[07.05.08] Die Gräfin erinnert sich, ...

ObiwahnKa

It's time to kick ass, ..
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21. Juli 2008
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Liebes Tagebuch, … würde ich wohl anfangen, wenn ich denn Tagebuch schreiben würde. So sitze ich hier bei einem guten Tropfen des guten roten Vinos und denke über Gestern nach. Wie alles begonnen hatte, der hoffentlich letzte Akt mit Zacharii, dem Koldun. Einen kleine Teil meiner Macht habe ich verloren und eine schwarze Handfläche, mit der ich den Koldun berührt habe, dafür bekommen. Handschuhe sollten genügen, dieses Zeichen zu verbergen.

Angefangen hatte es mit …

„GENUG!“​

Gerade noch hatten wir uns auf den Aufprall der feindlichen Garou vorbereitet, als Zachariis Stimme erschall.



Ich saß im Café de Trois. Leicht verwirrt und irgendwie mit einem Gefühl im Bauch, dass nichts Gutes bedeutete. Ein kurzer Rundumblick ließ dieses Gefühl nur potenziert zurück. Ca. 20 Menschen tanzten, mitten unter ihnen auch dieser Rothschild mit der kleinen Hexe Reeben. Der Sheriff der Stadt erhob sich so eben vom Tresen und steuerte auf diese beiden zu. Hinter der Theke bediente eine unbekannte Frau UND was habe ich denn an? Gerade noch auf einem Schlachtfeld trug ich jetzt ein erlesenes Ballkleid und dazu eine der teuersten Armbanduhren, die ich je gesehen hatte. Keine Lesebrille, kein Gehstock, kein Rollstuhl. Nichts. Was war hier los?
Als die Dreiergruppe auf meinen Tisch zusteuerte, setze sich eine mir unbekannte Schwarze dazu und stellte sich vor als Anelotte de Vries. Wollte sie schon wegschicken. Aber Ferdinand kannte oder besser erkannte sie. Sie sei ein Kainskind, das neu in der Stadt war. Ok, dann würde sie eben bleiben.

Keiner von uns fünf konnte sich einen Reim machen was geschehen war, nur dass es nicht so sein sollte. Patero war mehr als ungehalten und überging sogar die Verkündung, dass Rothschild jetzt Ahn und Primogen seines Clans war. Als Anna dann eine Erklärung mit dem Begriff „Matrix“ erkläre und sich sicher war, dass man sowas hier wohl gerade erlebte, wurde es mir zu viel. Tremeregewäsch! Und nicht nur mir ging es so, auch dem Sheriff.
Ich griff zum Handy und wollte Andrew anrufen, dass er mich sofort abholen kommen sollte und griff ins Leere. Kein Handy. Mist. Also zur Bar. Dort musste man sich Auslachen lassen, dass man ein Telefon verlangte. Wütend versuchte ich es bei einem der anwesenden Vertreten des männlichen Geschlechts. Ich forderte ihn mit meiner vampirischen Überzeugung auf, mir sein Telefon zu geben und wurde … ausgelacht. Sein Telefon? Das wäre mehr wert als mein Auto. Blablabla. Wütend ging ich zurück, nachdem er sich nicht einmal beeindrucken ließ. Hier galten andere Gesetze und ich hatte keine Macht. Etwas was man unbedingt vor den Anderen verbergen musste! Zeit. Ich brauchte
Zeit. Zeit zum Nachdenken. Also raus. Auf die Straße. Vielleicht war es möglich dort ein Telefon zu finden und „Verstärkung“ zu rufen.

