[01.06.06] - You Still Have My Car?

Melody hätte Luftsprünge machen können, als sie es tatsächlich ohne Diskussionen aus dem Haus geschafft hatte. Ihr erster Gedanke galt natürlich Ashton, der zweite ihrem Auto und dem momentanen Fahrer. Wo sie sich in Finstertal ungefähr befand, wusste sie. Sie musste nur noch aus dieser Gegend rauskommen und dann möglichst ihren Wagen wieder bekommen. Sie hoffte nur, dass Sven gerade nicht irgendwie mit etwas anderem beschäftigt war.

Einige Straßen, Ecken und Schilder weiter blieb sie in der Nähe einer Laterne stehen und fummelte das Handy aus der Tasche. Sie wählte Svens Nummer und wartete, dass er ran ging. Von diesem Punkt aus konnte sie ihn wenigstens an einen anderen Punkt lotsen, der von hier aus in weniger als einer Stunde zu erreichen war.

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Sven ging recht schnell ans Telefon. "Na, wenn das nicht meine heißgeliebte Sarah ist ... Hi! Muss ich dich befreien?"

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Sie grinste

"Irgendwann nagel ich dich auf das Heißgeliebt fest.
Würdest du mich wirklich befreien kommen?"

Die Frage war hab spaß, halb Ernst, wobei man den Spaß doch deutlicher heraushörte. Melody wartete machte ein kurze Pause, sprach dann allerdings weiter.

"Störe ich dich grad bei irgendwas, oder hast du ein wenig Zeit?
Ich habs für den Moment selbst geschafft, raus zu kommen. Kein Plan wie lange das so bleibt."

Falls er Zeit hatte, sagte sie ihm eine Tankstelle in der Nähe, an der sie sich gefahrlos treffen konnten. Ausversehen in seinem Gebiet rumwandern wollte sie jedenfalls nicht mehr.

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Es war zuerst sehr ruhig an der anderen Leitung und die Antwort, die Sven machte, war keineswegs so "spaßig" wie sonst immer. Er klang ernst. "Ich würde dich befreien. Egal von wo. Glaub mir das bitte. Und natürlich habe ich Zeit. Ich komm dann gleich zur Tankstelle."

Und das tat er dann auch. (Natürlich mit Auto)

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Ob Melody bei Svens Ankommen wegen des Autos oder des Fahrers so erfreut aussah, war nicht wirklich erkennbar. In einer Hand hielt sie einen Kaffeebecher aus der Tanke und ansonstens sah sie auch aus wie immer, lediglich unter ihren Augen war die Haut eine Spur dunkler.

Sven schien der einzige Lichtblick der gesamten letzten Nächte zu sein und so lächeltesie ihn an, als er ausstieg. Das Lächeln war jedoch nur von kurzer Dauer und machte einem bedauernden Gesichtsausdruck platz.

"Ich brauch so oft deine Hilfe, dass ich eigentlich deine Nummer mal löschen müsste um dir eine Auszeit zu gönnen. Ich hätte auch jemand anderen gefragt, aber das ist alles nicht so einfach. Also nicht dass ich nicht von dir geholfen bekommen will." Während sie sprach, war sie schon an der großen Kerl rangetreten und hatte ihn, so gut das mit einer vollbepackten Hand ging, in den Arm genommen. "Ich kann nicht einmal behaupten, dass ich das alles wieder gut mache. Bis ich dazu komme, stecke ich garantiert noch fünf mal in irgendeiner unangenehmen Sache drin. Aber ich hab wenigstens einen Kaffee..
Danke, dass du das alles für mich machst."

Das Lächeln war wieder zurück gekehrt, als sie ihm den Becher so halb hinhielt. Zucker und Milch lagen auf dem Becherdeckel, da sie nicht wusste, wie er seinen Kaffe trank. Ihre kleine Ansprache war etwas länger ausgefallen und sie meinte die Worte auch so, wie sie sie sagte. Als normal Sterbliche hatte sie immer versucht alles selbst zu regeln, die Gesellschaft der Kainskinder zeigte ihr immer wieder, dass sie aus einem guten Grund den Status eines Kindes hatte (Auch wenn sie es deswegen nicht gleich gut hieß).

"Was hast du gemacht, bevor ich dich angerufen habe?"

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Sven war sichtlich beeindruckt und auch etwas vorsichtig ... soviel hatte Melody zu ihm noch nie an einem Stück gesagt. Er blinzelte, nahm dankend den Kaffeebecher, packte sämtlichen Zucker und die ganze Milch dazu und nahm dann erst einmal einen kräftigen Schluck.

