Belletristik William Gibson

Skyrock

t. Sgeyerog :DDDDD
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10. September 2003
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Ich sehe gerade dass es noch gar keinen Thread zu diesem Urgestein des Cyberpunk gibt. Schämt euch ;)

Gibson hat diese Strömung der SF so stark beeinflusst wie kaum ein anderer, und der Erstling seines berühmten Sprawlstory-Zyklus "Neuromancer" hat den Cyberpunk einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Er ist auch der Schöpfer der Strömungsbezeichnung die ich für treffender halte als das populäre Cyberpunk, wie auch unschwer an meinem Benutzertitel zu erkennen ist: NeuRoManticism.

Der gute alte Bill Gibson gehört zu meinen persönlichen Lieblingsautoren - gerade heut erst habe ich mal wieder Cyberspace zu Ende gelesen. Als meine Lieblingsstories würde ich "New Rose Hotel" und "Dogfight" nennen.

Gibt es noch mehr Interessierte? Oder irgendwen der Gibson schon immer mal so richtig zerreissen wollte? Hier ist der Thread dazu.
 
Hab nur die Neuromancer Trilogie gelesen und finde sie großartig (vor allem Biochips). Irgendwann werd ich mir wohl auch noch mehr von ihm geben.
 
Schließe mich Maniac an, wobei ich schon ein bißchen mehr gelesen hab. 'Dogfight' ist mir auch ziemlich im Gedächtnis geblieben. ;)
 
Ich sag' mal:
"Der Himmel über dem Hafen hatte die Farbe eines Fernsehbildschirms, der auf einen toten Kanal eingestellt war."
Ich habe selten einen Romananfang gelesen, der besser haften geblieben ist.
 
Kann mich den anderen nur anschließen, habe auch die Neuromancer-Triologie gelesen.
Sollte man meiner Meinung nach aber auch - gehört für mich zum guten Ton der Sci-Fi/Cyberpunk-Leitkultur und jeder der Gibson nicht kennt ist ein Kind ohne Ahnung, basta!
 
Meine Lieblingskurzgeschichte ist 'Das Gernsbackkontinuum'. Zwar kein Science-Fiction, aber trotzdem unschlagbar. (Dogfight find ich doof. ;) )

Ist auch einer meiner Lieblingsschreiber, aber ich weiß einfach nicht, welches Buch ich am besten fand.

btw: Hat hier noch jemand schon sein neues Buch gelesen? Mustererkennung?
 
Dogfight find ich doof.

Och, ich mochte die Story...primär weil der Protagonist ob einer Nichtigkeit (dem Orden) sein ganzes neugewonnenes Leben wegsschmeisst. Klassischer Cyberpunk vom feinsten.

Persönlich fand ich ja noch "Burning Chrome" sehr nett. "Hinterlands" ist ebenfalls ganz interessant, wenn auch nicht wirklich Cyberpunk. Und "Johnny Mnemonic"...verdammt, das hätte so ein netter Film werden können.

-Silver
 
Silvermane schrieb:
Och, ich mochte die Story...primär weil der Protagonist ob einer Nichtigkeit (dem Orden) sein ganzes neugewonnenes Leben wegsschmeisst. Klassischer Cyberpunk vom feinsten.
Er zerstört nicht nur sein Leben. Er zerstört auch das Leben seiner Freundin und das seines Konkurrenten, des Veteranen im Rollstuhl. Einer der depressivsten Schlüsse die ich jemals in einer Cyberpunk-Story gesehen habe.

Außerdem ruft die Video-Spielhalle in mir irgendwie nostalgische Gefühle wach.
 
AW: William Gibson

Der Anfang war zugegeben gut, die Idee auch, aber irgendwie hätte ich von den Büchern mehr erwartet... teilweise ist es, als ob man über einen Flohmarkt mit Achtziger-Jahre-Sachen wandert, weil er dauernd Gegenstände beschreibt. Wenn Ihr einen wirklich guten Cyberpunk-Roman lesen wollt, empfehle ich Euch "Schockwellenreiter" von John Brunner.
 