Vor dem Café war fast alles wie sonst. Fast. Es gab kein Auto, keinen Fussgänger oder Fahrradfahrer. Keinen Vogel. Nicht einmal eine Mücke schwirrte durch die Luft. Kein Lufthauch. Nichts. Noch nicht einmal die Geräusche, die sonst über einer nächtlichen Stadt wie Finstertal lag. Dieses Gemurmel und Gesumme, das Geräusch des Großstadtlebens. Alles schien TOD und in ein diffuses grünliches Licht getaucht. Sie waren alleine. Aber auch das stimmte plötzlich nicht mehr. Vor uns tauchte diese Raabe auf und drückte mir einen Zettel in die Hand. Sie sagte was davon, dass man die Vier finden müsse um Seine Macht zu brechen. Ohne die Vier würde er geschwächt sein. Hä? Was? Aber keine Antworten auf die sich aufdrängenden Fragen. Laura Raabe löste sich in Luft auf. Zurück blieb nur der Zettel.
Auf diesem abgerissenen Stück Papier standen die Worte „Der Krieger“ „Das Opfer“ „Der König“ „Der Bettler“. Angeordnet in den jeweiligen Ecken des Zettels und in der Mitte das Symbol für die Frau. Dieser stilisierte Spiegel eben. Immer diese Klischees. Spiegel für Frau und Speer und Schild für den Mann. Aber weiter..
De Vries bemerkte, dass es aber auch eine Kirche symbolisieren könne, wenn man den Zettel umdrehen würde. Recht hatte sie, aber dann war doch die Schrift auch umgedreht und ergab keine Sinn. Ihre Antwort und so würden noch viele sein in dieser Nacht. „Die Antwort liegt im Wort“. Noch nicht einmal ihr Primogen verstand sie, was er zugeben musste als ich ihn nach einer „Übersetzung“ fragte.
Auch warnte Laura uns, dass wir wenig Zeit hätten. Unsere Körper lägen wohl noch offen in der Burgruine und die Sonne würde uns vernichten. Tolle Aussichten, wirklich.

Was also damit gemeint war, dass man die Vier suchen solle war klar. Aber wer und wo nicht. Warum auch. So einfach würde es nicht werden in dieser Matrix. Ich wusste immer noch nicht, was die Hexe damit meinte. Aber ich würde es schon lernen. Verschiedenste haarsträubende Theorien wurden aufgestellt und gleich wieder verworfen. Ohne weitere Hinweise und bevor dem Sheriff seine Pulsadern platzten, schlug das Kind vor, dass man Bettler doch in einem Armenhaus finden könne. Also dorthin. Ohne fahrbaren Untersatz eben zu Fuss, aber mit Bremsklotz. Schön piano. Nichts überstürzen. Ich wollte nicht durch die Nacht rennen. Nicht auf Stöckelschuhen und Ballkleid durch Straßen stürmend gesehen werden. Ein wenig Stolz war geblieben. Ziel war der Bahnhof. Treffpunkt allerlei Gestalten und somit wohl auch von Bettlern und Abschaum, das ihnen den Weg zum Armenhaus zeigen konnte.

