Gildenhaus [14.05.] Guess who's back...

"Alles soweit klar, aber die Adepten sind wirklich irgendwie seltsam, besonders Captain Hook." Kiera schüttelte den Kopf. "Vielleicht liegt es auch daran, dass ihre Aura inetwa genauso wirr ist, wie die eines Malk-Ahns, der sich zuweit in den Irrsinn gesteigert hat."

- wir können gerne wo anders hin.
 
Die beiden Frauen verließen diese Etage des Gildehauses und gingen schnurrstracks in Caitlins Räumlichkeiten.

--------- > Neuer Thread.
 
Mit einem leisen Klicken schloß sich der Deckel der Uhr wieder.
Entweder war da jemand nicht da, oder es war nicht wichtig genug... Möglicherweise ruhte er auch noch, ältere Leute kamen ja bekanntermaßen schlechter aus der Kiste als jüngere. Katharina war bereit, ihm im Zweifelsfall den günstigeren Verhalt einzuräumen. Wenn dann immer noch nichts kam, würde sie die Ghule durchs Gildenhaus jagen müssen, damit die ihn fanden.

So klopfte sie erneut, diesmal allerdings ein wenig schärfer und auch lauter als zuvor.
 
Grimm schreckte von seinem Studium seiner Kopie des Rituals und Rezeptes aus dem Buch auf. Enochäisch war eine dermaßen schwierige aber auch ungeheuer exakte Sprache. Grimm wusste das die Großen des Ordens in der Vergangenheit in dieser Sprache als Unterhändler in den Umbrahöfen der Geisterwelten aufgetreten waren und die Bündnisse mit den Drachen geschlossen hatten. Es war bezeichnend das dieses für den Clan so wichtige Schriftstück indieser ersten Sprache der Menschheit verfasst worden war und Grimm beherrschte das Enochäische wie es nur eine Handvoll Tremere außerhalb des Inneren Zirkels taten.
Wo sind diese Zeiten nur hin und was hast Du nur getan Ahnherr unseres Hauses das Du dieses Wissen und diese Macht gegen die Existenz eines untoten Blutsäufers eingetauscht hast. Ach, reiss Dich zusammen Johannes, dieses ganze Geflenne in dieser Stadt macht dich auch schon vollkommen gefühlsduselig.
Er sprach ein Wort und öffnete den Eingang in sein Studierzimmer während er die Kopie des wertvollen Schriftstücks zusammenrollte und in seiner Schreibtischschublade verbarg.
"Herein!"
 
Endlich ging die Tür auf, auch wenn man den Regenten das 'Herein !'nicht wirklich abnahm. Für sie klang es mehr nach einem 'Mach schnell und verschwende möglichst wenig meiner kostbaren Zeit !', aber sowas brachte das Alter wohl auch mit sich. So betrat sie das Arbeitszimmer des Ahnen, ohne diesem mehr als einen äußerst flüchtigen Blick zu widmen. Nach einem tiefen Bückling kam sie dann auch direkt zu des Pudels Kern.

"Verehrter Regent Grimm, eine Frau Kiera McKinney ist unten im Kaminzimmer und möchte wissen, ob sie im Lauf der Nacht Zeit für sie hätten. Sie sagt, sie hat einen Vorschlag, der uns eine Menge Zeit und Arbeit erspart, dieses Angebot steht aber nur solange, wie Regentin McKinney nichts davon erfährt."

Katharina bemühte sich so viel wie möglich davon, daß sie dem Braten nicht traute, aus ihrer Darbietungsweise herauszuhalten. Immerhin gab man einem Ahnen keine Meinung vor !
 
Sieh einer an, Caitlins suspekte Schwester betritt das Spielfeld. Wollen wir doch mal sehen wie sich das Weib benutzen lässt und was sie anzubieten hat.

Grimm lächelte Katharina salbungsvoll zu, in etwa wie eine Katze die einen Kanarienvogel betrachtet.

