch dazu führen würde das man sich damit beschäftigte und nicht irgendetwas anderes tat.
Dann wandte sich der Ahn noch einmal an Anna.
"Frau Reeben, wie erklären Sie sich die Vision von Miss McKinney und Frau von Junkersdorf? Gibt es da eine geistige Verbindung zwischen Ihnen dreien von der ich wissen sollte? Bitte bedenken Sie das dieser Malkavianer mit seiner Clandisziplin die wirresten Gedanken in unserem Unterbewusstsein nach aussen kehren kann, deshalb dürfen wir nichts für bare Münze nehmen aber auch nichts ausschliessen. Es kann sein das er quasi in ihrem oder Hr. Aetherius Unterbewusstsein huckepack reisst nachdem er sich durch das Ritual irgendwie Eintritt in Ihren Geist verschafft hat."
Wieder wandte sich Grimm an Alexander.
"Wie schätzen sie Ihre Gabe ein, hat sie funktioniert oder ist das Ergebnis durch diesen Malkavianer kompromitiert? Wieso eigentlich Zieglowski, er sollte sich doch um Melody kümmern? Haben die beiden einfach da nach Zieglowski gesucht und da jetzt den Malk drauf aufmerksam gemacht? Bitte antworten Sie beide nicht gleich sondern nach reiflicher Überlegung morgen Nacht auf meine letzten Fragen, ich will keine Schnellschüsse die der Bestürzung über diese Situation und Emotionen geschuldet sind. Melden Sie sich umgehend nach Ihrer Vorstellung wieder zurück."
Grimm griff bereits nach dem Telefonhörer um Maria und Josef zu benachrichtigen.
"Danke für diese Informationen. Sie dürfen sich zurückziehen."

"Maria, hier ist Grimm, es gibt einen Notfall...."

Edit: Sorry, Lapsus des SL er hat nicht Schrottplatz gesagt, editiert!
 
Out of Character
Die Aussage mit dem Schrottplatz ignorieren wir jetzt mal ganz lieb, bis du uns sagst, dass Grimm das wirklich gesagt hat... Das ginge nur, wenn er Auspex auf einen von uns beiden eingesetzt hätte und da in den Gedanken das Bild der Karte mit dem Pendel auf dem Schrottplatz gesehen hätte – bitte eindeutig sagen, ob das geschehen ist oder nicht, aber ich vermute zu nächst, dass es ein Versehen ist ;-)


Tischplatte Stirn... Stirn, Tischplatte... darf ich euch miteinander bekannt machen? Rede ich Spanisch oder so? Aber selbst wenn... der Eigenname 'Zieglowski' unterscheidet sich doch eindeutig von 'Melody' oder nicht? Mal abgesehen davon, dass ich letztere nicht persönlich kenne, was Herr Grimm weiss. Oder wissen sollte. Sie wollen ja keinen Schnellschuss, aber mal sehen... Der Mistkerl nimmt sich einfach alle, bei denen er kurzerhand eine gewisse Bindung vermutet? Mc Kinney hat Alexander offensichtlich noch nicht kennen gelernt und Judith wahrscheinlich auch nicht. Warum er mir zusätzlich nicht Enio und Jenny gezeigt hat, wäre da eher eine Frage. Allerdings ist Enio ja nicht mehr hier, wenn ich sie richtig verstanden habe und was mit Jenny ist, wird sich zeigen. Bestürzung über die Situation, Emotionen... am Arsch. Und das mir.

Die vollkommen brave Tremere stand stillschweigend auf, knickste wie es sich gehörte und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Büro des Ahns. Die Entlassung war eindeutig gewesen und es gab keinen Grund eine Maßregelung wegen Zuwiderhandlung zu riskieren, auch wenn es ihr unter den Fingernägeln juckte. Wenn Alexander ihr folgte, wäre sie wohl durchaus noch zu weitrem Gespräch bereit, ansonsten würde sie aber in ihr Zimmer gehen um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Die Ghule würden sie sicher eh irgend wann abholen und zusammen treiben.

