[07.05.2008] Gastfreundschaft?

Drakun

Pflanze
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Out of Character
Marta kommt von hier - es ist nach 1 Uhr


Das Gewitter hatte an Stärke gewonnen. Im Sekundentakt wurde die Akademie vom grellen Licht der Blitze getroffen.
Donner und schneidender Wind sangen ein grauenhaftes Duett, während Heerscharen von Regentropfen auf die Dächer der Gebäude einhämmerten.
Jeder, der konnte, hatte sich schon lange in die Sicherheit einer warmen Stube gerettet und war froh, den Naturgewalten wieder einmal entkommen zu sein.
Marta hatte nicht dieses Glück. Wie Jenny angekündigt hatte lag die Akademie dunkel und verlassen da. Und was die Dunkelheit nicht schon verhüllt hatte wurde nun vom dichten Regen verschleiert.
Na toll! Und wohin jetzt?
Die junge Frau nutze jede Deckung, die sie finden konnte und überbrückte Freiflächen mit Hilfe ihres Schirmes. Dabei sah sie sich aufmerksam um, suchte Auffälligkeiten, Fenster und Türen, in der Hoffnung den richtigen Ort zu finden.
Verdammt nochmal Johann, hätte die Beschreibung nicht wenigstens ein bisschen genauer sein können? Das muss doch hier irgendwo sein!
 
AW: [07.05.2008] Gastfreundschaft?

Marta irrte eine ganze Zeit lang im Regen umher.
Dieses verfluchte Büro war trotzdem nirgends zu finden. Erst als sie vollkommen durchnässt war und schon aufgeben wollte, erkannte sie einige Kameras, die jede ihrer Bewegungen zu verfolgen schienen. Als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass hier das Büro war, dass sie so lange gesucht hatte.
Kaum das sie die Stufen der kleinen steinernen Treppe hinaufstieg, erklang ein Schnappen im Schloß der Tür und verdeutlichte so, dass der Zugang nun frei gegeben war.

So dunkel hier auch alles erscheinen mochte, irgendjemand arbeitete also doch.
 
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So ein Mist! Das hier ist ja das reinste Labyrinth! War ich hier nicht schonmal? Das sieht hier alles so ähnlich aus, bei dem Wetter!
Mittlerweile beschrieb nichts ihre Laune besser, als das Geschehen am Himmel. Fast höhnisch offenbarten ihr Blitze ihre nähere Umgebung, nur um sie sofort wieder zu verbergen. Der Regen hatte schon längst seinen Weg durch jegliche Kleidung gefressen, trotz ihrer Bemühungen. Eine Sterbliche würde später wahrscheinlich tagelang nicht mehr aus dem Bett kommen.
So ein Dreck hier! Ich geb's auf! Der mittlerweile nutzlos gewordene Regenschirm bekam den Frust zu spüren und befand sich plötzlich im Flug. Kalter Wind durchdrang Martas Kleidung, ließ sie schaudern, erfasste den Schirm und knallte ihn direkt vor eine Steintreppe.
Als Marta den misshandelten Gegenstand aufhob, fühlte sie sich plötzlich beobachtet. Und in der Tat, als sie nach oben sah, bemerkte sie eine Reihe lebloser Augen die ihren Bewegungen zu folgen schienen.
Das muss es sein. Sie erklomm die Treppe und als das Schnappen zu hören war, nutzte sie die Gelegenheit zur Flucht.
Wetter 1 - Vampir 0
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Marta befand sich nach ihrem Eintritt ein einem kleinen Vorraum an dem der geneigte Besucher seinen Mantel aufhängen und seinen Schirm abstellen konnte.
Letzteres war zwar nicht mehr nötig, aber die Caitiff konnte sich entscheiden ob sie ihre nasse Jacke aufhängen wollte.

Das Büro selbst verbreitete schnell eine gewisses Gefühl der Gemütlichkeit.
Der wuchtige Schreibtisch, der den Raum klar dominierte, war recht unordentlich. Hinter ihm saß eine junge Frau die ganz ohne Zweifel sehr dem Gothik Stil zugetan war.
Sie trug ein dunkelblaues Pannesamtkleid, hatte tiefschwarze Haare und ebenso geschminkte Lippen und Augen.
Beide strahlten eine gewisse Freundlichkeit aus.
 
