Spielfilm [Alienpunk] Alien Nation 2018

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Ich mag Alien Nation, insbesondere die Serie. Leider wird der für dieses Jahr angekündigte Film ein einmaliges Werk bleiben. Soviel kann man aus den eher spärlich gesäten Infos herauslesen. Lustig: In dem Zusammenhang wird Bright vorgeworfen dem Alien Nations Konzept sehr ähnlich zu sein. Man hat lediglich die Aliens durch Edos ersetzt. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Der neue Film soll kein Remake werden - finde nur gerade die Info nicht mehr.

https://www.thenerdconvocation.com/...first-images-for-david-ayers-bright-released/
http://www.gamestar.de/artikel/alie...hols-holt-die-alien-cops-zurueck,3302476.html
https://www.aceshowbiz.com/movie/alien_nation/
http://www.cultjer.com/jeff-nichols-confirms-first-draft-of-alien-nation-is-in-the-works
 
Es ist schon ein Unterschied.
  • Bei den Aliens geht man davon aus das sie plötzlich auftauchen.
  • Man lernt sich gegenseitig erst kennen.
  • Die Aliens haben Geheimnisse
  • Die Aliens haben einen Geheimbund
  • Die Aliens haben geheime Ziele
  • Man kann vermuten das die Aliens eine Art Vorhut für eine weitere Invasion der Erde sind
Bei Bright
  • Alle Rassen waren schon immer da
  • Man kennt sich schon ewig
  • Man hat nicht mehr und nicht weniger Geheimnisse als Menschen auch
  • Geheimbünde sind über Rassengrenzen hinweg organisiert
Während bei Alien Nation Misstrauen und schlechte Behandlung auch rational erklärt werden können (Aliens sind gefährlich!!!!)
gibt es bei Bright keine Entschuldigung für die Ressentiments der einzelnen Rassen untereinander. Bright spiegelt und verstärkt unsere eigenen Fehler.
Sieht man am besten bei dem doppelten Standard den Ward gegen Orks zeigt.
Das was er seiner Tochter über Rassenunterschiede sagt und das was er tut sind schon divergent.
Und hier haben die Menschen (Oder halt alle Rassen) schon ewig Zeit ihrer Vorurteile abzubauen.
Taten sie aber nicht.

Das Orginal Alien Nation ist eine Serie über das sich Annähern und eine Entdeckungsreise.
Bright zeigt die ewige Ferne und entdeckt die Abgründe in uns selbst.

Also ja, Thema verwandt, aber nein, gar nicht ähnlich umgesetzt.

Bright zeigt die festgefahrenen Pfade der Rassen aus denen man nur schwer ausbrechen kann. Das gesellschaftliche Fazit kann sehr ernüchternd sein.
Alien Nation ist eine eher leichtherzige Entdeckungsreise. Mehr Märchen.

Mir gefällt der Anspruch von Bright mehr
 
Das erklärt sich jedoch nur über den Hintergrund. Oberflächlich sind die Handlung, die dabei heraus kommt, und die Figuren ähnlich. Also von wegen, dass die Abgründe des Menschen bei Bright offenbart werden. Das ist Projektion, reininterpretiert.
 
Na wie schön das wir nichts interpretieren dürfen wenn man mal was schaut.....

Ist Dir nicht klar das der Kontext eminent wichtig ist wenn man etwas interpretiert?
Das sich einige Handlungen erst erschließen wenn man den Kontext wahrnimmt?
Das einige Handlungen in dem Kontext ein stärkeres oder schwächeres Gewicht bekommen?
Das sich die Beziehungen der Akteure untereinander auch auf den Kontext beziehen?

Oder ist Dir eine oberflächliche Betrachtung der Dinge wichtiger?

Also ich finde man kann erkennen ob sich ein Film mit einem Thema oberflächlich oder tiefgründig befasst.
Und zumindest die ursprüngliche Alien Nation war recht einfach gestrickt.
Einfach aus der Konstellation heraus das es so eine Art, 1st und 2nd Contact Szenario ist wo sich die Seiten kennenlernen und zusammen raufen.

Bei Bright haben die Seiten eine nicht weiter ausgebreitete Historie, aber die gegenseitig zugefügten Wunden gehen tief.
Ähnlich wie bei Lord of the Rings auch, nur da ist die Betrachtung absolut einseitig.
 
Dann mach doch mal ein Beispiel dafür, wo das einen deutlichen Unterschied macht, bitte!

Alien Nation:
Erfahrung mit Aliens = Null
Misstrauen gegen die neuen bis man gelernt hat sie einschätzen.
Ach, sie sind ja ganz nett bis auf ein paar Macken und einige Troublemaker die man unter Kontrolle halten muss.