Als wir an der Akademie vorbeikam, wollte die anderen eine kurzen Abstecher machen und bei der Seneschall vorbeischauen oder bei Raabe. Vielleicht gab es noch mehr Informationen von dieser. Aber zuerst gab es noch eine Überraschung. Alle Fenster und Türen der Akademie waren aufgemalt. Zwar in einer Perfektion, dass man sich fast in den Scheiben spiegeln konnte, aber eben nur fast. Nur die Türe zum Büro des Prinzen schien echt UND stand offen. Also rein. Diese Reeben hörte nicht auf von „der Matrix“ zu reden, als wir nicht auf Raabe trafen, sondern Romero und ein aufgeräumtes Büro, wie es sein sollte. Mir kam ein Gedanke, welchen ich aber vorerst für mich behielt. Falls die Hexe recht hatte und sie alle in einer erdachten Welt von Zacharii eingesperrt waren, mussten sie Hinweise dafür finden. Alles schien so zu sein, wie dieser sich sein Finstertal vorstellte. Deshalb war hier im Büro des Prinzen auch noch Romero und nicht Raabe. Diese kannte der Koldun nicht. Der Sheriff forderte Romero auf, ihn nach draußen zu begleiten, da der Sekretär die Geschichte der Fünf nicht glauben konnte. Die Gelegenheit ergreifend, benutze ich das Telefon. Bekam aber kein Amt. Anna schien also Recht zu haben. Zach konnte nicht ahnen, wen ich anrufen wollte und somit bekam ich, egal wen ich anrief, nur ein Besetzt-Zeichen. Innerlich grinsend brauchte ich noch einen letzten Hinweis. Ich also unangemeldet und ohne Erlaubnis ins Zimmer des Prinzen. Die Einrichtung entsprach die von Buchet, nicht von Noir. Wieder ein Beweis meiner noch geheimen Theorie. Auch waren die Schubfächer leer. Sie ging zurück ins Büro, als Enio und Romero grade zurückkamen. Irgendwas was ich gerade gesehen hatte zupfte in meinem Kopf. Nicht genau wissend was es war, nur dass etwas da war, wollte ich noch einmal zurück. Romero versperrte mir den Weg. Meiner Macht beraubt und darauf bauend, dass meine Theorie stimmte und es keine negative Auswirkungen haben würde, sobald man „in ihrer Welt“ zurück waren, trat ich ihm in die Kronjuwelen. Mit Schmuck kannten wir Ventrue uns aus und eine von Liebenstein hielt man nicht auf. Ich stieg über den sich krümmenden und wimmernde Diener und betrat den Gang.
Da sah ich es. Die Tür am Ende stand auch offen. Das hatte es noch nie gegeben. Der Weg zum Keller stand offen. Sehr ungewöhnlich.
Dunkel lag die Treppe vor uns. Ich forderte Rothschild auf, seine Kunst des Sehens anzuwenden. Er gestand, dass er seine Macht nicht nutzen konnte. Er also auch. Gut. Nicht nur ich. Nett und großzügig wie wir unseren Sheriff kennen, schickte er die Hexe vor. Erst dann ging er selber nach unten. Als wir anderen, alle außer de Vries, den Beiden nach unten gefolgt waren, eröffnete ich meine Theorie. Was die Malkav tat war, mir zumindest, egal. Etwas ungläubig wurde diese Theorie aufgenommen und da noch niemand hier untern war, lies sie sich nicht überprüfen. Aber egal. Weiter. Anna die ein paar Meter weiter vorne wartete schien irgendwie … unglücklich. Grund war ein „Bild“ das sie beschimpfte und mit unflätigen Bemerkungen und Gesten bedachte. Kaum waren wir anderen dort angekommen, wurden wir sofort mit einbezogen. Was war das wieder für ein Spuk oder Hokuspokus? Egal. Es war fast schon als komisch zu bezeichnen, wie die Bilder sich bemühten uns zu reizen. Nach einigen gefühlten 100 Metern Ganggewirr kamen wir an eine Holztür und durchschritten diese. Dann wurde es heftig. Wieder Bilder an der Wand. Wieder Beschimpfungen. Aber diesmal heftiger. Die Worte trafen wie Nadelstiche. Woher wußten sie das alles? Es war schwer Contenance zu waren. Aber irgendwie gelang es, zumal es allen so ging. Alleine dieser Häme und Beschimpfung ausgesetzt, wäre es evtl. anders ausgegangen. Nach einer letzen Biegung standen wir, de Vries hatte sich inzwischen wieder zu uns gesellt, vor einer Panzertür. Davor erwartete uns ein kleiner Mädchen und hielt uns eine Karaffe hin, in die wir jeder eine Blutmenge unserer Macht spenden sollte. Rothschild war sich sicher, das Mädchen zu kennen und dann noch wieder nicht oder doch. Nein. Vielleicht. Malkavs. Einer ist zu viel. Zwei eine Katastrophe. Dieser alte Spruch sagte die Wahrheit. Und am Schluss fehlte nur noch das Blut von de Vries. Kurz davor ihr das Blut gewaltsam abzunehmen, gab sie es dann doch freiwillig. Die Türe öffnete sich und das Mädchen ging plötzlich in Flammen auf. Der Versuch zumindest die Karaffe mit Blut zu retten scheiterte, alles ging viel zu schnell.
Dahinter lag das Allerheiligste unseres Prinzen. Sein Malzimmer. Hier stand Noir und malte ein mir unbekanntes Portait. Und das auch noch schlecht! Sie drehte sich zu uns um und sagte etwas das wie „Endlich“ klang oder doch eher wie „Das ging einfach“. Genau war es nicht zu verstehen. Sie löste sich auf und wir hatten die erste Person auf dem Zettel gefunden. Zurück blieb nur die Staffelei und der Pinsel. Ich brach ihn ab und nahm den Holzgriff mit. Ein Kalenderblatt des Monats April erschien in der Luft und schwebte zu Boden. Die 24 war eingekreist. Daneben stand „Geschenk übergeben. Nordamerikanische Schreibweise beachten“. Naja, wieder ein Rätsel. Ohne Hinweise aber nicht zu lösen. Mir drängten sich plötzlich Bilder einer Torte mit 40 Kerzen darauf auf und ein Glatzkopf, der diese auspustete. Seine beiden Bartzöpfe brannte er sich dabei fast ab. Dann verschwand das Bild.

