[13.05.2006]Wer behält den Posten?

Devlin

MUUUHHH!
Registriert
25. Januar 2005
Beiträge
2.677
Früh am Abend klopfte es an der Tür des Malers. Es war Delilah, ausgeruht und beruhigt. Sie wollte sich heute etwas Zeit für ihre Angelegenheiten nehmen. Geduldig wartete sie vor der Tür, bis der Maler sie öffnen würde.
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Delilah musste nicht lange warten, bis der Maler ihr öffnete.

Ah, gut, das du da bist.
Es gibt viel, wirklich viel zu besprechen.
Aber ich habe nicht viel Zeit


Er bat Delilah herein und bot ihr einen Sitzplatz an.
Ohne Delilah dabei zu Wort kommen zu lassen, redete er weiter:
Es ist gestern Nacht einiges passiert, das die Situation in der Stadt gänzlich verändert hat.

Zunächst erhielten sämmtliche Primogene Finstertals eine anonyme Einladung in unsere Nachbarstadt Finsterburg.
Zunächst nicht ungewöhnlich; du hast sicherlich von der bevorstehenden Eröffnung des Tunnels gehört, der die Städte bald verbinden wird.
Daher nahm ich, und die anderen Ahnen an, es handle sich um einen Höflichkeitsbesuch.

Als die Finstertaler Abordnung allerdings in Finsterburg eintraf, stelle sich bald heraus, das es um weit mehr als nur gegenseitiges Bekanntmachen ging.
Der Prinz von Finsterburg, ein Indianer namens Black Cloud, eröffnete uns, das er beabsichtige, die Stadt Finstertal in sein Herrschaftsgebiet einzugemeinden.
Er rief sich kurzerhand zum neuen Prinzen beider Städte aus, und stelle gleichzeitig eine neue Riege von Primogen und Amtsinhabern auf, in der wir Finstertaler weit unterrepäsentiert waren.


Der Maler schüttelte den Kopf, noch immer war er in Erinnerung an diese Farce erschüttert.

Natürlich habe ich mich strikt gegen diese Anmaßung gewehrt. Wie konnte ich diesem Niemand erlauben, seine Finger nach unserer Stadt auszustrecken. Ich hätte niemals, niemals zugelassen, das er mit dieser Farce durchkommen würde!
Auch CAT und die Nosferatu stellten sich hintermich, und verweigerten diesem Black Cloud die Gefolgschaft. Nur der Tremereregent Domingez, dieser elendige Oppertunist, hatte kein Problem damit, seine Fahne nach dem Wind auszurichten und schloss sich den inakzeptabelen Vorschlägen der Finsterburger an.


Und nun sitzt er als Geissel immernoch in unserer Mitte... Buchet und Johardo hätten ihn direkt vierteilen oder zumindest aus der Stadt jagen sollen. Statt dessen vergrault Buchet die Nosferatu....

Aber dies alles war nur der Beginn...
Ich hatte mich auf eine weiteres, heftiges Wortgefecht mit dem Finsterburger Prinzen eingestellt und entwarf in Gedanken schon die ersten strategischen Überlegungen für die nächsten Nächte, da geschah das Unfassbare.
Plötzlich und ohne Vorwarnung explodierte förmlich die große Eingangstür zu dem Raum in dem wir alle saßen, und es erschienen drei Personen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hatte.
Allen vorran trat Oliver Buchet, der lange vermisste Prinz von Finsterburg in den Raum. Gefolgt vom Tremere Professor Johardo, dem ehemaligen Primogen seines Clans in Finstertal, der aber vor einiger Zeit zum Lord befördert und nach Warschau geschickt wurde. In ihrem Schlepptau hatten sie eine monströse Gestalt, die wohl eine der legendären Gargylen der Tremere war.


Der Maler ließ Delilah einige Augenblicke um das eben erzählte zu verstehen bevor er fortfuhr:
Das Auftauchen von Buchet, der Aufgrund meiner geschickten Politik offiziell nie seine Prinzenwürde verlor, stellte den finsterburger Prinzen natürlich vor ein Problem. Sein Plan, Finstertal zu übernehmen, fußte auf der Tatsache, das Finstertal offiziell keinen Prinzen hatte. Dies hatte sich nun schlagartig geändert.
Die Situation eskalierte.
Obwohl wir uns in einem Elysium befanden, in dem traditionell der Einsatz von Disziplinen oder gar Gewalt strengstens Untersagt ist, begannen einige Finsterburger, die Situation mit dem Einsatz mächtiger Präsenz für sich zu entscheiden. Wir Finstertaler wehrten uns, und im Eifer des Gefechts wurde einer der Finsterburger Primogen von Johardos Monster vernichtet.
Nur das Erscheinen einer... engelsgleichen Gestalt, welche das Chaos mit nur ein paar Worten beendete, konnte weiteres Blutvergießen verhindern....


