Löwenclub Jugendförderung beim Rollenspiel

Dies Thema ist aus dem ehemalien Löwnclub veröffentlicht worden.

Swafnir

Glücksbärchi-Squirrelgirl-Thor-Chimäre
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Ich weis das Thema gab es hier und da schon, aber ich denke der Löwenclub könnte sich damit auch einmal befassen zumal wir ja festgestellt haben, dass spielen für Kinder und Jugendliche sehr wichtig ist. Nun stellt sich die Frage, wie kann ich als Rollenspieler Jugendliche/Kinder zum Rollenspiel bringen bzw. Jugendförderung? Natürlich brauche ich dazu eine gewisse Institution, denn ein Mann der Kinder "zum Spielen" einlädt würde wohl zurecht Aufsehen erregen. Also nehmen wir am Besten mal an, wir wären ein Rollenspielclub oder Förderverein und hätten auch eine Location, ein Jugendhaus oder ein Vereinsheim oder etwas ähnliches und wollten damit anfangen die Jugend in unserem hobby ein wenig zu fördern, es ihnen nahe zu bringen. Wie mache ich das am besten bekannt, welche Systeme haltet ihr für geeignet (Jugendliche von 10-16 Jahren), auf was muss man achten und ganz allgemein, wie würdet ihr sowas aufziehen?

Also unsere erste Idee war einen "Tag der offenen Rollenspieltür" zu machen um das ganze dann vielleicht mal anzufachen und dann eventuell mit einem monatlichen Jugendrollenspieltreff weiter zu führen. Was müsste so ein Tag eurer Meinung nach haben, worauf müssen wir achten?
 
AW: Jugendförderung beim Rollenspiel

Ein "Tag der offenen Tür" wäre sicherlich mal ein guter Anhang. Natürlich sollte dafür auch geworben werden in den lokalen Anzeigeblättern, in Aushängen oder in Schulen.

Mit Schulen kooperieren, vielleicht haben die Interesse an "Rollenspiel Workshops".

Mit Kaufhäusern/Einkaufszentren reden. Vielleicht gibt es da mal "Spieletage", wo man im Rahmen des Clubs/Vereins auf einer Standfläsche Rollenspiele präsentieren kann.

Straßenfeste beobachten und mit Veranstaltern reden.

Und: vielleicht gibt es auch sogenannte "Ferienprogramme" - da bieten Vereine den Schulkindern in den Ferien diverse Aktivitäten an (z.B. ein Schnuppertag bei der Feuerwehr, Fischen beim örtlichen Anglerverein, Häkelkurse bei den Tagesmüttern). Da kann man so einen Schnupperkurs anbieten.

Welche Systeme sind sinnvoll?
Natürlich solche die
1. aus Sicht der Zielgruppe
a) interessant und cool sind
b) rasch begreifbar sind und ein eifaches System bieten

2. Aus Sicht der Verantwortlichen und der fördernden Behörden
a) auch dem Bildungsfernsten verständlich sind (also in deutsch)
b) keine übermässigen Tabu-Themen behandeln und wo Gewalt zumindest nicht im Vordergrund steht
c) auch im Handel relativ gut verfügbar sind (um die mal angefixten auch weiter bei der Stange zu halten)

Man sieht, die Auswahl des Systemes ist nicht recht leicht unter einen Hut zu bringen. Es bleibt nach Betrachtung dieser Punkte nur eine Handvoll übrig:
DSA - war ja immer für so was gut geeignet, seit DSA4 kann man es aber kaum noch als "einfaches Spiel für Neulinge" bezeichnen. Wenn, dann nur in abgespeckter Version.
Midgard - ist auch fast schon zu komplex dafür.
Arcane Codex - würde ich in die Wahl nehmen - wirkt für Kids "cooler" als DSA, hat von allen Fantasyklischees etwas, und die Regeln sind auch nicht so komplex dass man überfordert wäre.
7te See - ist auch nicht schlecht. Und Mantel und Degen mit Piraten ist für die zu fördernden Behörden leichter verdaulich als "Fantasy".
Savage Worlds - sollte man auch nicht ausser Acht lassen - da tut sich ein neues, leichter zu verwaltendes Spiel auf. Und mit Minis, allen Würfeln, Bodenplänen, Bennies usw. haben die Kids auch was "zum Anfassen".