Tante Edith hat nur zwei Worte ergänzt um einen Satz vollständig und leichter verständlich zu machen
 
Bevor Grimm Telefonieren konnte ergirff Alexander nochmals kurz angebunden das wort aber dennoch in respecktvollem Ton.
"Verzeihung, ich habe mich undeutlich ausgedrückt, ich sah ebenfalls mehr als 3 personen, zuordnen konnte ich nur 3, falls das Relevant sein sollte."
Ähnlich wie Alexander dachte er sich seinen Teil zu Melody ... nochmal würde er sich so schnell keinen Aussetzer erlauben.
"Und soll ich zusätzlich Schutzzeichen anbringen? Dann hätten sie mehr Zeit für die Organisation, Frau Reeben könnte mir zur Hand gehen"
Höhö ... Händchen halten ... HöHö (Gedanken)
Ja er fand es immernoch angenehm sie berührt zu haben, wenn auch nicht im erotischen sinne ... nein ... nur Freunde...
würde sie die anspielung auch lustig finden? hihihihi ... wohl eher nicht ... aber das musste sein. (Gedanken)
Und er war Grimm gegenüber gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz Handzahm, schon allein Anna zuliebe.
jeh nach ausgang der Antwort würde er dann Handeln (schutzzeichen mit oder ohne anna etc.)
 
Auch wenn Magoo nicht mit in das Büro des Ahns ging, denn der brauchte nicht unbedingt was von ihr wissen, der brauchte eigentlich garnichts wissen und von Caitlin wusste sie, dass Grimm sie wohl sehen konnte und ihren neuen Freund auch und für den würde sie auf einen Blick in die Jenseitswelten werfen müssen.

Und vorallem sie musste Caitlin erwischen, bevor irgendeiner der Vampire sie zu fassen bekamen. Hatte sie da was von Schwierigkeiten mit den Schutzzeichen gehört? Würde dann was auffallen, wenn der gegen Geister auch weg wäre? Vermutlich nicht.

"Komm, Peter, bevor es hier ungemütlich wird, machen wir uns aus dem Staub", sagte sie zu dem Anhängsel von Alexander, hier war ja mehr los wie in Port au Prince am 2. November. "Ich muss auch noch jemanden unbedingt sprechen oder willst du alleine hierbleiben?"
 
(tjaaaaaaaajaaaaa alex is actionman und der lebt bekanntlich in der danger zone ;)
(denke peter wäre dafür mich zumindest zu informieren ... würde aber vermutlich vorerst mitkommen)
 
Magoo hatte einen ganzen Tag Zeit gehabt, das Haus zuerforschen, eigentlich sogar zwei, denn bei Tag war hier Totentanz und dabei hatte sie die Schwachstelle entdeckt, sie hatte keine Ahnung, ob da was kaputt ging, wenn sie da ein wenig mit ihrer Kraft dagegen wirkte. Vermutlich hätte Peter alleine keine Chance, aber sie war kein normaler Geist, sie konnte für einen Augenblick die Gesetze der Magie aushebeln, gerade lange genug, damit sie mit dem Junggeist durchkam. Bis jetzt hatte der sich nicht dumm angestellt, vielleicht konnte sie mal bei Papa Ghede oder Baron Samedi nachfragen, ob sie ihn ausbilden durfte?

Und dann waren sie draussen, aber wo war die Regentin?
 
Gut, es würde für Magoo kein Problem sein Kiera zu finden und die wußte immer, wo ihre Schwester steckte, also erstmal Peter im Maison McKinney absetzen oder besser mitnehmen, damit der hinterher nicht bei seinem Herrn quatschen konnte, immerhin war es möglich, daß der ihn irgendwie gebunden hatte.
 
Na, dann würde sie ihn mitnehmen und schauen, dass er nicht verloren ging.

OffTopic
Ich bin dann vielleicht gleich mal im anderen Thread
 
Da Alexander offensichtlich noch mit dem Ahn sprechen wollte, ging Anna in ihr Zimmer. Die Tür schloss sie erst gar nicht, damit Alexander sie leichter finden konnte, wenn er es im Anschluss wollte.

Sie hatte auch noch einige Dinge zu erledigen. Als erstes wählte Anna mit dem Haustelefon die Nummer der Akademie in der Hoffnung einen Termin für sich und Alexander in der morgigen Nacht vereinbaren zu können.