Der Maler sah Delilah eindrücklich an.

Das war in aller Kürze das, was gestern Nacht in Finsterburg passiert ist.

Der Plan Black Cloud's ist erst einmal verhindert worden. Doch die Situation ist weiterhin prekär.
Finsterburg wird diese Schlappe, zumal einerihrer Primogene vernichtet wurde, nicht auf sich sitzen lassen.
Wir können oder sollten zumindest davon ausgehen, das sich die beiden Städte momentan im Kriegszustand befinden.

Im Anschluss an diese Ereignisse versammelten sich die Primogene zusammen mit Buchet und Johardo in Buchets alter Zuflucht.
Dort wollte der alte, und neue, Prinz die weitere Vorgehensweise besprechen.
Das erste was er tat, war die Hierarchie in unserer Stadt etwas neu zu gestalten.
Es war klar, das, nun da Er und auch Johardo zurück in Finstertal sind, sich einiges ändern würde.
Buchet ist nun wieder, uneingeschränkt und souverän, der Prinz der Stadt.
Johardo sein wichtigster und engster Berater, der natürlich auch das Primogenamt von Domingez zugesprochen bekam.
CAT wurde, wie nicht anderst zu erwarten, als Primogen der Gangrel und auch als Sheriff bestätigt.
So auch der Malkavianer Chezmoi, der weiterhin für seinen Clan im Erstgeborenenrat sitzen wird.
Des weiteren sollte auch die Nosferatu Amanda als Primogen, wohl aber nicht als Hüterin des Elysiums, bestätigt werden.
Dazu kam es aber nicht, da sie sich mit, mehr oder weniger gerechtfertigter, Kritik gegen den Prinzen stellte. Dieser ließ ihr die Wahl, angesichts der drohenden Gefahr aus Finsterburg sich entweder loyal hinter Buchet zu stellen, oder die Stadt binnen einer Nacht zu verlassen und nie wieder zu kommen. In ihrem falschen Stolz wählte sie das Exil.
Ob statt ihrer nun der Neuankömmling Whouster den Platz als Primogen bekommt, und was mit dem Amt des Hüters geschiet, blieb erst einmal unbeantwortet.

Den wohl größten Sprung auf der Karierreleiter machte wohl Ashton Price. Er wurde nicht nur wieder zur Harpyie gemacht, er bekam sogar, wenn auch nur auf Zeit und jederzeit auswechselbar, einen Sitz im Rat.
Naja, eigentlich bin ich darüber nicht erbost, hätte ich früher oder später, wenn es nicht zu den Ereignissen gekommen wäre, welche die Ordnung der Stadt, wie sie gestern Nacht noch bestand, mit dem Ventrue eh wieder Frieden geschlossen hätte. Nie hatte ich die Absicht ihn weiter zu deskriditieren. Er sollte nur etwas... Respekt vor mir als Seneschall lehrnen. Nun, sei's drum. Jetzt hat er zwar die Genugtuung durch Prinzen bekommen, sich mir nicht beugen zu müssen, ich hege aber keinen Groll mehr gegen ihn. Besonderst nicht in der jetzigen Situation, da wir anbetracht des neuen und starken Feindes eng beisammen stehen müssen.

Die Brujah sind bei alle dem nicht weiter erwähnt worden, haben sie ja auch keinen adeäuaten Representanten in der Stadt.

Und was mich, und auch dich, angeht, so werden wir wohl... etwas Demut zeigen müssen.
Ich selbst werde keinen Sitz im Rat der Erstgeborenen bekleiden, bin allerdings von Buchet in meinem Amt als Seneschall bestätigt worden.
Dein Amt als Harpyie ist leider auch nicht zur Sprache gekommen. Nachsichtig sollte man dem Prinzen allerdings einräumen, das er dich ja auch nicht kennt, und größtenteils den Status Quo zu der Zeit seiner Regentschaft vor über zwei Jahren wieder hergestellt hat.
Zudem bin ich, diese plötzlichen Wendungen nicht im geringsten kommen sehend, nie dazu gekommen, die von mir geplante neue Ordnungoffiziell zu verkünden.
Nichts desto trotz werde ich bie Buchet ein... nein mehr als nur ein gutes Wort für dich einlegen.
Und wenn die Kriese mit Finsterburg erst einmal bewältigt ist, sehe ich durchaus gute Chancen, das du doch noch eine offizielle Harpyie unserer Stadt wirst.


