[14.10.-12.11.2015] Neues aus dem Nahen Osten

Totz66

Kainit
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14.10.2015

Moishe betrat stürmisch sein Büro bei Maidland. Seine Assistentin hatte ihm die Korrespondenz schon herausgelegt aber heute interessierten ihn nur die Berichte vom vergangenen Abend aus der Unterkunft der Flüchtlinge.
Neugierig studierte er den Bericht der Polizei über den Streit der ihm die vollen Namen der beiden Männer verriet. Eine Kopie davon landete im Ausgang für den Kurierdienst und überlies diese Unterlagen der Geißel ebenso wie den Bericht aus der Unterkunft selbst zu den besagten Personen.
Was Moishe nicht gefiel war die wenn auch sehr ungenaue Beschreibung von Kai in der Anzeige wegen Diebstahls. Wie hatten die den nur gesehen? Ist auch egal - er muss sich von den Flüchtlingen erstmal fernhalten.
Moishe griff nach seinem Handy und schickte Kai eine SMS

Deine Akquise der Schriftrolle wurde kompromittiert. Es steht zu befürchten das einer der beiden Flüchtlinge deine Verdunklung durchschauen kann. Halt Dich zunächst von den Flüchtlingen fern und sprich mit niemandem darüber!

Danach griff er zum Telefonhörer und aktivierte einen der besten auf dem Markt erhältlichen Zerhacker. Die Männer mit denen er nun sprechen wollte waren zwar alte Kameraden und Kollegen aber man wusste ja nie wer in ihrem Metier mithörte.
Die Satellitenverbindung des Bürotelefons verband ihn fast sofort mit Abraham Grismann, einem Abteilungsleiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet mit dem er während der Zeit nach der Staatsgründung oft zusammengearbeitet und auch den ein oder anderen Wodka gekippt hatte.
In Israel war es fast Mitternacht als Moishe anrief aber wie erwartet war Abraham im Büro. Eine ruhige und kultivierte Stimme meldete sich. "Grismann, Shalom".
"Shalom Abraham, alter Freund. Hier ist Moishe, Du hast ja lange nichts mehr hören lassen. Geht es Dir gut?"
 
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"Shalom, Moishe, ach wie soll es einem gehen, wenn einem alle ans Leder wollen und man an allen Fronten kämpfen muss", antwortete der Israeli. "Da hast du es doch weitaus besser getroffen, was man so hört." Damit war das Süssholzraspeln auch vorbei. "Aber du rufst nicht an, wenn es nur um unser Essen geht. Nicht wenn es über diese Leitung läuft, was hast du für Probleme?"
 
"Es ist vielleicht garnichts, aber mein Bauchgefühl sagt mir das ich da mal ein Auge auf zwei Männer werfen sollte. Du weisst ja das viele Syrer auf der Flucht vor dem IS nach Deutschland kommen. Mein Arbeitgeber engagiert sich da. PR, du weisst ja, das Böser-Waffenproduzent-ist-für-den-Krieg-verantwortlich Image das bei der breiten Öffentlichkeit vorherrscht das wir da ein wenig negieren wollen. Deshalb war ich gestern im Lager der Flüchtlinge. Was für eine furchtbare Formulierung, gerade hier. Nun während ich dort war kam es zu einem Streit zwischen zwei Flüchtlingen und irgendwie ist dabei mein alter Nachrichtendienst- 6. Sinn angegangen. Nenn es ein Bauchgefühl, aber irgendwie stimmt da was nicht. Ich besorg mir also den Polizeibericht und die Namen der Männer und neben zwei arabischen Namen hab ich dann noch zwei zusätzliche russische Namen für ein und die selben Männer. Könntest Du einfach mal schauen ob ihr und die Polizei dazu was habt, ob die aktenkundig sind und wenn ja mit wem die in Verbindung stehen? Ich schick Dir meine Unterlagen, die Namen und zwei digitalisierte Photos von den Männern. Lass die bitte auch mal durch die Bilderkennung laufen und gib mir Bescheid was Du über die rausfindest."
Während des Telefonats schickte Moishe bereits seine Unterlagen über eine gesicherte Datenleitung an Abraham. Wieder war alles verschlüsselt, es wurde ein alter Verschlüsselungscode benutzt mit dem die Hagana in den frühen 50er Jahren gearbeitet hatte und den außer Abraham und Moishe dieser Tage niemand mehr nutzte. Da Moishe davon ausging das die Zielobjekte keinen Zugang zu State of the art Entschlüsselungstechnik hatten sollte das als Sicherheitsmaßnahme mit der auf beiden Seiten verwendeten Sicherheitstechnik zusammen mehr als ausreichen.
"Wie gesagt, vielleicht ist es auch garnichts aber wir brauchen hier keine potentiellen Selbstmordattentäter in Finstertal. Achja, auch wenn kein subversiver oder terroristischer Hintergrund erkennbar ist interessiert mich jede Art von Organisation in der einer von denen asktiv war, also auch so Dinge wie religiöse, philosophische oder esoterische Gruppen zum Beispiel. Bis wann kannst Du das für mich tun?"
 
