[14.10.-12.11.2015] Neues aus dem Nahen Osten

"Oha..." erwiederte Caitlin für einen Moment hörbar geschockt. Konnte es nichtmal ein normaler, angepisster Tourist sein? Musste es gleich immer jemand sein, der die Apokalypse prophezeite? Nach einem Moment des Verdauens meinte sie weiter: "Ich habe unsere Prinz bereits informiert, aber du hast recht, diese brisanten Informationen muss sie ebenfalls erhalten. Ich habe doch gleich geahnt, dass es kein Freunschaftsbesuch des Gläubigen in Finstertal ist. Wir können ihm die Rolle unter keinen Umständen herausgeben, nicht wenn er damit eine Gefahr für Fintertal ist. Allerdings scheint er so oder so eine zu sein, und dann lieber ohne seine verdammte Schriftrolle, wenn du mich fragst." Sie daachte einen Moment nach und entschied dann:" Ich werde die Informationen so vertraulich wie möglich behandeln, Moishe. Vielen Dank. Versuche bitte so viel wie möglich noch heraus zu bekommen, ich mache das gleiche über meine Quelle. Wir sollten uns austauschen, sobald wir neue Informationen haben. Zumal heute ein Zeitfenster abläuft und wir damit offiziell gegen diesen "Falah" stehen. Bisher hat er sich ruhig verhalten, das wird sich mit Sicherheit ändern. Triff bitte als Sherrif umgehend Gegenmaßnahmen. Ausgangssperren? Nach draußen nur noch im Rudel von mehreren Vampiren? Ich möchte nichts übertreiben und auch keine Panik schüren, aber ich möchte auch nicht, dass irgendjemand draufgeht, weil wir nicht reagiert haben. Was meinst du?" Am liebsten würde sie einfach der Geißel den Befehl geben, den feind zu eliminieren. Aber das funktionierte vielleicht in großen anderen Städte. Nicht im ausgedünnten Finstertal. So einfach war das hier nicht. Vicente war nicht die Art Geißel die dazu körperlich in der Lage war. Bisher hatte er mehr durch Abschreckung junge Eindringlinge verjagt. Es war klar, dass er irgendwann an seine Grenzen stoßen würde. Eine wahre Geißel musste tötlich sein und das war er einfach nicht. Zumindest war das Caitlins Meinung und so fiel diese Option weg und sie mussten auf Verteidigungsstufe gehen. Wäre die Situation nicht so ernst würde sie womöglich lachen. DefCon3 wäre wohl angemessen.

"Bisher könnte der Typ auch immer noch ein Spinner sein, ich darf da meine alten Kollegen nicht zu sehr drängen. Die Nachrichtendienste in Israel unterhalten genauso eine Abteilung für die Aufspürung und Vernichtung des Übernatürlichen wie das FBI. Sie ist kleiner als in den Vereinigten Staaten, aber meinealten Kollegen haben sich in diesem Geschäft immer in allen Bereichen gegenüber den größeren Ressourcen der Amerikaner und Russen durch die größere Kompetenz behauptet. Ich will da keine Pferde scheu machen...die ersten Infos waren relativ unbednklich zu bekommen weil ich mit einem alten Freund beim Inlandsgeheimdienst, dem Schin Bet, gesprochen habe. Die nächste Anfrage ist kritischer weil ich mit dem Mossad, also der Stelle für internationale Operationen sprechen werde. Da muss ich vorsichtig sein...und natürlich bleiben wir in Kontakt. Ich werde jetzt erstmal versuchen die Identität der Personen zu verifizieren. Mitarbeiter von mir werden unauffällig Bilder machen um herauszufinden ob wir es bei den russischen Syrern wirklich mit Terroristen zu tun haben. Falls ja werde ich abwarten was meine Leute da unternehmen wollen...wir sollten uns nur im Klaren sein das Tel Aviv durchaus entscheiden könnte das den Interessen Israels am Besten gedient wäre wenn auch Deutschland mal Opfer eines islamischen Selbstmordattentäters würde.
Aber noch etwas anderes, sagen Dir die Begriffe Tel Brak oder die Zweite Stadt irgendetwas? Wenn nein, könntest Du da mal Eure okkulte Bibliothek bemühen? Wenn an diesem Falah und seinen Söhnen und Töchtern der Engel mehr dran ist dann bestimmt auch an diesen Grabungen.
Ansonsten Ausgangssperren? Nur noch als Gruppe auf die Straße? Wer sind wir denn, der Sabbat? Wenn wir den Kerl loswerden wollen würde ich einen Auftragskiller empfehlen, dem kann er was vorbeten so lange er will, den betrifft das nicht...aber wenn das schiefgeht haben wir wirklich Krieg, das sollten Du und Lena entscheiden. Ich hab erstmal Kai direkt nach der Nachricht den strikten Befehl gegeben sich von dort fernzuhalten...ich denke es wäre auch gut allen Nichtamtsträgern zu verbieten das Flüchtlingsheim und seine Umgebung aufzusuchen. Aber sobald der Kerl anfängt durch die Stadt zu stromern können wir ihn nicht mehr isolieren und wir können wegen des einen Jägers nicht auf Dauer unsseren Leuten verbieten auf die Straße zu gehen, allein weil die meisten von denen auf die Jagd angewiesen sind und selbst solche mit Herde werden mittelfristig ohne Jagd Probleme mit ihrer Versorgung bekommen."

