Die Ethik der WoD

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Soll heißen? Bei CtL haben KINDESmissbrauch und Vergewaltigung nur ganz am Rande was mit zu tun. Mißbrauch, Folter, ja, klar, aber ich habe nur auf die Themen geantwortet, die explizit angesprochen wurden.
Und bei Vampire ist die Vergewaltigung deutlich offensichtlicher drin als bei Changeling.
 
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Warum die WoD spielst, Herrgottnochmal, eine Frage, die Du mir einfach immer noch nicht beantwortet hast. Warum Vampire spielen, wenn man die Jagd (mit ihrer deutlichen Vergewaltigungsebene) völlig ausblendet? Es geht um VAMPIRE, und nicht um zufällig Unsterbliche, die halt hinterhältige Politik machen.

Man kann die Jagd als Vergewaltigung ansehen, man muß aber nicht. Das ist etwas, daß ich meinen Spielern überlasse. Sicher spielen wir ab und zu eine Jagd aus, einfach um sie zu erinnern, daß das MENSCHEN sind, von denen sie sich da ernähren. Und natürlich sollen sie sich dabei schuldig fühlen.

Davon abgesehen - CtL muss doch überhaupt nichts mit Kindern zu tun haben, hat es sogar meistens nicht, und Vergewaltigung muss man da schon absichtlich einbauen.

Ahm ... dann blendest Du also die Fairest komplett aus? Gespielen eines True Fae zu sein, der/die keinerlei menschliche Empathie besitzt, das ist nämlich Vergewaltigung in Reinstform. Und das "nette" ist, daß Du es manchmal sogar noch willst. Ist das ein Thema, das ich an meinem Spieltisch will? Nein.

Ich versteh es einfach nicht!

Das brauchst Du auch nicht. Man muß im Leben nicht alles verstehen.
 
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Gut, wenn Du meine Frage nicht beantworten willst, dann ergibt dieses Gespräch offensichtlich keinen Sinn.

Ich blende die Fairest keineswegs aus, aber sie nur als "Gespielen" zu sehen ist ein bisschen kurzsichtig. Es gibt tausende Möglichkeiten zum Fairest zu werden, und dafür muss man nicht unbedingt mit seinem Keeper das Bett teilen, wenn einem ein solches Thema unangenehm ist.
Bei Vampire kommt man nicht drumrum, ohne das Spiel zu verbiegen.
 
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Meine Güte, kannst Du wirklich nicht nachvollziehen, daß es einen Unterschied bei diesen Systemen gibt?

Auf der einen Seite der Vampir, der sich immer weiter von seiner Menschlichkeit entfernt weil er sich von Menschen ernähren muß, der vielleicht sogar zum Mörder wird, zum Mörder werden muß.

Auf der anderen Seite der Changeling, der aus seinem Heim entführt wurde, jahrelang als Sklave gehalten, zu fremdartigen Dingen gezwungen und benutzt wurde, entkommen konnte und jetzt in ständiger Furcht leben muß, wieder eingefangen zu werden.

Da ist ein Unterschied. Zumindest für mich.
 
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Ich sehe den Unterschied, finde es nur ein bisschen bigott, dass es besser sein soll Täter zu sein als Opfer.
 
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Hör auf mir irgendwelchen Scheiß über Opfer zu erzählen. Das war gestern schon dünnes Eis.
 
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Komm zum Thema zurück bitte. Für private Anmerkungen kann man hier Private Nachrichten benutzen. Danke.
 
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Ich habe keine Lust mit Dir zu diskutieren, wenn Du mit dieser arroganten "das kann Dir jedes Opfer bestätigen" Haltung rankommst. Ich bin mit der Opfersituation gut genug vertraut um auf so einen Mist keine Lust zu haben. Und ich weiß dass nicht jedes Opfer es besser findet Täter zu sein.

Das Opfer ist das Opfer. Der Täter ist das Arschloch, der es verbrochen hat. Ich kann nicht verstehen wie man weniger Probleme damit haben kann, sich in die Rolle des Täters zu versetzen. Ein Opfer, das es überwunden hat, finde ich eine wesentlich angenehmere Position.

Ich habe keine Ahnung von Deinem Hintergrund, und Du ebensowenig von meinem. Hör bitte auf derartige Aussagen zu treffen und so zu tun, als wüsstest Du viel mehr als ich, dann können wir die Dikussion gerne fortführen. Unterschiedliche Leute gehen unterschiedlich mit verschiedenen Dingen um.
 
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Nur weil ein Rollenspiel irgendwelche Kernthemen vorschlägt, heisst es ja nicht, das man den Focus da drauf setzen muss. Das ist wie mit einer Tüte m&m. Bei mir bleiben immer die Braunen übrig. ;) Systeme sind Vorschläge, keine Vorschriften, man kann sich rauspicken was man mag.

