"Alexander", sagte Anna ruhig. Sie lehnte an der Wand und sah zu ihm auf „Das macht nicht viel Sinn. Ich kann dich nicht unterstützen und ich behindere dich. Es war von Anfang an klar, dass du mich wahrscheinlich an irgend einem Punkt zurück lassen musst, weil es nicht mehr anders geht. Er hat nicht gesagt, dass er mich töten will, nur das er mich braucht. Das hier... ist weniger übel als das, was ich erwartet hatte. Ich halte es nicht für einen Zufall, dass mein körperlicher Zustand exakt so ist, wie er ist. Ich denke, er wurde mit Absicht genau auf diesen Punkt gesetzt. Nimm das Angebot an und geh. Du hast vorhin gesagt, dass du mich nicht zurück lassen würdest, weil ich ein wertvolles Mitglied des Clans sei. Es ist nicht akzeptabel, dass du jetzt ein zweites Clansmitglied sinnlos auf gibst. Wenn du hier raus kommst, kannst du eine Lösung finden.“, versuchte Anna ihn zu überzeugen.
Anna hatte Glück... oder Pech. Es war gleich, wie man es titulieren wollte. Die Bewusstlose und ihre Drogen waren wie auf sie zu geschnitten gewesen und die Medikamente in ihrem Blut dämpften ihre Angst, so lang das Tier nicht komplett übernahm. Sie hatte keine Idee, was der Nosferatu von ihr wollte. Sie als Snack her nehmen (eher unwahrscheinlich), als Haustier halten (wieso zur Hölle sollte er das tun?) oder was auch immer (das war die entscheidende Frage, nicht wahr?). Er war ihr gänzlich unbekannt, so weit sie es einschätzen konnte. Eine Schönheit war er nicht, aber welcher Nosferatu war das? Aus dem Labyrinth eines Nosferatus gegen seinen Willen zu entkommen... war ungefähr so, wie in ein gut verteidigtes Gildenhaus herein zu spazieren und zu hoffen... Mit anderen Worten: es war eine fürchterlich dumme Idee. Anna mochte ihre Situation so gar nicht. So lang das Tier nicht für sie übernahm, war sie dem Willen der beiden Männer ausgeliefert. Sie hatte noch Worte, aber nichts, womit sie ihren Willen auch nur annähernd durch setzen konnte. Wenn der Nosferatu sie nicht umbrachte, würde sie heilen. Wenigstens zunächst. Dann könnte sie immer noch weiter sehen, obwohl sie sich wenig Hoffnung machte, gegen seinen Willen aus dem Labyrinth zu entkommen. Alexander als Held war gut und schön. Aber bitte nicht als tragischer Held, der nur in sein Verderben rennt und dann auch noch wegen ihr. Es gab noch eines, mit dem sie ihn vielleicht verscheuchen konnte. Aber wollte sie das wirklich verwenden? Es... nein, erst mal wartete sie ab, ob er der Vernunft zugänglich war.