[05.04.04]Instinktspiele

Smokey Crow

Fear & Skaring in Münster
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11. September 2003
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Nach dem Fasttod des Tages beginnt das Leben(?) langsam in Juans Körper zurück zu fluten. Sein Gliedmassen werden wieder beweglich, das Bewusstsein wird klar und alle Erinnerungen verschwinden wieder in den Tiefen des Unterbewusstseins.
Sorgfältig reckt und streckt er sich. Er erinnert fast ein bisschen an eine überdimensionierte Katze.
Dann begibt er sich zum Ritualraum und entzündet wie vor jedem Ritual die Kerzen. Es ist ihm mittlerweile so zur Gewohnheit geworden das die Flammen in ihm wenig mehr als das unsterbliche Äquivalent zu Gänseheut auslösen.
Heute wird das Rudel ausziehen und das Tier weiden lassen... und bei dieser Gelegenheit wird Juan auch gleich noch ein paar Besrogungen erledigen.
Den Vaulderie-Kelch verstaut er in dem kleinen SChrank unter dem Altar das er bei sich das "Tabernakel" nennt. Staatdessen stellt er 3 Töpfe mit Farbe, bei genauerem Hinsehen, Blutrot, Schwarz und Silder auf den Altar.
Es ist wichtig das man dem Tier an diesem Ehrentag erlaubt sein eigenes Gesicht zu haben.
 
Dann hebt er den Schlägel des Gongs und der tiefe, weittragende Ton ruft das Rudel zum Beginn.
 
Nur langsam scheint Christophs Bewusstsein aus der Schwärze in seinen Körper zurückzukehren. Er streckt sich ein wenig und wieder einmal kommt ihm zu Bewusstsein, was er in dieser Zuflucht am meißten vermisst; eine vernünftige Dusche.
Er hatte schon immer die Angewohnheit gehabt nach dem aufstehen zunächst zu Duschen um wach zu werden, ähnlich wie andere Menschen erst nach ihrer allmorgentlichen Tasse Kaffee wirklich wach waren. Es war hauptsächlich eine psychologische Sache, die sich allerdings nur sehr schwer wieder ablegen ließ. So kommt es auch das er wieder einmal einen äußerst 'verplanten' Eindruck macht, als er das Gongsignal des Priesters wahrnimmt und sich mehr schlurfend als gehend zum Ritualraum begibt.
 
Sorgfältig reiht der Priester die kleinen Tiegel nebeneinander auf. Dann nimmt er etwas rot und zieht sich links und recht von der Nase zwei Striche schräg übers Gesicht. Etwas vom dem schwarzen Pulver macht die Augen zu dunklen Löcher deren Boden man nicht sehen kann. Der silberne Strich schliesslich betont diesen bedrohlichen Eindruck noch mehr.
Juan erscheint wie ein blutdürstiger, durchgeknallter Indianerhäuptling.
 
Dimitri hat den Gong längst vernommen, während er noch die Erde seines Landes zusammen sucht. Verdammt nochmal, wo ist der kleine Sack hin? Ich hatte ihn hier liegen und ich hab jetzt überhaupt keine Zeit!

Tobend raste er durch das Zimmer und suchte unter allen erdenklichen Möbeln und Gegenständen nach dem Sack, in dem er immer die Erde bei sich trug. Schließlich fand er ihn in einer Ecke des Zimmers liegend auf. Sicher, er erinnerte sich, er hatte gestern in einem Anfall von Wut das Teil durchs Zimmer geworfen.
Sorgsam füllte er seine Heimat ein, und nahm sich noch ein paar Minuten Zeit um sich auf das Ritual vorzubereiten.

Seine Finger rieben anfangs leicht über seine Augenbrauen. Am Ende der Augenbrauen angekommen drückte er Daumen und Zeigefinger zusammen und zog Fleisch und Knochen leicht vom seinem Kopf weg. Immer schneller und wilder wurden seine Bewegungen, bis seine Augenbrauen weit hervorstanden und drei lange Knochenstacheln auf jeder Seite seitwärts von seinem Kopf abstanden.
Seine Haare ließ er bei geneigtem Kopf herunterhängen und fuhr ei paar mal durch sie hindurch, zog an der Haarpartie und drehte an der Anderen, bis seine Haare wild durcheinander aufgerichtet standen.
Mit drei bis vier lockeren Schlägen, die er mit seinen Händen ins Nichts durchführte, und beim Ende seine Finger spreizte erreichte er knappe 25cm Fingerlänge.
Die Kleidung die er vorher angelegt hatte war eher zweckmäßiger Natur. Eine schwarze Lederhose und ein weißes, enganliegendes Hemd mit Spitzkragen. Seine 20 Loch Stiefel schnürte er fest zu, und kniff sich noch ein paar mal in die Wangenknochen um sie stärker zu betonen.