Nach diesem Wust von neuen und wichtigen Ereignissen ließ der Maler Delilah erst einmal ein paar Augenblicke, diese zu verarbeiten und dann gegebenenfalls Fragen zu stellen...
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Delilah schluckte ganz obligatorisch. Keine Harpyie mehr. Scheint als hätte die Nosferatuschlampe recht behalten. Delilah sah etwas geknickt aus. Sie war gerade so in ihrem Amt aufgegangen. Sie hatte nichtmal die Zeit gehabt, sich allen vorzustellen, schon war sie ihr Amt wieder los. Sie dachte wenige Augenblicke nach. Dann fing sie langsam an zu sprechen. "Stehen Sie hinter Buchet? Ich folge ihm aufs Wort, solange SIE es nur auch tun. Bisher stehe ich hinter Ihnen, nicht hinter dem Prinzen. Sie haben mich aufgenommen und gestärkt, nicht Buchet. Daher muss ich wissen, ob und inwiefern ich ihm vertrauen kann." Es war ein indirektes Dankeschön an den Maler, dass er immer an sie gedacht hatte, solange sie hier in Finstertal war.
Wenn er sich für einen Kampf gegen den Prinzen aussprach, würde sie ihm folgen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie kannte den Prinzen nicht, den Maler umso besser, soweit es ihre Möglichkeiten zuließen. Auch Viktor hatte den Maler mit großen Worten gelobt.

Ein wenig später fragte sie:"Wäre es ratsam, wenn ich mich dem Prinzen vorstellen würde? Damit brächte ich alle, die das nicht täten in Verlegenheit, aber ich würde ihn gerne mal kennenlernen." Sie blickte ihn fragend, mit freundlichen, dankbaren Augen an.
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Der Maler war fast gerührt von Delilah's Loyalitätsbekundung.
Seiner Meinung einen so hohen Wert, einen höheren als die Gefolgschaft gegenüber dem Prinzen, einzuräumen zeugte entweder von einer Naivität sondergleichen oder von wahrer Zuneigung.

Oder Delilah war einfach gerissen genug zu wissen, was sie sagen musste, um sich weiterhin ihren Mentor zu erhalten...

Ich stehe fest zu und hinter Prinz Buchet. Nicht nur weil er ein Bruder im Blute ist. Nicht nur, weil er defacto immernoch der legitime Prinz von Finstertal ist.
Ich halte ihn für einen guten, gerechten Herrscher. Soweit man das überhaupt sagen kann.
Sicherlich, er ist autoritär was zuweilen gar an arroganz grenzt. Eine EIgenschaft, die man sich vermutlich einfach im laufe der Jahre aneignet oder sogar aneignen mus, wenn man solch eine Position bekleidet.
Vielleicht sollte ich Buchet daher dankbar sein, das ich nun nicht mehr in die Verlegenheit komme, auch mir dies allzu sehr anzueignen.
Nein, ich denke Buchet ist der Richtige Mann. Gerade für die jetzige, präkere Situation.
Auch wenn er dereinst ohne ein Ton von der Bildfläche verschwand. Ein bis heute Abend ungelöstes Rätsel... WO war er und WARUM ist er gegangen?
Aber ganz egal. Sieh dir doch einfach diese Stadt an. Gefällt dir, was du siehst? Das Flair Finstertals... die Seele... und nicht zuletzt diese Akademie... DAS ist Oliver Buchet. Oder zumindest ist dies unter seiner Federführung entstanden.
Selbst wenn er in vielen Dingen andere Ansichten hat wie ich sie vertrete, bin ich ihm Loyalität schuldig.
Und die wird er uneingeschränkt von mir bekommen.


Ja, er war ein Anhänger Buchets.
All die Jahre der Abwesenheit hatte er den legitimen Prinzen Finstertals verteidigt. Oft als einziger.
Und als sich ihm die Chance bot, griff r Maler aus Respekt vor Buchet nicht nach dem Prinzenthron sondern ganz selbstverständlich nur zu dem des Stellvertreters.
Und wenn Buchet heute nicht zurück gekehrt wäre, würde er es weiterhin tun...