Zur Ethik: Natürlich kann man die Kernthemen in den Mittelpunkt rücken. Natürlich kann man Grenzen ausloten und sie ggf. sogar überschreiten. Aber man muss es nicht. Wenn Sturmschwinge also bestimmte Themen aussenvor lässt, dann kann man ihm ja nicht vorwerfen, das Spiel nicht verstanden oder das Thema zu "verfehlt" zu haben.
In "meiner" VtM Kampagne spielen wir die Jagd auch nicht mehr aus. Nach drei Jahren durchgehender Kampagnendauer ist das irgendwo ausgelutscht. Die Schwerpunkte haben sich einfach verschoben. Es kommt halt drauf an, was man sich und seinen Spielern antun will und kann. Ein Beispiel, das mich mal an meine Grenzen gebracht hat:
Der SL liess uns in eine Sabbath-Party geraten. Irgendwo in einer verfallenen Diskothek. Plötzlich wurden sämtliche Wege nach draussen verbarikadiert, keine Fluchtwege da. Viel Blut, menschliche Zapfhähne, die üblichen Sabbath-Klischess halt. Schliesslich fing der SL an, zu beschreiben, wie ein Sabbath-Vampir anfing, einen Menschen aufs Übelste vor den Augen meines Chars zu quälen und ihn immer mit ein paar Tropfen Vitae bei Bewusstsein zu halten, immer mit der Aufforderung des NPC, mitzumachen. Bitte? Irgendwo ist Schluss. Die beiden unerfahrenen Mitspieler hatten sich an dieser Stelle bereits ausgeklinkt und die Szene mit sichtlichem Unbehagen verfolgt. Mein Char beendete die Szene mit einem Gnadenschuss. Nein, ich als Spieler (der Char ebenso wenig) habe mich nicht gut dabei gefühlt und es hat mir keinen Spaß gemacht! Ich liess den Spielleiter dies anschliessend auch ziemlich deutlich wissen. Mich hat weniger der "Splatter" an der Szene gestört, sondern vielmehr die Tatsache, das man auswegslos gezwungen wurde, so zu handeln. Alle anderen Optionen hätten zum endgültigen Ableben der beteiligten Gruppe geführt. Dies war in den drei Jahren zum Glück die einzigste Szene dieser Art. Ansonsten hat der SL eigentlich ein ziemlich gutes Gespür dafür, innerhalb vertretbarer Grenzen zu bleiben.

Zum Thema Horror: Jeder definiert Horror anders. Was dem einen einen wohligen Schauer über den Rücken jagt, lässt den Anderen zum Kotzen aufs Klo rennen. Problematisch ist es jedoch, dies wirklich einzuschätzen. Bei Cthulhu schaffte ich es auch schon, das die Spieler blass um die Nase wurden. Ohne großartig Blut und Gewalt. Einer der Mitspieler bat mich schliesslich, aufzuhören. Der Bitte kam ich auch ohne Umschweife nach und baute die Sache ein wenig um. Ich will nicht, das jemand sich in meinen Abenteuern unwohl fühlt.

Zu Sturmschwinge und Bathora: Jeder hat eigene Erfahrungen (egal womit!), jeder hat eigene Wege, mit den Erfahrungen umzugehen. Unglücklicherweise führt sowas nicht selten zu Konflikten. Bitte findet einen Mittelweg, Eure Meinung kund zu tun, ohne Euch gegenseitig zu kränken. Wär schade, wenn hier böses Blut fliesst.
 
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Auch wenn ich die WdD 2 nicht spiele sind Vampire für mich mehr als nur Leute die Nachts auf die Jagd nach frischem Mensch gehen. Da gibt es die geifernden Artgenossen die einem den Hals umdrehen wollen, da gibt es eine Stadt in der man lebt und die man vielleicht formen will, da gibt es die letzten Reste der Familie die man nur noch in der Nacht beobachten (und lenken) kann, da gibt es einen Haufen Probleme.

Was ist so schwierig daran zu kapieren, dass man Vampire auch ohne "Horror"-Elemente spielen kann ohne dabei "Superman mit Fängen" zu spielen? Zumal die Kräfte in dieser Version doch ach-so entschärft wurden um das gleich von vornerein zu verhindern und den Schwerpunkt auf Heulsusen-Vampire mit eingebautem Fluchtreflex zu legen. (Das ist meine Ansicht, sie kann falsch sein / ist es aus eurer Sicht, darüber brauchen wir nicht zu reden).

