[Ich gehe mal davon aus, dass der Besuch der Beiden nach dem Besuch Enios stattfindet]
Heute herrscht hier aber Hochbetrieb ging es dem breit gebauten Türsteher am Eingang durch den Kopf, Moishe sein Anliegen äußerte.
"Bitte gedulden sie sich einen Moment, meine Herren. Ich gebe Herrn Stahl Kenntnis" ertönte die tiefe sonore Stimme des Sicherheitsmannes. Er griff sich an die Brust und betätigte einen kleinen unscheinbaren Druckknopf am Revers.
Mit gleicher und für ein übliches über die Stimme abgegriffenes Funksystem viel zu leiser Stimme sprach der Schrank in Richtung der beiden Ventrue.
"Vitali, die zwei angekündigten Herren für den Chef sind hier. Bitte um Abgleich" sprach er mit für Moishe und von Bredow nicht ersichtlichem Ziel.
Der aufmerksame Beobachter stellte fest, dass das Gegenüber mit Schallschlauch und kleinen Klebepads am Kehlkopf ausgestattet war. Somit war auch klar, dass hier nicht mit der Lautstärke der Stimme sondern lediglich mit dem Schall des Kehlkopfes gefunkt wurde. Der Schallschlauch endete hinter dem linken Ohr und nicht, wie üblich, in einem Ohrstecker, sondern ebenfalls in einem unscheinbaren Pad. anscheinend wurde hier hochmodernste Funktechnik verwendet. Nicht gerade üblich für einen Nachtclub.
Würde sich einer der Anwesenden genauer Umschauen, so er kannte er, dass die über dem Eingang angebrachte Kamera per optischem Zoom fokussierte und die Besucher genauer betrachtete.
Es dauerte keine 10 Sekunden, da nickte der Sicherheitsbeauftragte an der Tür und gab den Weg für die Besucher frei. "Bitte hier entlang" wies er sie an und betrat den Vorraum des Mexican. Beim Vorbeigehen tippte er seinem Kollegen kurz auf die Schulter, sodass dieser, ohne eine gesprochene Anweisung zu erhalten, in den Eingang trat und die eben entstandene Lücke schloss. Scheinbar ein eingespieltes Team.
Ihr Führer geleitete sie ein paar Schritte in den Vorraum, in welchem sich auch der Kassenbereich befand, und führte sie zu einer Wand. Das scharfe Gehör eines Kainiten nahm ein leises Summen war und wo gerade noch eine undurchlässige Wand war, schwang nun eine massive Stahltür nach Außen auf.
Im Innern des geräumigen Raumes wurden sie sogleich durch einen weiteren Mitarbeiter der Sicherheit empfangen. Er wies eine beeindruckende Statur auf und schien bewaffnet zu sein. Es schien so, als wenn die Mitarbeiter der Security in Alarmbereitschaft waren.
Ein kurzes Nicken zur Begrüßung war alles, was die Ventrue erhielten. Mit der linken deutete der Wächter auf eine weitere Tür am anderen Ende des Raumes. Diese bestand aus dunklem Holz und war geschlossen.
Würden die Besucher dem Handzeichen der Security folgen, so würden sie feststellen, dass die Tür nicht verschlossen war und nach einem kurzen Klopfen, ein "Herein" von innen ertönte. Moishe erkannte Alexanders Stimme.
Im Innern des folgenden Raumes zog vor allem die massive Glasfront die Blicke auf sich. Von hier aus konnte beinahe der gesamte Innenraum des Mainfloors überblickt werden. Die Monitorfront an der Wand zeigte die übrigen Winkel.
Obwohl die Glasfront unmittelbar an die Disco grenzte, so war nichts von dem wummernden Sound zu vernehmen. Das Licht der teuren Beleuchtungsanlage war zwar klar zu erkennen, jedoch fielen die vielen Laserstrahlen nicht ins Innere des Büros. Scheinbar handelte es sich um einen venezianischen Spiegel, denn auch die Besucher des Mexican nahmen keine allzu große Kenntnis des Fensters. Lediglich zwei junge Frauen, welche an ihren knappen Röcken zupften und ihren Lippenstift neu auflegten, zeugten von einer spiegelnden Oberfläche.
Die Wände des Büros waren allesamt mit einer gläsernen mattierten Oberfläche überzogen und strahlten ein, im Gegensatz zu dem Blitzen und Zucken der Lichtanlage innerhalb der Disco, beruhigendes Licht aus, welches leicht pulsierte - einem Herzschlag nicht unüblich.
Alexander saß in der Mitte des Raumes hinter einem schwarzen Klotz, welcher scheinbar einen Schreibtisch darstellte. Die glänzend schwarze Oberfläche spuckte soeben einen Monitor aus, welches leise zischend an die Oberfläche fuhr. Bein näherkommen erkannte man, dass an der Oberfläche des Tisches eine Tastatur emuliert wurde, über welche Alexander scheinbar etwas eintippte.
Das Mobiltelefon lag zu seiner rechten und wurde von einem grünen beleuchteten Ring auf der Oberfläche des Tisches umgeben. Dabei handelte es sich scheinbar um eine Art Interface, welches wichtige Informationen auf den Tisch projizierte, ohne direkt mit dem Mobiltelefon verbunden zu sein. Zur Zeit wurden lediglich Uhrzeit und Akkustand des Telefons angezeigt.
Ein leichter Geruch von Vitae lag im Raum...
Nachdem die zwei Ventrue den Raum betreten hatten, schloss sich die Tür hinter ihnen wie von Geisterhand und Alexander erhob sich.
"Moishe, ich grüße dich!" äußerte der Ventrue und kam um den Schreibtisch herum. "Willkommen im Mexican" grüßte er und wies auf die vor dem Schreibtisch stehenden, teuren Sessel in rotem Leder.
Dann wandte er sich an den ihm unbekannten Neuling in der Riege.
"Willkommen! Mein Name ist Stahl - Alexander Stahl." begrüßte er auch von Bredow.