"Könnte er, aber irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass er das nicht ist. Und ein Spinner hat auch nicht so ein wertvolles Artefakt bei sich. Aber gut, sieh zu, was du noch über ihn rausbekommst. Und wenn Israel entscheidet, dass wir Ziel des Terrors werden sollen, dann heißt das noch lange nicht, wir das auch zulassen werden. Dann müssen wir eben Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ihn vorher los zu werden." meinte Caitlin hart und überzeugt. Für ihre Stadt würde sie töten. Erst recht, einen Fremden mit wahrem Glauben, der sie und die ihren bedrohte.
"2te Stadt habe ich schon einmal gehört aber ich hatte da eher einen anderen Hinterdrund im Sinn. Stand da nicht was von in der Bibel? Egal, ich versuch rauszu bekommen, was damit gemeint ist.
Und was den Krieg betrifft, den haben wir wahrscheinlich sowieso. Er will immer noch die Rolle zurück. Und droht uns zu vernichten, wenn er sie nicht bekommt. Wennd as keine Kriegserklärung ist, weiß ich auch nicht. Aber ich meinte ja nicht, dass keiner mehr jagen soll. Ich meinte eben nur nicht unbedingt alleine. So dass immer wer Wache halten kann. Wir müssen sehr sehr vorsichtig sein und schnellsten mehr Informationen heranschaffen. Auftragskiller klingt verlockend, muss ich zugeben. Aber wenn da, wo er herkommt vielleicht mehr von seiner Sorte sind, will ich erst wissen, was er hier zu suchen hat."

"Ich tu was ich kann, aber ich muss da extrem vorsichtig sein...nicht das ich noch mehr potentielle Jäger anlocke. Der Mossad hat da auch ne eigene Abteilung von und wenn ich zu tief grabe fliegt mir der ganze Kram vielleicht um die Ohren."
Ansonsten würde Caitlin vielleicht für die Stadt töten, Moishe war sich nicht so sicher was er da tun würde.
"Also hab ich Deine Zustimmung wenn ich weiter nachforsche?"

"Oh ja, die hast du. Sieh zu was du raus bekommst, wir brauchen mehr Informationen." meinte die Seneshall knapp, trotz aller Konsequenzen, die sich daraus ergeben würden. Sie wusse aber, dass Moishe ebenfalls an der Sicherheit der Stadt gelegen war und er versuchen würde, keine Terroristen nach Finstertal zu locken, also sparrte sie sich eine entsprechende Warnung. Denn, wenn vielleicht nicht aufgrund der Unversehrtheit der Bevölkerung, aber sein Kapital (finanzielles und politisches) steckte hier und das würde er schützen. Er war immerhin zu allererst Ventrue.

17.10.2015

Moishe betrat sein Büro und sah zu seiner befriedgung zuallererst den Umschlag mit den Bildern der beiden Russen samt einem Stick mit den digitalisierten Photos. Die Bilder waren gut und offensichtlich geschossen worden ohne das die beiden Männer das bemerkt hatten. Sie waren sowohl frontal als auch im Profil abgelichtet worden und die Bildqualität und - auflösung waren exzellent. David hatte da offensichtlich einen sehr guten Photographen an der Hand. Moishe schnappte sich den Datenstick und schickte die Bilddateien über eine sicher verschlüsselte Leitung an Abraham. jetzt würde er warten müssen was sein Freund beim Schin Bet noch herausfand.