Wir gingen zurück und fanden Romero, der angeblich mit Stahl telefonierte und sich über mich zu beschweren schien. Pah. Mir doch egal. Hier war nichts real. … Hoffentlich.

Draußen wurde weiter diskutiert. Die von allen favorisierte Idee, die Rätsel zu lösen, war, dass die Vier Personen waren, die Zach wie uns hier „eingesperrt“ hatten. Die Bezeichnungen sollten uns Hinweise auf den Aufenthaltsort geben. Im Falle der Akademie, war es das Haus des Königs. Wen konnte er sonst noch gefangen haben? Wer war wie wir „umgefallen“ und seither nicht mehr gesehen worden bzw. erwacht?
Die kleine Anarchencaitiff-Schla… kam aufs Tablett. Sie war ohnmächtig von Zach zurückgelassen worden, als er in ihren Kopf eingedrungen war. Also auf zu ihrem Lieblingsort. Zum Glück wußte der Sheriff wo wir diesen evtl. finden könnten. Einem Dach im Industrieviertel. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch auf dem Friedhof vorbei und begegneten einem sonderbaren aber wohl nicht für uns wichtigen Karnevalsumzug vorbei. Beides diente anscheinend nur dazu uns aufzuhalten und unsere „Welt“ und „Realität“ zu verhöhnen.
Auf dem Dach angekommen war Jenny wirklich dort. Sie erhob sich widerwillig und verkündete uns, dass sie mit uns zu kämpfen habe, dass sie dazu gezwungen war, aber nur der Sieg über sie uns weiterbringen würde und sie befreien. Dann mal los, oh großer Petero, dachte ich so bei mir. Er war der Kämpfer und bestimmt die beste Wahl die Kleine in Grund und Boden zu Stampfen. Sollte nicht allzu lange dauern. Von wegen. Entweder er kämpfte mit angezogener Handbremse, weil er der Kleinen nicht weh tun wollte, warum galt es noch zu ergründen oder er war ein großer Aufschneider, was seine Kampfkraft anging. Interessant war beides. Auch dass die Hexe, die Jenny immer wieder trat, mehr Erfolg zu haben schien als Enio. Das ganze zog sich und zog sich und zog sich. Der Versuch von Rothschild mittels einer Decke Jenny zu behindern war mit mäßigem Erfolg, auch mein Versuch, sie umzustoßen ging fehl. Sie wich mir spielend aus und konzentrierte sich weiter auf Patero. Ein gesprochener Befehl mit dem Spielen aufzuhören, oder so ähnlich, veranlasste Jenny Krallen wachsen zu lassen. Interessant, aber auch Böse. Jetzt war Eile geboten. Was tun? Mehr aus Verzweiflung als aus Überzeugung, regte ich an, dass ich und beide Malkavs mittels einer Matratze Jenny zu Boden stoßen sollten. Ersten wären wir dann stärker (Haha) als einer alleine und die Trefferfläche wäre hoffentlich groß genug, dass sie nicht ausweichen konnte. Gesagt, getan und draufgerannt. Und es klappte. Daraufhin war es für Enio und Reeben leicht, Jenny auszuknocken. Mit einem Lächeln verschwand sie und zurück blieb ein trauriger Sheriff. Das würde ich mir merken. Außerdem ließ die Kleine ein Matchboxauto zurück. Ein Polizeiauto. Welche Ironie. Dieses konnte einen Funkspruch abspielen, der etwas von einem Osterhasen erzählte der einkassiert worden war. Ja, genau. Jetzt war alles klar und eindeutig. … Nein natürlich nicht! Für de Vries vielleicht aber NICHT für mich! Aber zumindest waren wir auf dem richtigen Weg. Es ging um Personen, die Zach einkassiert hatte und die wir zu befreien hatten. Also, wer noch? Da unser Enio am längsten hier war und Zach am Besten kannte, wurde er jetzt von allen Seiten bedrängt, endlich ein wenig auszupacken und die Geschichte von Zach zu erzählen. Tat er es? Nein. Zumindest nicht so wie gedacht. Aber er gab genügend Informationen raus, dass wir weitermachen konnten.