Ich werde gleich noch zu Buchet gehen, um mit ihm über die nächsten Schritte zu beraten. Finstertal muss vor seinen lauernden Feinden geschützt werden. Ausserdem wird Buchet wissen wollen, was in denletzten Jahren hier geschehen ist.
Und ich werde auch dich erwähnen. Ob der Prinz ob der momentanen Situation die Zeit für eine auserordentliche Audienz, auchfür eine Clansgenossin, hat, weiß ich nicht. Aber ich möchte schon, das du die Möglichkeit bekommen sollst, die persönlich ein Bild von Buchet machen zu können.
Ich werde dich auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Wenn du bis nach meinem Treffen nicht hier warten willst, vielleicht telefonisch oder so. Sorge jedenfalls dafür, das ich dich, gerade in der jetzigen Situation, jederzeit erreichen kann.
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Delilah versuchte ihre Loyalität im richtigen Licht dastehen zu lassen, was bedeutete, dass sie ihn richtig gerne hatte. Er wurde langsam aber sicher zu ihrer Vaterfigur in Finstertal. An diesem Abend waren Delilahs Gesichtszüge auch sehr entspannt, was von ihrer Offenheit zeugte.
"Ich würde mich sehr freuen ihn mal kennenzulernen. Wenn sie hinter ihm stehen, werde ich das genauso tun. Wenn Sie mir sagen, dass ich ihm vertrauen kann...." grinste Delilah. Sie gab sehr viel auf die Meinung des Malers. Vielleicht würde er es falsch interpretieren, aber durch stetes Vertrauen und Offenheit würde sie sicher auch einen Platz in seinem Herzen, oder was man bei einem Vampir als herz bezeichnen kann, gewinnen. Wahrscheinlich dauerte es einfach nur länger, bis sie durch seine Schutzhülle drang.

Langsam kam Delilah wieder zum Thema zurück, welches sie noch besprechen wollte. "Wo wir gerade dabei sind. Die Nosferatuahnin ist doch jetzt aus der Stadt, oder? Dann könnte ich mich solange um das Elysium kümmern. Ich weiß nur nicht, wo ich das Blut herbekommen soll. Den Rest kann ich in Null komma nichts erledigen. Ich war eh schon damit vertraut. Vielleicht kann ich ja übergangsweise den Job machen. Zumindest werde ich mich dafür anbieten. Und solange sich keiner gefunden hat, bin die die Fähigste.... hoffe ich zumindest." lachte sie.

So wenig sie den Maler auch zu kennen schien, er hatte nie den Anschein gemacht, dass sie je etwas verboteenes tat, wenn sie rumalberte. Das rechnete sie ihm, einem Ahnen, hoch an.
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Der Maler lächelte Delilah Väterlich an.
Vielleicht ein erstes Zeichen, das Sie langsam wirklich zu ihm durchdrang?

Hmmm... ich will deinen Enthusiasmus nich schon im Ansatz stoppen, aber ich denke, gerade unter Buchet, der noch etwas stärker an Traditionen und alten Regeln hängt als ich es zum Beispiel tue, wirst du in absehbarer Zeit nicht in dessen Kandidatenkreis für den Hüterposten kommen.
Er wird einen sehr viel älteren Kandidaten vorziehen, auch wenn es, da muss ich dir beipflichten, zur Zeit niemand probates dafür in der Stadt gibt.

Ich glaube, das ist die härteste Hürde, die unsere Unsterblichkeit gerade für einen sehr jungen Vampir, wie du es bist, birgt.
Im Gegensatz zu deinem sterblichen Leben gibt es nun in der Hirarchie niemanden, der sozusagen aus altersgründen seinen Platz für die neue Generation freigibt.
Es gibt kein absehbares 'Rentenalter', welche eine natürliche verjüngung der Herrschaftsklasse mit sich bringen würde.
Die Gabe der Unsterblichkeit birgt in dieser Hinsicht sicherlich großes Frustpotential für die jungen Kainiten unter uns.
Nur ein freiwilliger Rückzug, was wohl in den wenigsten Fällen eintrefen wird, oder... äussere Umstände... können dazu führen, das 'ein Platz für Nachfolger' frei wird.
Diese Crux führt zu zwei Möglichkeiten.
Entweder, der junge Karrierist sorgt selbst für die... äusseren Umstände..., was zum Beispiel mit ein Faktor für das entstehen der Anarchenbewegung war und ist, oder man übt sich in Geduld, was der lange, mit sicherheit schwierigere, aber in meinen Augen der stilvollere Weg ist.