Parallel fuhr Anna ihren Laptop hoch und begann eine SMS an Caitlin McKinney zu schreiben.

Ich bitte um eine private Audienz. Reeben

Danach schrieb sie eine weitere SMS, die sie im Gegensatz zu der anderen im Anschluss sofort aus ihrem Speicher löschte. Ob sie auf die überhaupt eine Antwort bekommen würde? Für die Tremere war die SMS an Enio... seltsam informell...

Ich habe gehört, du seist nicht mehr in der Stadt. Kann ich dich trotzdem privat sprechen? Anna.

Bei beiden SMS ging sie nicht davon aus noch in der heutigen Nacht eine Antwort zu erhalten. Immerhin war es schon recht kurz vor dem Morgen. Deshalb musste sie sich auch sputen.

Je nachdem, ob in der Akademie überhaupt jemand ran ging oder wie lang es dauerte, startete Anna ihr Schreibprogramm und begann mit dem Schreiben ihres Tagebuchs, beginnend mit den Ereignissen des 10.5. Für das Telefonat würde sie selbstverständlich eine kurze Pause einlegen, so bald jemand an den Apparat ging. Sie würde einen Guten Morgen wünschen, ihren Namen nennen und ihr Anliegen für den Termin zwecks Vorstellung von Herrn Aetherius und Rückmeldung ihrer selbst vortragen.


Erst nach dem Telefonat würde sie etwas leiser als sonst eine Rezitation verschiedener russischer Gedichte starten, die im Hintergrund lief.
 
Von Grimm kam zu dieser fortgeschrittenen Stunde keine Antwort mehr. Der Ahn überprüfte die offensichtlicheren Sicherheitsmaßnahmen des Gildehauses, schloss seine Dokumente in einen kleinen, mit Schutzzeichen gesicherten Safe in seinem Arbeitszimmer und sprach mit Maria die Situation durch. Außerdem musste er auf Caitlin warten, denn die Sicherheit des Gildehauses war massiv gefährdet und eindeutig kompromitiert.
 
Die Sicherheitsmaßnahmen waren alle in Ordnung, wenn auch was älter, es gab da nichts auszusetzen - nicht mal an seinem Schutzzeichen am Safe konnte er etwas entdecken, alles schien in Ordnung, besser sogar als er es sonst jemals in anderen Gildehäuseren gesehen hatte, allerdings war da zwischendurch in seinem Geist auch zwischendurch das böse Lachen.
'Veilchen sind blau, Rosen sind rot und morgen bist du tot'
 
Es würde ein wenig dauern, bis in der Akademie jemand ans Telefon ging und auch dann würde nur ein "Hallo", zu hören sein.
Vermutlich hatte sich sowieso nur einer verwählt, denn wer von den Kainskindern würde schon jetzt so weit sein, in der Kunstakademie anzurufen?
 
"Guten Morgen, mein Name ist Anna Lisa Reeben. Ich würde gern für den morgigen Abend einen Termin zur Vorstellung von Herrn Aetherius und meiner eigenen Rückmeldung vereinbaren. Dürfte ich erfahren, mit wem ich rede?"

Selbstverständlich erwähnte Anna ihren Clan nicht oder sonst etwas, was auf Kainiten hindeuten könnte, sondern hielt sich allgemein. Unter dieser Nummer sollte zwar kein Unbefugter ran gehen, aber sicher konnte man sich nie sein. Im Gegenzug hätte ein Eingeweihter genügend Informationen um sie als Kainit zu identifizieren. Wer sonst sollte so direkt um einen Termin zur Vorstellung bitten?
 
Was war das denn? Irgendwelche Caitiffs? Der Name Anna Reeben sagte ihr jetzt nicht wirklich was, die Akten der Leute, die als vermisst oder vernichtet galten hatte sie sich noch nicht angesehen.
"Wenn sie hier anrufen und nach einem Termin fragen, dann sollten sie doch wenigstens wissen, wenn sie sprechen möchten", erwiderte Sibille sehr freundlich, aber auch bestimmt. "Wenn sie mir sagen, werde ich ihnen gerne Vorstellungsmappen zukommen lassen."
Auf die Idee, dass es Tremere wären, kam sie garnicht, denn da wurden die von der Regentin angemeldet, im Notfall von diesem widerlichen Grimm, aber da würde keiner von sich aus anrufen oder vor der Tür stehen.