Scheppernd knallte die Tür hinter ihm ins Schloss als er sich auf den Weg in den Ritualraum machte.

"Entschuldigt meine kurze Verspätung. Ich musste mich richten.", sprach Dimitri als er den Raum betrat und beiden Rudelmitgliedern zu nickte.
 
Christoph steht mittlerweile ein wenig verwundert im Raum und betrachtet die 'Kriegsbemalung' des Rudelpriesters nachdenklich.
Als Dimitri dann hereinkommt, mit seinen überlangen und unangenehm Spitz aussehenden Fingernägeln, sowie den Knochenstacheln und den wild abstehenden Haaren, steht das unverständnis vollends in sein Gesicht geschrieben.

Hab' ich jetzt irgend etwas verpasst?

"Ähm, ja, ok...",

kommt es wenig geistreich von ihm als Erwiederung auf Dimitris Begrüßung. Und erneut fragte er sich was das ganze wohl werden würde. Das es mit den Instinktspielen, die Dimitri und Juan gestern erwähnt hatten, zu tun hatte war ihm klar, er wusste nur noch nicht wie.
Der Gedanke, was man von ihm eine ähnliche Maskierung erwarten könnte, behagte ihm dabei auch nicht sonderlich. Immerhin war er für irgendwelche 'Verkleidungs-Spielchen' schon ein wenig zu alt, wie er fand.
 
"Mach dir mal keine Sorgen. Das ganze dürfte im Grunde sehr lustig werden. Juan wird das alles sicher gut leiten, aber ich darf dir auch nicht zu viel sagen. Ich möchte dir deine Spannung nicht nehmen. Sie ist sehr hilfreich für den Ritus. Befreie dich schomal von deinen Mauern die dein Tier, die Bestie, du weißt ja was ich dir erzählte, im Zaum halten. Heute Nacht ist das Tier der Herr, heute Nacht feiern wir mit unseren eigenen perversen Gelüsten gemeinsam."
 
Oh, mann...

geht es ihm durch den Kopf. Er schluckte einmal unhörbar und nickte lediglich mit dem Kopf, in ermangelung einer vernünftigen Erwiederung.
Mit einer seltsamen Mischung aus Neugierde, Spannung, Angst, Mißtrauen und einigem mehr, das sich nicht wirklich einordnen ließ, wartete er auf den Beginn des Rituals.
 
Dimitri zog eine Rasierklinge aus seiner Hose und begann sich breit grinsend den linken Unterarm aufzuschneiden. Seine Haut drang bei jedem Zentimeter den die Klinge schnitt weiter auseinander. Für Dimitri schien es wie eine Rose die die ersten zarten Knospen öffnete um der Welt ihre Schöhnheut zu zeigen.

"Möchtest du mal einen Schluck probieren?", fragte Dimitri während sein Blut den Arm herunter lief und in dicken Tropfen auf den Boden klatschte.
 
Als Dimitri seinen Unterarm scheinbar ungerührt aufschlitzt weiten sich Christophs Augen. So langsam machte ihm die ganze Sache doch Angst...

"Ähm... nein, danke dir...", antwortet er leicht nervös.

Er hatte zwar, anfangs eher aus neugierde und langeweile, später dann auch aus interesse, einiges über Okkultismus, Schwarzmagische und sonstwie geartete Rituale gelesen. Zwar war dabei fast immer fraglich was davon authentisch war und was man als Schwachsinn abtun konnte, allerdings war es doch eine Sache, etwas über irgendwelche Rituale zu lesen und dann bei sowas dabei zu sein.

Schon bei den Vaulderien war ihm ja ein wenig mulmig gewesen, aber das jetzt war doch schon eine Nummer... skurriler.
 