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Der Kleiderständer kam in der Tat gelegen, um das mittlerweile recht stattliche Gewicht des Mantels loszuwerden. Auch der arme Schirm bekam einen Platz zugewiesen. Marta war froh, sich für ein dunkles Kleid entschieden zu haben, denn obwohl sie aussah, als sei sie in einen Pool gefallen, gab sie noch eine ganz passable Figur ab. Wer den Stoff näher betrachtete, konnte sogar die hohe Qualität erkennen, was auf einen ebenso hohen Preis hinweisen dürfte.

Der folgende Raum stand im krassen Gegensatz zu Außenwelt. Gemütlich, warm und vor allem trocken. Marta fühlte sich unwohl bei dem Gedanken daran, so viel Nässe mitgebracht zu haben. Die Handtasche über der Schulter schaffte sie es trotz ihrer offensichtlich schlechten Laune ein sympathisches Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. Mit einer für einen ungeübten Betrachter nahezu unsichtbaren angedeuteten Verbeugung wandte sie sich an die Frau hinter dem Schreibtisch zu:
"Einen schönen guten Abend wünsche ich! Entschuldigen sie bitte mein Auftreten, ich hatte einige Schwierigkeiten."
Zum Beispiel mit unvollständigen Informationen. Das ist bestimmt Jens' Schuld - unfähiger Ghul!
"Gehe ich recht in der Annahme, dass dieses Büro der Verwaltung dieses Ortes gilt? Falls ja, bitte ich sie darum wie üblich zu verfahren."
War Marta hier richtig, so wusste die Frau, um was es ging, wenn nicht, hatte sie nichts verraten.
Tradition vor Etikette
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Guten Abend und willkommen an der Akademie der feinen Künste zu Finstertal. Nehmen Sie doch bitte Platz."

Die Sekretärin mit dem unübersehbaren Hang zur Gothikszene, wies mit der rechten Hand auf einen recht bequem wirkenden Sessel. Ihr lächeln schien ehrlich und zuvorkommend.

"Machen Sie sich keine Gedanken, wegen Ihrer nassen Sachen. Das stört nicht. Nennen Sie mir einfach Ihren Namen und ihren Clan. Anschließend vielleicht noch ein paar Sätze zu ihrem Herkunftsort und ihren zukünftigen Zielen?"

Während sie sprach, stöberte Laura in den Aktenbergen auf ihrem Schreibtisch, offensichtlich suchte sie etwas.
 
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Hinsetzen? Mit den Sachen? Die Entwarnung kam glücklicherweise sofort. Trotzdem war es Marta immer noch sichtlich peinlich, den Sitz einzusauen, auch wenn sie sich brav setzte. Dann kam die nette Sekretärin auch schon zum Thema. Wie erwartet fragte sie nach Name und ... Was zur Hölle?! Martas Augen wurden für den Bruchteil einer Sekunde schmaler, der Gesichtsausdruck blieb aber weiterhin freundlich. Wenigstens war sie sich nun sicher an der richtigen Adresse zu sein.
"Mein Name ist Marta Hagen, Neugeborene. Und sie sind?"
Mal sehen wie dir meine Antwort schmeckt.
"Was den Clan angeht - strenggenommen habe ich keinen..."
Während sie sprach achtete Marta auf die Reaktionen der Frau. Ihr Gesicht hatte einen leicht entschuldigenden Ausdruck angenommen, doch das Raubtier im Inneren beobachtete Laura aufmerksam.
Und jetzt zeig mir, wer du wirklich bist!
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Verzeihen Sie meinen Fehler, mein Name ist Laura Raabe."

Die Sekretärin versuchte weiterhin höflich zu sein, es hatte sich aber ein leichter Schatten über sie gelegt. Caitiff also! Niemand der seine Stadt einigermaßen beeinanderhalten wollte, hielt viel von diesen aus einem Unfall heraus geschaffenen Bastarden. Ein Caitiff verstieß gegen alles, wofür die Akademie stand. Laura machte gute Miene zum Bösen spiel, es gelang ihr nur leidlich. Sie hielt Marta einen schmalen Hefter hin.