"Guten Abend Frau Zimmermann, ich hoffe Sie gehaben sich wohl in der neuen Umgebung?"

Grimm griff in seine Jackentasche und holte eine Karte aus der Jackentasche auf die er am Rande eine schwungvolle Antwortzeile setzte. Danach holte er einen kleine Umschlag aus der Schreibtischschublade und verschloss diesen mit etwas Siegelwachs in das er mit einem unscheinbaren Siegelring an seiner Hand ein Zeichen presste und den Umschlag an Katharina reichte.

"Würden Sie Mrs McKinney bitte meine Grüße ausrichten und ihr diese Nachricht übergeben?"

Geschätzte Frau McKinney, bitte rufen sie mich unter 04711-6660815 an damit wir ein Treffen vereinbaren können.Vertraulichkeit von meiner Seite ist gewährleistet. Grimm

"Diese Nachricht und das Thema meines Treffens ist vertraulich und werden Sie niemandem mitteilen, Katharina".

Der Befehl Grimms war nachdrücklich formuliert.
 
"Den Umständen entsprechend, Regent Grimm. In der Stadt nistet jede Menge Gesindel, erwartungsgemäß, aber ich denke meine Position macht Fortschritte."

Katharina nahm den Umschlag mit der angemessenen Demut entgegen.

"Wie sie wünschen, Regent Grimm, kann ich sonst noch etwas für sie tun ?"
 
"Gesindel, soso. Setzen Sie sich doch und erzählen Sie mir davon."

Ein interessierter Ausdruck hatte sich auf Grimms Gesicht breit gemacht, fast freundlich war sein einladendes Lächeln und die höfliche Geste mit der er mit der Macht seines Geistes einen bequemen Sessel für Katharina heranzog. Eine Karaffe mit Blut stand auf einem kleinen Beistelltisch.

"Haben Sie schon gespeist heute Nacht? Wenn nicht bitte bedienen Sie sich. Also, was haben Sie in den vergangenen Nächten erlebt, was ist Ihnen aufgefallen?"
 
Soviel zum Thema schnell wieder hier raus zu kommen... Gehorsam setzte sie sich und bediente sich sehr gemäßigt an der angebotenen Erfrischung. Ablehnen war in dieser Position keine Alternative. Aber wo anfangen ?

"Nach meiner Ankunft hier habe ich als ersten Außenstehenden den Ventrue Ian Finnlay kennengelernt. Er ist Finanzier aus Schottland, durchaus charmant, und ich denke, daß er einen wertvollen Kontakt abgibt und möglicherweise ein guter Anhaltspunkt ist, um bei den Ventrue einen Fuß in die Tür zu bekommen." Der Gute hatte zwar auch Minuspunkte, aber da diese eher persönlich waren, ließ sie die weg. Wenn die nicht wären, würde sie den Kerl sogar leiden können... "Dazu kommt sein Kind Amanda Peel. Ebenfalls aus Britannien, allerdings in der Immobilienbranche tätig. Sie behauptete, ein recht gutes und fruchtbares Verhältnis zu Sir Simon Beckett zu haben, allerdings weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich denke man sollte ein wachsames Auge auf sie haben, auch wegen Herrn Finnlay."

Sie lehnte sich leicht zurück.