18.10.2015
Es war gerade mal 5 uhr morgens als bei Moishe das Geheime Telefon klingelte und keine Nummer angezeigt wurde. Irgendwie schien es selbst durch das Klingeln ein dringend zu vermitteln.

Moishe ging kurz vor Tagesanbruch auch noch ans Telefon, selbst wenn es sicher ungewöhnlich war das er um die Zeit noch wach war, aber bei Abraham, von dem Moishe annahm das er der Anrufer war, war es ja schon etwas später - wenn er um 10 Uhr bei ihm angerufen hätte wäre das eher ein Problem gewesen.
"Moishe ben Levy" Nachtschicht, allzeit bereit! Ich komm mir vor als wär ich wieder 1948 bei der Hagana. Bin gespannt was los ist.

"Hier ist Eli David", ertönnte eine sonore Stimme und Moishe wußte, das war der stellvertretende Direktor des Mossad persönlich, ohne Vermittlung, auf Durchwahl, das hatte bestimmt eine Bedeutung und ob das dem Ventrue gefiel, war die andere Frage.
"Bevor wir sprechen, gehen sie auf Code 25b 17gamma."

Autsch...das ging schneller als er gedacht hatte und viel weiter hoch in der Hierarchie als Moishe gewollt hatte. Moishe stellte die entsprechende Verschlüsselung ein und wartete gespannt.

"Die Bilder, die sie uns geschickt haben, haben uns alarmiert, sie haben da wirklich 2 hochrangige Terroristen in ihrer Stadt, die aus dem Weg geräumt werden müssen, bevor sie einen Anschlag planen können", begann der Mann am anderen Ende der Leitung. "Zugegeben könnten sie unserer Sache auch nützlich sein, aber nicht so nahe an einer Einrichtung, die uns zu Gute kommt. Können sie einem Team einen sicheren Unterschlupf beschaffen?" Er wartet erst garnicht eine Antwort ab, es war klar, daß Moishe das tun würde. "Mein bester Agent ist schon auf dem Weg zu ihnen und wird im Laufe des Tages bei ihnen ankommen, die Anderen kommen im Laufe des nächsten oder übernächsten Tages."
Es folgte eine Pause und der Ventrue hörte klicken im Hintergrund.
"Ich glaube, aber das ist nicht das einzige Problem in der Stadt, wir haben einige Satellitenbilder miteinander verglichen und sie scheinen da ein Problem mit Personen ohne Wärmesignatur zu haben, das natürlich auch nicht erwünscht ist."

Sch... schoss es Moishe durch den Kopf. "Nicht das es da bisher Auffälligkeiten geben würde...aber gibt es diese Leute ohne Wärmesignatur nicht in jeder Großstadt auf der Welt, sogar im Vatikan? Ich werde dem Agenten eine eigene Wohnung zuweisen. Maidland unterhält mehrere Wohnungen für hochrangige Manager die nur auf Zeit in der Stadt sind, da werden welche frei sein. Wie groß ist das Team das sie schicken und ist das eine verdeckte Operation oder arbeiten wir mit den deutschen Behörden, also etwa dem BND zusammen?"

"Aber nicht in jeder Stadt betreibt jemand wie sie einen für uns wichtigen militärischen Betrieb." Das Lächeln Davids war deutlich zu hören. "Wir wollen doch nicht, daß ihnen etwas zustösst, immerhin war schon ihr Grossvater, Gott hab ihn selig, in unseren Diensten.
Was die Grössenordnung angeht, so werden es nicht mehr als ein halbes Dutzend sein und selbstverständlich ist es eine verdeckte Operation."
Schon fast hatte Moishe den Eindruck, daß es das war, doch dann hob David die Stimme noch einmal an.
"Ah und ein Bitte, da ist doch ein wissenschaftler in Finstertal angekommen, der in Syrien in verbotenen Ruinen erwischt wurde. Aus diversen Gründen wäre der Mann für uns von unschätzbarem Wert und es wäre schön, wenn sie ihn für uns gewinnen könnten."

"Ist das dieser Falah wegen dem ich auch angefragt habe? Ich kann es versuchen, aber alles was ich von dem Herrn höre ist das er eher religiöser Fanatiker und Verkünder der Apokalypse ist als Wissenschaftler. Ich versuche einen Kontakt herzustellen. Auf welchem Gebiet ist er denn tätig? Ich dachte der wäre so etwas wie ein Archäologe...aber sie sagen er sei Wissenschaftler? Vielleicht wäre es dann am Besten wenn sie mir seine Akte übermitteln könnten. Den Teil der meine Geheimhaltungsstufe übersteigt können Sie ja schwärzen." Moishe ging durch den Kopf das die Akte vielleicht mehr schwarz war als das sie lesbare Schrift enthielt. "Wie heisst denn der Mann der hier ankommt und wann darf ich ihn erwarten? Ich werde ihm einige meiner persönlichen Mitarbeiter zur Seite stellen. Die Namen übermittele ich Ihnen vorab."

