Brainstorming Welche Traglastsysteme nutzt ihr?

BoyScout

Dhampir
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Ich tüftele schon sehr lange an Traglastsystemen herum, um die Buchhaltung zu reduzieren, ohne die Nachvollziehbarkeit zu opfern.
Meist habe ich das mit graphischen Lösungen versucht, Tetris-artig oder wie Käsekästchen, aber bislang noch (noch!) ohne Erfolg.
Das ganz normale Dokumentieren von Anzahl und Gewicht ist bislang noch die Effektivste. Die Sperrigkeit von Items wird meist ignoriert.

Vereinfachte Varianten wie z. B. in LotfP, ein Item hat 1 oder 2 oder 0Gewichtspunkte, ist exakt das gleiche System und keine Innovation.

Verbreitet ist ja das reine Zählen von Gegenständen, während das Gewicht UND die Sperrigkeit gehandwedelt wird.

Dann gibts noch Aufschreiben, so viel wie auf den Zettel passt. Das finde ich persönlich nutzlos, denn ich kann SEHR klein schreiben, wenn ich will. Spielt man online, kann mans gar nicht nutzen. Hier wird quasi alles gehandwedelt bis zu einem Punkt, wo man auch genausogut ohne System spielen kann.

Welche kennt und nutzt ihr persönlich noch?
 
ja, man kann damit sowohl das Gewicht (die Kästchen), als auch die Sperrigkeit (Form und Größe) als auch die Traglast (Größe des Feldes) darstellen.
Das war aber nie ausgereift.
 
Tetris-artig oder wie Käsekästchen
Finde ich einen coolen Ansatz. Bei Erzählspielen wie Fate muss man meist einen Benny ausgeben, um irgendwas dabei zu haben oder zu finden, wenn man es nicht ausdrücklich mitnimmt und es keinen Einfluss auf die Stunts oder so hat.

Andere Möglichkeit wäre, die Ausrüstung in Kategorien zu packen, die dann auf dem Charaktersheet wieder auftauchen.
 
Die andere Variante, die ich hatte war ein X-Y Koordinatensystem, ähnlich wie das Tetris-Feld. Wenn man Last aufnimmt, zeichnet man einen Strich* Schritte nach +X (z.b. jeder Schritt = 0,5kg) und mit jedem zusätzlichen Teil einen oder mehrere Schritte nach +Y (abhängig von der Sperrigkeit). Dasselbe dann Rückwärts, wenn man Teile ablegt. Es muss dann nicht mehr Kopfrechnen gemacht werden oder Listen von Zahlen verrechnet werden und solange die Markierung eine bestimmte XY-Schwelle nicht überschreitet, weiß man bzw. sieht man, dass man nicht überladen ist (die genaue Summe ist ja egal. Man könnt sie aber auch einfach der X-Achse ablesen.)
*einen durchgängigen Strich deshalb, damit man wieß, wo man gerade steht.

Ja, Traveller nutzt ja z.B. exzessiv Kits wie "survival Kit" oder "excavation Kit". Ich bin kein Freund davon, weil es über kurz oder lang darauf hinausläuft, dass man genau festlegen muss, was drin ist, weil es ständig Diskussionen darüber gibt. Dann kann man sie auch gleich weglassen.
In eingeschränktem Rahmen sind sie aber unerlässlich.

Wo du FATE sagst, es gibt natürlich auch "Würfeln, ob man X dabei hat", das ist mir aber zu diffus. Wenn ich nicht weiß, was ich am Mann hab, dann sehe ich das nicht als Traglastsystem und zudem fällt die Vorbereitung und Planung (kann auch Spaß machen) komplett weg.
 
Aber das lässt sich doch über Zahlen viel einfacher und Kompakter ausdrücken, als mit dem Tetris, obwohl das für ein Mischspiel mit Spielbrett bestimmt besser geeignet wäre.

Ich dachte eher an sowas wie drei, vier Kategorien
Winzig - Klein - Mittel - Groß
Da gibt es dann einen Spezies/Profession/Special Werte für wie:
Halbling 10/4/3/1
Troll 2/2/6/4

Dann die Profession:
Dieb +10/ +2/+4/+0 (Beute)
Magier +10/+2/+2/+1 (Magische Utensilien und Stab)

und den Special/Stunt
Tiefer Rucksack +unendlich/+unendlich/+10/+5

Dann steht hinter dem Gegenstand ein Kürzel wie W, K, M, G für die Größe und das ist dann der "Slot"
 
Und das findest du, ist weniger Buchhaltung? Es braucht ja nur ein kleines Raster in der Ecke des Charsheets, um eine beliebige Menge an Gegenständen nachzuhalten. Und wenns zu voll wird, radiert man das aus und merkt ich den letzten Punkt.