AW: William Gibson

Ich lese grade die Neuromancer-Triologie und muss sagen: Ich war noch nie so motiviert knapp 1000 Seiten zu lesen :D
 
AW: William Gibson

Also, ich liebe Cyberpunk, und von daher danke ich Gibson dafür, die Welle losgetreten und jede Menge Leute zu ihrem Cyberpunk-Werk inspiriert zu haben. Gibsons Schreibe selbst, naja. Reichlich konfus und zuweilen "Ohne Kopp und Arsch", aber wenn man das als Absicht verkauft ist es natürlich Kunst und DAS Merkmal des Cyberpunk. *Schulterzuck* Gefällt mir trotzdem nicht.

Da geht's mir wie mit John Norman: Geiles Setting, zum Teil unheimlich gute Beschreibungen einer ausgetüftelten Kultur, aber mein Gott, was eine Schreibe, und auf keinen Fall genug Stoff für 26 Romane.

AAS
 
AW: William Gibson

Mustererkennung ist das beste, was er je geschrieben hat. Wollte ich nur sagen. Auch endlich kein Science-Fiction mehr, aber immer noch London und Tokyo. Sehr schön.

Übrigens ist dort die Schreibe auch schon weitaus konventioneller, was ich allerdings nicht unbedingt als reinen Vorteil sehe. In dem Buch passt es so, aber ansonsten mag ich Leute sehr gerne, die auf gut glück "schreiben wollen wie Thomas Pynchon". Auch wenn es dann sehr oft eher wirr als kunstvoll wird. Aber William Gibson hat es drauf.
 
AW: William Gibson

Sorry, Bill war eben nicht der erste. Der Schockwellenreiter ist ein paar Jahre älter, und besser ist er auch. Gibson merkt man an, dass er Computer und Datennetze hauptsächlich vom Hörensagen gekannt hat (bei den älteren Romanen natürlich). John Brunner hatte dagegen die Idee, dass es Viren und Würmer geben könnte, bevor der erste Wurm das Internet unsicher machte...
(Quelle: http://www.catb.org/~esr/jargon/html/W/worm.html)
 
AW: Re: William Gibson

NiceGuyEddie schrieb:
Meine Lieblingskurzgeschichte ist 'Das Gernsbackkontinuum'. Zwar kein Science-Fiction, aber trotzdem unschlagbar.

Ja die ist geil :D

Hab vor kurzen eine Ausgabe Cyberspace (Burning Chrome auf deutsch) im Buchantiquariat erstanden, geniale Sammlung. Dogfight kenn ich nicht, aber ich finde "Red Star, Winter Orbit" doof ;)
 
AW: William Gibson

Max Sinister schrieb:
John Brunner hatte dagegen die Idee, dass es Viren und Würmer geben könnte, bevor der erste Wurm das Internet unsicher machte...

Ähem ... ja und auch bevor es das Internet gab ... Gibson hatte das Glück das seine Bücher zur Standardlektüre eines jeden Nerds wurden, darum wurden mehr seiner Ideen umgesetzt. Schockwellenreiter fällt dazu in eine ganz andere Dekade, wenn du so willst, nimm Orwells 1984 als ersten Cyberpunkansatz ...
 
AW: William Gibson

@Agroschim: Du meinst das WWW, das es wirklich erst seit den Neunzigern gibt. Internet und auch E-Mail gab es schon vorher.

Den Hauptunterschied zwischen Gibson und Schockwellenreiter würde ich so charakterisieren:
Gibson hat mehr Style. Der Schockwellenreiter hat dafür eindeutig mehr Substanz.
 
AW: William Gibson

Gibson hat etwas losgetreten, während Brunner nicht bemerkt wurde, zumindest nicht dieser Roman.
 
AW: William Gibson

Tja, vielleicht ist Brunner ja wirklich nur was für echte Computer- und Internetfreaks. Denen ist er allerdings sehr zu empfehlen!
 
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