"Sie sind also Caitiff!? Ich muss Ihnen nicht sagen, dass wir Ihresgleichen in Finstertal einer ganz besonderen Beobachtung unterziehen. Die Unsitte einen Kainiten ohne Ausbildung auf die Welt loszulassen, widerspricht allem, wofür die Camarilla und damit auch diese Akademie steht. Glücklicherweise ist dies heute wahrscheinlich mein letzter Arbeitstag, daher heiße ich Sie trotz diesem Manko in der Stadt willkommen."

Laura deutete auf die Mappe.

"Füllen Sie den Inhalt bitte sorgfältig aus und geben Sie den Hefter anschließend wieder hier ab. Sie haben dazu maximal drei Nächte Zeit. In dieser Zeit unterstehen Sie der Gerichtsbarkeit der Geißel, Sie sollten sich also gut mit ihm stellen. Seine Kontaktdaten entnehmen Sie Ihren Unterlagen. Dort wird übrigens auch auf ein kostenfreies Zimmer im El Privilegio verwiesen. Hier muss ich Ihnen leider mitteilen, dass es derzeit hoffnungslos ausgebucht ist. Sie werde dort also nicht unterkommen können, verzeihen Sie!"
 
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Raabe versuchte also tatsächlich freundlich zu bleiben, auch wenn klar war, dass sie eine Abneigung gegen Clanlose hatte.
Caitiff - das klingt als hätte Johann mich gezeugt und dann in der Gosse liegen gelassen.
Bei den nächsten Worten musste sich Marta ein Grinsen verkneifen, die Kleine dachte ja wirklich so.
"In der Tat eine Unart, wenn ein Erzeuger sein Kind nicht unterweist und ihm die Traditionen unserer Gesellschaft näher bringt, wo sie doch die Säulen der Camarilla sind."
Eine kurze Pause, während sie sich auf die Reaktion der Sekretärin konzentrierte.
"Ihr letzter Arbeitstag? Darf ich fragen, warum sie ihren Platz räumen beziehungsweise wer demnächst ihre Aufgabe übernimmt?"
Die Geißel ist hier also der Babysitter? Interessant.
Als Laura das Zimmer im El Privilegio erwähnte, wirkte Marta wirklich amüsiert.
Das hat jetzt nichts mit meinem 'Clan' zu tun. Die Zimmer sind 'rein zufällig' ausgebucht.
"Ich werde mich mit dem Mann in Verbindung setzen! Können sie mir sagen, wo ich etwas trinken gehen kann?"
Man will ja nicht wildern. Und nur ein Narr lässt Vampire hungern.
"Sie erwähnten 'Meinesgleichen'. Heißt das, es gibt noch andere Clanlose in dieser Stadt?"
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Die Frage nach dem Grund für die Beendigung ihrer Tätigkeit ließ Laura unkommentiert. Ein unbekannter Neuling war sicherlich der Letzte, dem die junge Goth die innerbetrieblichen Probleme darlegen würde. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um eine Clanlose ohne jede Lobby handelte.

"Das umliegende Gebiet der Technischen Universität, sowie die Siedlung östlich des Sportflughafens sind für Gäste und Clanlose vorgesehen. Dort können Sie sich nach belieben ernähren. Es gibt noch zwei weitere Caitiff in der Stadt. Beides Frauen und beides Damen die, mit Verlaub, sich einigermaßen in die Gefüge der Stadt eingepasst haben. Bei der einen handelt es sich um eine gewisse Frau McKinney und bei der anderen um eine Frau Färber. Kontaktdaten kann ich Ihnen aber leider nicht nennen, ich habe keine die ich weitergeben könnte."

Laura hoffte, das die Frage nach den anderen Querulantinnen damit vom Tisch war.

"Finstertal baut tatsächlich auf die Traditionen, Frau Hagen. Ohne eine derartige Organisation wäre die Stadt sicherlich längst im Chaos versunken."
 