"Dann hätten wir Adrian Yoshida. Er bezeichnet sich als freiberuflichen Finanzberater, was ihn möglicherweise zum dritten Ventrue im Bund macht, das ist aber noch unbestätigt. Beschäftigt sich nebenher mit Kampfsport und Philosophie, ist vielleicht was kulturelles, aber auf ihn sollte man auch ein Auge haben. ich weiß zuwenig über ihn um ihn sicher einordnen zu können, daher ist er für meinen Geschmack im Moment noch zu undurchsichtig. Als nächstes wäre da ein Brujah namens John Steinberg. Seine Vorfahren kamen wohl aus der Gegend hier, er selbst war direkt am Tag des Balls angekommen. Anscheinend bringt er Erfahrungen aus den Kämpfen an der Ostküste mit und bezeichnet sich selbst als Berufsverbrecher, beziehungsweise 'Gangster' wie er das nennt. Mein erster Eindruck ihm gegenüber war positiv, ich erachte ihn als nützlich, wir sollten ihn uns warm halten. Der zunächst letzte als produktiv anzusehene Bewohner wäre Jean de Romer. Ein Gangrel, allerdings mit beachtlichen Ressourcen." Sie wollte Grimm jetzt keinen Vortrag über Platinkarten halten, also beließ sie es dabei. "Ich habe ihn zur Stadthalterin gebracht und er ist da auch einigermaßen erfolgreich herausgekommen. Er ist neu in der Stadt, noch ziemlich grün hinter den Ohren und auch etwas unbeholfen, aber er hat Potential." Außerdem mochte sie den Kleinen irgendwie. "Ich werde mal sehen, wie gut wir ihn gebrauchen können.

Das waren die mehr oder weniger guten Eindrücke, jetzt kommt der Bodensatz..." Sie atmete kurz durch. Immerhin erinnerte sie sich nicht gerne an die Kanäle.

"Ebenso hatte ich das zweifelhafte Vergnügen einer Unterhaltung mit Harold Black. Obwohl er scheinbar ein Berufsverbrecher ist, behauptet er Dinge wie Mord, Spionage, Verrat oder Teilnahme an Kämpfen nicht mit seinem Berufsethos vereinbaren zu können, ebenso denkt er, er könnte einen Auftrag wegen besagter Berufsehre oder wegen unangemessener Bezahlung ablehnen, sichert aber Diskretion zu. Entweder stapelt er absichtlich tief oder er ist ein mieser kleiner Dieb, der Angst hat, in seiner Mittelmäßigkeit mehr abzubeißen als er kauen kann. Ich habe ihn dazu bewegen können, mir trotz allem einen toten Briefkasten zur Verfügung zu stellen, falls ich etwas mit ihm geschäftlich zu tun haben möchte. Sofern sie das gestatten und bereit sind, einen Teil der Ressourcen des Gildenhauses zu investieren, würde ich das gerne benutzen, um seine Fähigkeiten einzuschätzen und zu sehen, ob man ihn manipulieren kann, Dinge minderer Wichtigkeit für Haus und Clan zu erledigen, deren Verantwortlichkeit man ihm anhängen könnte. Der zweite Störenfried ist ein unkontrollierter und bewaffneter Brujah namens Jack, ein Amerikaner, der mir auch sehr negativ aufgefallen ist, ein 'Bekannter' von Harold Black. ich habe ihn bei einem Unternehmen kennengelernt, bei dem Harold Black einen Buchhalter der Russenmafia entführen wollte. Warum er mich dazugeholt hat und nicht einen seiner Clansbrüder weiß ich nicht, anscheinend war er sehr verzweifelt. Jedenfalls standen die beiden vor besagtem Haus und haben ihren Plan diskutiert, der mit 'reingehen und Kleinholz machen' gut zusammengefaßt ist. Dazu mußten sie sich das vor Ort zusammenreimen, wobei ich auch noch helfen mußte, hatten kein Werkzeug dabei und es mußte schnell gehen. ich durfte mir dabei einiges anhören und wurde von diesem Jack bedroht, und am Ende haben es diese Stümper natürlich geschafft, irgendetwas kaputtzuwerfen und das ganze Haus aufzuwecken. Die Russen und Polizei waren da und ich konnte nur Dank der Gaben meines Blutes den Wächter überwältigen und fliehen, mußte aber deshalb den Tag in der Kanalisation zubringen. Dafür schuldet die Kanalratte mir jetzt aber auch etwas." schloß sie.