"Du weisst aber schon, daß ich nur Sachen habe, die Israel selbst betreffen und wie du sagst, sind die nicht aus Israel geflohen", kam es von Abraham. "Wo sollen die denn nun geflohen sein, da könnte es auch sein, daß du an eine andere Stelle gehen musst, du weisst schon."
Ein Lachen.
"Und sicher, ist die Waffenprduktion vollkommen in Ordnung und noch besser, wenn sie nicht in unserem Land ist, immerhin haben wir jede Menge Feinde und da ist jemand, der uns gute Preise macht doch immer gut."

Welche Namen hast du dem jetzt geschickt? Bitte schreib die Namen genau auf.
 
"Du bist meine erste Anlaufstelle, wenn ihr nichts hab werfe ich die Netze weiter aus. Keine Sorge, aber ich wollte erstmal hören ob ich da über potentielle Feinde unseres Landes gestolpert bin die schon bei uns aktenkundig sind. Achja, eines hab ich vergessen zu erwähnen, einer voin den Beiden scheint ein Mönch zu sein.
Der Möch steht im Polizeiprotokoll noch unter Jonathan Falah, der andere heisst dort Alba Shajara.
Die russischen Namen die ich habe sind Sergej Ivanowski und Vasily Waslowski.
Bilder der beiden Männer hab ich Dir mit den Akten geschickt. Ich hoffe Du findest was. Sag mal, wohnst Du immer noch in der Golda Meir - Siedlung oberhalb von Tel Aviv? Nur damit ich weiss wohin ich Dir die Kiste mit dem französichen Rotwein schicken soll."
 
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"Na, ich werde sehen was ich machen kann und werde mich dann so morgen oder übermorgen wieder bei dir melden", kam es von Abraham.
"Und da ich nächsten Monat in Frankfurt sein werde, würde ich dich gerne mal besuchen, vergiss es nicht und nicht wieder irgendwelche Ausreden, warum du keine Zeit hast."
 
"Lass uns am Abend gemeinsam einen Drink nehmen. Wenn Du nach Finstertal kommst würden wir das mit einem Rundgang durch Maidlands Industriekomplex verbinden wenn Du willst. "
 
16.10.2015

Am Abend des 16. erhielt Moishe den erwarteten Anruf durch Abraham.
 
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Irgendwann gegen morgen klingelte das Telefon ein zweites Mal, denn selbstverständlich war Moishe am frühen Abend nicht wach geworden, als es Abraham das erste Mal versucht hatte.

"Shalom, du Schlafmütze", sagte er als der Hörer abgenommen wurde. "Ich habe ein paar interessante Sachen gefunden."
 
"Shalom Abraham, gut von Dir zu hören. Da bin ich aber froh das Du eine solche Nachteule bist und mich noch einmal zu erreichen versucht hast. Du siehst mich gespannt. Was hast Du rausgefunden?"
 