Die Gegenstände schreibt man sich natürlich auch AUF, sonst weiß man ja nicht, was man hat.
Deswegen kam ich auch irgendwann wieder zu einer Liste zurück, wo schwere Gegenstände eben mehr Zeilen brauchen (ähnlich wie Classic Battletech) aber die Sperrigkeit als 2. Dimension irgendwie einfach nachzuhalten ist schon reizvoll.
 
Slots in Höhe deines Stärke-Wertes
Das ist klassisches System. Legt aber keinen Wert auf den Charakter. Was ja dann zum Erzählrollenspiel führte, dass mehr Qualitäten eingeführt hatte. So hat ein Dieb zum Beispiel ganz andere Interessen und Werkzeuge als ein Krieger - nur mal so nebenbei. Halblinge haben nicht nur eine eigene Kultur, sie sind eine eigenständige Spezies mit besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften. Das sollte ein System abbilden.
 
Welche kennt und nutzt ihr persönlich noch?
Ich kenne eine ganze Menge, nutze aber gerade nur eines: gesunden Menschenverstand.
Man kann mitschleppen, was halbwegs plausibel wirkt.
So ist das z.B. beim Infinity RPG, das ja durchaus sehr detailliert auf der Regelseite daher kommt, geregelt - es gibt KEINERLEI Angaben zu Masse oder Sperrigkeit von Gegenständen. Macht das Leben und das Spielen leichter.

Es sind nicht mehr die 80er, wo praktisch jedes Rollenspiel eine Art Survival-Horror-Resource-Management-Spiel war, bei dem detailliertes Buchhalten über die Hartwurst hohe Bedeutung hatte.
 
@Slots
habe mal in das PDF geschaut, aber diese Tabelle nicht gefunden.
Aber es gibt wohl ein paar Hinweise, was ein "Slot" beinhalten kann, z.b. 3 Rationen und mehrere leichte Waffen. Ein Slot ist dann wohl nicht einfach ein "Slot" sondern ein Bereich, der eine gewisse Masse/Größe beinhalten kann. Es ist also eine Mischung aus einfach Gegenstände zählen und Gewicht vergröbern, wobei man sich merken muss wieviel von jedem Gegenstand in einen Bereich reinpasst.
Wäre mir zu umständlich im Vergleich zu Gewicht addieren. Für mich wäre das so, als müsste ich mehrere Inventare gleichzeitig managen. Was ist, wenn ein Slot nur 1 statt 3 Rationen hat, wieviel Platz ist noch im "leichte Waffen"-Slot ? usw.
Habe früher damit herumexperimentiert, aber das löst keine Probleme und ich sehe persönlich den Vorteil nicht.
Aber die Idee einfach 3 Quickload Items zu haben, ist ganz gut. Das wird in meinen Runden auch ständig verlangt.

Bei der Terminplanung zu Blades in the Dark fällt mir ein, das funktioniert ja ähnlich. Nur NOCH gröber und dass es eine feste Itemsauswahl gibt (und man sich im Abenteuer umentscheiden darf, da cooles story game und so).

@GMV: tatsächlich nutze ich das als Spieler primär, so lange mich kein SL nervt, weil ich diese Buchhaltung nicht mehr ertrage. Habe es auch schon mit Apps versucht => genauso schlimm, nur NOCH langsamer als Stift und Papier.
Gäbe es eine graphische Lösung, würde ich sofort switchen und auch sorgfältiger sein.
 
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@Slots
Was ist, wenn ein Slot nur 1 statt 3 Rationen hat, wieviel Platz ist noch im "leichte Waffen"-Slot ? usw.

Nach meinem Verständnis ist der Slot voll mit 1 Ration. Es ist ein Rationen-Slot. Du könntest noch zwei Rationen dazu tun, aber eben nichts anderes.