Vorbereitete Charaktere wären angesagt. So ein Rollenspiel-Schnupperkurs sollte nich tlänger als max. 3 Stunden dauern, mit Pause in der Mitte.
 
AW: Jugendförderung beim Rollenspiel

Also nehmen wir am Besten mal an, wir wären ein Rollenspielclub oder Förderverein und hätten auch eine Location, ein Jugendhaus oder ein Vereinsheim oder etwas ähnliches und wollten damit anfangen die Jugend in unserem hobby ein wenig zu fördern, es ihnen nahe zu bringen. Wie mache ich das am besten bekannt, welche Systeme haltet ihr für geeignet (Jugendliche von 10-16 Jahren), auf was muss man achten und ganz allgemein, wie würdet ihr sowas aufziehen?
Ich persönlich würde Gesellschaftsspiele mit Rollenspielakspekten und/oder phantastischen Thematiken mit zuhilfe nehmen. Für die Ankündigung der Aktion würde ich mir Aussagen der [wiki]Basement-Elf[/wiki]-Kampagne zu nutze machen. Mit einem solchen Artikel kämst du nämlich wahrscheinlich problemlos ins Gemeindeblättchen und könntest dir vielleicht eine positive Einstellung von betroffenen Eltern sichern. Man hat nur eine Chance für den ersten Eindruck, zumal man auf diese Basis später aufbauen könnte.

Die unmittelbar Betroffenen (die Jugendlichen) würde ich über kreatives Spiel und Abenteuer erleben versuchen anzuteasern. Am besten garniert mit geeigneten Illus zum Blut lecken.
 
AW: Jugendförderung beim Rollenspiel

Das mit dem Ferienprogramm ist kein Problem, da machen wir auch schon mit, wenn auch nicht auf dem Rollenspielsektor.

Was genau ist denn diese Basement-Elf Kampagne und wie sind die Aussagen (leider enthält der Link keinen Text)?
 
AW: Jugendförderung beim Rollenspiel

Als ich ein Jugendlicher war (und das ist lange her, oje), konnte mich kein Superduperferienintroworkshop mit seltenen Sammlerobjekten und coolen Grafiken vom Briefmarkenhobby überzeugen. Obwohl es noch keine Emails gab und tatsächlich per Brief kommuniziert wurde, konnte mich dieses Hobby nie so recht begeistern.

Leider befürchte ich es, wird es dem Pen&PaperRPG ähnlich ergehen. Es gibt heute noch Briefmarkensammler (und tatsächlich sind es mehr als Rollenspieler) und in deren Foren gibt es sicher einen ähnlichen Thread. Aber ich persönlich glaube nicht an ein Briefmarkencomeback.

Eine Jugendförderung ist toll und macht viel Spaß. Deshalb sollten solche Projekte durchgeführt werden. Aber sie werden nicht das Ziel erreichen die Jugend für dieses Hobby langfristig zu begeistern.

P.S.: Die Werbung von D&D ist lustig und bringt ein Lächeln auf die Lippen alter RPG-Spieler. Aber wieso sollte sich davon ein einziger MMOler angesprochen fühlen und zum Pen&Paper wechseln? Meiner Meinung nach raus geworfenes Geld.
 
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Als
Eine Jugendförderung ist toll und macht viel Spaß. Deshalb sollten solche Projekte durchgeführt werden. Aber sie werden nicht das Ziel erreichen die Jugend für dieses Hobby langfristig zu begeistern.