Bright
Erfahrung mit Orks = Mehr als einem lieb ist
Misstrauen gegen die alten, egal was einem die Politiker und Soziologen so sagen. Schließlich haben die einige Vorfahren massakriert und auf dem Schulhof sollte man sich mit denen auch nicht anlegen.
Die sind einfach Scheiße und am liebsten würden viele die auf einen anderen Planeten verbannen oder nach Sibirien "umsiedeln".

Wenn ich jetzt zwei Cops, einen Menschen und einen Alien/Ork miteinander auf Streife gehen lasse, dann ist der Alien derjenige der für die anderen Aliens übersetzt und dolmetscht, er kann immer noch auf der gleichen Wellenlänge wie der Mensch sein.
Er passt sich an, er integriert sich und die Idee ist das am Ende alle eine Happy Family sind.
Lasse ich den Ork mit dem Menschen, dann braucht der Mensch den Ork nicht als Übersetzer. Er kennt seine Pappenheimer, egal ob Ork, Latino oder sonstwer. Hier läuft der mit weil der Boss das gesagt hat. Nicht weil ich das eine gute Idee finde, nein ich finde das eine beschissene Idee und wenn der Ork mal nicht schnell genug mit seiner Waffe auf einen potentiellen Clanbruder zielt dann bin ich ein von Blei erzeugtes Sieb wenn es schlecht läuft. Ich vertraue dem nicht. Wenige vertrauen Orks, und zu recht.
Hat die Geschichte von 4000 Jahren gezeigt das man Orks nicht trauen kann. Die Idee das Rassen gleich viel Wert sind ist Quatsch und ich habe keine Lust mit meiner Haut das zu beweisen. Und wenn der Ork dann auch noch einen anderen entwischen lässt, dann ist doch klar, die hängen alle unter einer Decke und sind sich näher und decken sich gegenseitig. Orks als Polizisten ist eine ganz blöde Idee.
 
Ich denke halt, wie Du schon sagst, die Prämisse ist eine ganz andere. Der Hass auf Orks bei Bright rührt ja daher, dass sie irgendwann mal einen Krieg angefangen hatten. Er ist also nachvollziehbar. Ob die Orks das verdienen oder nicht, wird nicht gesagt. Man lässt den Zuschauer dahingehend im Stich und verleitet ihn sogar, parallelen zu den Schwarzen zu ziehen. Diese haben jedoch keinen Krieg begonnen. Sie wurden lediglich als Sklaven missbraucht. Es wird unterbewusst der Rassismus in unserer Welt mit dem dem in Bright gerechtfertigt.

Nur diese Tatsache zeigt, wie die Menschen sein können, wenn sie Gewalt verherrlichen und nicht der Film Bright. Das ist kein Anspruch sondern unterschwellige, rassistische Propaganda.

PS: Die Orks haben eine eigene Sprache und Jocoby muss übersetzen.
Ist es nicht Teil des Rassismus, dass der Rassist den Verachteten nicht kennt bzw. das Schlimmste annimmt?

Teilweise weiß ich garnicht, was ich sagen soll, weil Du so gegen das Set von Bright schreibst. Eben. Warum werden Orks Cops? Werden geduldet. Warum traut er seinem Partner mehr als den anderen Cops. Usw. Ich lebe auch nicht mit einer Großkatze oder einer Panzerechse zusammen, wenn ich weiß, die wird nie harmlos werden. Das ist halt begründbar. Aber deshalb hasse ich sie nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Alien Nation versucht man tatsächlich Brücken zu bauen, Mechanismen aufzuzeigen, den Rassismus zu überwinden. Verständnis wird groß geschrieben. Der Rassismus ist dem in unserer Welt viel ähnlicher. Einerseits, weil die Aliens die ankommen Sklaven sind und andererseits, weil es keinen Grund gibt, sie zu hassen - gefährlich können alle sein, ist eine Aussage, die man mitnehmen kann und das sogar aus dem Film.
 
Insofern bedient sich Bright zwar bei Alien Nation einiger Tropen, hat jedoch keine echte Moral aufzuzeigen.
Eher umgekehrt.
Bright zeigt das dies SEHR mühsam ist und zum Teil gegen die Interessen der Beteiligten (also der Polizisten vor Ort) durchgesetzt werden muss.
Und am Ende von Bright finden Ward und Jakoby zu einem gemeinsamen Modus Operandi.
Sie raufen sich, unter Todesgefahr, zusammen.
Und wenn Ward zu Jakoby am Ende sagt "Er kann ihn immer noch nicht leiden" dann ist das nicht mehr die 100%-ige Wahrheit.