Wenn man in einer vergnüglichen Runde mehrere Abenden lang die äusserst kniffilige Aufgabe einen alten Vampir zu Fall zu bringen in Angriff nimmt und dafür natürlich viele andere Elemente des Spiels unter den Tisch fallen lässt, ansonsten wäre man jeden Abend damit beschäftigt den Alltag eines Blutsaugers zu beschreiben was auf die Dauer langweilig ist, finde ich das genauso unterhaltsam wie sich einen Abend lang Vergewaltigungsphantasien durch die Charaktere auszuleben.
 
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Bathora und Sturmschwinge, ich hatte euch darum gebeten diese Diskussion ein wenig herunter zu fahren, weil es langsam ausgeartet ist. Heute macht ihr es schon wieder. Ich will hier kein "mein weg ist besser als deins" sehen, und keine persönliche Angriffe, von keinem von euch beiden. Ist das klar?

Wir spielen diese Spiele um Spaß zu haben, jeder auf seine Weise. Bathora mag es eher, dem Opfer zuzusprechen, Sturmschwinge ist lieber Täter, und ich bin der Meinung, man kann in der WoD, ob alt oder neu, nicht das eine sein ohne das andere zu sein. Aber können wir bitte von dieser Agressiven Tonart wieder runter? ja? Danke, dann muß ich nämlich nicht anfangen, Verwarnungen nach allen seiten auszuteilen...
 
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Sorry, ich bin ... ahm ... generell sehr leicht reizbar. Und das sind Themen die nicht nur meine sondern auch die Geschichte meiner gesamten Familie betreffen. Wir waren sehr lange Opfer, ich bin da empfindlich.
 
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Tut mir ebenfalls leid, aber ich mag es nicht leiden wenn jemand mir meine Lebenserfahrungen abspricht.

Ich bitte um Verzeihung sollte mein Tonfall unangemessen geworden sein.

@Sturmschwinge: Sorry, war nicht so gedacht, aber ich fang bei dem Thema auch leicht an zu kochen. Wir sollten aufpassen dass wir uns nicht wieder so hochschaukeln. An und für sich finde ich die Diskussion nämlich durchaus anregend. :)

@Maximiliano: Dein "Requiem ist doof" kannst Du behalten. :)
 
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Sorry, ich bin ... ahm ... generell sehr leicht reizbar. Und das sind Themen die nicht nur meine sondern auch die Geschichte meiner gesamten Familie betreffen. Wir waren sehr lange Opfer, ich bin da empfindlich.

Ist okay, kann ich versehen. Geht mir in nicht anders, deshalb bin ich ja der meinung das man meist täter und opfer ist. Einfache erfahrung. Wir können da gerne über PM weiter daüber reden, aber hier möchte ich zurück zum thema.

Wie betrachtet ihr unter ethnischem Blickwinkel die Werwölfe?
 
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Wenn die Werwölfe sich um das Gleichgewicht in ihrem Revier kümmern, dann verpürgeln die ja nicht nur Geister,sondern auch Menschen müssen dran glauben.
Hinzu kommt, dass sie in einem Krieg gelandet sind, asu dem sie sich niemals entziehen können (gegen die Reinen).
Irgendwann MUSS ein Werwolf töten. Ob er will oder nicht. Und er ist moralisch schon kein Mensch mehr. Das zeigt seine Hierachie der Sünden.
 
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Genau das ist der Grund, warum das Thema draußen bleibt. (Wovon red ich eigentlich die ganze Zeit?!?)
 
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Werwölfe sind - finde ich - schwierig, weil ihr "Moralindikator" (Harmonie) sich im Gegensatz zu Menschlichkeit, Klarheit und Weisheit deutlich von der menschlichen Moralität abhebt. Ich finde noch mehr als Vampire und Wechselbälger sind Werwölfe vor allem Opfer ihrer selbst. Ihnen wird nichts von außen aufgezwungen, sie sind plötzlich etwas völlig anderes, haben Instinkte, die sie nicht verstehen, sind gezwungen ihr Leben nach Richtlinien auszurichten, die ihnen völlig fremd sind. (Auf der anderen Seite würden Werwölfe, hätten sie die normale Moralität sehr schnell unspielbar werden).

Tatsächlich ist Werewolf noch das Spiel, das sich am wenigsten mit einer fragwürdigen Ethik "herumärgern" muss. Die "Bösen", die Pure Tribes, sind so böse dass es quietscht, da müssten sich die Forsaken schon arg anstrengen, um im Vergleich nicht gut auszusehen. Es ist mehr die Frage: "Was bin ich geworden?" als "Was bin ich gezwungen zu tun?" Die Antwort fällt zwar auch nicht so doll aus, aber bei Werewolf hat man normalerweise weniger Zeit um über die moralischen Aspekte des Handelns nachzudenken.
 
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