So konnte man also schon ins Fettnäpfchen treten, bevor man Sybille überhaupt kannte, nur weil da ein Ahn den Ablauf nicht kannte, aber vermutlich war auch das Absicht von Grimm
 
Nun, bei ihrer ersten Nacht hatte es Anna auch selbst oblegen, sich um einen Termin für die Anmeldung zu kümmern und so kam ihr in dieser Sekunde noch nicht der Gedanke, die Abläufe könnten sich so entscheidend geändert haben und Grimms Wunsch war ihr somit ebenso wenig ungewöhnlich gewesen. Ausserdem ging Anna zur Zeit noch davon aus mit einem Ghul zu sprechen. Woher sollte sie auch Ahnen, dass die Seneschall selbst das Telefonat aus dem Vorzimmer angenommen hatte.

"Mir wurde von Herrn Grimm mitgeteilt, dass Madame d'Auvergne das entsprechende Amt inne hat. Meine eigene Mappe sollten Sie bereits bei ihren Unterlagen finden. Herr Aetherius Akte wird Ihnen, so fern noch nicht geschehen, mit dem morgigen Abend vor liegen. Gehe ich recht in der Annahme, dass ich mit einer Angestellten von Madame d'Auvergne rede?" Der Name der Seneschall wurde bei vollkommen korrekter Intonation in der wohlkingenden Betonung der französischen Sprache vor getragen. Es legte die Vermutung nahe, dass sich die Sprecherin in der Sprache aus kannte.
 
Nun, in der ersten Nacht war es etwas anderes gewesen und da war auch noch nicht Sybille am Ruder gewesen.
"Sie sprechen mit Sybille d'Auvergne persönlich", sagte sie nun sowas von zuckersüß. "Ich werde dann ihre Akte heraussuchen, was hat sie denn davon abghalten, hier in der Stadt zu bleiben? Und was hält Herrn Grimm davon ab sich bei mir zu melden?"

Nach einer Pause, die Anna die Chance gab zu antworten, fuhr sie fort.

"Nun, dann wünsche ich, dass Herr Aetherius schon mal eine ausgefüllte Akte mitbringt, geben sie mir ihre Email-Adresse, dann sende ich ihnen eine Kopie der Akte zu."
 
Anna war zum Glück nicht besonders langsam von Begriff und hatte die Vorwarnung von Grimm erhalten. So war es nicht verwunderlich, dass die liebe Anna sofort auf Hab Acht war. Haltung musste sie nicht erst annehmen, die hatte sie schon.

„Ich bitte um Vergebung, dass ich sie nicht erkannte, Seneschall.“ Ja, es war von Anna nicht wirklich zu erwarten gewesen, dass sie es gekonnt hätte, aber auf der anderen Seite lag die Schuld immer bei den jüngeren, die sich nicht richtig informiert hatten. So war es nun mal in der Welt der Kainiten. Die Anrede 'Seneschall' pur und bar des Namens oder einer weiteren weiblichen Zuordnung entsprach genau den französischen Bräuchen.

„Ich erlag in der Nacht des zehnten Mai einem Angriff des Koldunen. Mein Clan brachte mich nach Wien um mich zu versorgen, weil dies in Finstertal unter den herrschenden Umständen nicht gewährleistet werden konnte. Es war, so weit mir bekannt ist, ungewiss, ob mich mich von dem Angriff erholen würde. Ich erwachte heute Nacht und bin unverzüglich wieder angereist.

Herr Grimm hat sich bereits verabschiedet. Ich fürchte, ich muss um Entschuldigung bitten für mein Versäumnis mich nicht über das geänderte Protokoll informiert zu haben und die Anweisung von Herrn Grimm missverstanden zu haben.“

Selbstverständlich nannte Anna der Seneschall auch ihre email-Adresse, obwohl diese bereits in der Akademie bekannt war in dem sie begann mit: „Meine Mailadresse lautet...“
 
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