Ich weiß, die Geduld, Jahrzehnte, gar Jahrhunderte zu warten, bis man überhaupt von der elitären Schicht der Ahnen wahrgenommn wird, ist besonderst in jungen Jahren, oft unerträglich.
Und die Floskel, man hat als Kainit sozusagen die Ewigkeit, hilft da nicht viel weiter.
Ich bringe in dieser Hinsicht viel Verständniss für die jüngeren unter uns auf. Das ist etwas, das vielen Ahnen abgeht. Was auch schon wieder fast verständlich ist, da sie selbst so lange Zeit ausharren mussten, bevor sie selbst diesen Status erreicht haben.
Und wenn man selbst dann endlich in der Position ist, zu den 'Mächtigen' zu gehören, will man dies auskosten. Und sei es durch die Arroganz, die man dann den Jungen zukommen lässt.
Wobei man durchaus zugestehen kann, das Jahrhunderte des Überdauerns vielleicht unweigerlich Macht und Fähigkeiten bringen, Weisheit sich aber längst nicht wie selbstverständlich hinzugesellt.
Gerade die letzten Ereignisse in Finsterburg zeugen davon!
Dieser Black Cloud hat vielleicht die Stärke und die Macht, nach Finstertal zu greifen, seine plumpe Art lässt aber auch nur annähernd die Weisheit eines subtilen Planes vermissen...

Aber genug davon.
Verschieben wir diese Lehrstunde auf ein anderes Mal.
Im Moment plagen uns andere Sorgen, und Zeit ist, trotz der uns zur Verfügung stehenden Ewigkeit in diser Situation knapp bemessen...

Zu deinen Ambitionen auf das Amt des Hüters möchte ich dir raten, diese zunächst nicht so hoch zu stecken. Du würdest nur Endtäuscht werden.
Buchet wird dir dieses Amt in absehbarer Zeit nicht übertragen.
Und ich muss gestehen, das ich diesen Entschluss noch nicht einmal für falsch erachte.
Denn überlege, welche Verantwortung das Amt der Hüters mit sich bringt. Der Hüter ist Verantwortlich, das die Regeln des Elysiums stets und jeder Zeit von jedermann eingehalten werden.
Und nun gedenke der Ereignisse der letztenNacht, in der es dem Prinzen einer Stadt sammt seiner versammelten Prinmogen nicht gelungen ist, die Vernichtung einer der ihren durch das Monster Johardos zu verhindern.
All die Macht, all der Status nützte ihm nichts.

Und nun stell dir vor, welche Mittel du zu verfügung hättest.
Ein junges, neugeborenes Küken gegen einen arroganten Ahnen, der dir keinerlei Respekt entgegenbringt.
Einer jeglichen Provokation, wärest du alleine ziemlich hilflos ausgesetzt.
Und glaube mir es WIRD IMMER zu solchen Provokationen kommen.
Sei es ein Malkavianer, der sich einen Spaß erlaubt, sei es ein anderes, jüngeres Kainskind, das auf deinen Posten scharf ist, sei es jemand, der dir einfach nicht den Respekt entgegenbringt, sich von einem jüngeren Kainskind wie dir irgendwelche Vorgaben machen zu lassen.

Entschuldige meine drastischen Worte, aber man muss sich der Konsequenzen im klaren sein, bevor man überhaupt beginnt Ambitionen auf irgendein Amt zu hegen.
Ich kann dir sagen, das ich im Moment mehr als froh bin, das mir angesichts der jetzigen Situation nicht mehr die Bürde der Führung dieser Stadt obliegt....

Nein, Delilah, in deinem eigenen Interesse rate ich dir, nimm lieber erst einmal geringere Ziele in Angriff.
Ich sehe auf kurzer, mindestens auf mittelfristiger Sicht, gute Chanchen für dich, neben Ashton Price die zweite Harpyie der Stadt zu werden.
Ich will dir auch kurz sagen, was ich in dieser hinsicht an Argumenten, gegenüber dem Prinzen aber auch ganz allgemein, anführen werde.