Das ist klar. Aber von den ca. 20 Teilnehmern, die sich grundsätzlich für eine Ferienaktion P&P Rollenspiele interessieren, (man muss sich ja dazu anmelden, also findet ohnehin schon eine Vorausscheidung statt) bleiben immer ein oder zwei hängen, die sich weiterhin für das Thema interessieren und vielleicht selbst mal eine P&P-Spielegruppe gründen.
Die grosse Masse fischt man nicht, das ist schon klar. Aber man muss das Pflänzchen P&P schon beständig giessen und ins rechte Licht stellen.
 
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Leider befürchte ich es, wird es dem Pen&PaperRPG ähnlich ergehen. Es gibt heute noch Briefmarkensammler (und tatsächlich sind es mehr als Rollenspieler) und in deren Foren gibt es sicher einen ähnlichen Thread. Aber ich persönlich glaube nicht an ein Briefmarkencomeback.
So wie das Rollenspiel jetzt ist, sehe ich das ähnlich. Darüber hinaus sehe ich aber trotzdem Chancen:

http://www.blutschwerter.de/f562-der-loewenclub/t40811-chancen-fuer-das-rollenspiel.html

P.S.: Die Werbung von D&D ist lustig und bringt ein Lächeln auf die Lippen alter RPG-Spieler. Aber wieso sollte sich davon ein einziger MMOler angesprochen fühlen und zum Pen&Paper wechseln?
Nee, aber auf Eltern (die den Gemeindebrief lesen) wirkt ein "holt die Kinder von den Bildschirmen weg und gebt ihnen ein Gesellschaftsspiel" sicher ganz gut.

Von dir würde ich mir übrigens eine Stellungnahme hier wünschen:

http://www.blutschwerter.de/f562-der-loewenclub/t42897-vom-pen-paper-zum-computerspiel.html
 
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b) keine übermässigen Tabu-Themen behandeln und wo Gewalt zumindest nicht im Vordergrund steht

Arcane Codex - würde ich in die Wahl nehmen - wirkt für Kids "cooler" als DSA, hat von allen Fantasyklischees etwas, und die Regeln sind auch nicht so komplex dass man überfordert wäre.

Ich mag mich irren, weil ich es noch nie gespielt habe, aber ist AC nicht das Spiel mit dem Schänder Stufe 5: Das Geschrei der Weiber? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Jugendämter schon auf deutlich harmlosere Dinge sehr uncool reagieren. Und du glaubst doch wohl, dass soetwas bei den Jungs sich sofort rumspricht und entsprechende irgendwann bei den Eltern ankommt. Dann noch ein Heini von der Lokalzeitung und schwupps ist der nächste RPG-Skandal im Kasten o_0
Da ist es dann auch egal, worum es bei AC wirklich geht oder was der Schwerpunkt des Settings ist. Da wird alles nur noch auf dieses eine Element reduziert und rationale Argumente sind dann machtlos!

Ich empfehle 7te See oder DSA mit abgespeckten Regeln. SW bietet sich auch an, weil es sehr günstig ist und für jeden Geschmack ein Setting gibt. Das hängt aber mehr vom Veranstalter als von den Kindern ab: wenn der Veranstalter von seiner Wahl überzeugt und vom System begeistert ist, kann es das leichter auf die Kinder übertragen, als etwas, das er nur halbherzig vertritt.
 
AW: Jugendförderung beim Rollenspiel

Ich mag mich irren, weil ich es noch nie gespielt habe, aber ist AC nicht das Spiel mit dem Schänder Stufe 5: Das Geschrei der Weiber?

Ja, das ist es. Aber das steht nur im Kompendium. Es ist klar, dass man diesen Zusatzregelband natürlich da nicht in Erwähnung zieht und ihn dort präsentiert.
Vom GRW ist AC ein relativ harmloser Fantasy-Mix mit "coolen" Illus.
 
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Ja, das ist es. Aber das steht nur im Kompendium. Es ist klar, dass man diesen Zusatzregelband natürlich da nicht in Erwähnung zieht und ihn dort präsentiert.
Vom GRW ist AC ein relativ harmloser Fantasy-Mix mit "coolen" Illus.

Trotzdem muß man damit rechnen, daß der ausgegraben wird. Da sehe ich das bzgl der Systeme ähnlich wie wjunky.
 