@harekrishnaharerama Ich kann dir leider nicht folgen. Ist ein OSR-Spiel, ja. Wieso jetzt unterschiedliche Charaktere unterschiedliches Inventar haben müssten erschließt sich mir nicht. Kenne kein Spiel, dass das tut. Ich bin mir vor allem unsicher, was du mit "Erzählspiel" meinst. 90er-Storyteller-Welle? Aber viele Charakterwerte gab es doch schon viel früher? Forgianische Storygames? Die bauen eher massiv Werte zurück? Nordic? Am ehesten gar keine Werte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was du sicher meintest ist, dass RPGs kultur-/klassen-/speziesspezifische Gegenstände verwalten sollten anstatt die Gegenstände niemandem zugehörig zu definieren. Du willst also ein RPG, in dem NUR "Diebe" Dietriche im Inventar haben können, oder bei denen Dietriche weniger Ressourcen verbauchen (aka als Platz und Traglast).
Das nennt man Nischenschutz. Nischenschutz ist ja eigentlich D&D typisch, es würde also ins Game reinpassen*, aber ich gebe dir Recht, dass "Erzählrollenspiele" das auf ein anderes Level gehoben haben.
Ich weiß nicht ob Blades in the Dark ein Erzählrollenspiel ist, aber es tut genau das: jeder Charakter hat eine eigene Itemliste (es gibt aber auch eine allgemeine Liste).

Diese Methode hat einige Vorteile, meist läuft das Spiel stabiler und zielgerichteter, aber es schränkt eben auch ein in dem, was es dann abbilden kann.

*Old School D&D tut das etwas in der Art, dass Kleriker keine Scharfen Waffen nutzen dürfen, Druiden keine Eisenrüstung usw.


@1of3: kannst du nochmal beschreiben oder verweisen, wo sich diese Tabelle zur Bestimmung der Slots befindet?
 
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@GMV: tatsächlich nutze ich das als Spieler primär, so lange mich kein SL nervt, weil ich diese Buchhaltung nicht mehr ertrage. Habe es auch schon mit Apps versucht => genauso schlimm, nur NOCH langsamer als Stift und Papier.
Also wenn Du genau wissen willst was ein Character dabei hat und es auch noch frei bestimmen können willst, dann gibt es nur die Möglichkeit die Buchhaltung zu vereinfachen bzw. sie effektiver zu Handhaben.

Wenn dein Charakterblatt elektronisch geführt wird, dann ist es mit Sicherheit am schnellsten Datenbank mit guter such Funktion und Kategorien zum "Einkaufen" oder "finden" der Gegenstände zu nutzen, am besten direkt aus dem Inventar des elektronisch geführten Charackterbogens heraus. Ein derartiger Bogen eignet sich auch gut zum Online spielen.

DSA5 hat so einen Selbstrechnenden PDF-Bogen. Aber für die gegenstände gibts Leider nur eine art Volltext suche in einer unendlich langen Dropdown-Box.... aber das ist schon ziemlich gut und das gewicht wird auch automatisch verrechnet. Außerdem gibt es dort auch "Kits" die genau die Sachen die sie enthalten in das Inventar des Charackters packen.

Ein System was ohne elektronische unterstützung auskommen soll, wäre wenn alle Gegenstände die es in dem spiel gibt durch einen 3dimensionalen Körper repräsentiert werden können. Dieser Körper ist bei jedem gegenstand mit angegeben. Man braucht halt ein paar viele 3d gedruckte abstrakte Formen als tokens, von denen jede für etliche wahren stehen könnte. Und dann hast du Norm-Beutelchen. Und man kann nur soviele gegenstände dabei haben bis das Normbeutelchen voll ist. Das würde nur die Form berücksichtigen....

Ich würde wirklich auf irgendeine Erzähl-Mechanische Lösung setzen, statt auf Buchhaltung!
 
DSA5 ist in der Hinsicht wohl wirklich Vorreiter (das ich das mal schreibe) und ich hab schon viel Gutes über den Charakterbogen gehört.
 
kommt halt schon auf die Gruppe und das System an. Kann Micromanagement-Systeme verstehen. Sie haben ihre eigene Nische seit den 80ern und können schon Spaß machen, insbesondere Anfangs, wenn man noch unsicher ist.
 
DSA5 ist in der Hinsicht wohl wirklich Vorreiter (das ich das mal schreibe) und ich hab schon viel Gutes über den Charakterbogen gehört.
Das PDF ist nicht von dem Hersteller des Systems. Und der ist mittlerweile so rechen intensiv das man das "live" berechnen auf meinem Gaming laptop von vor 7 jahren abschalten muss und es immer nur kurz einschaltet wenn eine Änderung gemacht wurde.
Andererseits macht den Bogen halt ein Typ in seiner Freizeit umsonst und trägt ständig alle neuen Gegenstände , Professionen, Kulturen, Rassen , Sonderfertigkeiten, Vertrautentiere, Vorteile, Nachteile, Regeln, Zauber, Tiere, Usw.... ein.
Und DSA 5 bringt ja auch neuen Crunch und Regeln raus , ständig. Und Erata zu allem möglichen...
Also es sei ihm verziehen, dass der Bogen nicht sehr performant programmiert wurde...
 
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