"Fangen wir mal mit den einfachen Sachen an", meinte Abraham. "Alba Shajara ist in unseren Akten nicht verzeichnet, der hat hier in Israel nicht mal einen Strafzettel bekommen. Von Jonathan Falah wissen wir nur, daß er in Syrien Ausgrabungen gemacht hat und in der letzten Zeit den Untergang gepredigt hat.
Die beiden Russen sind sehr viel interessanter, die Namen sind Decknamen von Männern, die auf der Terrorliste bei uns stehen, man spricht dabei von Selbstmordattentätern und die Namen sind falsch, wenn es die Personen sind, von denen ich ausgehe. Sie sollten auch eher arabisch als russisch aussehen, kannst du mir Bilder von den Männern besorgen?"
 
"Ich versuche es so schnell wie möglich. Sollen wir die Kerle nicht lieber gleich verhaften lassen oder wollt ihr sehen was ihr Ziel ist?" Moishes Gedanken rasten. Das war eine Entwicklung die er nicht erwartet hatte. Er würde unbedingt klären müssen ob das alles ein Zufall, eine Verwechslung war. Er würde mit Rebele reden müssen und man musste in aller Stille und Unauffälligkeit Photos machen müssen. "Gib mir eine sichere Mailadresse an die wir Dir die Bilder schicken können."
Darauf würde er Aaron und David ansetzen müssen, vielleicht auch einen der Nosferatu. Wenn die Kerle wirklich Terroristen waren könnte das alles sehr unangenehm werden.
"Nochmal zu diesem Falah. Was waren das für Ausgrabungen, wann wurden die durchgeführt und was für eine Art von Weltende propagiert der Kerl? Ist er alleine oder gibt es da eine Art Sekte oder einen Orden der hinter dieser Ideologie steht oder diesem religiösen Wahnsinn folgt?"
 
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"Das waren Ausgrabungen in den alten Städten in Syrien, von denen mal sagt, sie wären aus dem Anbeginn der Zeit Tel Brak, die Zweite Stadt oder sowas", erklärte Abraham. "Im Moment sind diese Stätten kaum zugänglich und er wurde wohl auch nur deswegen verfolgt, wenn ich das richtig verstehe, weil er immer wieder dort eingebrochen ist." Der Israeli blätterte wohl irgendwo. "Also zu gut hebräisch würden sie sich wohl die Söhne und Töchter der Wahren Engel nennen."

Auf dem Computer piepte irgendwas.

"Ich habe dir gerade eine geschütze Mail-Adresse geschickt."

Natürlich war nicht hundertprozentig sicher und manches mal war es eher nur unauffällig.
 
Nach einem Moment kam die Nachricht bei Moishe an. "Hab sie. Ich sehe zu das wir Photos von den Russen machen. Wie gefährlich sind diese Männer? Kann es sein das sie schon bald etwas unternehmen? Noch einmal, wie sollen wir vorgehen? Braucht Ihr irgendetwas von denen? Wollt Ihr die benutzen um an die Hintermänner ranzukommen?"
Während er sprach raste schon Moishes Gehirn. Selbstmordattetäter waren nicht schön aber für die Kainskinder konnte es wesentlich schlimmer sein wenn an den Söhnen und Töchtern der wahren Engel mehr dran war, vielleicht eine präapokalyptische Organisation von Jägern. Die konnten sie in Finstertal brauchen wie ein Loch im Kopf.
"Wegen der Syrien-Verbindung werde ich mit meinen alten Kollegen beim Mossad reden. Mal sehen ob die da mehr wissen."
 
"Erst mal sehen, ob die Männer es überhaupt sind, vielleicht ist ja auch alles falscher Alarm, mach jetzt nicht die Pferde scheu", schraubte Abraham die Sache erstmal runter. "Wenn ich es sicher weiss, dann sehen wir weiter, sie stehen auf der Terrorliste, aber gehören nicht zu IS."

Das mit der Sekte sah der Isarali jetzt nicht so wichtig, meistens waren das sowieso nur irgendwelche Spinner, die von selber wieder verschwanden und Vampire standen jetzt nicht auf seinem Plan, wenn dem so wäre, dann an allerobersten Stelle als Gefahrenquelle.
 