"Ich war mit ein paar nervigen Geistern beschäftigt ... Aber ... Sarah, wenn ich dich so höre, wird mir ganz komisch. Soll ich für dich jemanden umbringen? Die halbe Domäne an Vampiren umbringen? Ist alles in Ordnung mit dir? Ich mache mir jetzt wirklich große Sorgen ... Ich hab doch nur auf dein Auto aufgepasst und du erzählst mir, dass du das nicht mehr gut machen kannst? Da ist doch gar nichts dabei ... "

Fragend sah er sie an.

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Jetzt machte sie sich Sorgen und sah Sven auch etwas entgeistert an. Jemanden für sie umbringen? Hatte sie sich gerade tatsächlich so seltsam ausgedrückt?

"Was?? Ach du Scheiße, nein!!!!
Also.. nein, erschreck mich doch nicht so.
Ich meinte das im Wald, das Auto hinterher, letztes Mal als wir uns gesehen haben, heute. Die ganzen Sachen.
Ich finds halt blöd, dass ich nicht auch mal etwas für dich tun kann."

Sie hob entschuldigend eine Schulter und sah ihn etwas unsicher an. Dass er vorhin gesagt hatte er würde sie retten war ja soweit in Ordnung. Dass er von irgendwelchen Mordaufträgen anfing, machte ihn etwas unheimlich. Das Knurren in ihrer Stimme blieb die einzige auffallende Veränderung.

"Zu den Geistern musst du jetzt auch nicht zurück?
Ich würd gern irgendwas machen, solange die anderen weg sind, vielleicht magst du ja mit."

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Sven sah immernoch etwas duselig aus der Wäsche und schüttelte den Kopf. "Hattest du niemals in deinem Leben Freunde? Das was ich gemacht habe war überhaupt nichts und nicht der Rede wert und du lobst mich in den höchsten Himmel ... was soll ich denn anderes glauben, als das du einen wirklichen Gefallen von mir haben willst ... Sarah, ich mag dich sehr gut leiden und ich werde immer auf dein Auto aufpassen so lange und so oft du willst und ich werde dir auch helfen, wenn du meine Hilfe brauchst ... Aber das ist auch vollkommen ok so." Dann grinste er breit.

"Naja, eigentlich hoffe ich ja, wenn ich lange genug nett zu dir bin, dass ich mal mit dir in die Kiste steigen darf." Er grinste noch breiter und lachte dann halb in seinen Kaffe, der gefährlich schwabte.

"Ich muss zu keinen Geistern zurück. Wenn du willst, können wir auch ins Kino ... Vorraussetzung natürlich ... du zahlst." Wieder dieses Zwinkern.

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"Ich hab doch nur danke gesagt, und mich drüber gefreut. Und wenn es mir mehr bedeutet als dir, ist das doch auch okay so."

Sie schien an seiner Antwort nichts auszusetzen zu haben und nickte abschließend noch einmal. bei seinen nächsten Worten zog sie jedoch die Nase etwas kraus.

"Also ich muss mir deine Freundschaftsdienste erkaufen? Mit Geld und meinem Körper? Das ist schon fast ein wenig zu dreist.
Ausserdem würdest du dich dabei vielleicht erkälten, das wollen wir doch nicht, obwohl du selbst bestimmt kuschelig warm bist." Sie schien seinen Vorschlag kurz abzuwägen und grinste dann selbst.
"Ich war ne ganze Weile nicht mehr im Kino, aber das hört sich gut an. Wir könnten nur vorher kurz am Festplatz vorbei. Da ist irgendwas größeres heute, was viele Leute bedeutet und so. Lange dauerts hoffentlich nicht, und du darfst sogar fahren. "

Sie musste ein bisschen was trinken. Ausserdem würden sie zur nächsten Kinovorstellung eh noch etwas Zeit haben. Melody drückte Sven die Schlüssel in die Hand, obwohl er ja auch ohne diese fahren konnte. Es sah in ihren Augen einfach richtiger aus. Kuz darauf saß sie auch schon auf dem Beifahrersitz.

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Es ging zum Festplatz und Sven suchte einen Parkplatz. Bevor er rückwärts einparkte, zwinkerte er Melody zu. Schau mal genau hin, was für ein toller Künstler ich bin. Er streichelte kurz über das Lenkrad, verschränkte dann die Hände hinter dem Hinterkopf und das Auto parkte alleine ein. Das war für Sven ein Mordsspaß. "So ... da sind wir ... "

Der Motor ging aus, er gab Melody die Schlüssel und stieg aus. "Ich finde dein Auto toll."

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Out of Character

Julian geht fremd?? 8o

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Out of Character

Julian? Niemals! Du musst dich verlesen haben!! Der liebt nur dich ... und vielleicht bald Delilah *g*