Nächste Station der Dom. Hier wurde eine Salubie gefunden. Erstaunlich wie ruhig Reeben blieb. Aber ich vermute, dass nur ich diese Information erst jetzt hier erhielt. De Vries vielleicht noch, aber sicher konnte man da nicht sein.

Auf dem Weg dorthin trafen wir noch auf Hansen, der mit einem dieser englischen roten Doppeldecker darauf wartete uns einmal irgendwohin zu fahren und wieder zurück zu bringen, so dass wir eine Strecke nicht laufen mussten. Sah lustig aus, wie der Riese sich hinter das Lenkrad geklemmt hatte. Und das war wörtlich zu nehmen.
Auch lag das Krankenhaus von Finstertal auf unserem Weg. Da dort entgegen dem Rest der Stadt Leben herrschte, gingen wir rein. Nicht bevor unser Sheriff mit einem Hund seine Tabakvorräte geteilt hatte. Der Hund hatte übrigens eine sehr vulgäre Ausdrucksweise. Sehr verrückt das Ganze. Aber wundern musste man sich nicht. Der Hund war irgendwie durch de Vries angelockt worden. Rothschild konnte den „Normalos“ wieder nicht erklären was hier vorging. Toller Primogen. Aber eben Malkav. Also ging es drinnen weiter. Uns wurde sofort Blut angeboten. Ein Umstand der sehr begrüßt wurde. Nur das wie war eklig, absurd und pervers. Der Arzt bestand darauf, dass es ja ein Krankenhaus sei. Hier würde man herkommen um krank zu werden! Wir mussten uns verletzen lassen und bekamen das vergossene Blut zurück. Sowas verdrehtes hab ich noch nie gehört! Angeekelt stürmte ich schnell raus. Ob es einer der anderen getan hat? Keine Ahnung. Aber bestimmt. Und ja ich habe auch eine Verfügung unterschieden, dass ich mich selber entlasse, gegen ärztlichen Rat sozusagen. Ich würde freiwillig gesund gehen. Pervers, wer sich so etwas ausdenkt.

Endlich beim Dom angekommen, war es uns unmöglich dort einzutreten, schon mehrere Meter davor bekamen wir unerträgliche Kopfschmerzen und alles verschwamm im Blickfeld und wir waren gezwungen zurückzugehen, was zumindest die Sinnestrübung beendete. Alle mussten zurück? Nein, natürlich nicht. De Vries schaffte es fast bis hinein, als sie sich dann unvermittelt umdrehte und zurückkam. Nicht ohne vorher noch den Hund wieder angelockt zu haben. Der erzählte uns was vom Priester und Doktor und Bischof und Papst und Kardinal und was weiß ich. Mir war schlecht und die Euphorie der beiden schnellen Erfolge und die Tatsache, dass wir dadurch wieder ein wenig Macht zurückbekamen, war fast verloren.