"Gut, ich besorge Bilder von denen und schick sie Dir so schnell es geht. Vielen Dank Abraham, ich weiss das sehr zu schätzen."
Moishe musste das zumindest Caitlin melden. Wenn die wegen der Schriftrolle auf deren Abschußliste gelandet war musste sie gewarnt werden. Aber das sollte niemanden sonst einschliessen. Geheimhaltung war notwendig in derlei Angelegenheiten.
Wieder griff Moishe zu seinem abhörsicheren Telefon und wählte diesmal Caitlins Nummer.
 
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"Prima und ich bin nächste Woche in Frankfurt und dann können wir uns auf ein Mittagessen treffen", verabschiedete sich Abraham. "Bis dann Lehitraut."
 
Es klingelte nur 1x und schon war Caitlin am Telefon. "McKinney.... Hallo Moishe, was gibt´s?"
 
Abraham war fort bevor Moishe seine Unabkömmlichkeit anmerken konnte...das würde er wohl beim nächsten Telefonat tun müssen. Direkt im Anschluss rief er Caitlin an die sich verblüffend schnell meldete.
Moishe war verblüfft das Caitlin seine Nummer über seine gesicherte Leitung angezeigt bekam. Das würde er wohl prüfen lassen müssen. "Guten Abend Caitlin. Ich habe einige Hintergrundinformationen zu unserem wahren Gläubigen. Allerdings wünsche ich dass die Herkunft unter uns bleibt. Wenn Du Sie an Vicente weitergeben willst ist das Deine Sache, aber dann lass Dir was einfallen woher Du die hast. Außerdem kann es sein das da jemand von meiner Quelle weitersucht, allerdings bei den zwei russischen Namen die wir haben, denn die gehören zu in Israel aktenkundigen Terroristen. Allerdings müssen wir da erst feststellen ob es sich um eine Verwechslung handelt. Wenn da jemand unbedarft seine Nase reinsteckt könnte es sein das er die abgeschnitten bekommt.
Der eigentliche Knackpunkt aber ist Jonathan Falah, unser wahrer Gläubiger. Der hat an Ausgrabungen in Syrien teilgenommen an einem Ort namens Tel Brak, die Zweite Stadt und danach von Hölle und Weltuntergang gepredigt. Nach meinen Informationen gehört er einem Kult namens Söhne und Töchter der Wahren Engel an - klingt nach Leuten die ich persönlich nicht unbedingt kennenlernen will.
Du solltest sehr aufpassen. Du hast diese Schriftrolle und es wäre eher hässlich wenn Du auf einmal eine Horde Fanatiker oder Jäger am Hacken hättest. Ich denke Du solltest auch Lena informieren aber nochmal außer der Prinz und Dir will ich nicht das irgendjemand weiss woher diese Infos kommen. Wenn Du jemanden einbeziehst läuft das auf Deine Kappe.
Ich werde noch weitere Quellen anzapfen was die Söhne und Töchter der Wahren Engel und diese zweite Stadt Tel Brak angeht, das wird aber einige Tage dauern. Oder hat die Seneschall andere Anweisungen?"
 
Out of Character
1. Ups, sorry zum Fauxpax mit der gesicherten Leitung, soll ich das rausnehmen? Macht wenig Sinn, dass Caitlin deine Nummer darüber erkennt. :facepalm: 2. Ich weiß gar nicht, ob Cait die schriftrolle noch hat, ist ja am 14 oder später. Je nach dem, ob wir sie am 13. geöffnet bekommen und was wir rausbekommen ist noch ihre Intention sie tatsächlich zurück zu geben (wenn sie definitiv keine Gefahr darstellt. Aber nur dann). 3. Ich nehme nicht an, dass ich die Infos in dem Bibliotheksthread verwenden kann, oder? Schade.:confused::whistle: 4. ich glaube ich würde mit meiner Antwort jetzt lieber warten, bis der Thread am 13. in der Bibliothek abgeschlossen ist. Je nachdem was sie für Informationen hat, wird ihre Antwort unterschiedlich ausfallen.
 
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