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Aha, scheinbar läuft hier gerade eine interne Umstrukturierung.
Da Raabe die Frage übergangen hatte, ging Marta auch nicht weiter darauf ein. Auch Informationen zum Jagdgebiet und den anderen Clanlosen wurden still aufgenommen und abgespeichert.
Ohne die Traditionen wäre nicht nur diese Stadt mit Sicherheit im Chaos versunken.
"Wo wir gerade dabei sind - ich nehme an, die Information über die örtlichen Elysien befindet sich ebenfalls in den Unterlagen?"
Ansonsten war von ihrer Seite erst einmal das Wichtigste abgehandelt, den Rest würde sie wahrscheinlich über Mappe und Geißel klären. Also erwiderte sie Lauras Lächeln und wartete darauf, ob die Repräsentantin des hiesigen Machthabers noch weitere Punkte ansprechen würde.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Richtig. Besonders das Cafe de Trois ist ein allgemein beliebter Treffpunkt!"

Laura sprach den Satz ohne große Überzeugung. Ihrer Meinung nach war das Cafe kein Ort an dem sich eine Clanlose herumtreiben sollte. Aber das würde sie sicherlich schon bald selbst feststellen.

"Bitte denken Sie daran, dass Sie mir die Mappe schnellstmöglich zurückgeben. Sie werden erst nach der Überprüfung Ihrer Angaben als Bürger dieser Stadt akzeptiert. Erst dann gelten gewisse Rechte für Sie. Zum Beispiel der Schutz und nicht mehr die Bedrohung durch der Geißel..."
 
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Im Cafe de Trois teiben sich also die 'hohen Clans' herum.
Marta hatte in der Tat nicht vor, Stammgast im Elysium zu werden, allerdings war es äußerst nützlich zu wissen, welche Gebiete als neutraler Boden gehandelt wurden.
Dann sollte ich die Mappe so schnell wie möglich wieder los werden.
Die Unhöflichkeit, diese vor Ort auszufüllen und damit Raabes Zeit unnötig zu beanspruchen, besaß sie allerdings nicht. Es war davon auszugehen, dass keine Fragen zum Ausfüllen des Formulars aufkommen würden.

"Dann danke ich ihnen für ihre Hilfe. Sobald ich alles ausgefüllt habe, werde ich die Papiere wieder hier abgeben."
Da du mir ja nicht verraten willst, wer dann der Verantwortliche ist.
"Wenn ihrerseits keine weiteren Punkte zu besprechen sind, würde ich mich jetzt meinen weiteren Verpflichtungen zuwenden."
Das Sekretärinnen-Lächeln gelang ihr dabei deutlich besser als der Ghulin.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Machen Sie das. Vielen Dank für ihren Besuch und einen angenehmen Abend weiterhin!"

Lauras Worte klangen nicht nur freundlich, sie schien es sogar so zu meinen.

"Auf Wiedersehen!"
 
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"Ihnen ebenfalls noch eine angenehme Nacht!"

Marta nahm die Mappe, öffnete ihre Tasche und verzog das Gesicht. Mit spitzen Fingern zog sie einen Fetzen hervor, welcher sich bei näherem Hinsehen als vollständig durchweichter Stadtplan herausstellte. Nach weiterer Kontrolle verschwand er wieder im Inneren. Marta erhob sich und behielt die Papiere in der Hand.

"Auf Wiedersehen, Frau Raabe!"

Ihr Lächeln war freundlich, allerdings etwas düsterer, war sie doch gerade wieder daran erinnert worden, wie schlechte Bedingungen draußen herrschten. Nach der Verabschiedung wurde der Kleiderständer wieder von seiner Last befreit und auch der Schirm, welcher jetzt wieder eine Aufgabe hatte, bekam eine zweite Chance.
Jetzt schnell zurück und dann aber raus aus diesen Klamotten.

Schweren Herzens öffnete Marta die Tür und trat hindurch. Sofort wurde sie von einer kalten und nassen Böe begrüßt. Regen trommelte auf den Schirm ein. Das Wasser gierte regelrecht danach, in die wehrlosen Papiere einzudringen und sie nutzlos zu machen. Ein Blitz beleuchtete das Sichtfeld der Kameras und unter Grollen verschwand die Vampirin hinter einem Vorhang aus Wasser.

Out of Character
Sie taucht hier wieder auf.
 
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