Da wir aber anscheinend von irgendjemand Hilfe erhielten und nichts hier nur so geschah, kamen wir auf die Idee, dass uns Hansen irgendwo hinfahren sollte. Einen Ort, der für uns zu Fuss zu weit weg lag. Da Finsterburg nicht zu erreichen war, das der Tunnel nur auf den Berg aufgemalt war, wurde die Burgruine als nächsten Ort auserkoren.

Also zu Hansen. Nächster Stop Ruine und anscheinend Volltreffer. Eine Garou war dort auf freinem Feld auf einen Scheiterhaufen aufgebaut und weitere Feuerstellen glimmten und flackerten um sie herum. Das war dann wohl der Krieger. Müssten nur noch hin und ihn befreien. Kein Ding. Nur dass die „Plage“, eine überdimensionale Heuschrecke uns partout nicht hinlassen wollte. Also aufteilen in 3 Gruppen. Enio warf die brennenden Holzscheiten auf die Heuschrecke, was diese erzürnte und ablenkte und auf ihn fixierte. Ich half ihm so gut es ging, dass der Strom an Wurfmaterial nicht versiegt. Zweite Gruppe waren Reeben und Rothschild, die sich im Bogen um die Feuer von hinten an den Garou anschlichen und ihn befreiten, was dann auch im letzen Moment gelang. Starke kleine Hexe. Wirklich eine Überraschung was in ihr steckte. Und Gruppe drei: de Vries. Was sie tat erschloss sich mir nicht und ich will nicht darüber nachdenken.
Axo, es gab auch etwas für die Befreiung. Kölnisch Wasser und der Hinweis, dass das „gut“ für unten herum sei. Ich werde nie Enios dreckiges Grinsen vergessen, als er das las.

Wir ließen uns mit dem Tourismusshuttle wieder zurückbringen und da es keine Einigung über den nächsten Ort gab, schlug ich vor die Gelegenheit zu nutzen, Ziege einen Besuch abzustatten. Schließlich hatten die meisten von uns ihn nie gesehen und ein Feind den man kannte, war leichter zu bekämpfen. Also los. Auch wenn Patero alles andere als begeistert war. Warum war eine Sekunde später klar als wir am Schrottplatz ankamen. Wäh. Was für ein Typ. Dazu fällt mir nichts ein. Gesehen hatte ich ihn, also weg. Nicht so diese de Vries. Wunder oh Wunder unterhielt sie sich gut mit ihm. Anzüglichkeiten wurden ausgetauscht, meist auf Kosten von uns anderen und als dem Sheriff der Kragen platze und Ziege angriff, verschwand er einfach.

Danach wußten wir aber immer noch nicht so richtig wohin und wo klapperten wir die „Treffpunkte“ der Stadt ab. Wir trafen einen Ballonverkäufer mit gaaaanz besonderen Ballonen, gekauft hat sie nur de Vries und einen Hütchenspieler, der uns Blut gegen unsere Hosen und Schuhe angeboten hat. Wer stieg darauf ein? Jaaaaaaa ein Malkav. Er bekam sein Blut. Aber stellt euch bitte Rothschild in Feinrippunterhosen vor, leider war kein Foto zur Hand. Schade auch das Meyye nicht bei uns war. Sie hätte ich gerne im Ballkleid gesehen.

Aber weiter.