Zu dem neuen Alien Nation kann ich nicht viel sagen. Beim alten war der Rassismus nicht so drastisch dargestellt wie in Bright.

Statt eines platten "Wir schaffen das" zeigt Bright ein "Es wird schwer, aber es lohnt sich das zu schaffen!"
 
Ich denke halt, wie Du schon sagst, die Prämisse ist eine ganz andere. Der Hass auf Orks bei Bright rührt ja daher, dass sie irgendwann mal einen Krieg angefangen hatten.

Das erinnerst Du falsch.

Er ist also nachvollziehbar. Ob die Orks das verdienen oder nicht, wird nicht gesagt. Man lässt den Zuschauer dahingehend im Stich und verleitet ihn sogar, parallelen zu den Schwarzen zu ziehen. Diese haben jedoch keinen Krieg begonnen. Sie wurden lediglich als Sklaven missbraucht. Es wird unterbewusst der Rassismus in unserer Welt mit dem dem in Bright gerechtfertigt.

Überhaupt nicht.
Wenn Du Dir den gesamten Film anschaust dann siehst Du das es gerade mal EINEN Ork gibt der "böse" ist. Das ist der Ork der Ward am Anfang umnietet.
Ansonsten sieht man mehrere Orks die von der Polizei zusammengeschlagen werden.

Und dann platzen Ward und Jakoby in eine "keine Waffen" Party der Fogteeth mit der Latino-Gang im Schlepptau.
Nicht überraschend das die Fogteeth ein Exempel statuieren wollen, eher aus eigenen Regeln als aus Bosheit.

Und ob die Orks mal dem Dark Lord gedient haben oder nicht, das ist in etwa so präsent wie die Anschuldigung das die Juden Jesus ans Kreuz gebracht haben.
Das kannst Du nicht allen ernstes als legitimen Grund für eine Diskriminierung nennen!!!!

Das was die Orks zu Außenseitern macht ist eher deren Clanorganisation wo Clanregeln mehr gelten als die anderen Regeln außerhalb.

Nur diese Tatsache zeigt, wie die Menschen sein können, wenn sie Gewalt verherrlichen und nicht der Film Bright. Das ist kein Anspruch sondern unterschwellige, rassistische Propaganda.

Warum müssen es Schwarze sein?
Warum nicht Latinos, Juden, Polen, was-auch-immer.
Klar ist ein Teil der Bildsprache bei den Orks afrikanischen Mustern entlehnt, aber es gibt andere, ergänzende Details die dem wieder widersprechen.

PS: Die Orks haben eine eigene Sprache und Jocoby muss übersetzen.
Ist es nicht Teil des Rassismus, dass der Rassist den Verachteten nicht kennt bzw. das Schlimmste annimmt?

Was haben Sprachkenntnisse mit Rassimus zu tun?
Muss ein Polizist heute Arabisch, Rumänisch, Polnisch oder Türkisch lernen nur um kein Rassist zu sein???????

Teilweise weiß ich garnicht, was ich sagen soll, weil Du so gegen das Set von Bright schreibst. Eben. Warum werden Orks Cops? Werden geduldet. Warum traut er seinem Partner mehr als den anderen Cops. Usw. Ich lebe auch nicht mit einer Großkatze oder einer Panzerechse zusammen, wenn ich weiß, die wird nie harmlos werden. Das ist halt begründbar. Aber deshalb hasse ich sie nicht.

Du hast es nicht verstanden.
Ward hat Paranoia. Nicht ganz zu unrecht.
Orks werden in anderen Städten schon länger Cops. Nur (ok, es gibt Städte mir Orks als Polizisten, mehr als eine) in LA noch nicht. L.A. ist da konservativer und in seinen Wegen eingefahrener.
Ward traut Jakoby immer noch keinen Schritt als er die anderen erschießt. Er weiss das wenn er Jakoby erschiesst er dann selber dran ist.
Das, und nur das, ist er Grund warum er die anderen Cops erschießt.

Ward ist hin- und her gerissen wenn er an den Überfall denkt und daran das Jakoby nicht wachsam genug war (kann man dem aber nicht ankreiden, weiss Ward erst mal selber). Nur das der Ork dann entkam, das geht ihm nicht in den Kopf hinein.

Nur so viel Gespür hat er das er Jakoby nicht als unmittelbare Gefahr für sich sieht.
Das er nicht schnell und mit genug eifer Gewalt und Waffe einsetzt, ja, das treibt Ward um.
 
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