Verantwortlichkeiten bei einem RPG

Skar

Dr. Spiele
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An einem Rollenspiel arbeiten verschiedene Leute mit, dabei werden durchaus Ämter in Personalunion besetzt. Trotzdem würde ich gerne mal wissen, nach was ihr gliedern würdet, wenn ihr gliedern müsstet. ;)

Also, wer ist wichtig für die Szene?

Und welche Verantwortliche (im Sinne von Ämter) gibt es und was machen die? Und kann man die vielleicht zu Gruppen zusammenfassen?

Hier schon mal eine kleine Auflistung, was mir in meinen Büchern so begegnet:
  • Lektor
  • Korrektor
  • Art Director
  • Layouter
  • Illustrator
  • Fotograf
  • Logo Designer
  • Cover Designer
  • Setzer
  • Satzkontrolle
  • Ideengeber
  • Inspirierer
  • Autor
  • Designer
  • Konzept
  • Übersetzer
  • Editor
  • Entwickler
  • Rezeption
  • Orga
  • Redakteuer
  • Mitarbeiter
  • Spieltester
  • Danksagung erhaltender
 
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Ich würde folgendermaßen gliedern (die Unterpunkte sind dann stets diachron bzw. nach ihrer Bedeutung), Funktionen, die meist parallel erfüllt werden, identisch oder Alternativen voneinander sind, habe ich mal zusammengestellt:

Produktion - Text
- Entwickler/Designer/Herausgeber
- Autor/Übersetzer
- Lektor
- Korrektor/Satzkontrolle

Produktion - Bild/Satz
- Art Director
- Logo Designer
- Illustrator/Fotograf
- Umschlaggestaltung
- Layouter/Setzer

Metamitwirkende
- Spieltester
- Mitarbeiter (die können aber auch in irgdendeine der anderen Kategorien fallen)
- Danksagungsempfänger
- "Ideengeber"

Rezeption und Orga klingt für mich eher nach Con denn nach Regelwerk.
Das Berufsbild des Redakteurs und Lektors ist etwas schwierig festzumachen, da unterschiedliche Verlage unterschiedliches darunter verstehen - als Redakteur bei Zeitschriften kann man entweder Autor und/oder Lektor sein. Als Lektor wiederum kann man entweder betreuend die Texterstellung begleiten oder auch direkt für die Betreuung von Autoren im Allgemeinen oder auch nur für eine eingehende Überarbeitung des Textes verantwortlich sein.
Noch extremer ist dies beim englischen Editor, der kann Herausgeber, Lektor, Korrektor oder (Chef-)Redakteur sein.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Verantwortlichkeiten bei einem RPG

Zur Rezeption müsste eventuell Selganor was sagen können, weil er bei DORP unter "Erstrezeption" zu finden ist.
 
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Nicht wirklich...

Ich habe knapp 3 Wochen bevor DORP erschienen ist eine Vorabversion zum Lesen gekriegt um mal zu schauen ob auch andere Leute als die Autoren das Ganze witzig finden bzw. ob auch andere Leute die "Inside Jokes" (u.ae.) noch kapieren koennen.

Ich war nie direkt dafuer "angestellt" worden sondern einfach mal "Testopfer" ;)
 
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Hm, okay. :)

Herausgeber steht also eher für einen Entwickler, statt für den Verlag, der es verlegt?
 
AW: Verantwortlichkeiten bei einem RPG

Skar schrieb:
Herausgeber steht also eher für einen Entwickler, statt für den Verlag, der es verlegt?
Jo, der Herausgeber ist im Literaturbereich der Betreuer einer Sammlung von Beiträgen zu einem Thema (beispielsweise Kurzgeschichtensammlung), er ist also defacto eine Unterform des Entwicklers bzw. des betreuenden Lektors.
Der Verleger hingegen ist der Verantwortliche des Verlages bzw. der Verlag selber, der sich vor allem aber um Produktion und die Vermarktung kümmert.
Umgangssprachlich wird beides aber gerne mal zusammengeworfen und fehlverwendet.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Verantwortlichkeiten bei einem RPG

Mal ein Beispiel:

http://www.amazon.de/gp/product/3453521838/028-8108930-2748568?v=glance&n=299956
Sascha Mamczak (übrigens eine echte Größe im deutschen SF-Bereich) ist nicht der Autor des ganzen Buches, sondern der Herausgeber: Er hat eventuell auch direkt etwas beigetragen, der Großteil des Inhalts stammt aber von anderen Autoren, die aber zusammen mit ihren Beiträgen von Herrn Mamczak ausgewählt wurden.
Wilhelm Heyne hingegen (wenn er denn noch leben würde) wäre der Verleger des Buches, da er das Buch von seinem Geld veröffentlicht und vermarktet.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Verantwortlichkeiten bei einem RPG

Wie wäre es mit einer chronologischen Gliederung des Prozesses?

1. Idee (Inspiration, Geistesblitz)
2. Entwicklung (Erstes Konzept, Testspielversion schreiben, Testspielen, Testspiele auswerten, Testspielversion überarbeiten, weiter Testspielen, schließlich endgültiges Konzept fixieren)
3. Produktion
a) Text (Gliederung, Schreiben, Lektorat, Überarbeitung, Zweitlektorat, weitere Überarbeitung)
b) Gestaltung (Design, Illustration, Layout, Satz)
c) Druck
4. Vertrieb (Werbung, Messen und Cons, Kontakte zu Händlern, Online-Vertrieb, Auslieferung, Nachbestellungen)
5. Support (Homepage, Interviews, Präsenz in unabhängigen Internet-Foren, Beantwortung von Mails und Briefen)

(Natürlich braucht man auch Geld und einen Verlag, aber das lasse ich mal weg, weil es nichts mit dem Werdegang eines einzelnen Produktes zu tun hat.)

Teilweise machen die Leute alles in Personalunion, wobei man zuallermindest für das Lektorat eine, besser mehrere, Außenstehende haben sollte. Ich persönlich muss leider auch alles, was mit Gestaltung zu tun hat, einschließlich Web-Design, von anderen machen lassen, weil ich davon keine Ahnung habe.

Leider findet man wenige Produkte, bei denen wirklich alle Bereiche stark besetzt sind. Gerade weil oft dieselben Leute alles machen. Mal ist das Layout schick, aber die Schreibe schrottig. Oder die Illustrationen geil, aber das Layout total unübersichtlich. Oder Welt und Regeln super, aber das Regelwerk so chaotisch aufgebaut, dass man nichts wiederfindet. Oder das Werk ist toll geschrieben, aber es wurde leider viel zu wenig Mühe in Entwicklung und Testspiele gesteckt. Oder die Leute haben ein super Produkt, aber machen einen so schlechten Vertrieb und Support, dass sie es nicht unters Volk kriegen.

Schade ist das.
 
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