Ahh, wir sind also alle da... Nun gut Dimitri, es wäre schön wenn du deine Finger wieder einklappen und die Stacheln etwas unauffälliger machen könntest. Ich hoffe du verstehst... dieses Ritual heute abend durch zu führen wird die Camarilla schon genügend beunruhigen ohne Berichte von einem Tzimisce... von Überlebenden...
Und Christoph, bedien dich bitte. Es geht darum das die Bemalung deine Stimmung ausdrückt. Experimentiere ruhig ein wenig...
 
Einen kurzen Moment lang blickte Christoph den Rudelpriester etwas skeptisch an. Normalerweise hätte Christoph ihn gefragt ob dieser noch alle Tassen im Schrank hätte und wie dieser auf die Idee käme, er würde sich Farbe ins Gesicht schmieren?
Allerdings hatte weder die Situation, noch seine neue Existenz etwas normales, und die Tatsache, das Juan auch sich selbst bereits das Gesicht bemalt hatte, zeigte auch das es ihm durchaus ernst war.

Zögerlich streckt Christoph seine Hand aus und tauchte die die Spitzen seiner drei mittleren Finger in die schwarze Farbe und zog sich damit jeweils drei grob waagerechte Striche auf die Wangen. Danach tat er dasselbe mit der silbernen Farbe, platzierte diese Striche jedoch in etwa zwischen den schwarzen. Die Linien vermischten sich dabei natürlich etwas, was allerdings auch in etwa seiner momentanen Stimmung entsprach.
 
Nicht so schüchtern, nimm mehr... Es geht darum das durch die Bemahlung das Tier in den Vordergrund treten kann und du dahinter verschwindest.
 
Was? Ich soll mein Tier in den Vordergrund stellen und dazu darf ich nicht mal mein Tier, MEIN Tier zeigen und soll mich dumm anmalen weil der Scheiss Priester das will?

Dimitri war sichtlich verärgert, hatte er doch andere Erfahrungen gemacht, in bisherigen Rudeln. Aber er beruhigte sich schnell wieder als er daran dachte dass sie ja in einer Camarilla Stadt waren. Vielleicht hatte Juan ja recht, doch trotz allem gefiel ihm Juans dummer Spruch nicht.
Dimitri formte sein Gesicht in den Ursprungszustand zurück, wobei er etwas brabbelte was sich wie leise Verwünschungen anhörte.

Als er fertig war tunkte er seine Fingerspitzen in die schwarze Farbe und zog sich zwei lange Striche über die Augenbrauen und weiter hinaus. Weitere schwarze Striche malte er sich über und unter die Lippen, so dass es wie der Mund eines Totenschädels aussah. Danach stellte er sich wieder nach hinten und hielt, immer noch etwas zornig seinen Mund.
 
Nun gut, bewaffnet euch. Heute machen wir einen drauf. Es wird mit Sicherheit eine zümpftige Kneipenschlägerei werden.
 
"Ein Messer wär nicht schlecht, haben wir eins da? Oder ne Knochensäge? Irgendwas in der Art?"
 
Christoph holt das Butterfly aus seiner Tasche.

"Ich hab' schon.",

antwortet er dabei auf die Aufforderung des Rudelpriesters.
 
"Ich geh mal suchen..."

Dimitri sucht bei den Waffen der Zuflucht nach einem Schlagring. Der erschien ihm am sinnigsten zu sein. Er konnte besser mit seinem Körper Kämpfen als mit Waffen, und der Schlagring würde seinen Schlägen die nötige Wucht verleihen.
 
Juan zieht ein Kampfmesser aus dem seinem Stiefel. 20 cm beidseitig geschliffener Stahl, scharf wie ein Rasiermesser. Das Kerzenlich flackert bedrohlich auf der Klinge.
Dimitri, wenn du mir garantierst das kein einziger dieser Leute entkommt und deine Knochensäge keine verräterischen Spuren hinterlässt soll es mir recht sein das du sie benutzt, sonst müssten wir auch noch ne Machete und ein paar SChlagringe im Keller haben.
 
"Danke. Zwei Schlagringe wären völlig in Ordnung, ich kann mit Klingen, die nicht aus meinem Körper wachsen schlecht umgehen."
 
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