Tja und jetzt? Gedankenblitze durchzucken mich! Wohin wurden eigentlich alle Duplikate dieser Lasombra Witwe aus Portugal gebracht? Klar, … *alleimChor* ZU DEN TREMERE. Wir also auch. Und dort musste man dann SoDoKu-Rätsel lösen, um ein Schlüsselwort zu erlangen, das dann den geheimen Gang öffnet. Jaja, wer nicht auf gute Ratschläge und Warnungen hört, verbrennt sich leicht die Finger. Als dann auch noch ein Zahlenrätsel kam schlug die Stunde der Ventrue. Ja, die Wurzel aus 729 is´27 und nicht mindesten 33! Weiß doch jedes Kind.
Am Ende befreiten wir, … befreiten wir… , verdammt wie hieß sie noch, die Tochter des Lords? Ahja, Judith. Und was Reeben so alles von Magie und Ritualen und Thaumaturgie erzählte. Interessant. Wirklich hoch interessant. Die verkohlte Leiche bekam Blut von ihrer Clansschwester und …. verschwand. Wir erhielten wieder ein wenig Macht und Buchseiten mit weiteren Hinweisen.

Da nun alle „Vier“ befreit waren hoffen wir alle, dass nun der Dom betretbar war. Die Zeit war auch schon erheblich vorangeschritten. Noch eine knappe Stunde Zeit, bis es ungemütlich werden würde.
Vorsichtig näherten wir uns und tatsächlich. Keine Sinnestrübung, keine Kopfschmerzen, wenn man davon absieht, was de Vries bei mir auslöst. 90% is Schrott 10% tolle Ideen, was bleibt einem also übrig? Man muss alles anhören. Autsch.
Da Enio den Weg zur Salubri kannte fanden wir schnell das Himmelbett. Sie gab uns ne Karte auf der wir die Koordinaten der Stelle des „Ausgangs“ dann ermitteln konnten. Viel Blabla, aber hübsch war sie. Ohne Frage, wie eine schwarze Witwe. Schön und extrem tödlich. Verdammt. Der wollte man nicht im Weg stehen.
Nun aber schnell. Nur noch ne halbe Stunde Zeit. Und wo war der Ort? Natürlich bei der Ruine. Mist. Das würde nicht reichen. Nun war guter Rat teuer. Teuer bezahlt mit unserem Leben. Apropos Rat. Keine Ahnung wer, aber jemand hatte uns gesagt wir sollten den schwarzen Raben suchen, also eben Laura Raabe. Alles war besser als herumzustehen, vielleicht hatte sie ein Auto für uns oder teleportierte uns zur Ruine oder nichts von all dem.
Nachdem wir sie gefunden hatten. Sie war nicht in der Akademie, sondern im Café sagte sie uns, dass sie uns Zeit schenken würde und wenn wir auf Zach treffen würden, sollten wir uns mit allem wehren was wir bekommen hatten. Natürlich war ich davon überzeugt, dass sie nur unsere Macht meinen konnte, die wir nun wiedererlangt hatten. Wie sie uns dann Zeit schenkte, verdient meinen größten Respekt und Anerkennung. Sie opferte sich für uns. Sie schoss sich in den Kopf. Sie nahm sich ihr Leben um unseres zu retten. Solch ein Opfer darf niemals vergeblich sein und so rannten wir zur Ruine. Ja! Auch ich kann noch rennen. Ein wenig mulmig war mir schon zumute, da dort ja noch die Plage wartete und sonst wer weiß.