"Ansonsten gäbe es da nur noch die Vorkommnisse des heutigen Tages. Da war nicht viel, eigentlich habe ich nur mit Herrn von Schwarzenberg Interessensphären abgesteckt, dait wir uns nicht ins Gehege kommen und dann war da noch der Auftritt besagter Frau McKinney...

Sie kam als Clansfremde auf der Suche nach ihrer Schwester Regentin McKinney einfach so ins Gildenhaus, um ein Gespräch fortzusetzen, wie sie meinte. Oh und weil ich meinte, sie wäre möglicherweise eine sympathetische brücke zur Regentin und man sollte sie in Sicherheit aufbewahren, bis der Konflikt vorbei ist, meinte sie, sie könne selber auf sich achten. Sie deutete weiterhin an, auf Haiti verbotenes Wissen gesammelt zu haben."

Das mit der Hand unterschlug sie wohlweißlich. Das würde sie bei Regentin McKinney ansprechen, denn im Idealfall hätte sie diese deutlich länger über sich als den Emissär aus Wien, zu dessen Entourage sie Rudolf sehr wohl zählte, sich selbst aber nicht. Würde sie hier solche Dinge anschneiden konnte es gut sein, daß Grimm das benutzte, um die Reggentin gleich mit abzuservieren und das paßte ihr nicht in den Kram. Da Rudolf das Gespräch verfolgt hatte, mußte sie es also zumindest in groben Zügen weitergeben.

"Wie es von da an weitergeht, können ihnen mein Diener oder Herr von Schwarzenberg und sein Diener sagen, da Herr von Schwarzenburg unten im Kaminzimmer ist und ich die Ghule angewiesen habe, ein Auge auf den Besuch zu haben. Persönlich halte ich diese Frau für arrogant und geltungsbedürftig, auch wenn das nur meine Meinung ist."
 
Grimm hörte still und aufmerksam Katharina zu. Er zeigte in keinster Weise ob er deren Einschätzungen teilte oder mit dem gehörten zufrieden war.

"Danke Frau Zimmermann, das mit den Ressourcen für die Aufrechterhaltung der Beziehungen zu Black ist genehmigt, sprechen sie es aber mit der Regentin ab, da es sich um Ressourcen des Gildehauses handelt. Was Mrs. McKinney angeht denke ich das sie auf Grund ihrer Beziehung zur Regentin hier einige Privillegien hatte, ich stimme Ihnen aber zu das diese nicht so weit gehen sollten das sie unbeaufsichtigt durchs Haus streifen darf, ich werde diesbezüglich mit der Regentin reden. Danke, es wäre sehr freundlich wenn Sie ihr nun meine Antwort überbringen würden."
 
Damit war sie wohl entlassen... Sie erhob sich und verneigte sich erneut.

"Vielen Dank, Regent Grimm, ich werde alles nötige in die Wege leiten und ihre Botschaft sofort überbringen."

Damit verließ sie den Raum und erschien kurz darauf wieder im Kaminzimmer.

"Frau McKinney hat das Gildenhaus verlassen, ohne die Antwort von Regent Grimm abzuwarten, nehme ich an ?"

Eigentlich hatte sie ja sowas wie eine krumme Nummer schon erwartet.
 
Im Kaminzimmer, bzw. davor:

Das Gespräch mit Kiera war recht fix vorbei und man könnte hören, wie die Regentin ihre Schwester zurück zur Tür brachte und verabschiedete. dann blieb sie einen Moment vor der Tür zum Kaminzimmer stehen, hörte auf - welch ein glücklicher Zufall für Katharina - nicht die Worte. Sie war in Gedanken, ob sie sich jetzt bereits mit den Adepten unterhalten sollte, oder sich zunächst mit Grimm kurzschließen sollte. Da es um die Haltung des gesamten Clans und auch um die Ziegefrage ging, wandte sie sich ab und ging hoch zu Regent Grimm.