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Das ist halt einfach eine Tretmine, besonders seitdem auch Jugendliche und Eltern googlen können. Was meinst du welche Forendiskussionen als erste auftauchen, wenn besorgte Eltern "Arcane Codex" eingeben?

Außerdem ist "Nackter Stahl" ehr suboptimal, um Eltern zu beruhigen. Dann lieber ein Herr der Ringe auf Savage Worlds basis, da kann man auf dem positiven Hype mitreiten.
Oder Harry Potter o_O
 
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Eine gute Freundin von mir hat in einer Bücherei einen Rollenspielabend und Erklärung um dieses Thema veranstaltet. Meine Erste Wahl ist hier immer D&D, den es ist bekannter als die meißten anderen RPG´s. Man findet eigentlich überall eine D&D Runde und die Illustrationen gehören einfach zu den besten der Rollenspielszene - das ist das was Ködert. Neben den Optischen Reizen sind die Charakterklassen nach einem schön einfachen Klische angeordnet. Der "Magier" der "Schurke" der "Barbar" der "Kämpfer" - ist für anfänger einfach wesentlich Attraktiver als Baukastensysteme. Das bauen der Charaktere ist simpel, der Spieleinstieg leicht. Einziges manko ist das keine "Welt" mitgeliefert mit und die einstiegskosten hoch liegen. Doch zum Rekrutieren durch einen Erfahrenen Spieler ist D&D - in meinen Augen - das beste Rollenspiel.

PS: Die Waldritter sehen witzig aus
 
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Bei DSA haben die Echsenweibchen aber auch Titten. Klasse sind da auch die Moha-Bilder mit den Silikonbombern, die scheinbar immun gegen Sumus Anziehung sind.
 
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Ich denke auch, dass stark klischeehafte Systeme sinnvoller für den Einstieg sind, weil man damit am ehesten etwas anfangen kann. D&D (bzw. Pathfinder und Herr der Labyrinthe) eignen sich daher sehr gut. Gerade bei der Jugendförderung sollte man aber darauf achten, dass auch Spiele auf deutsch vorliegen, weil man sich nicht sicher sein kann, wie gut die Betreffenen Englisch können bzw. wie stark sie Englisch mit der nervigen Schule in Verbindung bringen.

Da allerdings Leute gewonnen werden sollen, die noch keine Ahnung von Rollenspielen haben, ist die Marke D&D vermutlich nicht ganz so wichtig, da die ja seit einiger Zeit keine massenwirksamen Computerspiele oder Romane mehr rausbringen - der Hintergrund einer etablierten Welt (Herr der Ringe, Fluch der Karbibik, World of Warcraft) dürfte da derzeit stärker ziehen.

Bei Arcane Codex sehe ich auch das Problem, dass es zwar Jugendliche anspricht, aber bei Eltern und der Öffentlichkeit Anstoß erregen kann - was eher ungünstig ist, wenn man in öffentlichen Räumen wie Schulen oder Bibliotheken agieren will. Besonders, wenn man sich gängige Vorurteile gegen Rollenspiele vor Augen führt.
 
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Genau: Es geht nicht darum eine breite Masse für Rollenspiel zu begeistern, sondern ab und an mal ein paar Jugendliche für dieses Hobby einzunehmen und so auch den Erhalt der Szene zu sichern. Die Waldritter sehen wirklich sehr sehr gut aus. Schade dass es da keine in der Nähe von Mannheim gibt. Sieht nach einer richtig tollen Aktion aus.

Aber das mit: "Bringt die Kinder weg vom PC" ist auch ein richtig guter Ansatz. Wundert mich dass es so eine Aktion noch nicht in Deutschland gibt.

Arcane Codex sehe ich als ungeeignet an. Mir sind da Systeme im Kopf wie:

Herr der Ringe
Narnia
Plüsch, Power und Plunder
1W6 Freunde
Nornis
Ratten!

Einfache und vor allem jugendliche Systeme.
 
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