Eine blauschimmernde Türe versprach uns den Ausgang als Zacharii die Ebenen betrat. Ich habe ihn noch nie gesehen, aber er musste es sein. So gleichmäßig eben Züge, so erhaben, so stolz und doch so grausam und hart. All das strahlte die Person aus. Letzte Zweifler überzeugte er, indem er sich verwandelte. Er verformte seinen Körper und wurde zu einem Monster längst vergangener Tage. Groß wie 2 Mann, mit dicken Muskeln, die mit panzerplattenharter Haut geschützt waren. Zwei Flügel ragten auf seinem Rücken empor und seine Hände endeten in messerscharfen Krallen. Er ging auf uns los. Das heißt er wollte. Enio war schneller. Er sprang ihn an und schlug seine Fänge in den Hals des Ungeheuers. Zumindest war das wohl sein Plan. Denn er konnte die Eisenhaut nicht durchdringen. Und als wäre das Gewicht unseres Sheriffs nichts, flog Zach weiter auf uns zu. Nicht auf uns. Auf mich. Eiseskälte packte mich. Aber es hatte geheißen, dass wir einsetzen sollten was wir zurückbekommen hatten. Oder so ähnlich und so ließ ich mein Tier an die Oberfläche. Gar schrecklich ist seine Fratze und schlägt es den Feind nicht in die Flucht, so nagt es doch immer an seiner Moral und verlangsamt alle Angriffe. Bis jetzt. Zach schien das alles nicht auszumachen. Im Gegenteil schien er in seiner Opferwahl bestärkt zu werden. Die anderen standen ja auch nur angewurzelt rum, dachte ich, als mich die Klaue erwischte. Totes Fleisch wurde angekratzt. Aber wir Ventrue sind auch nicht aus Pappmasche, Herr Tzimisce! Aber was sollten wir tun? Verletzen konnten wir ihn nicht und fortjagen auch nicht.
Keine Ahnung was Anna dazu gebracht hatte, aber sie warf das kleine Spielzeugauto auf den Koldun und traf und wie. Dort wo sie getroffen hatte platze die Haut auf und schwarzer Schleim quoll hervor. Wie… wie…. Wie Schuppen viel es mir von den Augen. Nicht unsere Kräfte, sondern die Gegenstände, die unsere unsichtbaren Helfer uns übergeben hatten würden den Koldun vernichten. Irgendwie logisch und so klatschte ich ihm die Kalenderseite mitten auf die Stirn. Sofort warf das die graue runzelige Haut Blasen und platze auf. Der Schwarze Schleim spritzte heraus und verätzte mich. Meine Handinnenseite verfärbte sich schwarz dort wo mich das Blut des Drachen berührte. Aber der Riese schwankte und ich haute ihm auch noch die Buchseiten auf den Körper. Selber Effekt und als noch mehr Blut hervorquoll, verging Zacharii. Hoffen wir dieses Mal für immer. Stille legte sich über den Kampfplatz. De Vries stand mit einem Messer bereit, sich auf den Koldun zu stürzen und Rothschild hatte die Flasche Kölnischwasser in der Hand. Aber dieser Sieg nahm mir niemand mehr weg. Ätsch. Aber keine Zeit sich feiern zu lassen. Enio lag wie tot im Gras. Warum hatte ich nicht mitbekommen und die Zeit war immer noch knapp. Er wurde gepackt und wir schleppten uns ins blaue Licht und unsere Hoffnung erfüllte sich. Wir erwachten in unserem Körper in unseren Klamotten in der Ruine noch bevor die Sonne aufgegangen war. Fast augenblicklich zerbrach auch das Band, dass uns die letzen Stunden zusammenhalten ließ.
Altes Mistrauen war wieder da und wir gingen schnell aber doch alleine in unsere Ruhestätten zurück. Was das Erlebte aus uns gemacht hat, würde die Zukunft zeigen.

Hier sitze ich also und freue mich, dass ich meine alte Haut noch heile ist und wenn ich so nachdenke, könnte auch der eine oder andere Ort oder Ereignis in falscher Reihenfolge sein und etwas war ihr auch noch eingefallen, da war noch ein Bettler gewesen, der nach Jenny mit ihnen gesprochen hatte. Und hatte nicht die Witwe uns den Tipp mit den gegenständen gegeben?

Vielleicht sollte ich doch alles aufschreiben, damit ich nichts vergesse.

Eines beschließe ich aber sofort:
Die unterschwelligen Informationen, die unser Ausflug freigelegt haben, zu verifizieren. Außerdem ist das Problem mit Ziege ja auch noch aktuell.

Ich rufe Andrew herein und lasse ihn bei der Seneschall anrufen. Wir werden in der Akademie vorbeifahren und uns bei Laura bedanken. Danach kümmern wir uns ums Alltagsgeschäft und dann? Wer weiß!
 
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