Sie klopfte an die Tür und wartete kurz auf Antwort
 
Was ist denn jetzt schon wieder. Wie im Prater zur Freibierzeit ist das hier.

"Herein" wenn es denn wirklich sein muss.
 
Grimms Büro

Caitlin lächelte amüsiert, Grimm klang genervt. Sollte er doch. Wenn es ihm hier nicht gefiel, war er hoffentlich schneller wieder weg. Gut gelaunt öffnete Sie die Tür und betrat den Raum. Dies war wirklich der einzige Raum im gesamten Haus, wo sie das "Herein" tatsächlich abgewartet hat. Ob sie es hätte machen müssen, war nicht sicher, eine freundliche und respektvolle Geste war es aber alle Male.

"Guten Abend, Regent Grimm. Ich hoffe Sie haben wohl geruht? Ich möchte die Adepten in einigen Minuten versammeln und das weitere Vorgehen am morgigen Tag festlegen, die Fähigkeiten und Möglichkeiten, vielleicht auch ihre Ideen zur Kampfbeteiligung ausloten. Möchten Sie an diesem Treffen teilnehmen? Zudem möchte ich mich zunächst mit Ihnen absprechen, wie wir im Fall Ziegelowskie weiterverfahren." eröffnete Caitlin das Gespräch. Sie hatte den Kof respektvoll geneigt ohne Grimm dabei aus den Augen zu lassen, denn sie war sich ihrer Position als Regentin des Finstertaler Gildenhauses aber durchaus bewußt, und daher blieb eine Verbeugung aus.
 
So schlecht gelaunt schien Grimm garnicht zu sein, es spielte sogar ein bei ihm eher seltenes Lächeln um seine Lippen als er Caitlin erkannte.

"Guten Abend Miss McKinney. Ich hoffe es geht Ihnen gut? Ich möchte Sie darüber informieren das ich das Buch das Sie vergangene Nacht in unseren Besitz gebracht haben bereits an einen Sonderkurier aus Wien übergeben habe und wir uns nicht mehr um seine Bewachung sorgen müssen. Gleichzeitig bin ich der Ansicht das wir dieser Sache mit dem Bild des Wiedergängers nachgehen müssen. Das Buch deutet an das man mit der richtigen Flüssigkeit und den passenden Ingredenzien Schaden an Zieglowskys Portrait anrichten kann, was wiederum zu dessem Tod führen würde. Wenn ich es richtig verstehe würde es genügen das Bild zu haben, um nicht mehr zu sehr auf den Körper dieses Kerls angewiesen zu sein, aber es wird bestimmt so sein das Wien weiterhin auf Bild und Zieglowsky bestehen wird. Aber mit dem Bild wären wir wohl auf der sicheren Seite. Ich bin für Vorschläge von ihrer Seite offen.
Aber nun genug davon, an diesem Treffen mit den Lehrlingen würde ich sehr gerne teilnehmen, ich möchte Sie aber bitten die Veranstaltung zu leiten und mich nur als Zuschauer zu betrachten, ich bin gerne bereit Ihnen meine Fähigkeiten für Ihre Planungen offenzulegen, aber das geht die niederen Ränge garnichts an, Sie verstehen?"
 
Rudolf blickte auf und musterte Katharina für einen Moment mit einem irritierten Blick. So als ob er mit seinen Gedanken woanders gewesen war und einen Augenblick brauchte, um wieder in das Hier und Jetzt zurückzukehren.

"Oh", kehrte das Leben in ihn zurück, "die Schwester der Regentin. Ja, ja sie ist mit der Regentin gegangen. Ich glaube die Regentin hat sie eben zur Tür gebracht", antwortete er auf die Frage, enthielt sich aber eines Kommentars. Er würde sich nicht in die Angelegenheiten von Grimm einmischen oder sie sich zu eigen machen, nicht einmal mit naheliegenden Urteil über Außenstehenden. Zu großes Risiko, zu wenig Gewinn.