Zunächst eimal hast du dich trotz deiner Jugend bereits als durchaus Fähig erwiesen.
Nimm dies als Kompliment, als Bestätigung deiner Anstrengungen oder einfach als Tatsache.

Dann hast du dich, im gegensatz zu mir, bereits mit den Ventrue gut gestellt, was einen Wiederspruch Ashtons gegen dich als zweite Harpyie unwarscheinlicher macht.

Dann gab es in der Vergangenheit, noch unter Buchet selbst und von ihm ernannt, eine ähnlich junge Harpyie aus unserem Clan. Regeane.
Zwar war das seine eigene Enkelin, und sie nahm auch ein nicht gerade rühmliches Ende, doch ich denke, ich kann diesen Tatbestand zu deinem Gunsten auslegen.

Und zu guter letzt hat Ashton, als ich ihm das Amt des Hüters angetragen hatte, dieses aufgrund der Belastung, nun Führer der Ventrue der Stadt zu sein, abgelehnt.
Jetzt ist er Primogen. Ist somit die Belastung für ihn nicht noch größer? Würde eine zweite Harpyie ihm da nicht einiges an Erleichterung bringen?

Und wenn du dann ersteinmal Harpyie bist, können wir immer noch schauen, wie es um das Amt des Hüters gestellt ist, und ob du nicht durch eine gutgemeinte Unterstützung des Hüters zumindest einen Fuß in diese Tür bekommst.


Dieses Plädoyer für Delilah sollte sie, trotz der vorangegangenen Belehrung ehren.
Der Maler stand hinter ihr. Er würde sie auch weiterhin protegieren.

Aber das ist Zukunftsmusik.

Konzentrieren wir uns zunächst erst einmal darauf, der Gefahr aus Finsterburg zu begegnen.
Denn ohne einen Sieg über unsere Feinde würden all unsere Pläne verpuffen.

Wie gesagt werde ich nun mit Buchet persönlich die nächsten Schritte besprechen. Halte dich bereit, damit ich dir danach Bescheid geben kann.


Mit diesen Worten beendete der Maler dieses Gespräch.
Er wollte Buchet nicht länger warten lassen...
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Delilah hörte dem Maler aufmerksam zu. Sie unterbrach ihn nicht, obwohl sie teilweise den Drang dazu gespürt hatte. Er hatte sie gelobt und da wollte sie ihn nicht stören. Wie ein Faultier in die Sonne genoss, lauschte Delilah nun seinen Worten.
Ihr war klar, dass er ihr das Amt für den Hüter wahrscheinlich nicht übertragen würde, aber das war auch nicht ihre Absicht gewesen. Sie wollte nur ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, damit der Prinz sich selbst von ihr überzeugen konnte.
"Hm, wahrscheinlich haben Sie recht." grinste Delilah voller Selbstbewusstsein. "Ich warte halt das ein oder andere Jahrhundert." Eigentlich war Delilah der Posten recht egal, sie wollte nur die Anerkennung, von der sie dachte, dass sie sie verdient hatte. Sie war dankbar für den Rat, aber was sollte ein Hüter ausrichten, gegen eine Horde von Ahnen? Selbst ein starker und kampferprobter Hüter wäre unterlegen. Dies machte für Delilah keinen Unterschied. Aber der Maler hatte nicht unrecht damit, dass Delilah noch sehr jung war. Dementsprechend hatte sie wenig Macht über andere, was sie jedoch nicht so sehr störte.

"Gut, ich mache mich dann erstmal auf den Weg. Rufen Sie mich dann an?" spielte Delilah ihm vor. Sie ahmte gerade ein interessiertes Mädchen nach einem Date nach. Es war sehr übertrieben und brachte ein Grinsen auf ihr Gesicht.

Gerade als er im Begriff war zu gehen, kam sie zu ihm und umarmte ihn herzhaft. Wahrscheinlich war er darüber erschrocken, aber das war ihre Art zu sagen, dass sie jemanden gerne hatte. Mit einem Grinsen verschwand sie aus der Tür.
 
AW: [13.05.2006]Wer behält den Posten?

Der Maler war von der ungestümen Art Delilahs tatsächlich zu überrascht, als das er irgend etwas als Reaktion auf ihre plötzliche Umarmung hätte antworten können.

...Tja, diese Jugend...
Dachte er bei sich, als er ihr nachsah.

Jetzt aber auf zu Buchet...
 
Zurück
Oben Unten