"Ja, genau der, nachdem wir uns etwas näher mit ihm befasst haben ist klar, daß er für uns wichtig ist und uns den Vorteil verschaffen könnte, der uns den Sieg bringt", erklärte David. "Und sind wir doch mal ehrlich, die besten Forscher waren Fanatiker und wenn er die Apokalypse predigt, das tun viele Rabbis auch, aber im Gegensatz zu diesen, hat dieser Mann vielleicht auch eine Lösung und redet nicht nur vom Beten. Ich kann ihnen die offizielle Akte schicken. "Was den Agenten angeht, der im Laufe des Tages ankommen wird, so ist es kein Mann, sondern meine Tochter und ich versichere ihnen, sie ist genau das, was sie brauchen."

Ja, meine Verzweiflung scheint weit auszustrahlen wenn sie mir jetzt schon Frauen aus Israel schicken ging es Moishe selbstironisch durch den Kopf. Jehova, das wird ein Eiertanz werden die in Sichheit zu wiegen. Dann freue ich schon sehr darauf die junge Dame kennenzulernen. Oh Mann, wenn der bei dem Job was passiert werde ich meines Lebens nicht mehr froh.
"Aber ich verstehe immer noch nicht auf welchem Gebiet dieser Falah tätig sein soll das er uns den Sieg bringen soll. Ich meine das klingt wie eine Suche nach der Bundeslade oder nach Salomons Tisch und Leuchter was sie da andeuten. Was hat der Kerl uns zu bieten? Achja, ansonsten wo steht der Mann denn politisch? Ich hoffe er sympathisiert nicht mit der Hisbollah, denn sonst könnte es schwierig werden ihn für das Schwert Zions zu gewinnen."
Moishe sagte das nur halb im Scherz. Vielleicht war das auch der Grund warum er den Kerl anwerben sollte, wahrscheinlich als Vertreter von Maidland um keine zu offensichtliche Verstrickung mit dem israelischen Geheimdienst zu zeigen...aber jeder der nach seinem Namen im Netz googelte fand ihn sehr schnell als Kulturattache´ der israelischen Botschaft in Berlin und man musste nicht einmal alle James Bond Filme gesehen haben um zu wissen das dieses Amt fast immer nur Tarnung für die Spionageabteilung war.

Nun lachte David wirklich.
"Na, das mit der Bundeslade oder was ähnlichem könnte schon fast hinkommen, da gibt es einiges was du wichtig sein könnte auch für unsere spezielle Abteilung." Es war schon klar, daß er sich nicht genau äußern wollte. "Soweit mir bekannt ist, ist er politisch neutral, was aber auch täuschen kann.
Am liebsten wäre er uns natürlich hier vor Ort in Tel Aviv oder Jerusalem. Aber wenn sie ihn in ihrem Kampf gegen gewisse Kräfte in ihrer Stadt brauchen, soll mir auch das recht sein."

D er Vergleich mit der Bundeslade war nur eine Anspielung auf die absurde Geschichte um Indiana Jones und Geschichte aus Jäger des verlorenen Schatzes gewesen aber Eli David schien das durchaus ernst zu meinen...Moishe ging durch den Kopf was mit den Nazis geschehen war die versucht hatten sich die Macht Jehovas zu nutze zu machen.
"Der Mann ist Syrer und Moslem. Was führt bringt sie nur auf den Gedanken das er mit uns Zionisten zusammenarbeiten würde und vor allem was tun wir mit diesem Falah wenn er das nicht tut? Er könnte ja auch die Partei der Feinde Israels ergreifen..." Sag nichts, das regeltr dann Töchterchen Doppelnull mit der Lizenz zum Töten.

"Ist er das wirklich?" fragte der Israeli zurück. "Aber ich bin mir sicher, sie schaffen das, immerhin haben sie schon einiges hinbekommen."
Wer den Mann im Notfall vernichten würde, blieb offen. Vielleicht hätten auch die Nazis Indiana Jones nur anwerben müssen, ihm das passende Angebot machen, doch es war ein amerikanischer Film ...