"Hat der Ahn sich zu dem anstehenden ...", er schien nach Worten zu suchen, "Kriegszug geäußert?" Es war so lächerlich. Vampir-Sturmtruppen stürmen einen Werwolfunterschlupf. Was zur Hölle lief in dieser Stadt nur schief?
 
"Verstehe. Hat sie irgendwelche Sachen hinterlassen ? Eine Nummer oder eine Postadresse ?"

Ihre Augen wanderten zum Ghul hinüber. 'Ähm, also... Nein, hat sie nicht.' brachte er hervor und wich ein Stück in Richtung Tür zurück, einer gewissen Ahnung folgend, was jetzt kommen würde. Und er hatte Sport immer so gehaßt ! Erwartungsgemäß flog dann auch recht schnell der Umschlag zu ihm herüber. "Sie werden sie suchen, finden, und ihr den hier übergeben, mit freundlichen Grüßen des Regenten." Den restlichen Satz, den sie sonst immer benutzte ('am besten bis gestern und jetzt ab mit ihnen !') ließ sie weg, er schwang aber ein Stück weit mit, und da Calvin seine Herrin ja inzwischen ein Stück weit kannte, konnte er sich diesen Teil eh denken. Mit dem Umschlag in der Hand verließ er das Kaminzimmer und kurz darauf das Gildenhaus.

Was bildet die sich überhaupt ein ? Als Tremere kann ich sie mit meiner Kristallkugel überall finden oder ihr einen geflügelten Affen schicken ?

Sie setzte sich wieder und nahm die Zeitung wieder zur Hand.

"Nein. Aber da ein direkter Kampfeinsatz Verschwendung wäre und wir mit der Nodsferatusache ein etwas direkteres Problem haben, wundert mich das auch nicht sonderlich. Ich kann mir produktiveres vorstellen, als da draußen darauf zu warten, plötzlich mit zwei oder drei Kanalratten allein auf weiter Flur zu sein."
 
Vor dem Kaminzimmer:

Maria näherte sich dem Kaminzimmer. In der Hand trug sie einen frischen Strauß Schnittblumen aus dem Garten und eine Kehrschaufel, denn ihr war aufgefallen, dass die Blumen ziemlich verwelkt waren und die Blüten teilweise abfielen. Kurz hatte sie überlegt, damit zu warten, bis die Herrschaften weg waren oder es gar bis zum Tag stehen zu lasssen, aber das Kaminzimmer war DER Empfangsraum schlechthin und musste ein tadelloses Bild abgeben. Sie ging an dem anderen Guhl vorbei und wollte grade in das Zimmer eintreten, als sie seine verdrießliche Miene bemerkte. "Sie schaun ja wie 7 Tage Regenwetter. Was ist Ihnen denn über die Leber gelaufen? Oder brauchen Sie bei irgendetwas Hilfe?" fragte sie zuvorkommend, wie es ihre italienische Art war.
 
"Ich muß eine Botschaft zustellen, der Empfänger hat das Haus vorhin verlassen und ich muß sehen, daß ich ihn einhole..." Nein, er klang nicht begeistert darüber.
"Sie haben nicht zufällig gesehen, in welche Richtung die Schwester der Regentin weg ist ? Oder wissen, wo sie wohnt oder sowas ?"

Normalerweise wußten Ghule sowas natürlich nicht. Aber der Gute war es derart gewohnt, daß fast alle, mit denen er zu tun hatte im Gildenhaus wohnten und schnell erreichbar waren (Naja, fast...), daß er daran keinen Gedanken verschwendete.
 
Nun, wenn sich die Guhle beeilen oder umschauen würden, würden sie vermutlich Kiera noch an der Tür treffen oder auch noch vor der Tür, da diese gerade ein Telefongespräch von ihrem Mann angenommen hatte.
 
Zurück
Oben Unten